Da heute mein freier Tag ist und ich mit dem Hausputz schon fast durch bin, kommt für die Fans der Campbell-Sippe hier ein kleines Update aus dem Trainingscamp der Katzenweltherrschaft. Außerdem ist es mir ein drängendes Anliegen, meiner Erschütterung über die mangelnde Allgemeinbildung einiger Forinen Ausdruck zu verleihen. Wie kann man denn bitteschön nicht wissen, was ein Mulmsauger ist?! Ein Mulmsauger sollte nun wirklich in keinem gut sortierten Haushalt fehlen! Allein schon wegen seines unschätzbaren Wertes als Beschäftigungstherapie für den technisch interessierten Kater!
😀
Doch auch für das weniger in technischer als vielmehr in kulinarischer Hinsicht talentierte Tier bietet der häusliche Alltag eine Vielzahl an Entfaltungsmöglichkeiten. Flori, mein kleiner Schatz, wusste am Dienstag mit einer ausgefeilten Strategie zur feindlichen Übernahme einer unbeaufsichtigten Futterdose zu überraschen.
Teil eins der Planung bestand in der geschickten Nutzung der sanitären Katzenanlage. Flori hat da seine ganz eigene Technik: Zunächst wird der Klogang lautstark angekündigt. Alsdann wird unter enormem Radau ein Loch gegraben, das anschließend begutachtet, für schlecht befunden und wieder zugescharrt wird. Dieser Vorgang wird etwa 25mal wiederholt, vorzugsweise gegen fünf Uhr morgens. Sobald der gesamte Hausstand auf diese Weise wach geworden ist, teilt Flori der Welt mit, dass das nun gegrabene Loch seinen Anforderungen genügt und er somit zur Tat zu schreiten gedenkt. Nach geräuschvollem etwa 30maligem Hin- und Herdrehen ist es endlich geschafft, das ausladende Hinterteil so zu platzieren, dass das hervorzubringende Verdauungsendprodukt punktgenau auf dem Rand des Katzenklos landet, wo es dann langsam seitlich runter rutscht und unter Hinterlassung einer klebrigen Spur auf den Fliesen anpappt.
Nach erfolgter Tat entfernt man sich stillschweigend vom Ort des Geschehens und setzt sich auf das Nachtschränkchen, um den Popo zu waschen und schon mal dezent darauf hinzuweisen, dass in einer Stunde Zeit fürs Frühstück ist. Ist dieses erstmal aufgetafelt, muss man nur noch abwarten, bis es aus dem Flur fragt: "Was stinkt denn hier so?", gefolgt von einem: "Oh nee Flori - nicht schon wieder!"
Nun kann man in aller Ruhe seinen Teller leer essen und hat dennoch Zeit und Muße, die unbewacht und nur mit einem Frischhaltedeckel versehene Katzenfutterdose, aus der man wie üblich eine viel zu kleine Portion erhalten hat, mit ungeteilter Zuwendung zu überschütten. Schließlich hat man heute besondere Sorgfalt darauf verwendet, sein Häufchen exakt auf die Kunststoffklammern zu positionieren, die den Rahmen auf dem Klorand halten sollen. Die weiche Masse dort heraus zu kratzen wird das Personal eine Zeitlang beschäftigen. Genau die Zeitlang, die man braucht, um den Deckel von der Dose zu popeln und mit beiden Pfoten das ganze Katzenfutter raus zu schaufeln, das man dann überall auf dem Herd und auf Mamas Teller mit Weihnachtsschoki verteilt.
Der erfahrene Katzenhalter weiß natürlich sofort, was in so einer Situation die naheliegendste Reaktion ist: Wo ist die Kamera?!
In diesem Jahr auch bei Vegetariern der neue Trend: Schoki mit Fleischbröckchen!
Auch Fritz weiß, was zu tun ist.
Da ich nach diesen frühmorgendlichen Reinigungsaktivitäten etwas spät dran war, habe ich es dann unverzeihlicherweise versäumt, das Vogelfutterhäuschen auf dem Balkon aufzufüllen. Die renitente Pieptierbande sanktionierte diese ungeheuerliche Vernachlässigung meiner winterlichen Pflichten mit einer Verwüstung meiner Außendeko ... Anarchie, wohin man blickt!!!