Muckl
hallihallo, nun muss ich mich hier auch mal melden.
Ich bin durch Tante Google auf das Forum gestoßen ...ich suchte "Katze HCM" ...deshalb auch hier mein Anliegen .
Meine Mietz ist 13 ... hat so einige Zipperlein ....unsere Ta hat zwar immer wieder ein "Galopp-geräusch" am herzen muckiert und auch Tabletten verschrieben , aber nie mal in Richtung Kardiologie gewinckt...
Nun ja es kam wie es kommen musste, meine kleine Madame hat zunehmend schwer geatmet ...bis ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ich brachte sie in eine Klinik...
das Röngtgen ergab einen großen Erguss (wasseransammlung) im Brustkorb (Pleuralerguß) ...sie wurde sofort punktiert ( 400ml Wasserpampe wurden entnommen
)....
Das Ultaschall der Kardiologin ergab eine nicht sonderlich gute Diagnose, eben HCM - sehr weit fortgeschritten
Muckl wurde medikamentös umgestellt ( Dimazon, Vasotop, Plavix) ...
Prognose: keine ... abwarten...
nach 3 Wochen wieder die gleiche Situation, sehr starke Atmung, sehr schnell....Herzrasen....
Also wieder in die Klinik, wieder Punktion ....das ist nun ERST 1 Woche
erst her und jetzt wird die Atmung wieder schneller
Sicher hatte sie keine gute Prognose, aber ist es denn gar nicht mehr zum aufhalten ? ich kann sie nicht alle 14 tage punktieren lassen...das ist ja eine Qual...
Gibt es hier jemand wo es auch so verlief ?
wann ist der Zeitpunkt Auf Wiedersehen zu sagen ?
Werden die Abstände nun immer kürzer weil das Herz trotz Medikamente schwächer wird?
Oh man man man ...
Grüße
Hallo Muckl,
wenn die HCM, also die Verdickung des Herzmuskels, schon so weit fortgeschritten ist, dass sich in so kurzen Abständen so viel Wasser in Lunge und/oder Bauchraum ansammelt, das das Atmen deiner Fellnase so schwer fällt, dann solltet ihr sie erlösen. Stell' dir mal vor, dir steht das Wasser buchstäblich bis zum Hals, dass du kaum noch Luft bekommst - was das für eine furchtbare Qual sein muss
🙁 . So ein Erstickungsgefühl geht ja auch mit Angst/Panik einher.
Durch die HCM ist, je nach Stadium, das Herz in seiner Funktion so geschwächt/eingeschränkt, dass es das Blut nicht mehr richtig durch den Körper pumpen kann. So kommt es zu dem Rückstau der Flüssigkeit, die sich vorzugsweise in der Lunge ansammelt, oder später halt auch im Bauchraum. Ganz wichtig: Durch Medikamente kann die HCM nicht repariert werden, es wird lediglich der Entwicklungsprozeß aufgehalten bzw. verlangsamt. Und wenn sich schon so rasch Wasser ansammelt, ist die krankhafte Entwicklung i. d. R. schon weit fortgeschritten.
So wurde es uns erklärt, als es diesen Sommer so schlecht um unseren Kasimir stand. Zweimal wurde er insgesamt punktiert. Das erste Mal Anfang Mai, als wir die Diagnose "HCM im fortgeschrittenen Stadium" überhaupt erfahren haben (ich war mit Kasi damals auch losgefahren, weil mir seine schwere, pumpende Atmung aufgefallen war. Ich wurde damals von der TÄ auch sofort in die TK als Notfall weitergeschickt). Danach wurde Kasimir auf entsprechende Medikamente eingestellt, zwei Sachen für's Herz und auch Dimazon zum Entwässern. Aber mir wurde schon da gesagt, dass seine Chancen max. 50/50 ständen, dass sich sein Zustand stabilisiert. Wir könnten mit Glück noch Jahre haben, aber genauso gut könnte es ganz schnell vorbei sein.
🙁
Zunächst schien es ihm dann auch durch die Entwässerungstabletten besser zu gehen. Bis sich Mitte Juni, also nur gut einen Monat später, seine Atmung wieder verschlechterte, zusätzlich war er um die Körpermitte sehr aufgedunsen. Mein Mann ist dann wieder zur Klinik gefahren, wo Kasi dann wieder punktiert wurde (Bauch
und Lunge). Zu dem Zeitpunkt war mir schon klar, dass es schon bald Zeit für Kasi sein würde weiterzuziehen... Die nächsten Tage ging es ihm, dank des verbesserten Lungenvolumens noch einmal recht gut - aber schon 4 Tage später hatte ich den Eindruck, dass sein Bäuchlein wieder dicker und seine Atmung wieder schwerer wurde.
Mein Mann und ich hatten aber schon vereinbart, dass wir ihn "beim nächsten Mal" nicht noch einmal einer so schmerzhaften und für ihn auch stressigen Prozedur unterziehen, sondern ihn gehen lassen würden. Unnötiges Hinauszögern des Unausweichlichen, nur weil man selber ein geliebtes Wesen nicht loslassen kann - nein, das wollten wir unserem Kasi nicht antun. Der Gedanke daran hat ganz furchtbar weh getan und auch jetzt gerade beim Schreiben kämpfe ich wieder mit den Tränen, aber nur unseretwegen quälen sollte unser Süsser sich nicht.
Genau eine Woche nach der letzten Punktion ist Kasimir an einem Sonntag in den frühen Morgenstunden gestorben. Den Abend vorher war es ihm so schlecht gegangen, dass wir ihn am Sonntag hätten erlösen wollen. Ich hatte mit unserm TA vereinbart, dass er dafür zu uns nach Hause kommen würde, damit Kasi seine letzten Momente in seinem vertrauten Umfeld wäre. Ich habe Kasimir an dem Abend auch gesagt, dass er nicht mehr lange würde leiden müssen und dass er keine Angst haben müsste, dass er schon bald bei seinem Freund Neo sein würde und was man in so einem verzweifelten Moment noch so alles sagt. Und als ob Kasimir verstanden hätte, dass wir bereit waren ihn gehen zu lassen, hat er uns diesen letzten schweren Schritt, nämlich durch unsere Entscheidung sein Leben zu beenden, erspart und ist ganz still und leise, als ich in der langen Nacht irgendwann gegen halb vier doch noch eingeschlafen bin, von alleine weitergezogen.
Ich hätte dir gerne etwas Hoffnungsvolleres geschrieben, liebe Muckl, aber so, wie du es beschrieben hast, scheint es deiner Kleinen sehr ähnlich zu gehen wie Kasimir zuletzt. Lasst die Kleine weiterziehen und quält sie nicht unnötig, um für Euch noch etwas mehr Zeit rauszuschlagen.
Fühl' dich mal unbekannterweise gedrückt, ich fühle mit dir.