Ich finde es sehr hässlich, wie sich hier einige Forinen auf sehr unsensible Art und Weise über das Handicap eines armen behinderten Katers lustig machen! Flori HÖRT doch nicht, wohin Leckerlchen kullern, da muss man ihm schon welche werfen, die so groß sind, dass er sie auch sehen kann! Wenn das nicht Katzenhilfe ist, was dann?
Und weiter geht es mit dem leidigen Thema "Unsere kleine Baustelle": Gurkentruppe, die zweite!
Fritz ist mit seiner Geduld am Ende! Mit ganz viel Tortellini-Yoga hat er bislang alles stoisch ertragen. Den ganzen Lärm und den Staub und die Unruhe. Und dass das Gehege weg ist. Zwar liegt Fritz lieber auf dem Sofa als dass er hinaus geht, aber darum geht es ja nicht. Es geht darum, dass er hinaus gehen könnte, wenn er wollte. Stattdessen trampeln dauernd irgendwelche fremden Leute da rum, wo Fritz normalerweise hinaus gehen könnte. Wenn er wollte.
Ungeheuerlicherweise hat man nun auch noch tagelang im Halbdunkeln hocken müssen. Die Gurkentruppen geben sich mittlerweile die Klinke in die Hand, und die Montags-Gurkentruppe hat verfügt, dass die Rollläden stundenlang herunter zu lassen seien, weil sie mit einem Hochdruckreiniger an der Fassade herum zu sprühen wünschten. Das hat Fritz gar nicht gefallen. Weder das Verdunkeln noch das Herumsprühen.
So, jetzt reicht’s mir, hat sich Fritz gedacht. Ich muss ein Zeichen setzen. Oder gleich mehrere. Ich kotz jetzt erst mal wieder die Hütte voll. Dann werden die schon merken, dass ich die gegenwärtige Situation als außerordentlich unbefriedigend beurteile. Außerdem trete ich in den Hungerstreik. Das habt ihr jetzt davon!
Was Fritz dann davon hatte, war ein Donnerstagnachmittag beim Tierarzt, zwei Spritzen in den Nacken und dreißig Kapseln Zylkene, die nun täglich in Wurst gewickelt ihren Weg in Fritzens gebeuteltes Innenleben finden. Das mit der Wurst findet Fritz gar nicht so schlecht. Wurst ist ein Highlight, denn Wurst gibt es selten. Auf den Butterbroten, die Fritz ab und zu mal klaut, ist mit viel Glück mal Käse drauf. Meistens aber nur so eine Soja-Pampe. Kann man auch essen, wenn man’s schon geklaut hat. Aber Wurst ist natürlich um Klassen besser.
Wirkt auch super. Fritz ist schon viel entspannter und kann den Neurosen des Personals mit großer Gelassenheit begegnen. Der lila-Stecker-Neurose zum Beispiel. Den lila Stecker hat das Personal unter großem Hallo angeschleppt und eingestöpselt, und nun trägt es Fritz alle Naselang zum Stecker, und dann muss er daran riechen und die Frage beantworten: „Spürst du schon was, Fritz? Spürst du’s schon?“
Nee, denkt Fritz, ich spür nix, außer vielleicht ein leichtes Hungergefühl, gib mir lieber noch ‘ne Scheibe Wurst. Das Personal hampelt immer noch mit Fritz auf dem Arm vor dem Stecker rum. Fritz versucht, seine Botschaft mit Schnurren zu unterstreichen. Das Personal freut sich und schreit „Siehst du, es wirkt schon!“ und legt sich mit Fritz aufs Sofa.
Na ja, dann eben keine Wurst, sondern Wolldecke, denkt Fritz und tretelt ein bisschen. Treteln ist aber im Moment auch nicht das, was es mal war. Die Fritz-Decke hängt nämlich noch in der Dusche rum, weil Fritz drauf gekotzt hat. Auf dem Sofa liegt jetzt die Ersatzdecke. Und die Ersatzdecke ist noch nicht so richtig eingetretelt. Fritz legt sich hin. Draußen ist ein Gewitter, und es regnet ganz doll. Drinnen auch. An den Deckenpaneelen haben sich dicke Tropfen gebildet, die sich nun lösen und die Wand entlang laufen. Wie so ein Feng-Shui-Brunnen, denkt Fritz, total beruhigend. Fritz schnurrt begeistert. Das Personal regt sich auf, weil der Fernseher nicht geht. Wenn Gewitter ist, geht der Fernseher nicht, weil es dann so auf die Satellitenschüssel regnet. Fritz schnurrt den neuen Feng-Shui-Brunnen an und findet, dass es keinen Fernseher braucht, wenn man einen Wasserfall mitten im Wohnzimmer hat. Das Personal sollte da auch mal hingucken. Dann würde es sicherlich auch seine Mitte finden.
Das Personal guckt hin, aber seine Mitte findet es trotzdem nicht. Stattdessen springt es vom Sofa, dass Fritz und Wolldecke nur so fliegen, und schreit „Scheiße, das Dach!“ und „Gurkentruppe!!!“ und „Wo sind meine Schuhe!“ und „Wo ist der Regenschirm!“, bevor es kopflos aus der Wohnung trampelt, wobei es was von „Vermieter Bescheid sagen“, „Dachdecker“ und „Wochenende“ faselt.
Fritz bleibt verwirrt zurück und überlegt sich, ob er zur Strafe ins Bett kotzen soll. Macht sich aber dann ein Nest aus der Wolldecke und guckt weiter Feng-Shui-Brunnen. Sieht lustig aus. Die Bilder an der Wand wellen sich so ulkig. Das Personal ist immer so unentspannt.
Das kommt von dem komischen Zeug auf den Butterbroten, denkt sich Fritz. Das Personal sollte auch mal so eine Scheibe Wurst mit Pulver essen. Das beruht total!
Wurst entspannt
Unser kleiner Indoor-Wasserfall (10 Minuten nach der Heimfahrt des Notdienst-Dachdeckers, Samstagabend)
Kurz nach der Aufnahme unserer Feng-Shui-Wand fing es an, durch die Decke auf die Regale mit Receiver, DVD-Player und Fernseher zu regnen, der Dachdecker war über alle Berge und der Vermieter kletterte mit Tacker und Folie aufs Dach. Danach war's immerhin dicht. Das Personal traf dennoch einige Vorsichtsmaßnahmen, um die Innenelektrik vor Regenwasser zu schützen.
Flori ist mit den Schutzmaßnahmen nicht ganz zufrieden.
Das geht doch besser!
Na also.
Kennt ihr übrigens das hier? Für alle Gurkentruppen-Opfer ...
😀
https://www.youtube.com/watch?v=kiXLgh5wAsU