Es sind nur Katzen, es sind keine Menschen. Tut mir Leid, wenn ich das so deutlich sagen muss. Wir wollen sie artgerecht halten und ihnen das geben was sie brauchen. Wir wollen sie füttern, wärmen, zum Tierarzt bringen und mit ihnen spielen.
Aber wir wollen kein drittes Kind adoptieren sondern ein Tier halten. Oder zwei.
Ich wollte mich eigentlich nicht einmischen und habe jetzt auch nicht alles gelesen, aber Manfred, ich möchte dir etwas zu bedenken geben - und das möchte ich dir wirklich ans Herz legen. Schau doch mal genau hin, was du deinen Kindern da für Werte vermittelst. Schau bitte genau hin, was für ein erzieherisches Beispiel das ist und was die Kinder sich anhand dessen denken werden. Töchterchen will eine Katze - entschuldige bitte, aber das ist KEIN Bedürfnis, das ist ein Wunsch. Ein Bedürfnis ist Essen, Schlafen, Obdach und Liebe, diese Dinge brauchen Kinder WIRKLICH. Eine Katze zu halten ist ein Wunsch.
Und anhand eines Haustieres sollten Kinder - aus erzieherischer Sicht - VERANTWORTUNG erlernen. Verantwortung heisst in diesem Fall aber auch, sich der Konsequenzen des eigenen Handelns bewusst zu werden. Wenn, wie bereits erwähnt, eine Draussenkatze ein schönes Zuhause in einer beheizten Garage bekommt, ist das super für die Katze und ein gutes erzieherisches Beispiel: Die Katze ist an das Leben draussen gewöhnt und würde sich nur allein in der Wohnung nicht zurechtfinden.
Kitten aber, die ihr zuerst in der Wohnung haltet, werden sich an die Liebe, Nähe und Zuwendung der Menschen gewöhnen. Und genau wie bei Kindern bzw. Menschen allgemein gehört Liebe tatsächlich zu den Bedürfnissen, die eine Katze hat. Wenn ihr sie später in die Garage abschiebt, wird ihnen diese Liebe plötzlich entzogen, sie werden nicht begreifen, warum ihr sie nicht mehr ins frühere gemeinsame Zuhause hinein lasst und sie werden darunter leiden. Nein, das ist keine Vermenschlichung. Das ist eine Beobachtung, die ich anhand unserer drei Kitten schon jetzt mache.
Und Töchterchen wird anhand dieses Beispiels lernen: Aha, Tiere sind dafür da, meine Wünsche zu befriedigen. Sie wird lernen, dass man zwar die Grundbedürfnisse - Futter, Tierarzt, dergleichen - irgendwie abdecken muss, aber so richtig wichtig ist das Befinden der Katze ja doch nicht, denn schliesslich hatte man sie nur angeschafft, damit sie ihren Wunsch erfüllt bekommt. Und möglicherweise wird sie zwischen Wunsch und Bedürfnis auch nicht wirklich unterscheiden lernen.
Ich halte das nicht nur für die Katzen, sondern auch für die Kinder nicht für optimal. Entschuldige bitte, dass ich das so direkt sage.
Ich würde euch dazu raten, Nägel mit Köpfen zu machen. Sie will Katzen? Ok - dann soll sie sich in die Thematik einlesen. Sie soll sich damit beschäftigen, was Katzen benötigen. Ist deine Tochter alt genug, um sich hier anzumelden? Dann soll sie das tun. Oder in einem anderen Forum. Sie soll sich bewusst machen, dass eine Katze eine Verpflichtung für viele Jahre ist und nicht nur ihrer persönlichen Freude dient. Sie soll lernen, was es bedeutet, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen. Und dann könnt ihr immer noch entscheiden, ob ihr ausgemachte Draussengänger aufnehmt und ihnen von Anfang an ein Zuhause in der Garage einrichtet, oder ob ihr wirklich Kitten aufnehmt und diese dauerhaft Zugang zu eurer Wohnung bekommen sollen.
Ich meine das keinesfalls als persönlichen Angriff, ich hoffe, du verstehst mich hier richtig. Ich meine das ernst und diese Worte kommen von Herzen. Ich habe selbst auf diese Weise gelernt, was es bedeutet, Tiere zu halten, und dafür bin ich meinen Eltern dankbar. Das waren zwar "nur" Hamster mit "nur" einer Lebenserwartung von 2-3 Jahren, aber auch als kleiner Knopf von 6 Jahren musste ich mich mit der Frage auseinandersetzen, ob ich das will, habe mich dafür entschieden und das Tier dann auch wirklich bis zu seinem Lebensende selbst versorgt.