Ich wollte doch nur Futter spenden ...

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So ein Ärger, ich hatte mich schon so gefreut.:grummel:
Ich habe gehofft so der Plage Herr zu werden.
Das andere,das mit dem Schnecken Faden habe ich einfach überlesen.😀
Trotzdem liebe Grüße
 
A

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Rainer Maria ....wtf is....😀.

Ich nehm den Trinkbrunnen...aber bitteschön nur MIT Kater!
 
Hallo Anett, ich freue mich, dass du wieder da bist.
Entschuldigung für das OT.
 
So ein Ärger, ich hatte mich schon so gefreut.:grummel:
Ich habe gehofft so der Plage Herr zu werden.
Das andere,das mit dem Schnecken Faden habe ich einfach überlesen.😀
Trotzdem liebe Grüße


Schaff dir zwei Laufenten an. 😀
 
Ich würde schrecklich gern dem allgemeinen Drängen nachkommen und eine Rainer-Maria-Galerie einstellen, nur lässt sich die Unterwasserschnecke im Miniteich eher schwer fotografieren. Aber sollten mir Schnappschüsse gelingen, poste ich sie natürlich!😀

In der letzten Woche ist der Haushalt wieder um ein Mitglied reicher geworden:

Nach einem Jahr mit Baustellen, Todesfällen und allgemeinem Siechtum gibt es zumindest einen Anlass zur Freude: Die finanzielle Lage lässt kurz vor dem Ende der Umschulung den Erwerb eines neuen (gebrauchten) Katzenkorbtransportfahrzeugs zu! Und das, zu dem Schluss komme ich nach kurzem Ringen mit mir selbst, gönne ich mir jetzt. Ein eigener PKW ist schließlich ein unbestreitbarer Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt, habe ich mit mir argumentiert, und wenn man drei Tunichtgute bei sich beherbergt, kann ein Auto vor der Tür im Notfall lebensrettend sein!

Auf den Entschluss folgen spannende Tage, in denen ich lauter glänzende, gut gepflegte Autos ausfindig mache, die allesamt vor den Augen meines technisch versierten Cousins keine Gnade finden. Nach einer Woche bin ich schrecklich deprimiert. Dann erreicht mich die Nachricht, dass der Cousin ein Auto für mich gefunden habe, es sei bereits angezahlt und somit meins. World’s Best Mum verbringt einen anstrengenden Tag damit, Papiere und Formulare zusammen zu bringen und das neue Flaggschiff der Campbell’schen Flotte anzumelden, derweil ich aufgeregt im Praktikumsbetrieb herum flattere und den Kollegen mit meinem Nie-wieder-Zug-Fahren-Jubel den letzten Nerv töte. World’s Best Abteilungsleiterin hat schließlich ein Einsehen und lässt mich eine Stunde eher gehen.

Voller Vorfreude breche ich mit den Eltern ins Ruhrgebiet auf. Nach zweieinhalb Stunden in diversen Staus auf der A1, der A40, der A45 und der A2 sowie so ziemlich allen Anschlussstellen dazwischen stehe ich vor meinem neuen Auto. Es ist fast so alt wie Lilly und äußerlich in einem ähnlich angegriffenen Zustand. Aber es ist gerade anstandslos durch den TÜV gekommen, und selbst mein Cousin hat kein Haar in der Suppe gefunden. Das Auto hat ziemlich viele Beulen und Schrammen, weder Zentralverriegelung noch Klimaanlage und ein Kassettenradio. Ich freue mich. Kann ich endlich mal wieder die Lieder meiner Jugend hören, die auf Kassetten gebannt in einer dunklen Schublade ihrer Wiederentdeckung harren! Alt und ramponiert muss ja nicht schlecht sein, es sind schließlich die inneren Werte, die zählen. Wenn man sich zum Beispiel Lilly so anguckt, kommt man schließlich auch nicht auf die Idee, dass der zerzauste kleine Staubwedel zwei dicke Kater stramm stehen lässt.

In den nächsten Tagen bin ich immer ziemlich spät zu Hause, weil ich Elli – so der Name der stolzen Limousine – ja schließlich die Gegend zeigen muss. Nach einem Jahr im Regionalexpress finde ich es sagenhaft toll, nach der Arbeit noch herum zu gondeln, durch Zoohandlungen und Gartencenter zu flanieren und nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einem Bahnsteig herum stehen zu müssen.

Die Katzen finden das weniger toll. Schon die aufregende Neuigkeit „Wir haben jetzt wieder ein Auto!“ wurde wenig begeistert zur Kenntnis genommen. Neues Auto, ja und, kann man das essen? Rumkullern? Krallen dran wetzen? Na also. Stattdessen muss man jetzt dauernd auf sein Essen warten. Ist doch Käse.

Auch am Donnerstag kehre ich ziemlich spät heim und finde vor dem Blumenladen das Auto meiner Mutter vor. Mutter sitzt im Blumenladen und ordert einen Beerdigungskranz. Als sie meiner ansichtig wird, wie ich mit Einkäufen beladen heran schwanke, ist die Freude groß, denn ich habe Brot und Obst gekauft, und ihr fällt grade ein, dass es ihr an beidem mangelt, weswegen sie doch sicherlich an meinen Vorräten teilhaben kann.

Auch davon sind die Katzen nicht begeistert. Schwanzwedelnd steht man in der Küche und murrt vor sich hin, weil nun erst das Brot in zwei Teile geschnitten werden muss und die Fütterung der hungrigen Tiere sich unverantwortlicherweise noch weiter verschiebt als ohnehin schon. Flori hilft beim Obstauspacken und nagt an dem Henkel eines Plastikkörbchens mit Nektarinen. Nimm ihm das weg, mahnt meine Mutter. Ich ziehe an dem Henkel. Flori beißt zu. Der Henkel ist durch, und flugs verschwindet ein Ende in Floris Schnute. Ich schreie, er soll das sofort loslassen, und versuche es ihm aus dem Maul zu ziehen. Flori beißt nochmal zu und hat ein Stück ab. Ich drücke seinen Kiefer auf, grabsche nach dem Stück Kunststoff und sehe grade noch, wie es in Floris Rachen flutscht. Flori schluckt und hustet.

„Der hat das gefressen!“ kreische ich fassungslos. „Hab’s gesehen.“ bestätigt meine Mutter seelenruhig. „Das darf doch nicht wahr sein!“ schreie ich. „Kommt schon wieder raus.“ vermutet meine Mutter. Ich schreie noch ein paar S-Wörter, schüttele Flori und schelte ihn einen Holzkopf. Flori rülpst unbeeindruckt und wankt zu seinem Futternapf. „Was soll ich denn jetzt machen?“ schreie ich. „Warten, bis es wieder rauskommt.“ schlägt Mutter trocken vor, rafft Brot und Obst an sich und macht sich vom Acker. „Reg dich doch nicht immer so auf, der frisst doch dauernd was, das ist bis jetzt immer wieder raus gekommen. Wer weiß, was der den ganzen Tag so frisst, wenn du nicht da bist.“

Das beruhigt mich überhaupt nicht. Bebend bleibe ich zurück und beobachte mein dummes Tier mit Argusaugen. „Wenigstens haben wir jetzt ein Auto.“ sage ich zu Flori. „Im Notfall können wir sofort in die Tierklinik fahren.“ Flori steckt die Nase in seinen endlich gefüllten Futternapf und wirft mir einen scheelen Blick zu. Auto? Tierklinik? Das wollen wir doch mal sehen!

Sollte irgendjemand in den kommenden Tagen bei ibäh-Kleinanzeigen unter der Rubrik „Zu verschenken“ auf das Foto eines kleinen verbeulten Toyota stoßen, so bitte ich um eine kurze Nachricht. Der User flo08 hat keinerlei Berechtigung, meine Elli zu verschenken!!!

Obst ist sehr gesund, Obstverpackungen hingegen nicht
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😱 Menno Flori - du willst wohl unbedingt der erste sein, der im Auto mitfahren darf??? Mach doch nicht immer solchen Blödsinn!

Liebe Bianka, danke für die eigentlich-gar-nicht-lustig-Geschichte.

Falls es in nächster Zukunft mal zu keinerlei Zwischenfällen kommt, alle gesund und munter und lieb sind (solls ja geben solche Zeiten), dann hätte ich (und vielleicht nicht nur ich?) einen Wunsch. Vielleicht zu Weihnachten?

Ich hätte gern gewusst, wie und warum Lilly damals zu dir kam. Und wann und warum kam dann Flori?
 
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Flori rülpst unbeeindruckt und wankt zu seinem Futternapf.
:omg:

Wenn ich über eine "Verschenke Toyota"-Anzeige stoplere geb ich Laut.😀
Bin ja gespannt was flo08 noch alles so abzugeben hat:verschmitzt:.
Wundervolle Geschichte; Danke für den Sonntagslacher:grin:.
 
Was wieder für eine tolle Geschichte.:muhaha:

Ich hoffe, das Plastikteil flutscht hinten genauso wieder raus wie es rein kam.
 
Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Elli.
Möge sie bei dir ein langes, glückliches Dasein haben,ohne viele Fahrten zur Tierklinik.
Dann wird der bekannte User flo08 auch nicht Elli verschenken😀

Übrigens ist es schon komisch, dass man immer wenn etwas alt und nicht hübsch ist, auf innere Werte verweist😱
Das finde ich persönlich
doof.:grummel: (Frag nicht warum)
Schöne Geschichte. Schön, dass es dir wieder besser geht (hoffe ich).
Was macht Floris Gesundheit?
 
Zuletzt bearbeitet:
@miezis Tante: Flori geht es gut, er kotzt nicht mehr und hat auch wieder zugelegt (er hatte tatsächlich mal etwas abgenommen!!!) Er kriegt ein Nahrungsergänzungsmittel für nierenkranke Katzen und wird abwechselnd mit normalem und Nierendiätfutter gefüttert - die Akzeptanz bei letzterem ist nicht so gut.

Der verschluckte Obstkorbhenkel hat auch keinen Schaden angerichtet, und gerade ist ein kleiner Tumult entstanden, weil ich, gemütlich in eine Decke gemummelt mit dem Notebook auf dem Schoß im Lesesessel sitzend, plötzlich einschreiten musste, weil der kleine Schatz sich eine Büroklammer einverleiben wollte. (Wo zum Teufel ist die hergekommen?! Alles, was klein genug für Katzenschnäuzchen und ungenießbar ist, wird normalerweise weg geräumt.)

Was die Herkunftsgeschichten meiner Lieblinge angeht, kann ich ja mal einen kurzen Abriss meiner "Katzenhistorie" liefern:

1995 zog ich mit damaligem LAP in eine Wohnung, in der Haustiere erlaubt waren. Ich, total auf Hundeentzug, plädierte für eine Katze, weil ein Hund ja nicht den ganzen Tag allein sein konnte, etwas Flauschiges sollte es aber schon sein. Also kam Sir Vincent zu uns, ein achtjähriger Perserkater. Katzenforum gab es damals noch nicht, wohl aber schlaue Bücher. Ich las in meinem schlauen Buch, dass Katze allein doof ist. Buch riet zu Kitten, da man alte Katzen total schlecht vergesellschaften könne.

LAP und ich also auf ins Tierheim, Kitten holen. Fränzi, vier Monate altes Lastrami-Tigerchen, hatte ordentlich Pfeffer im Hintern. Vincent freute sich komischerweise gar nicht über den neuen Kumpel. Tierarzt riet zu Drittkatze in Fränzis Alter. LAP und ich wieder ins Tierheim, noch einen Jungspund holen. Munzel war so alt wie Fränzi und ziemlich gestört. Fränzi mittlerweile auch, denn der wäre gern nach draußen gegangen, sollte aber Wohnungskatze sein.

Nachdem wir also so ziemlich alles falsch gemacht hatten, was man falsch machen konnte - es gab ja noch kein Katzenforum😀 - trennten wir uns und die Katzen. Munzel, Fränzi und ich zogen aus.

2006 starb Fränzi, und ich ging ins Tierheim, Katze für Munzel holen. Verträglich mit Katzen sollte sie sein und nicht so sehr auf Menschen fixiert. Weiblich, da Munzel als kleiner Kater sehr an seiner Schwester gehangen hatte (die man dann allein abgegeben hatte, da die Leute Munzi nicht haben wollten.😡) Wahrscheinlich hatte der arme Tropf seinen Knacks auch deswegen. Mittlerweile hatte er seine von Verlustängsten geprägte Zuneigung auf mich übertragen.

So kam Lilly zu uns: Verträglich mit Katzen und, äh, nee, überhaupt nicht auf Menschen fixiert. Eine alte Dame hatte sie als Kitten als Gesellschaft zu sich geholt. Als Lilly sechs war, starb Frauchen, und Lilly, die nichts und niemanden außer der alten Dame kannte, kam ins Tierheim und fand, dass man Menschen nicht trauen könne.

2007 starb dann Munzel, und ich holte Grobi zu uns. Grobi war von Bekannten seiner Besitzer ins Tierheim gebracht worden mit der lapidaren Info: "Den sollen wir hier abgeben, der frisst zuviel." Name? Keine Ahnung. Wie alt? Wissen wir nicht, sollen wir nur abgeben. Grobi hatte schon graue Haare im schwarzen Fell, den riesigsten Bandwurm im Gedärm, den ich je gesehen hatte, und panische Angst, wenn man die Hand schnell hob - dann schmiss er sich auf den Boden und begann zu schreien. Nachts musste ich ihn regelmäßig aufwecken, weil er Alpträume hatte und panisch fiepte. Lilly liebte ihn heiß und innig, er durfte keinen Schritt ohne sie machen.

2008 kam als Notfall noch Susi dazu, die süße 16 war und einen Gnadenbrotplatz brauchte.

2009 zogen wir in diese Wohnung. Susi starb eine Woche vor dem Umzug, Grobi brach drei Wochen danach urplötzlich morgens in der Küche zusammen. In der Tierklinik wurde Nierenversagen festgestellt. Ich ließ mein armes altes Gröbchen gehen.

Ich war ziemlich mit den Nerven am Ende, und im Tierheim traf ich zwei mal die falsche Entscheidung; zwei Vergesellschaftungen gingen dramatisch in die Hose, ich machte mir Riesenvorwürfe. Schließlich packte man mir einen dritten Kater in die Box: "Nimm doch den Schwarz-Weißen mit, der immer pennt! Der kriegt hier eh von allen auf die Nase, der macht bestimmt keinen Stress." (Nee. Wenn einer keinen Stress macht, dann der Schwarz-Weiße, der immer pennt. Grade hat er die Computermaus und meine Lesebrille vom Schreibtisch geworfen.)

So, das war nun meine Katzenhistorie in Kurzform. Wie man sieht, hab ich mich auch nicht immer mit Ruhm bekleckert, was die richtigen Entscheidungen anbetrifft ...
 
Ach du meine liebe Güte. Das war sicher für alle ein schmerzhafter Lernprozess .
Das mit Lilly war mir schon bekannt, ist der "schwarz weiße " etwa
Flori ?
Wenn ja kann ich die Einschätzung nicht verstehen, der war doch von Anfang an sehr agil.
Stand jedenfalls im Semolina Buch😀 und er war immer der absolute Liebling von Lilly.
Wenn du das mit Flori (steckt alles ins Mäulchen)so beschreibst, dann ist seine Erkrankung kein Wunder.Wer weiß was er alles für Bauarbeiterdreck aufgeschleckt hat.
LG
 
Zuletzt bearbeitet:
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Oje :sad: Da habt Ihr alle ja alle Nuancen der Zusammenführungen und Katzen-hol-Geschichten hinter Euch...
Was lernen heisst, musste ich auch traurig erfahren, schade für alle Büselis, die mit unserer Nicht-Erfahrung leben mussten...
Aber wichtig ist: Wir haben gelernt und heute ist es gut mit der Bande, die bei uns lebt - hoff -😉
Liebe Grüsse
Andrea
 
:sad: Oje, da habt ihr ja schon einiges durchgemacht. Danke, dass du die Historie aufgeschrieben hast.
 
@miezis Tante: Flori geht es gut, er kotzt nicht mehr (...)

Notiz an mich: Solche Sätze nicht mehr schreiben, flo08 scheint mitzulesen.😡

Donnerstage gehören abgeschafft. An Donnerstagen bricht stets das alltägliche Unheil über einen herein, das weiß man als passionierter Lindenstraße-Gucker. Die armen Menschen in der Lindenstraße sind dermaßen vom Schicksal gebeutelt, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Und all dieses geballte Elend trägt sich stets an einem Donnerstag zu. Auch wenn es erst sonntags gesendet wird. Würde ich in der Lindenstraße wohnen, ich würde donnerstags gar nicht erst aufstehen. Weil ich ja dann schon wüsste, oh weh, heute ist wieder Drehtag, bestimmt hat der Regisseur mir Mundfäule im Endstadium angedichtet, oder meine senile Großtante hat sich mit der Mafia angelegt, oder mein Koksdealer, in den ich heimlich verliebt bin, ist über Nacht abgehauen, um in den Dschihad zu ziehen oder so. Derart schlimme und total realistische Sachen passieren andauernd in der Lindenstraße! Und im Skript ist es immer Donnerstag, wenn sie passieren!

Zum Glück wohne ich nicht in der Lindenstraße, auch wenn es hier nicht viel besser ist. Seit über einer Woche liegt z. B. im Badezimmer so ein Ding rum, das aussieht wie ein Wohnwagen-Rangiergriff. Mein Vermieter hat es eines Abends stolzgeschwellt angeschleppt und behauptet, dass es sich bei dem sonderbaren Objekt um meine neue Badezimmerlampe handele, die in Kürze angebracht werde, damit ich im Bad auch mal wieder Licht habe. Seither lebe ich in Furcht und Schrecken, denn Lampen werden in der Regel von der Elektriker-Gurkentruppe angebracht. Die Elektriker-Gurkentruppe hat sich das Lebensmotto „Witzischkeit kennt kein Pardon“ auf die Fahnen geschrieben, weswegen sie für alles noch viel länger braucht als die anderen Gurkentruppen.

Als ich am Donnerstag nach Hause komme, scheint die Sonne, mein Nachthemd liegt vollgekotzt auf dem Bett und Flori hat keinen Hunger. Sofort schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken. Offenbar hat der arme Liebling mal wieder Magenprobleme. Automatisch spult mein katzengeeichtes Hirn Notfallpläne ab: Heute erstmal hungern lassen, morgen Huhn und Schonkost kaufen, wenn dann nicht besser, Tierklinik. Gut, dass wir jetzt eine Elli haben, denke ich und setze mich mit einem Tee auf den Balkon. Lilly und Fritz mampfen ihre Teller leer und kommen dann ins Provisorische getapert, wo man sich wohlig in der warmen Sonne ausstreckt. Ich schlage ein Buch auf und trinke Tee.

Nach einer Weile fällt mir auf, dass sich gar kein Flori blicken lässt. Sogleich lasse ich mein Buch sinken und eile zur Balkontür. Gewiss hat er schreckliches Bauchweh, der arme Schatz, und benötigt dringend ein wenig Trost und Zuwendung! Und ich egoistische Kuh sitze in der Sonne und lese. Was bin ich doch für eine Rabenkatzenmutter.

In der Wohnung ist es viel kälter als draußen in der warmen Sonne, die Dämmung hat sich echt gelohnt. Im Vorbeilaufen ziehe ich meine Jacke an, die über der Stuhllehne hängend treu auf mich gewartet hat, und gehe in die Küche, wo ein dicker Popo aus dem Ohrensessel ragt, in dem ich immer meine Tasche deponiere. Der gegenläufige Körperteil scheint sehr intensiv mit etwas beschäftigt zu sein. Das arme kranke Häschen, es kotzt doch wohl nicht wieder?

Das arme kranke Häschen kotzt keinesfalls. Im Gegenteil. Es hat meine Tasche einer genauen Untersuchung unterzogen und dabei die Tüte mit Hundeleckerlis entdeckt, die ich für den kleinen Hund gekauft habe, den meine Eltern für eine Woche in Urlaubspflege haben. Die Tüte liegt in Fetzen gerissen unter dem Ohrensessel, und von den Hundeleckerlis ist nicht ein Krümel übrig. Ich schreie Flori an, ob er weiß, wieviel Phosphat in so einem Hundeleckerli ist. Flori leckt sich das Schnäuzchen, steckt den Kopf wieder in meine Tasche und guckt, ob da vielleicht noch mehr Leckerlitüten verborgen sind.

„Und gleich kotzt du wieder alles voll!“ schreie ich das Hinterteil an, das aus meiner Tasche ragt. In meiner Tasche rülpst es. Ich beobachte das Hinterteil interessiert. Das Vorderteil hat gerade in die Tasche gerülpst, eigentlich müsste der Rest vom Tier doch jetzt ohnmächtig zusammenbrechen. Dann könnte ich es problemlos aus der Tasche ziehen, ohne dass es sich im Innenfutter festkrallt. Aber der Rest vom Tier fährt unverdrossen fort, in den Tiefen der Tasche nach Essbarem zu gründeln.

Resigniert hole ich meinen Putzeimer und gehe raus, Treppenhaus wischen. Dann habe ich gleich Wischwasser, wenn bei meiner Rückkehr die Hundeleckerlis ihren Weg in die Küche gefunden haben. Unten an der Treppe steht eine der elektrischen Frohnaturen und teilt mir freudestrahlend mit, dass sie jetzt erstmal den Strom abstellen. So für eine halbe Stunde. Übersetzt heißt das, für den Rest des Abends.

Na toll. Donnerstag, ick hasse dir.

(@flo08: Geh mal ganz schnell gucken, Fritz hat einen Vanillepudding!!! @alle, die sich jetzt bestimmt Sorgen machen: Er hat seit Donnerstag nicht mehr gekotzt - aber psssst!!!)

Diese Tasche muss man im Auge behalten
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„Und gleich kotzt du wieder alles voll!“ schreie ich das Hinterteil an, das aus meiner Tasche ragt. In meiner Tasche rülpst es. Ich beobachte das Hinterteil interessiert. Das Vorderteil hat gerade in die Tasche gerülpst, eigentlich müsste der Rest vom Tier doch jetzt ohnmächtig zusammenbrechen. Dann könnte ich es problemlos aus der Tasche ziehen, ohne dass es sich im Innenfutter festkrallt. Aber der Rest vom Tier fährt unverdrossen fort, in den Tiefen der Tasche nach Essbarem zu gründeln.

:omg:...ich kipp hier regelmässig vom Stuhl vor lachen 😀.
Danke für das rülpsene dicke Kind:pink-heart:.
Die Elektro-Gurkentruppe mal virtuell in die Hinterteile tret:grummel:.
 
@flo08: Lieber flo08, lass das ungesunde Zeugs aus solchen Taschen lieber weg, sonst wirst du das doofe Nierenfutter nie los.

@Semolina : sobald etwas schief geht haben wir eine tolle Geschichte.
Des einen Freud ist des anderen......
Irgendwie gemein, dass ich mich immer auf die Sonntagsgeschichten freue.
LG
 
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Was für eine geniale Geschichte wieder... danke.
 
@Mikesch2011, mich schüttels.😀
 
@ Mikesch, war schon lange vorbei und Miezi durfte nicht mitlesen 😀


Liebe Grüße, hatte dich vermisst
 
Unglaublich, aus wie vielen Alltagssituationen bei dir humorvolle Geschichten entstehen! Sicher nicht immer lustig für dich, aber ich kann mir das jeweils so plakativ vorstellen. Zum Piepen!!! :grin:
 

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