Mikesch, wenn Du auf Facebook Buße getan hast, musst du aber hier auch den Link posten! Alle auf Facebook vertretenen Forinen werden dem armen Menschen dann im Nachhinein auch noch mal ihre Empathie bekunden ("Wir haben im Katzenforum gelesen, was man dir in deiner Jugend angetan hat, und wollten dir auch noch mal sagen, dass wir das voll gemein finden.")
Ich bin jetzt schon zu Tränen gerührt. Was allerdings den Schmachtfetzen im eigenen Haus angeht, das wird wohl eher eine Foren-Novela mit 1.872 Folgen. Hier nun Folge 3:
Es war einmal vor langer, langer Zeit, so vier, fünf Tage ist’s schon her, da lebte in einem grünen Schloss eine Königin mit ihren zwei Prinzen und einer törichten Dienstmagd. Die Königin war schon ein bisschen älter und hatte morsche Knochen und ein ziemlich schlechtes Gedächtnis – so vergaß sie immerzu, wo sie ihre Stoffmaus abgelegt hatte, und sie suchte sie nächtens unter lautem Weinen und Wehklagen —, und manchmal pullerte sie auch über den Rand ihrer königlichen Toilette. Aber das störte die Prinzen nicht. Immerhin war mit ihnen auch nicht wirklich Staat zu machen. Der eine Prinz war unprinzenlike ein schrecklicher Feigling, und der andere, na ja, der war auch eher eine Prinzenrolle.
So lebten sie lange Zeit glücklich und zufrieden miteinander, drangsalierten ihre Dienstmagd und waren allzeit vergnügt und vollgefressen.
Doch eines Tages begab es sich, dass der niederträchtige Schlossvermieter das schöne grüne Schloss in Styropor verpackte, weiß anpinselte und den Südflügel an zwei wunderschöne Prinzessinnen und deren Gesinde vermietete. Die Königin war sehr verärgert, weil immerzu ein Lärmen und Schreien herrschte und man sie und die Prinzen ihres königlichen Schlossparks beraubt hatte.
Eines Tages kehrte der feige Prinz von einem Spaziergang zurück und hatte wieder einmal die Hosen voll. Im Südflügel, so berichtete er der Königin, seien riesengroße Monsterprinzessinnen eingezogen, die ihn mit ihren gewaltigen glühenden Augen betrachtet hätten, als wollten sie ihn sogleich mit Haut und Haar verschlingen! Die Königin gab dem feigen Prinzen eine Ohrfeige und schalt ihn einen albernen Fant, welcher hinter jedem Busch ein Ungeheuer zu erblicken glaubte. Der feige Prinz war sehr beleidigt und setzte sich schmollend in eine Ecke.
Der dicke Prinz hingegen, welcher hinter dem königlichen Kanapee gesessen und gelauscht hatte, war ganz aufgeregt und schmiedete sogleich einen Plan. Wenn die törichte Dienstmagd das nächste Mal die Tür auftat, dann wollte der dicke Prinz rasch hin laufen und die Monsterprinzessinnen angucken, und dann würde er die platt walzen und sie der Königin zu Füßen legen! Bestimmt kriegte er dann wieder was von ihrem Tellerchen ab, wenn’s am nächsten Morgen Frühstück gab.
Und so wartete der dicke Prinz, bis die törichte Dienstmagd wieder einmal die Tür öffnete und mit dem Gesinde aus dem Südflügel herum ratschte. Leise schlich der dicke Prinz heran und drückte sich an der törichten Dienstmagd vorbei und hielt Ausschau. Und in der Tat! Da waren sie, da standen sie in der Tür, die Prinzessinnen! Groß und glühend waren ihre Augen, doch ungeheuerlich war nichts an ihnen außer ihrer großen Schönheit. Total bezaubert setzte sich der dicke Prinz auf seinen dicken Hintern und glotzte die Prinzessinnen an. Die Prinzessinnen sträubten ihr güldenes Haar, doch dann fanden sie den dicken Prinzen auch ganz fabelhaft und püschelten die Haarpracht wieder glatt. Mensch, ist ja echt ein super Schloss hier, riefen die Prinzessinnen begeistert, für jede von uns gibt’s hier einen stolzen Prinzen. Gerade wollten sie zum dicken Prinzen laufen, da fing das ganze Gesinde an zu schreien, oh nein oh nein, die Katzen sind im Flur, und die Prinzessinnen wurden schleunigst wieder hinter die Südflügeltür verbracht und der dicke Prinz unter Ächzen und Stöhnen zurück in den Nordflügel getragen, wo er aufgeregt der Königin von den schönen Prinzessinnen berichtete und dass er sich verliebt habe und auf jeden Fall eine von denen heiraten wolle.
Die Königin war sehr erbost und gab dem dicken Prinzen auch eine Ohrfeige, worauf der sich beleidigt zu seinem Prinzenbruder in den Schmollwinkel begab, um dort gemeinsam der Königin gram zu sein. Die Königin zog sich in ihr Boudoir zurück und war gleichfalls sehr beleidigt. Das ist doch wieder typisch, dachte die Königin, kaum tauchen zwei Prinzessinnen auf, schon ist man als Königin bei den Prinzen abgeschrieben. Sch…-Jugendwahn!
Wenn man vor lauter Schuhen keine Prinzessinnen sieht