Semolina
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- 29. September 2009
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@mietzis Tante: Flori hat natürlich wieder seine Fliege um! Lilly schmilzt dann immer dahin und passt auf, dass ihm keine kreischenden Prinzessinnen-Groupies zu nahe kommen.
Der Leserbrief wurde der Diva zur Kenntnis gebracht. Ich bin beauftragt, folgendes Statement zu übermitteln: Püh!
Und nun zu den neuesten Ereignissen:
Allmählich normalisiert sich der Alltag im Campbell’schen Haushalt. Das hustende Ding geht morgens wieder aus dem Haus, kehrt meistens pünktlich zur Fütterungszeit heim und trägt Lilly den Teller hinterher. Das dicke Kind kann angehoben und auf dem Arm herum geschleppt werden, und wenn das hustende Ding sich auf dem Sofa ausgestreckt hat, darf auch wieder auf dem Bauch getretelt werden. Die Dinge gehen wieder ihren gewohnten Gang. Auch wenn der blöde Bronchitis nach wie vor alle mit seinem Gebell nervt.
Ja, einige wenige Tage lang herrschte wieder eitel Sonnenschein. Bis Flori beinahe verloren gegangen wäre. Ein nicht auszudenkendes Unglück!
Wie jeden Abend kehrt das Personal müde von der Arbeit heim, schließt die Wohnungstür auf und schleppt sich in den Wohnungsflur. Die Katzen springen derweil freudig und aufgeregt in den Hausflur. Während das Personal drinnen seine Jacke auszieht und auf den Haken hängt, kommen Fritz und Lilly herein gestürmt und postieren sich vor den Futtertellern. Flori hat derweil entdeckt, dass die neue Tür zur nachbarlichen Rumpelkammer aufsteht. Die nachbarliche Rumpelkammer hat nämlich jetzt eine Tür, ein baulicher Fortschritt, der in Katzenkreisen einhellig auf Ablehnung stößt. Das Entschlüpfen aus der Wohnung und die Stürmung der Rumpelkammer hat sich links und rechts des Hausflurs zum allseits beliebten Volkssport entwickelt. Ein Vergnügen, das durch den Einbau einer Tür erheblich geschmälert wurde.
Nun ist sie auf, die Tür. Flori spaziert hinein. In der nachbarlichen Rumpelkammer steht noch nicht viel, weil die nachbarliche Rumpelkammer in besonders schlimmem Ausmaß von den Folgen unseres Duschabflusslecks betroffen ist. Eigentlich steht dort nur Derscheißbautrockner. Derscheißbautrockner dröhnt und bebt und lässt ein kleines rotes Licht leuchten. Flori inspiziert Denscheißbautrockner. Das Personal macht die Wohnungstür zu und geht in die Küche, um die Katzenteller zu spülen.
Fritz und Lilly freuen sich. Offensichtlich winkt heute eine größere Portion, denn Flori ist nicht zum Essen erschienen. Sonst steht er immer direkt vor dem Personal auf der Spüle herum und schreit, die Teller müssten nicht gespült werden, ihn hungere zu sehr, er könne nicht auf saubere Teller warten. Heute nicht. Super! Zumindest Fritz ist sich sicher, dass Floris Portion auch noch in ihn rein passt.
Flori ist derweil mit der Inspektion Desscheißbautrockners fertig und guckt sich ein einsames Regal an. In der eigenen Rumpelkammer ist auch ein Regal, da sind die Futterdosen drin und manchmal auch Schälchen oder Beutelchen, die man aufnagen kann. Flori merkt, dass er Hunger hat. Ist ja auch schon Essenszeit. Flori beschließt, die Rumpelkammer-Exkursion zu beenden und in die Küche zu gehen. Bestimmt gibt’s gleich was.
Leider ist die Wohnungstür zu. Flori ist ganz allein im Hausflur. Fassungslos tappt er mit den Pfoten an die Tür, aber niemand macht ihm auf. Ausgesperrt! Sie haben ihn ausgesperrt! Nun schlagen sie sich drin die Bäuche voll, während er mit Demscheißbautrockner vor der Tür ausharren muss, und vielleicht essen sie sogar seine Portion mit! Diese entsetzliche Vorstellung bricht Flori das Herz. Kraftlos lässt er sich auf den dicken Popo plumpsen und weint bitterlich.
Zwischenzeitlich verfestigt sich beim spülenden Personal die Ahnung, dass hier irgendwas nicht stimmt. Schließlich kommt es drauf: Es schreit gar keiner, dass für Tellerspülen keine Zeit sei, weil er sonst verhungere. Flori fehlt! Wo mag er stecken? Er wird doch nicht draußen in der Weite des Hausflurs verschollen sein?
Das Personal eilt zur Wohnungstür und stößt sie sorgenvoll auf. Unsere Wohnungstür ist die wohl einzige Wohnungstür der Welt, die nach außen aufgeht. Das ist praktisch, wenn man Einbrecher oder Zeugen Jehovas bewusstlos schlagen will. Weniger praktisch ist es, wenn ein dicker Kater weinend vor der Tür sitzt. Flori kriegt die Tür vor den Kopp, purzelt vor Schreck bis vor die Tür der Nachbarwohnung und brüllt zum Steinerweichen. Voller Reue stürzt das Personal hinaus, hebt das verlorene Tier auf und drückt es ans mitleidige Herz. Flori beginnt umgehend zu schnurren und zu treteln. Unter dem Beifall seiner Mitkatzen wird er im Triumphzug in die Küche getragen.
So hat die Geschichte doch noch ein gutes Ende gefunden. Nur bei Fritz bleibt ein bisschen Wehmut zurück. Floris Portion wäre bei ihm so gut aufgehoben gewesen.
These boots are made for walking
Der Leserbrief wurde der Diva zur Kenntnis gebracht. Ich bin beauftragt, folgendes Statement zu übermitteln: Püh!
Und nun zu den neuesten Ereignissen:
Allmählich normalisiert sich der Alltag im Campbell’schen Haushalt. Das hustende Ding geht morgens wieder aus dem Haus, kehrt meistens pünktlich zur Fütterungszeit heim und trägt Lilly den Teller hinterher. Das dicke Kind kann angehoben und auf dem Arm herum geschleppt werden, und wenn das hustende Ding sich auf dem Sofa ausgestreckt hat, darf auch wieder auf dem Bauch getretelt werden. Die Dinge gehen wieder ihren gewohnten Gang. Auch wenn der blöde Bronchitis nach wie vor alle mit seinem Gebell nervt.
Ja, einige wenige Tage lang herrschte wieder eitel Sonnenschein. Bis Flori beinahe verloren gegangen wäre. Ein nicht auszudenkendes Unglück!
Wie jeden Abend kehrt das Personal müde von der Arbeit heim, schließt die Wohnungstür auf und schleppt sich in den Wohnungsflur. Die Katzen springen derweil freudig und aufgeregt in den Hausflur. Während das Personal drinnen seine Jacke auszieht und auf den Haken hängt, kommen Fritz und Lilly herein gestürmt und postieren sich vor den Futtertellern. Flori hat derweil entdeckt, dass die neue Tür zur nachbarlichen Rumpelkammer aufsteht. Die nachbarliche Rumpelkammer hat nämlich jetzt eine Tür, ein baulicher Fortschritt, der in Katzenkreisen einhellig auf Ablehnung stößt. Das Entschlüpfen aus der Wohnung und die Stürmung der Rumpelkammer hat sich links und rechts des Hausflurs zum allseits beliebten Volkssport entwickelt. Ein Vergnügen, das durch den Einbau einer Tür erheblich geschmälert wurde.
Nun ist sie auf, die Tür. Flori spaziert hinein. In der nachbarlichen Rumpelkammer steht noch nicht viel, weil die nachbarliche Rumpelkammer in besonders schlimmem Ausmaß von den Folgen unseres Duschabflusslecks betroffen ist. Eigentlich steht dort nur Derscheißbautrockner. Derscheißbautrockner dröhnt und bebt und lässt ein kleines rotes Licht leuchten. Flori inspiziert Denscheißbautrockner. Das Personal macht die Wohnungstür zu und geht in die Küche, um die Katzenteller zu spülen.
Fritz und Lilly freuen sich. Offensichtlich winkt heute eine größere Portion, denn Flori ist nicht zum Essen erschienen. Sonst steht er immer direkt vor dem Personal auf der Spüle herum und schreit, die Teller müssten nicht gespült werden, ihn hungere zu sehr, er könne nicht auf saubere Teller warten. Heute nicht. Super! Zumindest Fritz ist sich sicher, dass Floris Portion auch noch in ihn rein passt.
Flori ist derweil mit der Inspektion Desscheißbautrockners fertig und guckt sich ein einsames Regal an. In der eigenen Rumpelkammer ist auch ein Regal, da sind die Futterdosen drin und manchmal auch Schälchen oder Beutelchen, die man aufnagen kann. Flori merkt, dass er Hunger hat. Ist ja auch schon Essenszeit. Flori beschließt, die Rumpelkammer-Exkursion zu beenden und in die Küche zu gehen. Bestimmt gibt’s gleich was.
Leider ist die Wohnungstür zu. Flori ist ganz allein im Hausflur. Fassungslos tappt er mit den Pfoten an die Tür, aber niemand macht ihm auf. Ausgesperrt! Sie haben ihn ausgesperrt! Nun schlagen sie sich drin die Bäuche voll, während er mit Demscheißbautrockner vor der Tür ausharren muss, und vielleicht essen sie sogar seine Portion mit! Diese entsetzliche Vorstellung bricht Flori das Herz. Kraftlos lässt er sich auf den dicken Popo plumpsen und weint bitterlich.
Zwischenzeitlich verfestigt sich beim spülenden Personal die Ahnung, dass hier irgendwas nicht stimmt. Schließlich kommt es drauf: Es schreit gar keiner, dass für Tellerspülen keine Zeit sei, weil er sonst verhungere. Flori fehlt! Wo mag er stecken? Er wird doch nicht draußen in der Weite des Hausflurs verschollen sein?
Das Personal eilt zur Wohnungstür und stößt sie sorgenvoll auf. Unsere Wohnungstür ist die wohl einzige Wohnungstür der Welt, die nach außen aufgeht. Das ist praktisch, wenn man Einbrecher oder Zeugen Jehovas bewusstlos schlagen will. Weniger praktisch ist es, wenn ein dicker Kater weinend vor der Tür sitzt. Flori kriegt die Tür vor den Kopp, purzelt vor Schreck bis vor die Tür der Nachbarwohnung und brüllt zum Steinerweichen. Voller Reue stürzt das Personal hinaus, hebt das verlorene Tier auf und drückt es ans mitleidige Herz. Flori beginnt umgehend zu schnurren und zu treteln. Unter dem Beifall seiner Mitkatzen wird er im Triumphzug in die Küche getragen.
So hat die Geschichte doch noch ein gutes Ende gefunden. Nur bei Fritz bleibt ein bisschen Wehmut zurück. Floris Portion wäre bei ihm so gut aufgehoben gewesen.
These boots are made for walking