Hier wurden ein paar Mal Bachblüten und Homöopathie in einen Topf geworfen. Wollte nur mal drauf hinweisen, dass das unterschiedliche Dinge sind. Zu Joachim Bublath: er ist meiner Meinung nach genauso radikal in seiner wissenschaftlichen Sichtweise, wie Menschen, die nur auf Alternativmedizin setzen und die Schulmedizin verteufeln. Liegt halt beides am jeweils anderen Ende der Skala.
Ich glaube, ein wichtiges Wirk- und Heilprinzip ist bei beidem, dass man sich intensiver mit sich auseinandersetzt, als es oft bei der Schulmedizin der Fall ist. Zum Beispiel werden ja in der Homöopathie bei der Anamneseerhebung sehr viele Faktoren berücksichtig, z.B. die grade bestehenden Lebensumstände, Vorerkrankungen, andere Erkrankungen usw. Ich glaube, schon dadurch setzt man sich besser mit dem akuten Krankheitsproblem auseinander, nimmt es bewusster war und beschäftigt sich damit.
Bei den Bachblüten gibt es ja zum Beispiel die Kraftformeln, die jeder Blüte zugeordnet sind. Durch das Aussuchen der passenden Blüte, zum jeweiligen aktuellen Seelenzustand, ist man auch gezwungen, sich mit sich auseinander zu setzen.
Ich glaube, diese ganzheitliche Sichtweise, beeinflusst Heilungsprozesse im Körper positiv und kann letztendlich zu einer Heilung führen. Das mit dem wissenschaftlichen Beweis sehe ich so: es ist wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen, dass Stress zu körperlichen Krankheiten führen kann. Der eine bekommt Kopfscherzen, die vielleicht immer öfter auftreten, der nächste bekommt Dornwarzen, der nächste wiederum einen Hautausschlag. Aber die Erkrankung kann man meist nicht eindeutig einem einzigen Ereignis zuordnen, sondern die gesamte Lebensweise und die Lebensumstände führen zu Erkrankungen. Wenn man sich also mit Hilfe der Homöopathie oder Bachblüten mit diesen Umständen auseinandersetzt, manches vielleicht als Folge anders bewertet oder etwas ändert, kann das zu einer Heilung führen.
Und grade die in der Homöopathie verwendeten Pflanzen, sind ja oft schon seit Jahrhunderten Heilpflanzen. Bei den Verdünnungspotzenzen gibt es ja schon große Unterschiede. Aber ich habe mal irgendwo den Vergleich mit sekundären Pflanzenstoffen oder Vitaminen gelesen. Diese Stoffe nehmen wir auch auf, aber oft in kaum nachweisbaren Mengen. Trotzdem bewirken sie etwas in unserem Körper.
Ich würde mir im Übrigen für die Schulmedizin wünschen, dass ihr Potenzial besser ausgeschöpft wird. Es wäre schön, wenn auch hier eine ausführlichere Anamnese gemacht werden würde mit Einbezug der ganzen Lebenseise des Patienten. Leider sehe ich es gerade an einem Freund von mir. Er will natürlich lieber ein Medikament oder eine Behandlung für ein körperliches Symptom, aber mit den Umständen die zu der Erkrankung geführt haben, will er sich nicht auseinandersetzen. Natürlich ist ihm damit für eine bestimmte Zeit erstmal geholfen. Aber es werden weitere Erkrankungen folgen, weil er nur an den Symptomen ansetzt, nicht an der Ursache.
Zusammengefasst will ich sagen: ich persönlich finde eine Kooperation von Homöopathie und Schulmedizin sehr gut, wobei ich es zuerst mit etwas Homöopathischem probieren würde. Bei allen Erkrankungen sollte man die Lebensweise und die Lebensumstände mit einbeziehen. Das wird im Moment eher in der Homöopathie gemacht und das finde ich schade für die klassische Medizin. Um mal noch ein paar Fremdwörter einzustreuen: in der Homöopathie wird das Prinzip der Salutogenese, in der klassichen Schulmedizin das Prinzip der Pathogenese verfolgt.
Ein interessantes Buch dazu finde ich "Lebensbedingte Krankheiten" von Dr. med Max Otto Bruker.