Ich wollte doch nur Futter spenden ...

  • Themenstarter Themenstarter Semolina
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..wenn meine Amy reden könnte, würde sie wahrscheinlich jedes Mal fauchen "schleich dich, ich will alleine sein auf meinem Kaklo :grummel:" :grin:.
 
A

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Das ist ja schlimmer, als ich dachte! 😱 Bislang habe ich immer geglaubt, ich sei die einzige, die ihre Katzen mit "Du lässt die Mama jetzt am Popo riechen!" durch die Hütte hetzt ... au weia! Es müssen jetzt sofort Therapeutische Zentren her, in denen wir den ganzen Tag an Wellness-Liegen gekettet mit Rosenduft beträufelt und mit ätherischen Klängen beschallt werden. (Das könnten auch erholsame Wochen für unsere Lieblinge werden.)

Aber jetzt muss ich erstmal das Schäufelchen schwingen ...
 
Das ist ja schlimmer, als ich dachte! 😱 Bislang habe ich immer geglaubt, ich sei die einzige, die ihre Katzen mit "Du lässt die Mama jetzt am Popo riechen!" durch die Hütte hetzt ... au weia! Es müssen jetzt sofort Therapeutische Zentren her, in denen wir den ganzen Tag an Wellness-Liegen gekettet mit Rosenduft beträufelt und mit ätherischen Klängen beschallt werden. (Das könnten auch erholsame Wochen für unsere Lieblinge werden.)

Aber jetzt muss ich erstmal das Schäufelchen schwingen ...

hihi, grad komme ich wieder vom Spannen :yeah:. Amy kratzt sich ja GsD erst bis zum Erdkern durch, drum weiß ich, dass sie jetzt wieder was macht. Also wieder nach geschlichen. Und diese Liegen müssten dann schon außer Haus sein, denn Amy`s Duft kriecht durch die ganze Wohnung, den kann kein noch so intensiver Rosenduft überduften 😱.
 
Das ist ja schlimmer, als ich dachte! 😱

Neeeeeeee das is normal für den Mitvierziegerinnen-Mehrkatzen-Haushalt.

Meine TÄ kann sich ein schmunzeln jedes Mal nicht verkneifen, wenn ich ihr akribisch beschriftete Output-Röhrchen bringe.
Sie fragt jedes Mal woher ich weiß, was von wem ist.
Ganz klar: Frau stellt sich einen Stuhl vor die Klos...optimale Perspektive, wo alle Klos im Blick sind und nimmt sich einen Martin Suter und liest.
Sollte es doch mal zu unbeaufsichtigten Scharrgeräuschen kommen, schaut Frau wer sich wo befindet und da ja SOFORT alle Hinterlassenschaften beseitigt wurden kann es nur EINEN/EINE geben 😉.
Dafür nimmt sich Frau auch gerne mal ein/zwei Tage frei😕😳
 
Martin Suter? Also das finde ich ja jetzt vollkommen wirklichkeitsfremd. Ich habe mir aktuell in der Bücherei den neuen Elisabeth-George-Wälzer geliehen für die gemütlichen Stunden am Katzenklo. Das ist viel dicker als ein Suter, und ungefähr dreiviertel der Geschichte behandeln die komplizierten psychologischen Verstrickungen innerhalb des unübersichtlichen Ermittlerhaufens. Da bleibt Zeit genug, immer wieder einmal die Lektüre sinken zu lassen und darüber nachzudenken, wann der Detective Inspector nochmal ein Techtelmechtel mit der Frau des Forensikers hatte und ob der eigentlich auch schon mal mit seiner Assistentin, der im vorletzten Band ermordeten Ehefrau des besagten Inspectors ... und bis man das so für sich aufgedröselt hat, waren garantiert alle einmal auf dem Klo. Martin Suter! Das hat man doch in einem Rutsch durch und kriegt gar nicht mit, was derweil alles ausgeschieden und verscharrt wurde!

Derzeit herrscht aber auch verdächtige Ruhe an der Verdauungsfront, und so habe ich den gestrigen Nachmittag mal nicht im dunklen Flur verbracht, sondern mit Fritz zusammen eine tolle Fahrt durch unser schönes sommerlich-ländliches Münsterland unternommen. Nachdem ich mit den üblichen Wochenend-Kopfschmerzen mittags von der Arbeit heimgekehrt war, widmete ich mich wieder einmal dem Aquarium, in dem allerhand Moos herumschwamm, welches ich heraus fischen und auf die Wurzel binden wollte. Fritz und Flori saßen derweil am Küchenfenster und versahen die Scheiben mit fauvistischen Nasenschleimgemälden, wobei Fritz unversehens in Konflikt mit einer dort herum kriechenden Wespe geriet, die das Beschmiertwerden als provocative art interpretierte und sich mit einem Stich in Fritzens Lippe gegen ihre Vereinnahmung als Kunstwerk verwahrte. Da ich von meiner Moosfischerei und meinen stärker werdenden Kopfschmerzen sehr in Anspruch genommen war, registrierte ich nur am Rande, wie ein Korb vom Küchenschrank flog und ein Fritz an mir vorbei rannte.

Erst als ich mit meinem Aquarieneimer Richtung Tomaten schlurfte, um mein selbst gezogenes Gemüse mit vollgepieseltem Garnelenwasser ertragreich zu düngen, fiel mein Blick auf ein irgendwie deformiertes Köpfchen, das kläglich vom Kleiderschrank lugte, und ich beschloss, sogleich ein Aspirin zu mir zu nehmen. Das Köpfchen sah aus wie das von Fritz nach einem Wespenstich, und das konnte ja nicht sein. Fritz rennt vor Fliegen und Garnelen weg. Fritz beißt nicht in Wespen.

Und schon gar nicht, verdammt noch mal, am Samstagnachmittag, und unter gar keinen Umständen an einem Samstagnachmittag, an dem mein TA mitsamt seinem Handy im Urlaub ist!!!

Ich telefonierte mit meiner Bekannten vom Katzenschutz und bekam die Handy-Nummer der Urlaubsvertretung, wo ich den Rat erhielt, Fritzens Lippe zu kühlen. Nach einem erneuten Telefonat mit der Bekannten packte ich Fritz in den Korb und machte mich in meinen peinlichsten Shorts und mit unrasierten Beinen im Tiefflug auf zur Tierklinik in der Nachbarstadt. (Von der in meinem Heimatkaff bin ich seit Floris Verstopfungs-Therapie nicht mehr so überzeugt.) Mittlerweile schwoll nämlich auch Fritzens Nase, und wir waren übereinstimmend der Meinung, mit Kühlen sei es nicht getan. Fritz half während der Fahrt, indem er lautstark und ausdauernd davon Kunde tat, dass er bislang weder an Atemnot noch an einem anaphylaktischem Schock leide, und so konnte ich unterwegs die Straßenbäume im Blick behalten.

In der Tierklinik bestätigte man mich in der Auffassung, dass Fritzkühlung als Therapie in diesem Falle unzureichend gewesen wäre. Fritz war ein wenig bläulich, und beim Abhören war auch die Lunge auffällig, weswegen er Cortison bekam und ich den Rat, bei erneuten künstlerischen Performances, in denen Wespen eine Rolle spielten, wieder umgehend einen Tierarzt aufzusuchen. Fritz unterhielt die Praxis noch ein wenig mit einer Darbietung der Katzentotenlieder, während ich bezahlte, um dann auf der Heimfahrt eine musikalische Metamorphose von Mahler zu Rammstein zu durchlaufen und zu Hause stinkbeleidigt hinter die Waschmaschine zu flüchten.

Heute morgen ist er schon wieder gänzlich abgeschwollen. Aber ich will trotzdem jetzt versuchen, ihn von Makramee zu überzeugen. Ich finde, Art Performance und Musik sind einfach nicht sein Weg.

Das Akku-Ladegerät der Kamera habe ich leider geschrottet, und der Camcorder macht ziemlich schlechte ... äh ... perspektivisch verzerrte Aufnahmen, aber man kann trotzdem noch eine Katze mit ausgebeulter Oberlippe hinein interpretieren.

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dat elsbeth george :pink-heart: großartige lektüre. und sollte es am katzentütü mal langweilig werden trotz des schinkens, dann holt man eben die vorherigen bände, um sein eigenes gedächnis zu prüfen.

ich schätze, damit bekommt man locker drei bis vier stunden kaputt :zufrieden:

btw. wespen beißen sollte sich das katertier nicht angewöhnen.... dann bleibt schlicht und ergreifend das katzenklo zu lange ohne aufsicht.

erklär ihm das in ruhe, ich schätze, der kater versteht das :hmm: :grin:

grüße aus dem münsterland ins münsterland
 
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Ach liebe Bianka, ich habe jetzt lange nicht mehr gelesen und mußte doch einiges nochholen,

... ich habe die Campbell Family vermisst und möchte euch nicht missen, auch wenn Du auf manche Dramen sicher hättest verzichten können.

Du bist so tapfer, ich wäre ausgerastet beim Anblick eines geschwollenen und blauen Fritz 😱

Such Dir einen guten Zeichner und bringe Deine Geschichten zum Verlag, liest denn keine Verleger und eine Verleger Gattin oder eine Filmproduzentin, Regisseuerin, Journalistin , Mäzänin etc mit ...

Bianka, ich will ein Buch von Euch :pink-heart::pink-heart::pink-heart:
 
Und wieder einmal vermisse ich den hilfreichen "I like it!"- Button. :aetschbaetsch1:

Es ist immer wieder dramatisch, aufregend, komisch, herzerweichend und rührend, was ihr vier so erlebt. Die erfrischende Erzählweise hat auch noch den Vorteil, dass man das ein oder andere Fremdwort lernt, und zukünftig tiiieeerisch damit angeben kann :grin:

Bitte weiter so...ihr versüßt mir so manchen Abend! :pink-heart:
 
Bianka deine Beiträge sind wie immer klasse :grin:
 
Es ist tröstlich zu wissen, dass ich nicht die Einzige bin, die ihre TÄ mittlerweile duzt und zum engeren Bekanntenkreis zählt. Aber den Namen des eigenen Hausarztes nicht aus dem Stand nennen könnte 😎

Und sich jedes WE auf eine Fortsetzung dieser Doku-Soap freut :grin:
 
Das, liebe tierarztduzende Mitforinen, ist doch grad das Wundervolle, das Bereichernde an unserem Leben mit Katzen: Wir müssen uns nie mit tiefenphilosophischen Fragen wie der nach dem Sinn unseres irdischen Daseins quälen. Es ist unsere Bestimmung, einem ganzen Berufszweig eine zumindest finanziell sorgenfreie Existenz zu sichern, das ist doch toll! Auch wenn unsere Tierärzte vermutlich gequält aufstöhnen, wenn abends um halb elf unsere Nummer im Handydisplay aufleuchtet ...

In dieser Woche mussten Tierarzt und Kliniken im Umkreis jedoch leider auf einen Besuch von Lilly, Fritz und Flori verzichten, obwohl die drei sich wie gewohnt alle Mühe gegeben haben, den netten Typ im weißen Kittel mal wieder behelligen zu dürfen. So war ich am Freitagabend gerade eingeschlummert, als plötzlich und unerwartet unser aller Lieblingsgeräusch durch alle REM-Phasen hindurch an meine zugestöpselten Ohren drang: Upp-ha upp-ha upp-ha ...

Mist. Licht an, Ohrenstöpsel raus. Mitten auf dem Teppich prangte ein prachtvoller Kotzhaufen, eine feuchte Spur kleiner werdender Hinterlassenschaften führte bis zu einer schleimigen Pfütze im Wohnzimmer. Trotz eindringlicher Befragung wollte sich niemand zu der Hervorbringung bekennen, und auch am nächsten Morgen gab keinerlei verräterische Mattigkeit oder gar Appetitlosigkeit auch nur den kleinsten Hinweis auf den Urheber des stinkenden Übels.

Am Sonntagmorgen dann - noch immer war der Missetäter nicht gefunden - schlug dann erneut die Stunde des summenden Schreckens: Eine vom langen Sommer bereits arg ermattete Goldfliege brummte am Küchenfenster herum, wo sie mit Flori kollidierte, der sich sogleich todesmutig an die Verfolgung der geflügelten Plage machte. Voller Bewunderung sahen Fritz und ich zu, wie Flori unter Einsatz seines Lebens und mit gewaltigen Kollateralschäden an Grünlilie, Gardine und Gießkanne dem Feind nachsetzte. Dieser lockte den mutigen Helden jedoch heimtückisch und perfide in einen gefährlichen Hinterhalt: Den Kaktus!!!

Der Kaktus und seine zwei Artgenossen haben kurz nach Floris Ankunft bei mir Einzug gehalten. Floris Ankunft vor vier Jahren war durchaus mit großen Sorgen behaftet. Als ich ihn damals ins Haus trug, schlief er in der Transportbox, und nachdem ich ihn wach gerüttelt hatte, warf er nur einen schläfrigen Blick auf die neue Umgebung und die keifende Lilly, schleppte sich zum Sofa und schlief dort weiter. Lilly und ich waren gleichermaßen fassungslos. Wir haben später nie darüber geredet, deswegen weiß ich nicht, ob Lilly genauso erleichtert war wie ich, als ich am nächsten Morgen aufwachte und das erste, was ich sah, mein neues Katzenkind war, das voller Elan bis zu den Schultern in dem Topf mit dem Ficus steckte und schwungvoll die Erde heraus schaufelte.

Zwei Tage nach Floris Einzug brachte ich sämtliche Topfpflanzen zu meiner Mutter und erhielt im Gegenzug die drei Mini-Kakteen mit der Bemerkung: "Da wird er ja wohl nicht dran gehen. Und wenn, dann nur einmal. Das muss er ja mal lernen."

Mütter. Man kann noch so alt werden und noch so viele Katzen beherbergen, sie müssen einfach herum pädagogisieren. Meine Mutter glaubt hartnäckig daran, dass Flori auch erziehbar sei, wenn ich nur mal auf sie hören würde.

Nun saß jedenfalls die Goldfliege im Kaktus, und Flori haute herzhaft drauf und blieb wie erstarrt sitzen, die Pfote im Gewächs. Autsch! Die Fliege blieb dreist in den unteren Sukkulentenetagen hocken und disste den armen Flori voll mit obszönen Gesten und so. (Doch, da bin ich mir ganz sicher, auch wenn ich nicht weiß, wie Fliegen obszöne Gesten machen.)

Ich zog vorsichtig Floris Pfote aus dem Kaktus und riss ihn rasch aus seiner Reichweite, weil Flori umgehend wieder drauf hauen wollte. Fritz rupfte begeistert an meiner Leggings und wollte auch mal auf den Kaktus hauen. Ich dachte an das verzweifelte Stöhnen, das mein Tierarzt von sich geben würde, wenn um sieben Uhr am Sonntagmorgen meine Nummer auf seinem Handydisplay aufleuchtete, und hielt den Kaktus standhaft empor. Die Fliege machte weiter obszöne Gesten und keinerlei Anstalten, den Kaktus zu verlassen. Lilly rückte an und wollte auf mich hauen, weil ich den Katern den Kaktus vorenthielt. Das zwang mich zum Handeln. Den Kaktus immer noch mit der Linken über meinem Kopf haltend, stocherte ich mit dem Zeigefinger der Rechten nach der Fliege, zog mir ein paar Stacheln zu und noch mehr Schläge von Lilly, die für undiszipliniertes Wehgeschrei absolut kein Verständnis hat.

Die Fliege fiel aus dem Kaktus, kroch über den Boden davon und wurde unter drei Katzen begraben. Ich humpelte auf meinen von Lilly malträtierten Füßen ins Bad und sah meinem Zeigefinger beim Schwellen zu.

Wie hieß doch gleich mein Hausarzt ...?
 
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Wunderschön geschrieben :yeah:.
 
*lachtränenausdenaugenwisch*

aber, bei allem verständnis.... welcher katzenbesitzer beherbergt kakteen? nur einer, der auch mordlustige garnelen adoptiert hat. 😛

arme katzies 😉
 
Ja ... und die Auflösung???
Wen haste denn zuerst angerufen, TA oder Hausarzt?
Ich tippe auf ersteres. 😀
 
schnauf...röchel.....ich krieg keine Luft mehr....:muhaha::muhaha:
 
Immer wieder schön deine Geschichten zu lesen 😀
 
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Ja, es ist schön, man muss sich keinerlei Gedanken wegen des Lebens Sinn mehr machen, sobald man Katzen hat. Und hat Zeit über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken, wie z.B. die Konsistenz von Katzenkot.

Kakteen in der Wohnung sind aber pfui! Wir haben hier auch keinerlei Pflanzen mehr, ausser Baldrian und einer Katzenminze auf dem Balkon. beide werden völlig ignoriert, was bei Schnittblumen niemals der Fall wäre. Und ich versuche mir einzureden, dass Grünlilien doch auch hübsch sind.

Gute Besserung an alle!
 
Hm ... keine Kakteen mehr ...? Da gibt es eigentlich nur eine Lösung: Ich schenk sie meinem Tierarzt! Wird der sich freuen! Noch mehr als sonst!!!

Floris Pfötchen ist übrigens vollkommen heil geblieben. Drum bin ich auch so herzhaft mit dem Finger in die Pflanze. Die sieht auch eher flauschig aus und nicht so stachelig. Ist sie aber doch. Jedenfalls für Menschenfinger.
 
Wie immer herrlich amüsant geschrieben.

Bezüglich der Killer-Garnelen haben meine Stubentiger eine völlig andere Strategie entwickelt:

Sie entziehen den Garnelen ihren Lebensraum und besetzen diesen selbst:
img_0010mittelu1ua1.jpg


Seitdem nenne ich sie liebevoll "mein feliner Fell-Fisch" :pink-heart:
 
Das hab ich Fritz gezeigt. Fritz sagt, deine Garnelen sind Luschen und nicht die gefährliche Sorte, die versucht hat, ihn unter Wasser zu ziehen. Weil, wenn unsere Garnelen Luschen wären, dann hätte er auch schon längst sein Körbchen ins Aquarium gestellt.
 

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