Katze, 12, mit Kehlkopflähmung- brauche dringend Entscheidungshilfe

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Kati2307

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10. August 2024
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Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier. Ich brauche dringend Rat / Entscheidungshilfe bzgl. meiner Katze Luna. Sie ist 12 und eine Europäisch Kurzhaar.

Seit Mai hatte sie plötzlich hörbare Atemgeräusche und ein auffälliges Schnurren. Wir sind natürlich sofort zum Tierarzt gefahren. Dort wurden Röntgenbilder gemacht, Blut abgenommen, abgehört. Im Röntgenbild sah man angeblich Wasser in der Lunge und hörte wohl auch ein Herzgeräusch. Sie bekam Doxy, Prednisolon und etwas zur Entwässerung gespritzt. Man riet mir, unbedingt das Herz untersuchen zu lassen.

Dies geschah wenige Tage später im Mai. Es wurde eine wohl leichte Rechtherzvergrößerung festgestellt, die durch die erschwerte Atmung kommen soll. Das Hauptproblem wäre die Lunge - nach Abhören - Diagnose: Asthma. Therapie: Prednisolon 5mg täglich und Amodip, um das Herz zu entlasten. Kam mir Beides etwas Spanisch vor, da sie noch nie Husten oder Ähnliches hatte, sondern immer nur dieses Ziehen nach Luft - und das permanent. Und sie hatte auch keinen Bluthochdruck. Aber man vertraut eben auch in dem Moment und ich nahm es so hin. Ich solle mich 4 Wochen gedulden, bis das Cortison anschlägt.

Nun hatten wir also Anfang Juni und es gab keine Besserung, Luna atmete weiterhin laut und schwer und ich entschied mich, zu unserem „Dorftierarzt“ zu gehen, der allerdings einen guten Ruf hat. Dieser äußerte den Verdacht, dass das Geräusch eher von Kehlkopf kommt und ich mich in einer ihm gut bekannten Kleintierchirurgie vorstellen soll, damit eine Endoskopie gemacht werden soll. Ich bekam dort etwas später einen Termin und wir besprachen alles. Aufgrund des schwammigen (und auch auf Anfrage nicht vorliegenden) Herzbefundes, bat diese Praxis mich, noch einmal woanders das Herz checken zu lassen, um das Narkoserisiko einschätzen zu können. Auch das tat ich und erhielt Mitte Juni den Befund aus einer anderen Tierklinik, dass das Herz völlig in Ordnung ist, die Narkose nicht beeinträchtigt ,und ich das Amodip auf jeden Fall absetzen soll, was ich auch tat.

Nun stellte ich mich danach erneut in der Chirurgie vor. Wir besprachen alles und ich wurde über das Narkoserisiko bei Luna aufgeklärt. Warum? Sie ist 12, sie ist mit 6 Kilo übergewichtig und das größte Problem: während der Endoskopie kann sie nicht intubiert werden und wir wissen nicht, warum sie so schwer atmet. All diese Faktoren haben das Risiko natürlich sehr erhöht und ich hatte eine Wahnsinnsangst.

Meine Luna ist meine Herzenskatze. Ich hatte noch nie so eine Verbindung zu einem Tier. Der Gedanke, dass sie mir in der Narkose verstirbt, den konnte ich nicht ertragen. Ich habe nächtelang recherchiert, auch hier in diesem Forum und habe ständig geschwankt zwischen „lasse ich es jetzt einfach so und beschere ihr noch schöne Wochen und Tage“ oder „gehe ich das Risiko ein?“. Es war fürchterlich. Man muss dazu sagen, dass ich grundsätzlich eine diagnostizierte Angststörung habe. Das hat es für mich, mein Umfeld und auch meinen Job in der Probezeit gerade sehr sehr schwer gemacht.

Nun gab es immer wieder einen Termin, den ich aus Angst wieder verschob, da es Luna sonst super ging. Sie frisst gut, kuschelt, ist neugierig, läuft mir den ganzen Tag hinterher. Inzwischen haben wir Ende Juli und ich merke, dass ihr Zustand nicht besser, eher etwas schlechter wird. Ich realisiere, dass das kein schöner Zustand ist, zudem sie plötzlich zusätzlich „Niesattacken“ bekam, bei denen sie danach das Mäulchen offen ließ, als würde sie kurz nach Luft schnappen. Danach war es wieder gut. Zumindest so gut, wie es sein kann, wenn man ständig laut atmet und um jeden Atemzug kämpft…

Ich sagte mir also, ich muss meine Angst überwinden und zumindest versuchen, ihr zu helfen. Also hatten wir am 8.8. den Termin zur Endoskopie. Die Stunden waren für mich die Hölle. Gott sei dank hat Luna die Narkose erstaunlich gut vertragen. Die Praxis scheint auch sehr kompetent und sie behandeln nur wenige Tiere am Tag.

Leider bekamen wir hier die Diagnose Kehlkopflähmung, beidseitig, weit fortgeschritten. Das alles erklärt ihre starken Symptome. Einzige Chance ist eine OP unter erneuter Narkose. Die Praxis hat leider nächste Woche Urlaub, sodass wir den Termin für die OP am 20.08. haben. Sie muss jetzt ab heute also eigentlich nur noch 10 Tage durchhalten. Aber die 10 Tage kommen mir so ewig vor. Zumal sie immer wieder und immer öfter diese „Attacken“ hat und ich Angst habe, dass sie mir in den 10 Tagen ersticken könnte.

Ich habe Rücksprache mit der Ärztin im Urlaub gehalten, sie sind nicht da und können leider nichts machen. Sagten aber, ich könnte natürlich woanders versuchen, die OP durchzuführen. Das Problem ist, dass diese OP einer Kehlkopflähmung gerade bei Katzen sehr sehr selten ist und wenige diese beherrschen.

Ich habe eine Tierklinik in Berlin gefunden, die Mittwoch einen Termin zur OP hätten. Allerdings ginge das Vorgespräch nur Dienstag Abend, ich könnte Luna dann aber über Nacht da lassen, damit sie nicht zwei mal mit mir 1,5 Stunden Auto fahren muss (sie regt sich dann nämlich eh immer schon sehr auf). Jetzt bin ich hin und her gerissen. Mir geistern so viele Fragen durch den Kopf:

- Ich mache mir Vorwürfe, dass meine Angst vor dieser Narkose mich so gelähmt haben. Hätte ich den Termin nicht ständig aus Angst geschoben, hätte man sie früher, noch vor der Verschlechterung operieren können 🙁 wie kann ich damit nur umgehen?

- Soll ich sie schon eine Woche früher operieren lassen? Sind 6 Tage zwischen zwei Narkosen nicht etwas wenig? Aber was ist, wenn ich zu lange warte, und sie erstickt?

- oder kann man davon ausgehen, dass die zweite Narkose dann auch so gut vertragen wird? Bei dieser OP würde sie dann allerdings auch intubiert werden, da sie ja jedes Mal von außen schneiden müssen, um an den Kehlkopf zu kommen.

Es bricht mir außerdem das Herz, meine Maus alleine über Nacht dort zu lassen, wenn ich die Option am Dienstag wahrnehme. Aber da wird sie zumindest auch nachts gesehen und es gibt die Möglichkeit, sie notfallmässig zu beatmen.

Auf der anderen Seite vertraue ich der Praxis, die die Endoskopie gemacht hat, total. Und wenn in der anderen in Berlin etwas passieren würde, würde ich mir das nicht verzeihen. Ebenso wenig aber, wenn sie bis dahin erstickt.

Bitte gebt mir einen Rat und eure Erfahrungen. Ich kann nicht mehr. 🙁 hat jemand Erfahrung mit so wenig Narkosen in so kurzer Zeit?

Viele Grüße
Kati und Luna
 
A

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Hallo,
ein Risiko gibt es überall, egal wo die OP durchgeführt wird.
Hast du Infos bekommen, wie du dich im Akutfall verhalten sollst?
Ich würde wohl den früheren Termin wahrnehmen, auch weil in einer Klinik auf alle Eventualitäten reagiert werden kann - die personelle und apparative Ausstattung und zum Teil sicher auch die Erfahrung mit kompexen Fällen ist dort besser. Aber das ist meine persönliche Meinung, ob sie dir weiterhilft weiß ich nicht.
Alles Gute erstmal fur euch!
 
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Vielen Dank! Ja, im Akutfall natürlich sofort in die Klinik. Da wir so ländlich wohnen, ist das leider mindestens 1,5 Stunden weg. Und was die bei so akuter Atemnot dann noch machen können, ist ja auch die Frage. Der Spezialist dort operiert ja auch nicht täglich, ich habe mir gestern noch den Termin gesichert. Die Klinik ist natürlich ganz anders als die andere, die sind eher auf „Masse“. Aber das heißt ja nicht, dass sie weniger kompetent sind.. auf Nachfrage haben sie wohl in letzter Zeit öfter Kehlkopflähmungen bei Katzen operiert. So selten scheint es nicht zu sein, wie alle immer sagen. Aber es macht eben kaum einer.

Ich mache mir solche Vorwürfe! Wie kann ich damit nur leben? Aber ich wollte doch nur das Beste für sie und hatte Angst…

Glaubst du, 6 oder 10 Tage warten macht einen großen unterschied bzgl. Der Narkose?
 
Ich komme ursprünglich aus der (humanen) Anästhesie- und Intensivpflege. Wenn Luna ansonsten herzgesund ist, ist das schon mal ein großer Vorteil. Eine Gewichtsreduktion wäre auch in 10 Tagen nicht möglich, da würden die paar Tage länger warten keinen Unterschied machen.
Waren die Blutwerte stabil (Hämoglobin, Leber- und Nierenwerte, ...)? Scheidet sie gut aus?
Dann würde ich die OP frühzeitig in Angriff nehmen.
 
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Ich habe hier Lunas Blutbild vom 8.8. einmal angehangen. Liebe Grüße
IMG_3710.jpeg
 
Ich würde den früheren Termin nehmen. Erschwerte Atmung ist für mich nichts, wo ich auch nur einen Tag länger warten würde als nötig.
Und dass sie die Nacht vorher sogar dort in Obhut ist, empfinde ich als zusätzlichen Pluspunkt. Stell Dir vor, sie bekommt zwei Tage vor der späteren OP nachts eine Krise bei Dir und Du musst dann mitten in der Nacht 1,5 Std. fahren. Ob sie das dann schafft?
 
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Wie lange müsstest Du warten, bis Deine favorisierte Tierarztpraxis aus dem Urlaub zurück ist?

Bei Pferden ist das ein relativ häufiger Eingriff, die betroffenen Pferde nennt man Kehlkopfpfeifer. Einseitig ist das kein Problem, da wartet man auf den Termin. Beidseitig wird aber auch nicht notoperiert, wenn das Pferd nicht im Stand schon Probleme hat.

Deshalb meine Frage: Hat sie in Ruhe Atemprobleme? Oder atmet sie dann "nur" hörbar?
Wie haben sich die Tierärzte nach der Endoskopie geäußert? Wie schnell sollte der Eingriff durchgeführt werden?

Ach so, die Narkose.
Klar kannn man nach sechs Tagen wieder eine Narkose machen.
Ich gehe davon aus, dass eine Inhalationsnarkose mit Gas gemacht wird, das ist inzwischen fast überall Standard.
Die lässt sich gut steuern, weil Gas abdrehen, Sauerstoff hoch drehen, Katz wird wach. Ist sie so wach, dass der Schluckreflex wieder da ist, wird der Tubus gezogen.
"Speckis" brauchen da immer ein bisschen länger und sind auch am nächsten Tag noch müder, weil die Gase fettlöslich sind und sich natürlich auch im Fettgewebe verteilen. Da kommen sie auch wieder raus, dauert halt.
 
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Vielen Dank. Genau das sind meine Gedanken. Ich hoffe einfach nur, dass sie auch dort die Narkose richtig dosieren. Ich habe am Dienstag ein Vorgespräch mit einer Kollegin, die Dienst hat, aber nicht die OP durchführen wird. Ich hoffe, es werden dann alle Infos weitergegeben. Aber vermutlich wird es nicht ihre erste übergewichtige Katze in Narkose sein..
 
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Wie lange müsstest Du warten, bis Deine favorisierte Tierarztpraxis aus dem Urlaub zurück ist?

Bei Pferden ist das ein relativ häufiger Eingriff, die betroffenen Pferde nennt man Kehlkopfpfeifer. Einseitig ist das kein Problem, da wartet man auf den Termin. Beidseitig wird aber auch nicht notoperiert, wenn das Pferd nicht im Stand schon Probleme hat.

Deshalb meine Frage: Hat sie in Ruhe Atemprobleme? Oder atmet sie dann "nur" hörbar?
Wie haben sich die Tierärzte nach der Endoskopie geäußert? Wie schnell sollte der Eingriff durchgeführt werden?
Hallihallo! Sie hat hat in Ruhe ein hörbar lautes „Pfeifen“, „Röcheln, mal stärker, mal schwächer. Man sieht, dass sie stark in die Flanken atmet und nach Luft zieht. Verhalten ist normal. Frisst gut, rennt die Treppen rauf und runter und ist neugierig. Und ab und zu muss sie „niesen“ und schnappt danach 1-2 Sekunden nach Luft. Aktuell so 2-3 mal am Tag. Ich habe ja den Spalt gesehen, den sie noch hat bei den Endoskopoe Videos, leider nicht mehr so viel Platz zum Atmen da.

Die Praxis ist ab dem 20.8. wieder da. Da habe ich den OP Termin.
 
Edit: habe oben noch was zur Narkose ergänzt.

Ich würde bis zum 20.08. warten, wenn es ihr so geht.
Pferde pfeifen dann auch. Überhastete Narkosen sind aber gerade beim Pferd schlimmer als gut vorbereitete.
 
Ich bin so völlig hin und hergerissen. Aber ja, passieren kann immer was, ob nun dort oder dort. Hat ihr Körper sich denn nach den 6 Tagen ausreichend erholt von Narkose 1?
 
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Wenn nötig, macht man bereits am nächsten Tag wieder eine Narkose. Es ist immer die Frage, wie dringend das ist. Es gibt Dinge, da kann man nicht warten.

Letztlich musst Du tun, was Du für richtig hältst. Aber die Narkose ist das geringste Problem.
 
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Ist es normal, dass sie schneller atmet, wenn sie auf der Terrasse ist? Sitzend? Zum Beispiel, weil sie Geräusche hört, Vögel sieht usw?
 
Im „gechillten“ Modus, wenn sie neben mir im Bett liegt, liegt die Atemfrequenz bei 30.
 
"Speckis" brauchen da immer ein bisschen länger und sind auch am nächsten Tag noch müder, weil die Gase fettlöslich sind und sich natürlich auch im Fettgewebe verteilen. Da kommen sie auch wieder raus, dauert halt.
Auch darum ist die Möglichkeit der Nachbetreuung auch über Nacht ein Pro für die Klinik.

Das Blutbild sieht doch recht gut aus. Was mir fehlen würde sind wie gesagt Leber- und Nierenwerte, aber die werden bestimmt vor der OP noch angeschaut.
 
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Leber- und Nierenwerte würde ich dann dort auf jeden Fall anfragen. Danke für den Hinweis. Ich kann ja trotzdem mal das Vorgespräch am Dienstag Abend wahrnehmen. Zwar ist es doof, dass ich Luna dann die Autofahrt antun muss, für jemanden, der schwer atmet, ist es natürlich eine Zumutung. Aber das ist ja nur, damit ihr geholfen werden kann :
 
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Ich mache mir solche Vorwürfe und habe solche Angst. Ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen soll.
 
Ich habe eben noch mal in der Klinik in Berlin angerufen. Eine Narkose in dieser kurzen Zeit ist immer ein Risiko, aber was muss, das muss eben… sie würde auf jeden Fall eine Inhalationsnarkose erhalten und intubiert werden. Die Nacht danach würden sie sie aufgrund der Schwere des Eingriffs auch noch dort behalten.
 
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Ich mache mir solche Vorwürfe und habe solche Angst. Ich weiß gar nicht, wie ich damit umgehen soll.
Also geht es jetzt mehr um Dich als die Katze. Denn da hast Du Deine Entscheidung für Berlin offensichtlich schon getroffen.

Diese Angst und Sorge zeigt uns, dass wir das andere Lebewesen lieb haben. Und es nicht verlieren wollen.
Das ist normal, und es geht uns allen so.

Die meisten von uns haben ähnliche Situationen erlebt und geschafft.
Auch wenn es eine doofe Zeit wird, wirst auch Du das schaffen.
 
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Vielen Dank.
 

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