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Ich wollte doch nur Futter spenden ...
ThemenstarterSemolina
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Winy
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#2.221
Danke für die erheiternde und bildende Sonntagsgeschichte!
(Aber lieben wir sie nicht gerade wegen ihres Zwischenohrhohlraums? )
Liebe Grüße,
Winy
A
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Tiffy 06
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#2.222
Ich habe meiner Freundin letzte Woche erzählt, dass ihr Kater Vincent und mein Kater Filou nun eine Diagnose haben.
Denn von äußeren Ähnlichkeiten (die sich nur darin unterscheiden, dass Vinnie ein Maine Coon ist und Filou ein EHK) mal abgesehen, haben wir schon vor geraumer Zeit festgestellt, dass beide den selben Gesichtsausdruck zur Schau stellen, wenn sie irgendetwas nicht so ganz verstehen.
Und sie verstehen vieles nicht...... so vieles, dass sich der Gesichtsausdruck schon manifestiert hat und sie wohl gar nicht mehr anders gucken können.....
Dank dir, Bianka, wissen wir nun, dass unsere Kater einen Zwischenohrhohlraum besitzen. Das erklärt vieles!
Nur eines nicht:
Wurde mein anderer Kater Fritz nun von der Evolution übersehen?
Oder wie kann es angehen, dass er das Turn-Around geknackt hat, ohne dass es ihm irgend wer gezeigt hat?
Filou's Zwischenohrhohlraum funktioniert jedenfalls, der hat schon das Solitär nicht begriffen...
Aber was macht das dann für einen Sinn mit dem Testosteron? Im Zwischenohrhohlraum scheint es nicht zu sein..... das macht auch bei Filou wenig Sinn... ich glaube, der hat noch nie so was wie Testosteron besessen 😱
Fragen über Fragen, die dein Bildungsfernsehen meiner Meinung nach noch nicht ausreichend beantwortet hat......
Mietzies Tante
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#2.223
@ Mikesch.Genau so ist es, man muss ja seine Gefühle und die intellektuelle Überlegenheit nicht zur Schau stellen.
Aber die Schwänzchen, ein angedeutetes Herz, haben es verraten.
Wenn es Stress gibt , kümmert sich die Mama immer so intensiv .😀
Aber ich glaube Semolina hat schon so eine Ahnung.
Der angeführte Vergleich mit den Klitschko Brüdern zeigt es. Denn die sind ja auch ein Herz und eine Seele.
Mietzies Tante ( meine Autokorrektur, lässt es😀)
Semolina
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#2.224
@Tiffy06: Wenn wir Mikeschs Ausführungen Glauben schenken, dann ist dein Fritz wahrscheinlich mit einem besonders ausgeprägten Zwischenohrhohlraum gesegnet, weil er uns nicht glauben lässt, er hätte einen! 😕😀
Aus rätselhaften, bislang nicht schlüssig herleitbaren Gründen trägt der Stadtteil, in dem ich wohne, im Volksmund den Namen „Mexiko.“ Seit Jahren forschen Heimatkundler nach der Ursache. Bislang erfolglos. Und als sei das alles noch nicht schlimm genug, haben wir nun auch noch ein alljährliches Straßenfest, das folgerichtig unter „Fiesta Mexicana“ firmiert. Welche grauenhaften Auswirkungen das auf die musikalische Untermalung hat, muss ich wohl nicht näher erläutern. Ich sag nur: Hossa!
Im letzten Jahr war Fiesta Mexicana zum ersten Mal. Ich verbrachte den Tag lieber in einem schwedischen Möbelhaus, woran man schon sehen kann, wie schlimm Fiesta Mexicana ist, wenn man stattdessen lieber einen Samstag mit Duderö und Hjälmaren verbringt. In diesem Jahr kam ich nicht so leicht davon, denn die Familie rückte an: Die Tagesschwester (= ehemaliger Pflegling aus World’s Best Moms Tagesmutterzeit) mit Kindern, Kindsvater und meinen Eltern fieberten schon seit Wochen dem kulturellen Highlight des Fiesta-Programms entgegen – dem Kasperletheater.
Um drei Uhr fängt die Fiesta an, um viertel nach drei hält der Bürgermeister eine Rede, vor der wir schleunigst flüchten. Nach einem Stopp an der Eisdiele, wo das jüngste Familienmitglied nur mit großer Mühe vom Diebstahl einer Schlumpfeis-Pappfigur abzubringen ist, schlagen wir uns zum Kasperletheater durch und platzieren die beiden Zwerge auf der Bank. Als der Vorhang aufgeht, fragt der Kindsvater, ob er nicht lieber bei mir Fußball gucken kann. Wir schleichen uns vorsichtig davon, und ich platziere den Quasi-Schwager auf dem Sofa, wo er wenige glückliche Minuten mit dem nervenaufreibenden Zweikampf zwischen Rumänien und der Schweiz verbringt. Flori kommt anspaziert und setzt sich interessiert dazu. Flori guckt gerne Fußball. Aber die Spaßbremse mit der Fernbedienung zappt das sonst immer weg.
Leider währt das traute Männerglück nicht lange, dann bingbongt die Türglocke. Die Kindsmutter kommt mit dem größeren Zwerg im Schlepptau die Treppe herauf: Der Räuber Hotzenplotz wirkt auf die zarte Kinderseele zu bedrohlich, das Kind möchte lieber die Katzen besuchen. Flori kommt in den Flut getapert und kriegt gleich einen Finger in die Nase: Das, so berichtet der Zwerg voller Stolz, habe er vom Nachbarn gelernt, der auch eine Katze beherberge. Katzen müsse man immer erst die Hand hinhalten, damit sie daran riechen können. Und die meisten Riechzellen befinden sich ja bekanntermaßen innerhalb der Nase.
Flori flüchtet ins Provisorische, Fritz und Henry sind ohnehin spurlos verschwunden, als gegen Mittag die Hüpfburg direkt unterhalb des Schlafzimmerfensters aufgebaut wurde. Der Zwerg krabbelt zum Vater aufs Sofa und guckt Fußball, bis sein Blick erneut auf die Katze fällt, wegen der er ja schließlich hergekommen ist. Folgerichtig stiefelt er zur Balkontür und hält die Hand raus. Flori bleibt in der hintersten Ecke sitzen und macht die Nasenlöcher zu.
Es bingbongt erneut. Meine Eltern sind mit Zwerg Nummer 2 im Anmarsch. Meine Mutter will wissen, warum der große Zwerg hier oben ist, mein Vater hat auf dem Flohmarkt ein neues Taschenmesser für seine Sammlung gekauft, und der kleine Zwerg hat jetzt auch die Katze entdeckt und lässt sich neben dem großen Bruder auf alle Viere nieder. Zwanzig Finger strecken sich nach Floris Nase aus. Flori sieht aus, als wäre er auch grad lieber bei Ikea. Ich schlage vor, dass die Zwerge auf den Balkon gehen. Eine Idee, die mit großem Enthusiasmus aufgenommen wird. Während der größere Zwerg den Parcours meines Minigolf vom Discounter neu aufbaut, macht sich der kleinere Zwerg mit viel Elan an die Umgestaltung des Balkons. Die Schwimmkugeln aus dem Miniteich machen sich ja in der Vogeltränke auch viel besser. Auch das arme hungrige Tier im Provisorischen wird nicht vergessen und liebevoll mit abgerissenen Blumen versorgt.
Um fünf Uhr bricht die Familie auf, um das eigene heimische Umfeld mit Verwüstung zu überziehen, Flori traut sich wieder in die Wohnung, und ich mache mich auf die Suche nach dem Rest meiner tapferen Truppe. Fritz finde ich im Dielenschrank zwischen den Wintermänteln, und Henry plumpst vom Kleiderschrank, als ich mit der Leckerlidose klappere. An der Schlafzimmertür treffen die Kontrahenten aufeinander.
„Hi!“ sagt Henry klagend („An der doofen Hüpfburg würd ich gern mal meine Krallen wetzen.“) „Uh!“ macht Fritz bestätigend („Und ich meine am Schienbein vom DJ.“) Henry gibt Fritz ein Köpfchen. Fritz putzt Henry über das Ohr. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus.
Am nächsten Tag ist das Straßenfest vorbei, es herrscht wieder Ruhe, und die beiden kloppen sich wieder.
Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.
Nächste Woche machen wir übrigens eine kleine Sommerpause, denn die Firma geht auf einen zweitägigen Betriebsausflug zum Konzernjubiläum. Damit ihr mich nicht allzusehr vermisst, warne ich euch ausdrücklich vor dem Öffnen des Spoilers, der die grauenhafteste aller Straßenfest-Impressionen verbirgt. (Wer neugierig ist, ist selber schuld!)
AAA-TEEEM-LOOOOS LAAA LAAAA LAAA!!!
Der Gartenbauoberinspektor bei der Kontrolle der Aufräumarbeiten
minna e
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#2.225
ah. danke. ich hatte schon verdrängt, warum ich nicht sooooo auf family-events stehe und wo der vorteil liegt, am rande einer boom-town zu leben
Bärli_29
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#2.226
Hoi
Vielen Dank für die wie immer sehr unterhaltsame Sonntagsgeschichte, nächstes Jahr mach aber bitte mit Flori einen Ausflug zu Ikea 😉
Und noch was aus der Klugscheisserecke: Am Samstag hat die Schweiz gegen Albanien gespielt (und gewonnen), nicht gegen Rumänien, das war erst am Mittwoch...
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Rupi
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#2.227
Ist der Oberinspektor etwa ausserhalb des Provisorischen???
Danke lieb-Semolina für Teilhabe an all' Deinen spannenden Events
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Rupi
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#2.228
Ist der Oberinspektor etwa ausserhalb des Provisorischen???
Danke lieb-Semolina für Teilhabe an all' Deinen spannenden Events
einer Deiner heimlichen Fans
Maustier
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#2.229
WARUM NUR??? WARUM NUR BIN ICH SOOO NEUGIERIG?????
Nein, niemals wieder werde ich Spoiler öffnen ... neinneinnein ...
Wie wird man Ohrwürmer schnellstmöglich wieder los?
Danke Bianka für diesen Lachflash.
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Rupi
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#2.230
Ja, WARUM Maustier? Warum?
Wink Dir rüber, dat Rupi 😀
Mietzies Tante
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#2.231
FLORI außerhalb des Provisorischen, na da hat er ja Glück
Henry und Fritz, die unendliche Geschichte einer heimlichen Freundschaft , wirklich böse sind sie nur wenn du guckst . 😀😀
Nach dem Fest waren sie halt noch verwirrt und haben zu spät gemerkt, dass du es siehst
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Semolina
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#2.232
Flori außerhalb des Provisorischen - ja, das kommt vor! Floris Temperament lässt auf das Vorhandensein von Schildkröten in der Ahnenreihe schließen, daher darf er auch mal auf dem Balkon herum tapern.
Hier gab es gerade noch ein kleines Drama, daher bin ich so spät noch im Internet unterwegs - und Henry ist der Held des Abends.
Es ertönte nämlich plötzlich draußen ein ziemlich lautes und sehr nah klingendes Krächzen, und Henry, im Provisorischen sitzend, wurde ganz aufgeregt, wedelte und begann wild zu keckern. Als ich rausging, um nach dem Grund für die Aufregung zu forschen, leitete mich des Katers Blick zum Blumenkasten direkt am Tor - und zu dem kleinen Vogel, der dort bibbernd hockte.
Hier ist nirgendwo ein Nest in der Nähe, also ist der Kleine vermutlich von einer Rabenkrähe - die noch laut auf Henry schimpfend im Baum herum hüpfte - erbeutet und auf dem Balkon fallen gelassen worden.
Ich habe den Kleinen geborgen, in einen Karton gesetzt und mit etwas Wasser versorgt, das er auch ganz begeistert von meinem Finger genommen hat. World's Best Mom ist ausgerückt und hat ihn abgeholt, um ihn aufzupäppeln und dann im Garten freizulassen - vorausgesetzt, er überlebt die Nacht. Mehr können wir erstmal nicht tun. Drückt die Daumen, dass er's schafft!
Henry ist auf jeden Fall mein kleiner Held.
Mietzies Tante
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#2.233
Da hat der Vogel noch mal Glück gehabt und ich hoffe für ihn er schafft es.
Glück hat er gehabt, dass du so beherzt warst und eine tierlieb Mutter hast.
Flori auf dem Balkon, ein schönes Bild.
petras
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#2.234
Auf jeden Fall ein dickes Dankeschön an World's Best Mum, dass sie sich dem Piepmatz annimmt!!
Winy
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#2.235
Huhu Semolina, ist alles in Ordnung bei Dir/Euch? 😱 Ich vermisse die Sonntagsgeschichte....
Nein, nein, ich will um Himmels Willen nicht drängeln, um Gottes Willen 😳, aber ich mache mir erstens Sorgen, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, bei Dir oder den Fellbällen und zweitens liege ich siech darnieder und wollte mich gerade mit der Sonntagsgeschichte etwas aufmuntern.
Liebe Grüße,
Winy
Mietzies Tante
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#2.236
@ Winy, ich kann dich gut verstehen,dass du Semolina vermisst, geht mir genau so.
Aber sie hatte in der vorigen Woche geschrieben, dass sie (leider) in dieser Woche nicht schreiben wird, irgend etwas arbeitsmäßiges.
Da müssen wir leider warten
@ Winy, ich kann dich gut verstehen,dass du Semolina vermisst, geht mir genau so.
Aber sie hatte in der vorigen Woche geschrieben, dass sie (leider) in dieser Woche nicht schreiben wird, irgend etwas arbeitsmäßiges.
Da müssen wir leider warten
Oh 😳 , das war mir doch völlig entgangen. Sorry. Na zumindest weiß ich jetzt, dass bei ihr und den Fellnasen alles in Ordnung ist. Ich mache mich jetzt erst mal zum Arzt, hab wahrschienlich `ne fette Angina...
Aber sie hatte in der vorigen Woche geschrieben, dass sie (leider) in dieser Woche nicht schreiben wird, irgend etwas arbeitsmäßiges.
Da müssen wir leider warten
Solange es den Spatzingers gut geht, werde ich mich gerne in Geduld üben😀
Mietzies Tante
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#2.239
Anett und Wìny , euch beiden alles Gute.
Semolina
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#2.240
Da vollbringt man einmal als Kater eine noble Tat und rettet (versehentlich) einen Jungvogel vor den Krähen, und dann nimmt die Sache ein trauriges Ende: Der kleine Pieper hat es nicht geschafft. Zwei Tage lang hielt er meine Eltern auf Trab, zeterte in seinem behelfsmäßig aus einer Kiste und einem Grillrost gebastelten Käfig herum, aus dem er regelmäßig ausbrach, um in Papas Werkstatt herum zu hüpfen. Sperrte aufgeregt flatternd den Schnabel auf, sobald er meine Mutter sah, und ließ sich Heimchen in den Schlund stopfen. Wurde plötzlich müde, steckte den Kopf ins Gefieder und machte sich ganz still und leise davon. Als World’s Best Bird Mom das nächste Mal mit Heimchen anrückte, lag er tot in seiner Kiste.
So klein das Wesen, so groß die Trauer. Nach zwei Tagen Recherche zur Vogelaufzucht, Beratungsgesprächen und Fütterungen im Zwei-Stunden-Takt bekam der kleine Gast ein Staatsbegräbnis im Blumenbeet.
Beim edlen Retter hat die Heldentat zu einer schweren charakterlichen Deformation geführt. Nachdem Fritz tagelang immer nur „Vogelversteher“ zu ihm gesagt hatte, reichte es Henry irgendwann. Er beschloss, zu dieser weichen Seite seiner Persönlichkeit zu stehen und seinen Mitkatzen ein Vorbild zu sein. Wenn nötig, auch mit Gewalt.
Eines Nacht riss mich der beunruhigende Umstand der totalen Bewegungsfreiheit aus dem Schlaf. Normalerweise liegt ja immer mindestens ein Katzentier möglichst raumgreifend im Bett und hat die Decke unter sich getretelt, sodass ich frierend eine unbequeme Schlafhaltung einzunehmen gezwungen bin. Wenn ich mich bewegen kann, dann werde ich unweigerlich wach und frage mich beunruhigt, was geschehen ist. Waren Einbrecher da und haben den kleinen Bettgenossen geraubt? Ist er hinaus gepurzelt und liegt schwer verletzt auf dem Teppich? Schlafwandelt er womöglich in vier Metern Höhe auf dem Bücherregal?
Das Grübeln über den Verbleib der Tiere raubt mir den Schlaf. Ich knipse das Licht an, stehe auf und mache mich auf die Suche. Flori liegt in Fritzens Bettchen auf dem Bügelbrett und beschwert sich, dass das Licht an ist. Ich frage, ob er Fritz und Henry gesehen hat. Flori sagt, das sei ihm sowas von egal, wo die sind. Werden schon wieder auftauchen, wenn’s Frühstück gibt. By the way: Gibt’s vielleicht schon Frühstück?
Es gibt kein Frühstück, sage ich, ich muss Fritz und Henry suchen. Flori geht trotzdem mit. Vielleicht hat er sich ja nur verhört, und es gibt doch was zu essen, als tauber Kater versteht man ja nicht alles. Gemeinsam wandern wir ins Wohnzimmer. Dort sitzt Henry vor der Balkontür und fixiert die Katzenklappe. Flori ruft ihm zu, dass es schon Frühstück gibt, und geht schon mal in die Küche. Henry bleibt vor der Katzenklappe sitzen. Ich frage ihn, wo Fritz ist. Henry erklärt, dass er Fritz zur Birdwatch eingeteilt hat. Fritz hätte die Nachtschicht. Ich mache Henry darauf aufmerksam, dass es draußen gießt wie aus Eimern. Deswegen, sagt Henry, sitze er vor der Katzenklappe. Weil nämlich der Fritz wegen des Regens immer seinen Posten verlasse.
Ich scheuche Henry zur Seite und mache die Balkontür auf. Fritz ist schon ziemlich nass und schreit, dass er keinen Bock auf die depperten Spirenzchen von dem blöden Vogelversteher hat und ins Bett will. Ich schlage vor, dass er doch einfach wieder reinkommen soll. Henry meint, dass Fritz gefälligst draußen bleiben soll, und verleiht seiner Meinung durch einen Pfotenhieb Ausdruck. Ich erkläre Henry, dass Gewalt keine Lösung ist. Doch, siehste ja, meint Henry und deutet auf Fritz, der schlotternd im Regen steht.
Ich hole Fritz aus dem Provisorischen, trockne ihn ab und nehme ihn mit ins Bett. Als der Wecker geht, bin ich einigermaßen gerädert. Flori schreit aus der Küche, ob’s jetzt endlich Frühstück gibt. Henry kommt rein und ruft, er hätte auch wohl Hunger. Fritz springt aus dem Bett und verpasst Henry ein paar Ohrfeigen. Henry verkriecht sich unter den Schaukelstuhl und sagt weinerlich, dass immer alle voll gemein zu ihm sind. Heul dich doch beim Zaunkönig aus, schlägt Fritz vor und trollt sich in die Küche.
Es gibt Tage, vor allem aber Nächte, da könnte ich sie allesamt einfach mal zum Mond schießen.
Mondkälbchen im Sonnenschein: Henry auf Birdwatch
Gute Besserung an alle Hals- oder sonstwie Kranken!!!🙂
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