Ein anderer Gedankengang wäre, dass die Katze das alles indirekt doch mit der TE in Verbindung bringt. ("Sie ist mit schuld, dass ich evtl. Schmerzen habe, mich so komisch fühle").
Genau aus diesem Grund hat mich mein TA schon (ist etwas länger her) vom Tisch weggebeten allein für eine simple Blutabnahme - eben damit er das nicht mit mir in Verbindung bringt.
Im Umkehrschluß: Die Schmerzen, die die Katze (um die es ja nicht geht oder eben doch) mit BE (oder auch sonstiger Erkrankung) dann zuhause hat und gegebenenfalls nicht nur mit der Katzentoilette, sondern auch noch mit mir in Verbindung bringen könnte sind sicherlich schlimmer, als gut betreut untersucht zu werden, auch wenn der eigene Mensch nicht dabei sein kann.
Ein narkotisiertes Tier wird nicht herausgegeben bei meinem TA. Einzige Ausnahme bisher war ein Kaninchen nach Kastra, hier kam es just zur Abholung (wach) zu einer Nachblutung, so daß nochmal geflickt werden musste. Danach war es dann schon weit nach Ladenschluss (20:30 Uhr) und man traute dem Nickel und uns das wohl zu.
Bei Untersuchungen bin ich im Regelfall dabei, schon weil es mich interessiert. Außerdem kann ich beim US ein paar Hände ersetzen und gerade dabei (ohne Sedierung) hilft es vielleicht schon etwas, das Tier durch Anwesenheit zu beruhigen.
Anders bei anstehenden Operationen: Hier möchte man das Tier gerne zur Öffnungszeit um 9 Uhr gebracht bekommen, auch wenn die OP-Zeit erst gegen 11 Uhr beginnt aus dem einfachen Grund, daß zuvor noch Bluttests gemacht werden und man dann, wenn der TA mit OP beginnen könnte, alles soweit vorbereitet ist.
Ich bin mir nichtmal sicher, ob überhaupt besser wäre, daß Tier erst direkt zur OP bringen, wo es (meist) von der Autofahrt ohnehin schon gestresst ist oder ob es nicht besser ist, in der (eigenen) Box beim TA noch wieder etwas zur Ruhe zu kommen.
Schlimm ist natürlich die Vorstellung, bei stationärem Aufenthalt mit tödlichem Ausgang, daß die geliebte Katze allein in der TA-Box gestorben ist. Aber so ist das leider, man muß im Leben Entscheidungen treffen und mit den Folgen dann zurechtkommen, sollte aber zumindest kopfgesteuert seinen Frieden finden, weil es keine echte Alternative gab/gibt.
Ich nenne mich durchaus selbst auch Johnny Controletti.
😀 Meinem TA vertraue ich aber weitgehend, wobei das Vertrauen über inzwischen viele Jahre und viele Krankheiten und Behandlungen hinweg gewachsen ist. Ein Unbekannter hätte da keinen leichten Stand, das räume ich ein.
Ich versuche auch, die Sicht des TA zu verstehen bei manchen Dingen. Da ist die Arbeit für den TA sicher auch ruhiger, flüssiger und damit schneller (damit auch die Narkosedauer) wenn er nicht einen ängstlichern, vervösen bis hysterischen Halter nebenbei betreuen muss.