Fsk 18
@elvaza: Herzlich Willkommen! Zum Glück hat schon jemand die Abo-Frage beantwortet, ich weiß das nämlich selbst nicht ...
@taggecko: Den Nick habe ich tatsächlich aus diesen Geschichte, "Ein Auto für Semolina Seidenpfote" war das erste Buch, das ich selbst lesen durfte.
@Mietzis Tante: Lilly hat sehr selektive Angst vor Gästen. Entweder liegt sie blasiert auf ihrem Kissen und ignoriert alle, oder sie sitzt unter dem Tisch und motzt die Füße an, oder sie versteckt sich stundenlang. Ich denke, das Phänomen nennt man einfach "Katze" ...
Zu den neuesten, schockierenden Ereignissen:
Die folgende Episode enthält verstörende Szenen und ist für Heranwachsende unter 18 Jahren nicht geeignet!
Ich hätte die blöden Tierschutz-Flyer nicht liegen lassen sollen. Ich bin mir ganz sicher, dass die Flyer schuld sind an den widerwärtigen Szenen, die sich wieder und wieder vor meinen schockierten Augen abspielen, seit ich vom Flyer-Verteilen müde heimkehrte und den spärlichen Rest meines Informationsmaterials achtlos auf dem Schreibtisch liegen ließ, wo Flori es herunter warf, sodass es vor Fritzens Nase nieder segelte.
Fritz schob die Faltblättchen eine Weile umher, entfaltete sie und runzelte mit einem Male die Denkerstirn. Ka-Kastra-Kastrawas? KASTRATION?!!
Da muss sie sich Bahn gebrochen haben, jene lang verschüttete Erinnerung an eine Zeit, da die Säfte in seinem jungen Katerkörper sich zu regen begannen und der Frühling seines Lebens erste verheißungsvolle Triebe zu entfalten sich anschickte. Eine Verheißung, die niemals zur Erfüllung gelangen durfte! Mit einem Male war alles wieder so gegenwärtig. Die Transportbox. Der Mann im weißen Kittel. Der kleine Pieks und der lange Schlaf … und oh! Das Erwachen, dieses traurige Erwachen im tiefsten Winter seiner Männlichkeit!
Die Tierschützer, so musste Fritz nun lesen, die Tierschützer hatten ihm dieses Schicksal eingebrockt, und sein eigenes geliebtes Frauchen war eine von denen und unterstützte das schändliche Tun auch noch mit ihrer Flyer-Verteilerei, auf dass die Botschaft hinaus getragen werde in Tierarztpraxen und Zoohandlungen. Verrat! Schande! Seine ureigene Bestimmung, seinen fabelhaften Genpool weiterzugeben und die ganze Welt mit seinen Nachkommen zu bevölkern, hatten die einfach so im wahrsten Sinne des Wortes beschnitten. Denen würde er es aber zeigen!
Einige Tage lang war Fritz sehr nachdenklich und in sich gekehrt, dann begann er, beim Toben Flori am Nacken zu packen. Der Diktatur der Tierschutz-Mafia musste man mit geballter Katermacht entgegen treten! Sie können uns unsere Bömmel nehmen, aber nicht unsere Manneskraft!
Flori indes hatte den Flyer nicht gelesen, war für Missionen nicht zu haben und für Missionarsstellungen schon mal gar nicht. Unter entrüstetem Gemecker wurde Fritz abgeschüttelt, Flori entschwand durch die Katzenklappe, und Fritz blieb unerfüllt zurück. Ob vielleicht Lilly … äh, nee, blöde Idee.
Einsam und getrieben suchte Fritz nun Zuflucht auf dem Sofa, wo das Personal unter einer Wolldecke lag und eine schockierte Miene zur Schau trug. Fritz erkletterte ein Personalbein und begann zu treteln.
Hmmm …
Das bewolldeckte Personalbein war flauschig und warm, und vorne dran guckten sogar Zehen in die Luft. Kastration ist Tierschutz? Jetzt pass mal gut auf, was ich von deinem Sch…Tierschutz halte!
Fritz verbiss sich herzhaft in die Zehen und klemmte sich am Personalbein fest. Das Personal schrie „Iiieeh“ und „Aua“ und „Fritz geh runter“, aber Fritz war voll in Fahrt und nicht gewillt, diese Unterdrückung seiner natürlichen Bestimmung weiter zu erdulden. Vielleicht war das auch gar nicht so schlecht, Spaß kann man auch haben, ohne die Welt mit seinen Nachkommen zu bevölkern, und man kriegt am Ende nicht mal eine Ohrfeige. Cool!
Fortan freute sich Fritz immer ganz besonders auf die gemütlichen Abende auf der Couch. Wozu ihm das Personal allerdings den doofen Stofftiger mitgebracht hat, das ist ihm nach wie vor ein Rätsel.