Ich wollte doch nur Futter spenden ...

  • Themenstarter Themenstarter Semolina
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😱😱 Der arme Henry, da fehlt doch eindeutig noch ein Freund für ihn! 😛
 
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Ihr habt ja alle so recht, aaaber ihr wisst ja sie darf nur 3 Katzen haben.
Henry wird sich schon an Fritz gewöhnen😀 oder war es anders herum?:yeah::aetschbaetsch1:
 
Von gefährlichen Naturphänomenen wie Tulpen (!!:wow:) und Wollpullovern wurde der Haushalt diese Woche verschont. Die Xenophobie schwebt jedoch nach wie vor über uns, und Henry hatte eine schlimme Begegnung mit dem Erzfeind aller Haustiere ...

„Bringen Sie ihn am Freitagmorgen um acht Uhr nüchtern in die Praxis. Er darf am Donnerstag noch bis achtzehn Uhr was fressen.“ Diese von ahnungslosen Tierärzten so leicht dahin geplauderten Anweisungen treiben dem Personal eines Mehrkatzenhaushaltes unweigerlich den Angstschweiß auf die Stirn. Schlimm genug, wenn ein Tier nüchtern zur Untersuchung erscheinen muss und zehn Stunden lang nichts essen darf. Da der Betroffene in der Regel wenig Verständnis dafür aufbringt, dass die anderen was zu essen kriegen und er nicht, lässt man der Einfachheit halber alle drei solidarisch fasten. Eine Maßnahme, die in den Augen der Katzen reine Schikane darstellt, auf die die Antwort nur Revolte heißen kann.

Schon als ich mich abends ins Bett schleichen will, ohne den drei vor dem Schrank wartenden Herrschaften ein Betthupferl zu servieren, macht sich Unruhe breit. Ich erkläre, dass es ja eigentlich ohnehin sehr unlogisch ist, wenn die Katzen jetzt ein Betthupferl kriegen, obwohl ich doch schlafen gehe. Was die drei für gewöhnlich zum Anlass nehmen, noch ein paar Runden durch die stille Hütte zu drehen. Wie üblich will sich keiner meinen Ausführungen anschließen. Ich ignoriere das, stöpsele meine Ohren zu und lege mich schlafen.

Ziemlich früh werde ich durch energische Bisse in die Zehen und Tritte in die Magengegend wieder geweckt. Es gab schon kein Betthupferl, jetzt hat man Hunger. Zeit fürs Frühstück! Hier herrscht endlich einmal Einigkeit. Ich stehe auf, gehe duschen, mache die Katzenklos sauber und mache Frühstück. Für mich. Fassungslosigkeit breitet sich aus. Fritz geht zur Tür und ruft die Nachbarin zur Hilfe. Die kommt aber nicht. Flori schlägt vor, ein Plakat mit der Aufschrift „Hier werden Katzen grausam misshandelt!“ zu malen und ins Fenster zu hängen. Henry hat die geschlossene Schlafzimmertür und die Transportbox im Flur entdeckt und ahnt Böses.

Nachdem ich mir die Zähne geputzt habe, klappere ich in der Küche mit den Tellern. Freudig kommt man angerannt. Ich schnappe mir den Engerling und verfrachte ihn in die Box, wo er umgehend anfängt zu jammern. Fritz und Flori drücken ihm kurz ihr tief empfundenes Mitleid aus und traben dann zurück in die Küche, wo es endlich Frühstück für sie gibt.

Henry und ich stehen eine Weile im Stau und kommen um kurz nach acht in der Tierklinik an. Sehr beklommen gebe ich mein verängstigtes Tier ab und fahre wieder nach Hause, wo Fritz außer sich vor Freude ist, dass ich endlich zu Verstand gekommen bin und den Roten weggebracht habe. Kurzfristig kommt wieder miese Laune auf, als ich den Staubsauger hole, aber spätestens als der Wischmopp zum Einsatz kommt, geht die Stimmungskurve wieder hoch. Fritz schlindert durch die Küche und meint, dass doch ohne Henry alles viel besser sei. Ich versuche ihn vorsichtig darauf vorzubereiten, dass der Graf uns am Nachmittag wieder mit seiner Gesellschaft beehren wird. Fritz steckt die Pfoten in die Ohren und macht „Lalalala.“

Mittags rufe ich in der Tierklinik an und erfahre, dass Henry bereits wieder erwacht, aber noch nicht reisefertig sei. Er sei auch nicht mehr im Urzustand, sondern um einige Zähne reduziert, die teilweise bis in die Wurzeln hinein ruiniert gewesen seien. Einer war sogar gesplittert.

Nachmittags hole ich mein lädiertes Tier wieder ab. Als er mich erblickt, rappelt er sich in seiner Box auf und strahlt mich hoffnungsvoll an: Ob er doch nicht, wie befürchtet, schon wieder weiter gereicht worden ist und wieder mit nach Hause darf? Er darf. Im Auto ist er hin- und hergerissen zwischen der Freude, mich wieder zu sehen, und der Angst, dass ich ihn womöglich unterwegs rausschmeiße. Menschen ist ja alles zuzutrauen, es wäre ja nicht das erste Mal.

Umso größer ist die Erleichterung, als der Korb in die vertraute Wohnung getragen wird und Henry aussteigen darf. Rasch wankt er hinaus und schmiegt sich Trost suchend an Flori, der ihm freundlich das Köpfchen putzt. Fritz ringt eine Weile mit sich. Dann geht er hin und beschnuppert das malträtierte Stiefbrüderchen.

Henry taumelt durch die Wohnung und vergewissert sich, dass er auch wirklich, wirklich wieder zuhause ist. Anscheinend ist das kein Traum. Er ist wirklich wieder da. Erschöpft, aber glücklich schleppt er sich zur Balkontür und legt sich auf der Matte in die warme Frühlingssonne.

Und nach ein paar Stunden Ausruhen und einem leckeren Abendessen kann er auch schon wieder mit Fritz herum stänkern.

Das Köpfchen ist noch schwer. Aber dafür ist das Herz umso leichter!
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ooooooooooooooohhhhhhhh, alles gut kleiner schatz. 🙂

und fritz trägt es hoffentlich mit fassung 😉
 
Hallo Fritz, hier ist der Filou!

Ich habe jetzt auch einen Fritz, seit gestern! Sagt Mama. Aber spielen darf ich noch nicht mit ihm.....😡
Dabei will ich doch soooooo gerne!

Meine Minou ist nämlich nicht mehr da......🙁

Und da hat die Mama gesagt, ich soll nicht alleine bleiben. Und hat mir ganz schnell einen Fritz geholt 😀

Und ich bin jetzt total gespannt, der soll doch mein allerbester Freund werden!
Aber wie soll das gehen, wenn ich nicht zu ihm darf? 😕
 
Lieber Filou, da habe ich schon wieder eine Tränen im Auge.:pink-heart:

So jetzt zu Henry, ich glaube nun ist es allen klar, Henry bleibt:pink-heart::pink-heart::pink-heart:
So eine Krankheit schweißt ein Minifitzelbisschen (nach Leo😀)zusammen.
Fritzi wird schon die henrysche Fremdsprache noch lernen😀😀
 
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Hach....-seufz- :pink-heart:
 
Och schön dass er die OP gut überstanden hat und von den Mit-Katzingern so viel Mitgefühl erhalten hat!
 
@Tiffy06: Lieber Filou, bestimmt vermisst du Minou sehr. Aber vielleicht war sie der Meinung, euer neuer Fritz braucht den Platz bei euch gerade dringender als sie? Und der braucht nun Zeit, um sich daran zu gewöhnen, dass sein neues Zuhause auch wirklich ein tolles Zuhause ist. Und dass du nur mit ihm spielen möchtest.

Bei meiner Suche nach Stellenangeboten habe ich unter „Erweiterte Suche“ immer die Option „Keine Führungsverantwortung“ angeklickt. Mir reicht es völlig, wenn die Arbeit Spaß macht und die Kollegen nett sind. So wie in meinem neuen Job, den ich Montag angetreten habe. Chef sein kann ja auch belastend sein.

Mein Flori ist mir da ein warnendes Beispiel. Die Position als Alphamännchen hat er sich in erbitterten Machtkämpfen erstritten, die Herrschaft über das geblümte Bettchen errungen und im sozialen Umfeld seine Führungskompetenz behauptet. Eine prima Sache für das eigene Ego, solange das soziale Umfeld nur aus Fritz bestand. Durch Henrys Einzug hat es sich schlagartig verdoppelt. Und nun hat Flori Burnout.

Nicht nur, dass die Arbeitsbelastung um hundert Prozent gestiegen ist: Gleich zwei Untergebene wollen ihre tägliche Raufrunde, Ohren gewaschen kriegen und beköpfelt werden. Und als sei es damit nicht genug, werden nun schon wieder die internen Strukturen infrage gestellt! Henry möchte gerne Stufe zwei der Karriereleiter erklimmen, die Fritz bislang unangefochten besetzt hielt. Fritz, von Abstiegsängsten gepeinigt, tritt die Flucht nach vorn an und meldet neuerliche Ansprüche auf die Pole Position an. Das Upper Management fühlt sich überfordert und erwartet Entlastung vom Vorstand. Der Vorstand zeigt sich, typisch Vorstand, von den Sorgen und Nöten des Managements gänzlich unberührt und meint, Flori müsse schon selber zusehen, wie er damit fertig wird.

Um regelmäßig die nötige Kraft zu tanken, die sein schwieriger Job ihm abverlangt, gönnt Flori sich nun in seiner Quality Time regelmäßig kleine Wellness-Erlebnisse. Es gibt da ja allerhand Angebote für gestresste Führungskräfte. In Kletterparks herumturnen. Oder Bäume umarmen. Ein, wie ich finde, sehr fragwürdiger Umgang mit unseren belaubten Freunden. So ein Baum kann ja nicht weglaufen. Tagein, tagaus steht er da, wo ein Tier des Waldes dereinst seinen Keim mittels Ausscheidungen in den fruchtbaren Boden gepflanzt hat und muss sich klaglos von ausgebrannten Managern umarmen lassen. Vielleicht möchte der Baum das gar nicht. Vielleicht ist dem das viel zu übergriffig.

Aber von derlei Distanzlosigkeiten ist Flori auch weit entfernt. Schon weil er gar keinen Zugang zu Bäumen hat. Geschweige denn zu Kletterparks. Floris tägliches Wellness-Erlebnis spielt sich im Hausflur ab. Wenn der Vorstand morgens runter latscht, um die Zeitung aus dem Briefkasten zu holen, dann töffelt das Upper Management hinterher und genießt seine Quality Time ohne nervige Untergebene außerhalb der Wohnungstür. Dort steht nämlich seit kurzem eine Kommode. Die Kommode hat katzenhohe Beine und bietet der ausgelaugten Führungskraft einen Rückzugsort im Alltagsstress, an dem sie mal für ein paar Minuten die Seele baumeln lassen kann.

Kaum hat die Entspannung eingesetzt, kommt jedoch der Vorstand die Treppe herauf gekeucht und setzt das Management erbarmungslos unter Druck. Zurück ins Hamsterrad der Katerführung, befiehlt er und öffnet die Wohnungstür. Flori möchte lieber noch ein bisschen die Seele baumeln lassen und bleibt starrsinnig unter der Kommode hocken. Der Vorstand nörgelt, dass Flori jetzt reingehen soll. Flori weist darauf hin, dass er nebenbei auch noch die Behindertenquote erfüllt und Nörgeleien gar nicht hören kann. Fritz kommt in den Flur gerannt und will jetzt auch unter die Kommode. Flori verteidigt seine Wellness-Lounge. Der Vorstand schreit, dass jetzt alle wieder rein gehen sollen. Henry taucht auf und rennt aufgeregt schnatternd zur Kommode. Fritz haut Henry was an die Backen. Henry entdeckt Flori und will Köpfchen geben. Der Vorstand versucht, Flori unter der Kommode hervor zu ziehen. Flori sträubt sich. Fritz schiebt von der anderen Seite nach und versucht, Flori zu verdrängen. Henry kneift Fritz in den Schwanz. In der Tür der Nachbarwohnung dreht sich ein Schlüssel. Fritz erschreckt sich und knallt mit dem Kopf an die Kommode. Henry flüchtet panisch in die Wohnung. Fritz rast hinterher. Der Vorstand sammelt die zerfledderte Zeitung auf. Flori kommt unter der Kommode hervor und rennt wehleidig zur Nachbarin, wo er noch eine Wellness-Ohrenmassage erbetteln kann, bevor er gnadenlos vom Vorstand zurück ins Haifischbecken der Führungsetage geschleift wird.

Manchmal, wenn Flori in seinem geblümten Chefbettchen liegt, dann träumt er. Vom Aussteigen träumt er, vom einfachen Leben auf einer einsamen Insel, weit weg von Machtkampf, Konkurrenz und Überlebenskampf.

Und wahrscheinlich von der Nachbarin, die im Bikini für ihn Fische fängt.

Quality-Time à la Flori
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Ach was Fritz will aufsteigen ? Das wird nichts, der Fritz, der vor allem Angst hat, niemals.
Der Platz eins ist für einen ganzen Kerl wie Flori vorgesehen, jawoll.

Aber es scheint ganz gut bei euch zu laufen und Henry scheint Flori zu mögen.
Mit Fritz geht es wohl auch schon besser ?
 
Was wieder für eine herrliche Sonntagslektüre :omg::omg::muhaha::muhaha:
Man hat es als selbsternannter Chef aber auch nicht leicht mit dem Gesocks von Untergebenen. Und dann auch noch einen Henry dabei🙄
 
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ja, das leben als chef (und als baum^^) ist eines der härtesten 😡

😀
 
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Ach gerade fällt mir ein, dass Flori schon die Tendenz zur "Baumübergriffigkeit " besitzt.
Hast du etwa Weihnachten vergessen ?😀😀:grummel:
Manager voll und ganz.
 
Grundsätzlich verreise ich nicht gerne, es lässt sich aber nicht immer vermeiden, und dann soll man es auch tun. Schließlich bildet es ja auch, das Reisen. Und so reiste ich mit einigen Kollegen für zwei Tage nach Würzburg zur dortigen Firmenniederlassung. Unterwegs blieb der Intercity mehrmals stehen, unter anderem in einem Tunnel, und als wir endlich ankamen, hatte ich böses Kopfweh entwickelt, das sich im Laufe des Aufenthaltes zu einer anständigen Migräne mit Übelkeit und Schwindel auswuchs und meine Einführung bei den Würzburger Kollegen außerordentlich glanzvoll gestaltete.

Hinzu kam die Sorge um die in der Obhut der Nachbarin zurück gelassenen Lieblinge. Meine Abreise hatte ich ihnen noch mit der Fütterung einer ganzen Knabberstange für jeden versüßt (sonst müssen sie sich immer zu dritt eine teilen.) Die Freude darüber war groß gewesen, und mein wehmütiger Abschiedsgruß wurde gar nicht zur Kenntnis genommen. Tränenumflorten Blickes schloss ich die Wohnungstür hinter mir und versuchte, nicht an die bestürzte Verwirrung zu denken, die sich ja wohl unweigerlich einstellen würde, wenn das geliebte Frauchen nicht zur gewohnten Zeit heimkehrte und sogar die Nacht nicht im eigenen Bett verbrachte.

Vor allem um Henry machte ich mir Gedanken. Manchmal argwöhnen Besucher, ich hätte gar keine Katzen bis auf das ausgestopfte Exemplar im geblümten Bettchen, weil Fritz und Henry sich beim ersten Türklingeln verstecken und Flori auf dem Highboard pennt. Vorsorglich hatte ich die Nachbarin angewiesen, Henry seinen Teller auf den Kleiderschrank zu stellen, und extra einen Klapptritt dort platziert, denn die Nachbarin ist noch ein paar Zentimeter kleiner als ich.

Als ich abends mit schmerzendem Kopf ins Hotelzimmer wankte und nochmal mein Handy auf Nachrichten überprüfte, hatte sie mir ein Foto geschickt, auf dem Henry fröhlich neben Fritz hockte und seinen Teller leer löffelte. Meine drei Kater einschließlich der zwei Unsichtbaren scheinen auf wundersame Weise ihre Scheu zu verlieren, sobald die Nachbarin aufkreuzt. Ich muss zugeben, ich war beleidigt und verdächtigte meinen Catsitter unsauberer Tricks wie der Anwendung eines Tunfischparfüms. Immerhin erklärte es die ständigen Animositäten zwischen Fritz und Henry: Ganz offensichtlich war hier die Rivalität um die Gunst der schönen Nachbarin im Spiel!

Am Freitag kehrte ich nach einer nervenaufreibenden Bahnreise, bei der einmal eine Bremse festsaß und wir danach nochmals aus ungeklärten Gründen wieder im Tunnel stehen blieben, endlich heim (Thank you for travelling with Deutsche Bahn.) Freudig begrüßte ich meine kleinen goldigen Schätze, die kurz meine Reisetasche beschnuffelten und dann stracks in die Küche rannten, wo sie sich quengelnd vor ihren Näpfen aufbauten. Ich fütterte sie, säuberte die Katzenklos und schleppte mich in mein Bett. Nach kurzer Irritation aufgrund der frühen Zubettgehzeit ohne die vorherige Verabreichung eines Betthupferls fanden sich auch Fritz und Flori dort ein. Ich verbrachte eine peinvolle Nacht damit, Fritz von meinem revoltierenden Magen zu schieben und mir eine halbwegs unverkrampfte Schlafstellung zu erkämpfen.

Am Samstagmorgen stelle ich fest, dass ich offensichtlich vergessen habe, den Radiowecker abzustellen. Pünktlich um viertel vor fünf weckt mich Nena im Duett mit Kim Wilde. Ich drücke auf den Ausknopf und wälze mich auf die andere Seite. Damit ist Flori gar nicht einverstanden. Nachdem ich mehrfach in die Zehen gezwackt worden bin, stehe ich fluchend auf, wanke in die Küche und fülle die Näpfe. Dann säubere ich die Katzenklos und schlurfe zurück ins Bett.

Die Katzen sind satt. Und wach. Und äußerst irritiert. Wie jetzt, was soll das denn? Nach dem Frühstück kommt noch Leckerchenwerfen! Empört folgt man mir ins Bett, hüpft auf mir herum, zupft an der Decke und stößt entrüstete Laute aus. Ich weise auf meinen desolaten Gesundheitszustand hin. Die Katzen finden das wehleidig und weisen auf ihre seelischen Traumata durch entgangene Zuwendung mit Leckerchen hin. Ich jammere, dass mir schlecht ist und man mich in Ruhe lassen soll. Die drei gucken sich an und tippen sich an die Stirn. Wenn einem schlecht ist, kotzt man auf den Teppich, und gut ist! Was soll denn das Gejammer?

Mir bleibt nichts anderes übrig, als wieder aufzustehen. Wie ein Zombie hocke ich schließlich mit Frühstück und Zeitung am Küchentisch, nachdem ich eine Runde Leckerchen spendiert habe. Die Kater sind zufrieden und gehen schlafen.

Ich glaube, wenn ich das nächste Mal bei der Nachbarin catsitten muss, dann nehme ich die drei mit rüber und lasse sie einfach da.

Mama ist wieder da ... buuuuhhuuuuu!!!

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Migräne ist doof. Aber ich habe gehört, dass es nach den Wechseljahren oft besser wird.😀:aetschbaetsch1:

So wie du schreibst sieht es ganz gut aus mit Henry und Fritz.

Das ist doch kein Wunder, deine drei Lieblinge mögen die Nachbarin weil sie immer so gut nach den lieblichen Prinzessinnen riecht. Da hängt man dann sehnsüchtig Gedanken nach.
 
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Migräne ist doof. Aber ich habe gehört, dass es nach den Wechseljahren oft besser wird.

Das kann ich leider nicht bestätigen :reallysad:. Bei mir zumindest bleibt es doof, und lange Bahn- oder Autofahrten sind definitiv ein Auslöser.
Bianka, wünsche Dir weiter gute Besserung! Und die sollen Dich gefälligst mal ein bisschen hätscheln und bedauern, die drei Fellnasen.
 
Tagelang habe ich über ein kleines häusliches Mysterium nachgesonnen. Jetzt, glaube ich, bin ich auf des Rätsels Lösung gestoßen. Das Rätsel der Strohherzchen. Die Strohherzchen waren bei meiner Rückkehr überall in der Wohnung verstreut. Eines lag zerrupft auf der Fußmatte, die traurigen Überreste des anderen fanden sich in der Küche.

Seit Henry in der Weihnachtskiste residiert, hat schon der eine oder andere Strohstern seinen Weg vom Schrank herab gefunden. Ich sammle die Sterne dann ein und lege sie in die Schublade zu dem Weihnachtsbaumschmuck, den ich das ganze Jahr über unter Möbeln oder in irgendwelchen Ecken finde. Es lohnt sich einfach nicht, dann jedesmal auf die Leiter zu klettern und das Fundstück in die Weihnachtskiste zu legen.

Wieso nun während meiner zweitägigen Reise gezielt nur Herzchen aus der Weihnachtskiste gezogen und auf der Fußmatte deponiert wurden, das erkläre ich mir so:

Eines schönen Tages ist Henrys neue Mama noch konfuser und merkwürdiger als sonst. Den ganzen Abend ist sie hektisch rumgelaufen, hat Sachen in eine große Tasche gepackt und den Katzen am anderen Morgen ein ganzes Würstchen für jeden spendiert. Nun ist sie weg, und Fritz und Flori gehen schlafen. Henry schubst noch ein bisschen seine Spielmäuse über die Fliesen und trollt sich dann auch in seine Kiste. In ein paar Stunden gibt es schon wieder Essen, da muss man ausgeruht sein.

Zur gewohnten Zeit erscheint aber die Mama nicht. Die Katzen sitzen an der Wohnungstür und murren. Auf einmal spitzt Fritz die Ohren und wird ganz aufgeregt: Die Nachbarin, die Nachbarin kommt! Henry rennt schnell ins Schlafzimmer und versteckt sich. Die Wohnungstür geht auf, aber herein kommt nicht die Mama. Henry fürchtet sich entsetzlich. Fritz und Flori nicht. Die stimmen das übliche Hungergeheul an und gehen mit der Nachbarin in die Küche. Henry hört die Teller klappern und seinen Magen knurren und geht zögerlich hinüber.

In der Küche streicht Fritz der Nachbarin um die Beine und zirpt in seiner lieblichsten Tonart. Alter Schleimer, denkt Henry, typisch. Dann fasst er sich ein Herz und läuft zur Dreckecke. Um Fritz eins auszuwischen, streicht er auch mal der Nachbarin um die Beine. Eigentlich ist die ja ganz nett. Und der Fritz platzt schon wieder fast vor Eifersucht. Jetzt findet Henry die Nachbarin noch netter und zirpt auch in seiner lieblichsten Tonart. Die Nachbarin ist total begeistert und freut sich, dass Henry da ist. Henry wirft Fritz einen triumphierenden Blick zu. Fritz ist außer sich.

Nachdem die Teller geleert sind und die neuen Kumpels wieder schlafen gegangen sind, überlegt Henry, wie er Fritz im Kampf um die Gunst der Nachbarin übertrumpfen kann. Man weiß ja nicht, ob die Mama überhaupt wieder kommt. Und, mal ehrlich, die Nachbarin ist auch noch jünger als die Mama und hat keine voll gehaarte Jogginghose an. So ein bisschen ist der Lack ja auch schon ab bei der Mama. Wer weiß, wie lange die überhaupt noch funktioniert.

Henry hopst auf den Schrank, wühlt ein bisschen in der Weihnachtskiste und holt ein Strohherzchen hervor. Stolz trägt er es in den Flur und legt es für die Nachbarin auf die Fußmatte. Da freut sie sich bestimmt und beachtet den doofen Fritz gar nicht mehr. Sehr mit sich zufrieden geht Henry schlafen und freut sich auf den nächsten Morgen, wenn sein romantisches Geschenk mit besonders leckerem Futter belohnt wird.

Fritz indes wird von einem dringenden Bedürfnis geweckt. Misstrauisch hebt er den Kopf und guckt sich um. Der Doofmann ist nirgendwo zu sehen, dann kann er ja wohl unbehelligt aufs Klo, ohne dass der Rote sich davor hockt und glotzt. Das geht Fritz ganz schön auf die Nerven. Leise hüpft er vom Sofa und marschiert zum Klo. Gerade hat er sich auf dem Rand zurecht geruckelt, da fällt sein Blick auf die Fußmatte. Was liegt denn da … ein Strohherzchen? Nanu, wo kommt denn das her? Gehört das nicht eigentlich in die Weihnachts–

Beinahe vergisst Fritz, wozu er hergekommen ist. Dieser widerliche rote Schleimbeutel! Nicht genug, dass der ewig um die Mama und den Flori rum scharwenzelt, jetzt wanzt sich die Schmierbacke auch noch an die Nachbarin heran! Na warte. Fritz bringt rasch zu Ende, wozu er her gekommen ist, dann rennt er zur Fußmatte, trägt das Herzchen in die Küche, zerpflückt es in seine Einzelteile und zerkaut die dann noch wutentbrannt. Dann kehrt er zufrieden zurück auf sein Sofa.

Als Henry morgens vom Geräusch des Wohnungsschlüssels geweckt wird und erwartungsvoll vom Schrank gleitet, liegt das schöne Herzchen total ramponiert in der Küche, und der Fritz guckt schadenfroh. Henry kriegt trotzdem von der Nachbarin die Ohren gekrault und ein leckeres Tellerchen hingestellt. Und als der Fritz wieder schlafen geht, da holt Henry schnell ein neues Herzchen und legt es auf die Türmatte.

Doch wieder wird sein Geschenk nicht gewürdigt, denn als das nächste Mal die Tür aufgeht, da ist es nur die Mama. Und die freut sich überhaupt nicht, sondern fängt gleich wieder an rumzunörgeln, warum die Strohherzchen hier liegen und was das für eine Sauerei in der Küche sei und ob die Katzen sich nicht einmal benehmen können.

Die Nachbarin, findet Henry, ist viel netter als die Mama.

Ich hatte extra ein zerfleddertes Herz für ein schönes Foto beiseite gelegt. Aber nun ist es verschwunden. Ich vermute, Fritz hat es gefressen.

Die Migräne, übrigens, hat mich schon als Kind geplagt. Mit der Pubertät wurde es besser. Und mit den Wechseljahren kehrte sie dann mit voller Wucht zurück. 😡 Sch...öne Hormone!!!
 
Ach, so ein Katerleben doch wirklich schweeeeeeer! 😉

Danke für die lustige Sonntagsgeschichte! :pink-heart:

Liebe Grüße,
Winy
 
Und ich dachte, die Mama hat sich verliebt und darum die Herzchen!

Was für eine süße Idee vom Henry... So aufmerksam! :pink-heart:
 

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