Haltung von 8 Katzen auf 55 qm?

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Je kleiner eine Gruppe, desto größer die Rolle des Dosis als Bezugsperson.

So sehe ich es auch. Vor allem, wenn es in der kleinen Gruppe nicht passt.

Diese Erfahrung habe ich ja mit Gnocchi und Chilli gemacht. Sie vertragen sich bis heute nicht bzw. mögen sie einander nicht. Den Zuwachs zur Gruppe habe ich bisher nur positiv erleben können. Das liegt vor allem daran, dass sie jetzt abgelenkt voneinander sind und sich ihren Partner freier auswählen können.

Zwischen Gnocchi und Chilli kommt es immer noch zu Auseinandersetzungen. Gestern erst wieder. Chilli flüchtete nach Oben und Gnocchi saß unten mit aufgeplusterten Schwanz da und sah ihm nach. Und was passierte: Champi kam angerannt, setzte sich eine Stufe über Gnocchi und sah ihn tadelnd und durchdingend an! Wir waren wieder so froh, Champi zu haben, der es schlichtet. Und dann kam auch schon Ori angerannt und setzte sich in die Mitte der Treppe. Beide versuchen zu schlichten, unglaublich!

Ich dachte auch oft, dass Gnocchi lieber eine Einzelkatze wäre, da er dieses Verhalten gegenüber Chilli ja schon von Beginn an zeigte. Doch jetzt mit Ori ist er so sozial geworden... Er kuschelt mit Ori und sie putzen sich sogar gegenseitig :pink-heart:

Gnocchi und Chilli unterscheiden sich im Charakter nicht merkbar. Beide sind mega verspielt und kommen schmusen, wenn sie es wollen. Ehrlich gesagt weiß ich leider nicht, wieso sie sich so haben. Meist geht es von Gnocchi aus, manchmal auch von Chilli. Es gibt für uns keinen Anhaltspunkt, wieso sie sich so benehmen.

Deswegen denke ich auch, dass es stark auf die Charaktere der Gruppe ankommt. Einer kann alles sprengen, einer kann aber auch einen enormen Vorteil einbringen.

Zudem finde ich, dass ein Garten weit mehr bietet, als es eine Wohnung je könnte.
 
A

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Cat Bin, jawohl.
Noch fieser finde ich die subtile Art wie manche andere kränken.
Direkt ist mir lieber.🙂
 
So sehe ich es auch. Vor allem, wenn es in der kleinen Gruppe nicht passt.

Wir wissen doch eigentlich sehr wenig über das soziale Verhalten und vor allem die sozialen Bedürfnisse von Katzen. In einer Untersuchung von Freigängern zeigte sich zum Beispiel ganz überraschend, dass sich alle Tiere einer Gegend in regelmäßigen Abständen trafen, um gemeinsam abzuhängen. Selbst die "Einzeltiere" und "völlig unverträglichen Revierkatzen" nahmen an diesen Meetings teil.
Es sieht so aus, als ob Katzen ein viel umfangreicheres Sozialleben führen, als wir ahnen oder verstehen.
Durch die Wohnungshaltung erfährt diese Eigenschaft der Katzen eine von uns geschaffene, willkürliche Beschränkung auf meist wenige Individuen, in deren Verhältnis wir zudem häufig "regulierend" eingreifen.
Das ist ungefähr so, als würde ich einen gesunden Menschen ständig in einen Rollstuhl setzen und durch die Gegend fahren, um meine Fürsorge zu beweisen. Irgendwann kann er nicht mehr laufen, weil sich die Muskulatur zurückbildet. Das verschafft mir als Rollstuhlschieber eine wichtige, aber nicht unbedingt für die Lebensqualität des anderen förderliche Position.
Wer weiß - die Erkenntnis, dass Katzen keine Einzeltiere sind, ist noch relativ frisch. Vielleicht ist man in 10 Jahren so weit, dass man Katzen als absolute Rudeltiere begreift und alles unter einer Größe von 8 Katzen als nicht artgerechte Haltung verdammt.😀
Mir kommt es jedenfalls so vor, dass größere Katzengruppen sehr viel kreativer im Lösen von Problemen sind, wie du es ja auch beschrieben hast.
Jedes Tier hat seine Eigenschaften und kann diese in größeren Gruppen unter Beweis stellen. Ein "Vermittler" ist in einer harmonischen Zweiertruppe nicht nötig - und seine Eigenschaft verkümmert. Aber wer weiß, wie Katzen sich begreifen. Vielleicht ist dieses Tier stolz darauf, eine solche Eigenschaft zu besitzen und freut sich, wenn es sie anwenden und unter Beweis stellen kann. Ähnlich, wie ein Mensch auch stolz auf und zufrieden mit sich ist, wenn er auf seiner Arbeit besondere Leistungen und Fähigkeiten erbringt. Ein Mensch, der auf seiner Arbeit in 8 Stunden nur 2x ein Telefon bedienen muss und sonst keine Aufgaben hat, wird, völlig unabhängig von der Bezahlung, nicht glücklich in seinem Job werden.
 
Ich finde deinen Ansatz sehr interessant Five.
 
Das hast du toll beschrieben! So empfinde ich es auch, FIVE!

Daran hab ich noch gar nicht gedacht, dass Champi sich in dieser Rolle wohl fühlen könnte. Katzen sind einfach faszinierend und so komplex. Sie bringen einem immer wieder zum Staunen.


Vielleicht ist man in 10 Jahren so weit, dass man Katzen als absolute Rudeltiere begreift und alles unter einer Größe von 8 Katzen als nicht artgerechte Haltung verdammt.😀

Das würde mein Tag werden :pink-heart: Dann hätte ich endlich Argumente für Katze Nummer 5 :omg:
 
Ich wollte eigentlich hier nichts dazu schreiben weil schon alles gesagt wurde.

Aber nein, frei lebende Katzen sind keine Rudeltiere und werden auch niemals welche sein. Sie leben in kleinen Verbänden von Freunden und Geschwistern zusammen, auch Mutterkatzen mit ihren erwachsenen Töchtern bilden oft eine Gruppe, die sich gut versteht und sich gegenseitig hilft. Die Gruppenbildung bei Katzen beruht sehr stark auf gegenseitiger Sympathie. Zum Glück können sie sich draussen aus dem Weg gehen und es gibt selten ernsthafte Konflikte, wenn alle Gruppenmitglieder kastriert sind und genug Ressourcen vorhanden sind.

Diese gegenseitige Sympathie kann durch ein Ereignis, das wir gar nicht mitbekommen, sehr schnell umschlagen und zur Feindschaft werden und dann wird es schlimm wenn sie sich nicht aus dem Weg gehen können.
 
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Ich finde den Beitrag von Five auch sehr interessant. Auch wir haben ein sehr harmonisches Rudel von 6 Katzen. In größeren Gruppen scheint es auch irgendwie immer einen Sozialarbeiter zu geben, der zwischen den Parteien schlichtet sollte es doch mal zu Zickereien kommen. Bei uns sind es gleich zwei, Emely und Bienchen :omg:

Unser Streuner lebt jetzt knapp 3 Jahre am Stall und hat sich vor kurzem eine kleine Freundin angelacht. Sie scheinen sich sehr zu mögen, liegen und fressen zusammen. Sobald sie alt genug ist wird sie auch kastriert. Ich hoffe sie bleibt bei ihrem Freund :pink-heart: Wir waren sehr überrascht als er mit ihr auftauchte, scheinbar suchte er doch kätzische Gesellschaft.

Bezüglich Wohnungsgrösse kommt es wirklich auch auf die Einrichtung für die Katzen an. Wir haben einige Kratzbäume, Tonnen aber auch etliche Catwalks unter denen wir Menschen wohnen. Es ist alles bei uns integriert, wobei die Katzen fast schon mehr Einrichtung besitzen 😎 Man muss das echt mögen, einige unserer Bekannten ( Nichttierbesitzer ) verziehen da schonmal das Gesicht. Wir sind katzenverrückt und lieben das, gerade wenn alles wieder als Rennstrecke benutzt wird. Bei Menschen mit Kindern liegt überall Spielzeug rum, bei und hängen die Catwalks :omg:
 
Also als wir den dritten Kater behalten haben wurde uns von Verwandten schon vorgeworfen, das wir animal hoarding betreiben.

Als wir uns dann den robo geholt haben, habe ich das mit: "wir haben uns ein weiteres Familienmitglied geholt :pink-heart: und er ist schon wieder schwarz 😎"

Das gab so einige explosive meckerer
😀

Wir hatten ähnliche reaktionen bei Nummer 2 und 3 auch schon.
 
Mir ging es genauso,
bei 11Om2 Wohnfläche und 2000m2 Garten mit
unbeschränktem Freigang.
Ich hab 3 Katzen und einen Streuner,
der Aufschrei war groß als ich den Streuner zu füttern begann.
Gerade von Nachbarn deren Katzen auch bei mir abhängen.

Was kümmert es die Eiche
wenn sich die Wildschweine an ihr reiben...………….😉
 
Five: Zu deinem Beitrag möchte ich mich noch etwas näher mit meinen eigenen Erfahrung auslassen, da er eben einen anderen Denkansatz liefert - auch wenn er mit Vorsicht zu genießen ist. Aber mir fehlt aktuell die Zeit. Mal gucken ob ich nachher dazu komme da mal was längeres zu zu schreiben
 
Five: Zu deinem Beitrag möchte ich mich noch etwas näher mit meinen eigenen Erfahrung auslassen, da er eben einen anderen Denkansatz liefert - auch wenn er mit Vorsicht zu genießen ist. Aber mir fehlt aktuell die Zeit. Mal gucken ob ich nachher dazu komme da mal was längeres zu zu schreiben

DAS würde mich tatsächlich brennend interessieren.
 
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Ich wollte eigentlich hier nichts dazu schreiben weil schon alles gesagt wurde.

Aber nein, frei lebende Katzen sind keine Rudeltiere und werden auch niemals welche sein. Sie leben in kleinen Verbänden von Freunden und Geschwistern zusammen, auch Mutterkatzen mit ihren erwachsenen Töchtern bilden oft eine Gruppe, die sich gut versteht und sich gegenseitig hilft. Die Gruppenbildung bei Katzen beruht sehr stark auf gegenseitiger Sympathie. Zum Glück können sie sich draussen aus dem Weg gehen und es gibt selten ernsthafte Konflikte, wenn alle Gruppenmitglieder kastriert sind und genug Ressourcen vorhanden sind.

Diese gegenseitige Sympathie kann durch ein Ereignis, das wir gar nicht mitbekommen, sehr schnell umschlagen und zur Feindschaft werden und dann wird es schlimm wenn sie sich nicht aus dem Weg gehen können.

Dies halte ich für einen sehr wichtigen Beitrag! Genauso habe ich es schon mehrfach in Fachbüchern gelesen.
 
Dies halte ich für einen sehr wichtigen Beitrag! Genauso habe ich es schon mehrfach in Fachbüchern gelesen.

https://geliebte-katze.de/information/verhalten-von-katzen/verhalten-katzenkolonien

Dieser Artikel bestätigt Mascha04, trotzdem finde ich darin diesen Abschnitt bemerkenswert:

Auf fremde Katzen reagieren sie reserviert bis aggressiv . Doch wenn eine Fremde hartnäckig ist und diplomatisch vorgeht, bestehen gute Chancen, dass sie aufgenommen wird. Vorausgesetzt immer, dass genügend Futter und Liegeplätze vorhanden sind. Demokratie gibt es in keiner Katzengesellschaft, sie sind durchweg hierarchisch geordnet. Während die Rangordnung in kleinen Gruppen streng festgelegt ist, ist sie in größeren Gruppen durchaus flexibel: Ranghohe Katzen verzichten hin und wieder auf ihre Privilegien. Rangniedere Tiere schließen von Zeit zu Zeit Bündnisse, um ihren Willen gegen eine Chefin durchzusetzen. Auch individuelle Freundschaften findet man.

Dem entnehme ich, dass man in einer größeren Gruppe weniger streng auf die Rangordnung guckt - und vielleicht ist das der Grund, warum größere Gruppen oft konfliktfreier laufen als wirklich kleine?
 
https://geliebte-katze.de/information/verhalten-von-katzen/verhalten-katzenkolonien

Dieser Artikel bestätigt Mascha04, trotzdem finde ich darin diesen Abschnitt

Dem entnehme ich, dass man in einer größeren Gruppe weniger streng auf die Rangordnung guckt - und vielleicht ist das der Grund, warum größere Gruppen oft konfliktfreier laufen als wirklich kleine?

Hm, wir haben hier ja 2 Katzen, die als Zweierteam sehr gut harmonieren (abgesehen von ein paar harmlosen Kabbeleien), während eine größere Gruppe nicht das Gelbe vom Ei für sie war. Nach meinen Infos gingen keine Konflikte von ihnen aus, sie haben eher versucht, den Ball flach zu halten, aber die Kätzin war z. B. Zielscheibe/Mobbing-Opfer eines der Jungkater.

Und wer hier bei uns der Ranghöhere ist, kann ich auch partout nicht sagen.

Ich weiß also nicht, ob man das so 100%-ig verallgemeinern kann. Was ich mir aber vorstellen kann ist, dass eine Zusammenführung bei mehreren Katzen oft (nicht immer) einfacher ist, da sich das Interesse auf den/die Neue👎 nicht so fokussiert (ich hoffe ihr versteht, was ich meine ...😳)
 
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http://www.artgerechtes-katzenleben.de/verhalten/schon-gewusst-hauskatzen-bilden-kolonien/511

Hier ist noch ein interessanter Artikel dazu. Bremst mich, wenn meine Verlinkerei nerven sollte.😳

Ich möchte keinesfalls die Dosis angreifen, die 2 oder 3 harmonisierende Tiere haben, wenn das so ist, ist es prima.
Ich möchte einfach nur argumentieren, warum der Halter einer größeren Gruppe nicht gleich "verurteilt" oder angegangen werden muss. Jorun hat eine große Gruppe auf kleinem Revier - aber anscheinend gibt es genug Futter und genug Schlafplätze für alle und die Truppe funktioniert gut und fühlt sich wohl. Warum das funktionieren kann, erklärt sich durch solche Artikel. Natürlich muss man auch "Glück" bei der Zusammensetzung einer so großen Gruppe haben, und es erfordert viel Fleiß und Aufwand, eine große Gruppe zu beherbergen. Es sind hier Worte wie "Katzenmessie" gefallen und die finde ich sehr hart und verurteilend. Übrigens gibt es genug katzenlose Messiehaushalte, aber das ist ein anderer Schnack. 😀
Und wie schnell das Wort Katzenmessie Anwendung findet, zeigen ja auch die Beiträge der User, die schon bei der dritten oder vierten Katze von ihren Mitmenschen seltsam angeguckt werden.
Ich möchte einfach eine Lanze brechen für alle, die eine größere Gruppe beherbergen. Dazu muss man kein Schloss mit Park zur Verfügung stellen, um eine artgerechte Haltung gewährleisten zu können, denn vielleicht sind ja sogar größere Gruppen die eigentlich artgerechte Haltung. Diesen "ketzerischen" Gedanken will ich in die Diskussion einbringen.😀
Ich bin sehr gespannt, was Taskali dazu sagen wird.🙂
 
"vielleicht sind ja sogar größere Gruppen die eigentlich artgerechte Haltung"

Man kann doch diese Ergebnisse nicht 1:1 auf die Wohnungshaltung übertragen. Da geht es um frei lebende Katzen mit unbegrenztem Platz!

Ich glaube, dass es Personen gibt, die im Tierschutz tätig sind bzw. sich dafür engagieren möchten und das große Leid sehen...
Aus Mitleid können dann auch schon mal mehr Katzen angeschafft werden,als es für die einzelnen Tiere gut wäre.
Ich habe extra vage formuliert,damit jeder selbst einmal darüber nachdenken kann, ob er/sie zu dieser Gruppe gehören könnte. Und nein ich meine damit keine Animal hoarding Fälle.:stumm:
 
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Jetzt schreibe ich doch noch mal was, obwohl ich es mir sparen wollte.

Grundsätzlich finde ich auch große Gruppen OK - wenn die Gruppen als solche funktionieren und genügend Platz da ist.


Zum Begriff Animal Hoarding, der hier für meinen Geschmack von allen Seiten viel zu oft schon verwendet wurde:

Mir war ja vorher schon bekannt, dass Jorunn verhältnismäßig wenig Platz hat für ihre Katzen. Da fand ich es sportlich, nach dem Tod von einem Tier zwei Tiere aufzunehmen. Besorgt war ich, als ich nach relativ kurzer Zeit mitbekommen habe, dass jetzt eine Nr. 8 dazu kommen soll. Ich war besorgt, dass Du, Jorunn, Deinen Kummer über Dein Quack in Katzen ersäufst. Das wäre wohl wirklich ein Einstieg. 🙁

Allerdings sagst Du, Jorunn ganz deutlich, dass Du ganz sicher nicht mehr als 8 Tiere halten willst. Das finde ich sehr gut, dass Du da eine so klare Grenze hast. 🙂
 
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Ich schaffs leider nicht - mir fehlt aktuell die Zeit für solche Diskussionen 😳
 
mit verlaub.... diese kolonie- bildung ist zwar keine revolutionäre erkenntnis (siehe die recht berühmte kolonie in rom) aber das in kontext mit der ursprünglichen frage wegen der konkret benannten quadratmeter ist ja abenteuerlich!

ressourcen sind meines erachtens nicht nur futter und zuwendung und liegeplätze. auch platz ist nötig.

grundsätzlich sind größere gruppen oftmals umgänglich und tolerant. ob das aber nicht vielleicht eher eine gewöhnung ist, und vor allem eine risikominimierung? verletzungen und konflikte werden sicher eher instinktiv vermieden.

nicht umsonst weichen sich katzen im selben revier eher aus und "sprechen sich ab". das weiß man inzwischen auch.
 
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das ist ein auszug aus dem link... das in der grünen schrift ist ja nun bei einer solchen konstellation wie hier gedacht, ziemlich wichtig.
 

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