Jetzt mal ganz ganz ganz im Ernst:
Ich kannte vorher lediglich einen Katzenbesitzer, der eine gezüchtete BKH hält, persönlich. Mag sein, dass wir hier "auf dem Dorf" leben und da ein Bauernhofskätzchen näher liegt... Erst durch das Forum lernte ich weitere Menschen mit "Rassekatzen" kennen. Später dann noch einen Arbeitskollegen meiner Mutter. Hier, im örtlichen Tierheim sitzt keine einzige Rassekatze. Nach Rassemixen muss man sich hier in den Tierheimen der größeren Städte (Heidelberg, Mannheim, Stuttgart...) oder beim Auslandstierschutz umsehen - wer eine Katze haben möchte, die einem gewissen Phänotyp entspricht, jedoch keine Stange Geld dafür blechen möchte/kann, kann sich da umsehen.
Als meine Rassekatzen einzogen, wollten sofort Nachbarn, Freunde, Verwandte,...sie sehen: Quasi eine kleine "Sensation". Wenn ich hier von "Ragdolls" spreche, weiß keiner, was damit gemeint ist. Eine Maine Coon oder ein Perser ist noch gängig, dann hört es bei den Meisten schon auf.
Jeder sieht es, jeder begreift es, jeder weiß es:
Den größten Anteil an Katzen in Tierheimen sind Hauskatzen, gefolgt von Mixen, die dem Augenschein nach aus Siam, Perser und MC bestehen. Ferner findet man Norweger, BKH, Russisch Blau o.ä. Sicherlich: Habe auch mal eine Nacktkatze oder einen Bengal im Tierheim gesehen (durch das Forum hier). Dass wirklich eine Rassekatze mit vollständigen Papieren im Tierheim landet: Ist das eine so nennenswerte Zahl? Bzw. in welcher Relation stünde dies zu den tausenden Streunern, Bauernhofskatzen, "Vermehrer"-Katzen oder "Oops-Wurf" Katzen...
Es werden so oder so mehr Katzen. Doch es ist ein Unterschied, wie mehr Katzen in die Welt gesetzt werden. Das Mindeste ist doch, auf die Gesundheit und das Wohlergehen zu achten. Wohlergehen kann auch einem Vermehrer gelingen. Volle Gesundheit und gute Pläne kann man nur mit einem Zuchtprogramm verfolgen. Wieso wird sich auf Papiere eingeschossen? Sind Papiere ein Unding? Nein. Sie helfen in erster Linie den Überblick zu bewahren und Aufschluss über Erbkrankheiten zu geben. Keine Ahnung, wieso manche das nicht verstehen möchten.
Es gibt immer solche und solche. Nur weil eine Katze Papiere hat, heißt das noch lange nicht, dass sie aus einer seriösen Zucht stammt - könnte lediglich ein Indiz, ein Grundstein dafür sein. Viele Züchter sind zwar in einem Verein gemeldet, führen aber eine lachhafte "Zucht" mit schlechten Linien und bewegen sich ständig in einer Grauzone. Da ist wiederum der Käufer gefragt, wen und was er unterstützen möchte.
Und ja, ich bin der Meinung: Solch einfache Grundprinzipien kann auch ein 17 jähriger verstehen. Dat hat nüscht mit Standpunkt zu tun 😉
Darf ich mal fragen, auf welche Schule Du gehst bzw. ob ihr im Unterricht Stammbaumanalyse (bei Krankheiten) und einfache Vererbungslehre/Genetik durchgenommen habt? Dann wirst Du hoffentlich sehr schnell bemerkt haben, wie hilfreich ordentliche Heftführung sein kann , um bei den vielen Erbschemata noch den Überblick zu behalten. Nichts anderes machen Papiere: Sie dokumentieren. Genau das ist so wichtig. Schöner Nebeneffekt: man kann sie für wenig Geld kaufen und sich eingerahmt ins Zimmer hängen , wenn man darauf steht.
Liebe Grüße