Semolina
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- 29. September 2009
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Die brennendste Frage sollte diese Woche lautet: Wie UM HIMMELS WILLEN geht es Mikesch?!! Wäre das mein Flori gewesen, ich hätte den Rettungshubschrauber angefordert und wäre SOFORT mit ihm in die Tierklinik! Dosenpampe und Dreamie, also wirklich! Ich kann zu Hause nicht mal Tofu liegen lassen. Geschweige denn Käsespätzle (elegante Überleitung.)😀
Nachdem ich wider Erwarten meinen Krankenhausaufenthalt und die unheimliche Vollnarkose heil überstanden habe, haben Operationen ein wenig von ihrem Schrecken verloren. Ich habe jetzt ein viel entspannteres Verhältnis zu meinen Gallensteinen. Und zu fettigen Gerichten, die die Gallensteine in Aufruhr versetzen könnten. Käsespätzle zum Beispiel.
Zwei Jahre lang waren Käsespätzle von meinem Speiseplan verbannt. Nachdem mich die Grippe zwei Kilo Körpergewicht gekostet hat und viele mitfühlende Menschen sagten, ich sähe echt scheiße aus, gibt es diese Woche endlich mal wieder in Butter gebratene Fertigspätzle mit ordentlich Emmentaler. Man muss solche Situationen ausnutzen. Wann steht man schon mal vor dem Problem, zunehmen zu müssen? Das ist doch ein Geschenk!
Fritz hat nicht abgenommen, lungert aber am Esstisch herum und wartet auf eine Gelegenheit, seine Fähigkeiten als Trickdieb unter Beweis zu stellen. Ich bin auf der Hut. Fritz kann mit der Geschwindigkeit eines Kolibri-Flügelschlags Essen vom Teller klauen. Man darf ihn nicht für Sekundenbruchteile aus den Augen lassen.
Da klopft es an der Tür. Mist. Ich stehe auf. Fritz reckt sofort den Hals. Ich schnappe mir den Teller und schaue mich fieberhaft nach einer Parkmöglichkeit um. Im Backofen steht ein Teller mit Muffins, und die Mikrowelle ist von der Butterdose besetzt. Alle anderen mit Türen versehenen Parkmöglichkeiten kann Flori in Windeseile öffnen. Es klopft nochmal. Es hilft alles nichts, ich muss mit dem Teller in der Hand zur Tür.
Draußen steht die Nachbarin. Sie kann nicht in ihre Wohnung, weil ich ihre Katzen gehütet habe und aus diesem Grunde noch ihren Wohnungsschlüssel bei mir beherberge. Fritz klebt an meinem Bein und schaut hoffnungsvoll zum Teller auf. Die Nachbarin wandert zur gegenüberliegenden Tür und schließt auf. Chili schlüpft durch die Tür, durchquert den Hausflur und rennt schnurstracks in meine Wohnung. Fritz flüchtet in Panik vor der halben Portion in die Küche, die Nachbarin ergreift Tapsy, die ihrer Schwester folgen will, und ich stehe verwirrt mit meinen Käsespätzle an der Tür und rufe, dass Chili in meiner Wohnung ist.
Während Tapsy trotz heftigen Widerstandes wieder kaserniert wird, trotte ich in die Küche. Fritz steht am Ofen und buckelt, und Chili kreist aufgeregt um den Küchentisch. Schließlich entdeckt sie den Großen und hopst auf ihn zu. Fritz dreht sich um und rennt im gestreckten Galopp ins Schlafzimmer. Chili staunt. Warum rennt der denn weg? Und wo ist er hin? Der ist ja komisch.
Chili hüpft weiter in Richtung Sofa, wo Flori auf der Lehne liegt und sich fragt, ob denn schon Hofwoche ist und ob von ihm erwartet wird, dass er jetzt irgendwas macht. Eine Rose überreichen oder ein kitschiges Herz aus Teelichtern vorm Katzenklo errichten oder so. Egal, solange es keine Regieanweisung gibt, bleibt er erstmal hier liegen und guckt sich das an. Den Wollmaushof kann er der Ollen ja später noch zeigen. Wenn die sich langweilt, kann sie sich ja nützlich machen. Am besten, sie kocht was. Vielleicht Käsespätzle. Auf Käsespätzle hätte Flori jetzt Hunger.
Chili kocht keine Käsespätzle, sondern umrundet das Sofa. Jetzt stelle ich doch lieber den Teller auf dem Küchentisch ab. Fritz sitzt eh schon wieder auf dem Kleiderschrank und wird voraussichtlich die nächsten acht Wochen nicht wieder herunter kommen. Die Nachbarin schreit aus dem Flur, wo Chili sei, und ich schreie zurück, dass sie gerade Kurs auf Lilly nehme und die Nachbarin jetzt doch besser ganz schnell zur Unterstützung anrücken solle. Chili ist am Couchtisch angelangt, unter dem Lilly auf ihrem Kissen ruht. Ich denke an das gellende Kriegsgeheul, das Lilly beim Anblick des Nachbarkaters auf dem Balkon anzustimmen pflegt, und setze mich angstvoll in Bewegung.
Als ich am Couchtisch ankomme, liegt Lilly immer noch entspannt auf ihrem Kissen, Chili steht vor ihr, und man beschnuppert sich freundschaftlich. Anscheinend findet gerade ein Smalltalk über das Wetter, das gegenseitige Befinden und die ständig steigenden Eierpreise statt. Flori liegt auf der Sofalehne und guckt beleidigt. Fritz zittert auf dem Kleiderschrank. Ich bin total gerührt und schreie, die Nachbarin solle ganz schnell kommen und gucken.
Die Nachbarin kommt im Tiefflug ins Wohnzimmer gesegelt, reißt Chili an sich und ist noch schneller wieder draußen, bevor die lautstark protestierende Prinzessin allzu tiefe Wunden in ihre mütterlichen Arme fräst. Ich trotte durch den Flur, winke den beiden hinterher und schließe die Tür. Als ich wiederkomme, schläft Lilly friedlich auf ihrem Kissen. Fritz zittert auf dem Kleiderschrank. Flori liegt auf der Sofalehne und rülpst. Ich steuere meinen Abendbrotteller an. Der Teller ist blitzblank, von meinen Käsespätzle fehlt jede Spur.
Komisch.
Teelichter waren alle, aber Teebeutel waren noch da
Nachdem ich wider Erwarten meinen Krankenhausaufenthalt und die unheimliche Vollnarkose heil überstanden habe, haben Operationen ein wenig von ihrem Schrecken verloren. Ich habe jetzt ein viel entspannteres Verhältnis zu meinen Gallensteinen. Und zu fettigen Gerichten, die die Gallensteine in Aufruhr versetzen könnten. Käsespätzle zum Beispiel.
Zwei Jahre lang waren Käsespätzle von meinem Speiseplan verbannt. Nachdem mich die Grippe zwei Kilo Körpergewicht gekostet hat und viele mitfühlende Menschen sagten, ich sähe echt scheiße aus, gibt es diese Woche endlich mal wieder in Butter gebratene Fertigspätzle mit ordentlich Emmentaler. Man muss solche Situationen ausnutzen. Wann steht man schon mal vor dem Problem, zunehmen zu müssen? Das ist doch ein Geschenk!
Fritz hat nicht abgenommen, lungert aber am Esstisch herum und wartet auf eine Gelegenheit, seine Fähigkeiten als Trickdieb unter Beweis zu stellen. Ich bin auf der Hut. Fritz kann mit der Geschwindigkeit eines Kolibri-Flügelschlags Essen vom Teller klauen. Man darf ihn nicht für Sekundenbruchteile aus den Augen lassen.
Da klopft es an der Tür. Mist. Ich stehe auf. Fritz reckt sofort den Hals. Ich schnappe mir den Teller und schaue mich fieberhaft nach einer Parkmöglichkeit um. Im Backofen steht ein Teller mit Muffins, und die Mikrowelle ist von der Butterdose besetzt. Alle anderen mit Türen versehenen Parkmöglichkeiten kann Flori in Windeseile öffnen. Es klopft nochmal. Es hilft alles nichts, ich muss mit dem Teller in der Hand zur Tür.
Draußen steht die Nachbarin. Sie kann nicht in ihre Wohnung, weil ich ihre Katzen gehütet habe und aus diesem Grunde noch ihren Wohnungsschlüssel bei mir beherberge. Fritz klebt an meinem Bein und schaut hoffnungsvoll zum Teller auf. Die Nachbarin wandert zur gegenüberliegenden Tür und schließt auf. Chili schlüpft durch die Tür, durchquert den Hausflur und rennt schnurstracks in meine Wohnung. Fritz flüchtet in Panik vor der halben Portion in die Küche, die Nachbarin ergreift Tapsy, die ihrer Schwester folgen will, und ich stehe verwirrt mit meinen Käsespätzle an der Tür und rufe, dass Chili in meiner Wohnung ist.
Während Tapsy trotz heftigen Widerstandes wieder kaserniert wird, trotte ich in die Küche. Fritz steht am Ofen und buckelt, und Chili kreist aufgeregt um den Küchentisch. Schließlich entdeckt sie den Großen und hopst auf ihn zu. Fritz dreht sich um und rennt im gestreckten Galopp ins Schlafzimmer. Chili staunt. Warum rennt der denn weg? Und wo ist er hin? Der ist ja komisch.
Chili hüpft weiter in Richtung Sofa, wo Flori auf der Lehne liegt und sich fragt, ob denn schon Hofwoche ist und ob von ihm erwartet wird, dass er jetzt irgendwas macht. Eine Rose überreichen oder ein kitschiges Herz aus Teelichtern vorm Katzenklo errichten oder so. Egal, solange es keine Regieanweisung gibt, bleibt er erstmal hier liegen und guckt sich das an. Den Wollmaushof kann er der Ollen ja später noch zeigen. Wenn die sich langweilt, kann sie sich ja nützlich machen. Am besten, sie kocht was. Vielleicht Käsespätzle. Auf Käsespätzle hätte Flori jetzt Hunger.
Chili kocht keine Käsespätzle, sondern umrundet das Sofa. Jetzt stelle ich doch lieber den Teller auf dem Küchentisch ab. Fritz sitzt eh schon wieder auf dem Kleiderschrank und wird voraussichtlich die nächsten acht Wochen nicht wieder herunter kommen. Die Nachbarin schreit aus dem Flur, wo Chili sei, und ich schreie zurück, dass sie gerade Kurs auf Lilly nehme und die Nachbarin jetzt doch besser ganz schnell zur Unterstützung anrücken solle. Chili ist am Couchtisch angelangt, unter dem Lilly auf ihrem Kissen ruht. Ich denke an das gellende Kriegsgeheul, das Lilly beim Anblick des Nachbarkaters auf dem Balkon anzustimmen pflegt, und setze mich angstvoll in Bewegung.
Als ich am Couchtisch ankomme, liegt Lilly immer noch entspannt auf ihrem Kissen, Chili steht vor ihr, und man beschnuppert sich freundschaftlich. Anscheinend findet gerade ein Smalltalk über das Wetter, das gegenseitige Befinden und die ständig steigenden Eierpreise statt. Flori liegt auf der Sofalehne und guckt beleidigt. Fritz zittert auf dem Kleiderschrank. Ich bin total gerührt und schreie, die Nachbarin solle ganz schnell kommen und gucken.
Die Nachbarin kommt im Tiefflug ins Wohnzimmer gesegelt, reißt Chili an sich und ist noch schneller wieder draußen, bevor die lautstark protestierende Prinzessin allzu tiefe Wunden in ihre mütterlichen Arme fräst. Ich trotte durch den Flur, winke den beiden hinterher und schließe die Tür. Als ich wiederkomme, schläft Lilly friedlich auf ihrem Kissen. Fritz zittert auf dem Kleiderschrank. Flori liegt auf der Sofalehne und rülpst. Ich steuere meinen Abendbrotteller an. Der Teller ist blitzblank, von meinen Käsespätzle fehlt jede Spur.
Komisch.
Teelichter waren alle, aber Teebeutel waren noch da
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