Hallo Danja,
danke für die Blumen und herzlich willkommen! Und allen natürlich ein tolles 2013, in dem uns unsere artigen kleinen Lieblinge nichts als Freude bereiten.
Gewiss haben Fritz und Flori derartige Vorsätze gefasst, da bin ich ganz sicher. Jetzt sind wir ein Jahr älter und wollen uns benehmen wie erwachsene und gesittete Kater. Es wird ja auch mal langsam Zeit.
Aber gestern hatten wir noch 2012, und da musste man die Chance wohl noch mal nutzen und sich so richtig daneben benehmen.
Bei der Ernährung meiner drei Lieblinge versuche ich durchaus, den groben Richtlinien führender Katzenforen zu folgen - nicht immer mit Erfolg, die Diva hat immer wieder schwere Rückfälle in ihre Zeit als Trofu-Junkie und ist dann auch für Geld und gute Worte nicht von einem Tellerchen Nafu mit hohem Fleischanteil zu überzeugen (die Kater sind da unkomplizierter.) Als sie bei mir einzog, verweigerte sie konsequent alles, was ich anschleppte - bis ich mal mit einer Dose Lux vom Aldi heimkam. Eigentlich war die für den Kater, aber der wurde rücksichtslos zur Seite gerempelt, und Lilly stürzte sich wie eine Verhungernde auf den Billigfraß. (Ich erzähle ihr aber nicht, dass das von Aldi ist. Sie glaubt bis heute, dass es per Lear Jet aus den USA speziell für sie eingeflogen wird. Bin ja froh, dass sie sich überhaupt für ein Nafu erwärmen kann, und mittlerweile darf es auch mit Macs abwechseln.)
Was meine eigene Ernährung angeht, so tut es in meinem Singlehaushalt abends auch 'ne Tiefkühlpizza oder Miraculi. Ich habe ja auch gar keine Zeit dafür, mir was zu kochen, weil ich immer erst stundenlang mit dem blöden Teller hinter Lilly herlatschen muss, da kommt man ja zu nichts. Und wenn man dann mal ein - für meine Verhältnisse - opulentes Mahl mit Kochbeutel-Klößen, Päckchensoße, Tiefkühlrotkohl und Tofu-Bällchen zubereitet, dann hat man auch gleich wieder diese doofe Problematik, dass man einfach zu wenig Arme für vier Töpfe und zwei Kater hat.
Allen Widrigkeiten zum Trotz hatte ich es irgendwann geschafft, mein aus vier Komponenten bestehendes Essen heil und vollständig auf einen Teller zu manövrieren und mich vor dem Fernseher zu platzieren. Gerade hatte ich den ersten Knödelhappen in die Soße getunkt, als die Küche ein Geräusch machte.
??? Was war das jetzt? Zu sehen war nichts, dennoch kam irgendwie ein verstohlenes Knistern und Rumpeln aus dem Schrank unter der Spüle. Eigenartig. Und sehr ungelegen. Der Spülenschrank befand sich hinter mir, während der Teller sich vor mir befand, und vor dem Teller befand sich Fritz.
Wo ist eigentlich Flori? Die Frage beantwortete sich sogleich von selbst, als die Tür des Spülschranks sich öffnete und das vermisste Tier heraus purzelte, gefolgt vom Mülleimer, dessen Inhalt sich über den Küchenfußboden ergoß.
Na toll. Ich ermahnte Fritz, die Besitzverhältnisse am Abendbrotteller zu respektieren, rannte in die Küche, zog Flori aus der Tonne, sammelte den Müll wieder hinein und brachte die Tonne in die Abstellkammer. Als ich an den Abendbrottisch zurückkehrte, saß Fritz vor dem Wohnzimmerschrank und hangelte possierlich nach einem darunter gerollten Bällchen.
Wenigstens einer, der sich zu benehmen weiß. Erleichtert widmete ich mich wieder meinen Knödeln und den vier Tofu-Bällchen - Moment mal. VIER Tofu-Bällchen?! Waren das nicht vor Floris Mülltonnen-Aktion noch fünf? Und was zum Henker kullert Fritz da grade über den armen geschundenen Teppich?!!
😱 Die letzte Futterpolonaise im Hause Campbell 2012 sah dann etwas anders aus: Das um Fritzens Mundgesundheit angesichts des noch nicht abgekühlten Tofu-Bällchens besorgte Personal hinter dem wütend knurrenden Fritz, der auch schon gemerkt hatte, das die Beute irgendwie widerspenstig war und noch zu beißen schien, Flori auf unseren Fersen für den Fall, dass Fritz was fallen ließ, und die Diva hintendrein für den Fall, dass eine Züchtigung des Personal vonnöten war. Nach einigen Runden um den Küchentisch war das arme Tofu-Bällchen endlich totgeschüttelt, jedenfalls biss es Fritz nicht mehr ins Maul und wurde hastig hinunter geschlungen, wobei der Rest des Haushalts in respektvoller Entfernung verharrte, da Fritz immer noch Geräusche machte wie ein Pitbull.
Na ja, noch mal gut gegangen. Das Tofu-Bällchen war bei seiner Zerfleischung soweit abgekühlt, dass es Fritzens Rachenraum kein Leid antat, und seine vier Geschwister, der Rotkohl und die Knödel waren soweit abgekühlt, dass sie meinem Rachenraum zwar auch kein Leid, aber auch keine große Freude mehr antaten.
Happy New Year!!!