@ronjakatze: Was meinst'n du mit "noch dicker"?!! Der Flori wiegt doch schon sechs Kilo!
@mollymann: Solange die Bilder nicht farbig sind, wäre es wohl nicht teurer, würde mich aber zuviel Nerven kosten. Egal wieviele Stunden man mit der Bildbearbeitung zugebracht hat, um die Dateien auf die erforderliche Auflösung zu bringen - beim Hochladen auf der Verlagsseite poppt unweigerlich die hysterische Meldung "Ihre Bilddaten haben zu wenig Auflösung!!!" auf. Ich bin froh, wenn nach all dem technischen Gewurstel die Seiten nicht Kopf stehen und das Buch mit dem Umschlag ausgeliefert wird, den ich entworfen habe ... (Ich bin übrigens gelernte Mediengestalterin, peinlich, peinlich.)
Und nun zum Thema: Splattermovie der Woche - Das Grauen in der Tierklinik!
Noch immer ist die Mama kaputt, weswegen die Reparaturbemühungen in die nächste Runde gehen. Dieses Mal ist Lilly dran. Wettkotzen kommt als Ablenkungsmaßnahme nicht in Frage, aber zu einem hübschen Splatterszenario ist Miss Campbell allzeit bereit.
Dienstag: Es ist nicht nur Dreikönigs-, sondern auch Diventag. Lilly hat ihren Termin in der Tierklinik. Mit einem hinterhältigen Trick – dickes Kind unter lautem Schreien und Rennen weg tragen – wird Lilly ins Schlafzimmer gelockt, der böse Mann rückt an, und nach einigem Gepolter ist Lilly gekäschert und in die Transportbox umgefüllt. Nun ist man auf dem Weg in die Tierklinik. Die Katzengroßmutter steuert das Lillytransportfahrzeug, während das Personal neben Lilly auf der Rückbank hockt und Lilly erzählen will, dass alles in Ordnung ist und Lilly keine Angst haben muss. Abwarten, denkt Lilly und versucht, dem Personal Hörner an die Stirn zu starren. Irgendwann müsst ihr die blöde Kiste ja mal auf machen. Und dann wirst du schon sehen, was in Ordnung ist und wer hier Angst haben muss.
In der Tierklinik erklärt das Personal, wie mit Lilly umzugehen sei. Auf gar keinen Fall anfassen. Lilly dulde es nicht, dass der Pöbel an ihr herum grabsche, und reagiere darauf äußerst ungehalten. Tierärztin und Helferin gucken ungläubig auf das kleine Pelzknäuel mit den großen Augen und der rosa Nase und kommen überein, Lilly mit Lederhandschuhen anfassen (Helferin) und abtasten zu wollen (Tierärztin.) Das Personal geht schon mal aus der Schusslinie. Die Helferin nimmt den Deckel vom Transportkorb. Lilly knäuelt sich in die Ecke und macht große Augen. Die Helferin hebt Lilly hoch. Lilly knäuelt sich und macht große Augen. Die Tierärztin fasst Lillys Bauch an. Das Personal geht in Deckung. Lilly explodiert in Sekundenbruchteilen.
Nachdem Lilly wieder eingekäschert und die Tierärztin notversorgt ist, wird doch lieber gleich die Sedation gespritzt. Lilly bleibt im Käscher. Sie empfindet das als Zumutung und motzt vor sich hin. Endlich kehrt Stille ein. Die Helferin wickelt Lilly vorsichtig aus. Lilly hebt sofort den Kopf und röhrt die Helferin an. Die Tierärztin, an diversen Stellen verpflastert, kehrt zurück, und gemeinsam bewundert man Lillys Standhaftigkeit. Dennoch, so beschließt man, müsse nun geröntgt werden. Lilly werde gewiss jeden Moment einschlafen.
Halb bewusstlos wird die Diva davon getragen, und das Personal begibt sich ins Wartezimmer. In dem Teil der Tierklinik, in dem Lilly untersucht wird, macht sich Unruhe breit. Irgendetwas poltert. Eine zweite Helferin verschwindet eilig mit ein paar Handtüchern in Richtung Röntgenraum. Das Personal überlegt, ob die Haftpflichtversicherung wohl für ein Röntgengerät ausreicht. Inzwischen hat die Sprechstunde begonnen, und das Wartezimmer füllt sich. Von Lilly keine Spur. Das Personal liest die „Eselpost“ und tut so, als könne es gar nichts dafür, dass alle personellen Kräfte derzeit im Röntgenraum gebunden sind.
Endlich wird das Personal zurück in den Behandlungsraum gerufen. Wie ein kleines Plüschtier liegt die Diva auf der Seite und schlummert friedlich, ein Bild lauterster Unschuld. Es sei, so berichtet die Helferin, eine gewisse Herausforderung gewesen, aber letzten Endes und mit vereinten Kräften habe man es doch noch geschafft, röntgentechnisch in Lillys Inneres vorzudringen und der Ursache für ihr Pieselproblem auf die Schliche zu kommen. Lilly, mit Aufwachspritze im Blutkreislauf, hebt den Kopf und starrt das Personal böse an: Na warte, lass uns mal nach Hause kommen!
Das Personal ist froh, diesen Moment noch ein wenig hinaus zögern zu können. Zunächst muss die Tierärztin die Röntgenbilder erklären. Die Wirbel am Schwanzansatz und die rechte Hüfte zeigen erste Anzeichen einer leichten Arthrose. Vermutlich hat Lilly Probleme damit, sich über den Schwanz auszubalancieren, oder es ist unangenehm, wenn er beim Hinhocken aufliegt. Und darum steht sie auf. Ein Blutbild wurde auch gemacht. Leber- und Nierenwerte sind leicht erhöht, angesichts ihres Alters aber nicht übermäßig dramatisch. Auf jeden Fall soll ich einen Phosphatbinder ins Futter geben. Ansonsten ist Lilly für ihr Alter in einem ausgezeichneten Gesundheitszustand.
Das Personal freut sich, dass die Vorzeichen für ein langes Lillyleben gut stehen, und äußert einen gewissen Stolz über die Fitness der angejahrten Diva. Die Tierärztin beäugt ihre verpflasterte Hand und erwidert trocken, an Lillys körperlicher Konstitution sei in der Tat nichts zu bemängeln.
Lilly wankt noch einen Tag lang etwas steifbeinig durch ihre Gemächer und will nichts essen, weder mit noch ohne Phosphatbinder. Am zweiten Tag haut sie schon wieder ordentlich rein, und am dritten Tag haut sie Fritz die Nase blutig. Fritz ist total beleidigt. Aber das Personal freut sich. Lilly ist wieder ganz die alte!
Lillys Welt ist wieder in Ordnung