Katze beißt

  • Themenstarter Themenstarter Armin5000
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Hallo @Armin5000

Wir kennen uns noch nicht. :smile:

Aus eigener Erfahrung kenne ich "richtige Beisser", und das ist dein Kater nicht.

Ich schließe mich der Meinung an, die sagt:
Junger Kater - Energie Überschuss - kurze Zündschnur für Gekabbel - Streicheln kann in Sekundenschnelle umschwenken zu "au ja - raufen wir ein wenig"

Es geht wahrscheinlich nicht mal drum, dass er nicht gestreichelt werden möchte, sondern dass er deine Hand in dem Moment von dir als Spielaufforderung ansieht (Spielen im Sinne von - hey Kumpel - raufen wir ne' Runde?). Und er geht auf dein "Angebot" ein - geht z.B. ganz fix in Bauchnähe oder hinten am Rücken .... 😉

Ich würde, wenn ich merke er ist so drauf, ne Spielangel oder was, das er gern mag zum spielen, in die Hand nehmen und damit mit ihm rumblödeln.

Du schaust ja nun bereits, ob er wirklich in Schmuse-Laune ist (man sieht das ja sehr gut am Schwanz - zuckt er schneller, fängt er an damit zu schlängeln/schlagen sobald man anfängt zu kraulen - dann Finger weg) .... der meint es nicht böse - "der will nur spielen" :grin:
 
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Ja, danke. Ich werde ihn mehr beobachten.
 
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Warum muß immer alles strikt schwarz oder weiß sein? Schaut doch mal hinter die Kulissen, schaut individuell, schaut euch die genaue Situation dieser Mensch-Katze-Kombi an - und DANN könnt ihr urteilen. Alles andere ist aus meiner Sicht irgendwie falsch herum gedacht.
Vielen Dank für deinen Beitrag, dem kann ich nur zustimmen 👍

Für mich käme auch nie eine Katze mit Wohnungshaltung in Frage, denn das finde ich nicht artgerecht.
Weißt du Armin, wer Toleranz erwartet was seine Auffassung von Katzenhaltung betrifft der sollte eigentlich auch gegenüber denen die es anders machen tolerant sein. 😉
 
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Ich denke auch, langsam ist es genug. Auf jeden Fall fühlt mein Kater sich im Freigang pudelwohl.
Für mich käme auch nie eine Katze mit Wohnungshaltung in Frage, denn das finde ich nicht artgerecht.
Das Beißen bekomme ich so langsam auch in den Griff, ich achte jetzt mehr darauf, wann er nicht gestreichelt werden will.
Unsere anderen Katzen wollten halt immer gestreichelt werden. Aber jede Katze ist anders.
Nachdem er eben mit der Nachbarkatze rumgetobt hat, hat er es sich jetzt in seinem Nest gemütlich gemacht. Damit ist für mich das Thema erledigt. Ihr könnt aber noch gerne weiter diskutieren.
Mein Kater will auch nicht viel angefasst werden aber ist gern überall dabei.
Ich beobachte, wenn ich ihn anfasse immer ganz genau. Dreht sich ein Ohr zur Seite oder beginnt der Schwanz sich zu bewegen. Und wenn er steif wird oder sich wegdrückt, dann ist es ganz offensichtlich. Ich glaube man muss es einfach akzeptieren und ihn so nehmen wie er ist. Eben kein Kuscheltier 😅
 
Ich toleriere Wohnungshaltung, aber für mich kommt es nicht in Frage, da ich es für nicht artgerecht halte.
 
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Könnt ihr bitte mal aufhören Euch von JEDER noch so harmlosen Aussage angegriffen zu fühlen? Wäre das denkbar?
 
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Hallo Armin *winkt* Ich antworte mal auf deinen Ursprungspost ohne die ganzen anderen Posts zu lesen.

Falls dein Katerchen wirklich von einer echten europäischen Wildkatze abstammt, wird der niemals wirklich zahm werden. Es wurde schon vielfach versucht, Wildkatzen-Kitten per Handaufzucht groß zu ziehen und sie handzahm zu bekommen. Es hat meines Wissens nach nie funktioniert. Selbst mit Mischlingen (Hauskatze-Wildkatze) hat das nie so wirklich geklappt. Sobald die Tiere ausgewachsen waren, mußte man sie in die Freiheit entlassen. Ich hab das aber auch nur mal er-googelt weil sich hier bei uns mal ein Kater herumtrieb, den ich für eine Wildkatze hielt.
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Was das beissen angeht...ich hab hier auch so ein Exemplar, das noch nicht gelernt hat, dass man Krallen einziehen und nicht zu fest zubeißen sollte, wenn eine dünnhäutige Menschenhand in die Nähe kommt. Meine Kleine ist jetzt 1 Jahr und 4 Monate alt und kennt mich, seit sie aus ihrer Mama geflutscht ist. Sie hatte 4 Geschwister und hat mit ihnen tüchtig gerauft, bis ich sie mit 13 Wochen abgegeben habe (ich hätte die Geschwister gern länger zusammen gelassen). Man sollte meinen, dass sie bis dahin gelernt haben sollte, das Krallen und Zähne weh tun können....nach dem Motto: Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu...Fehlanzeige.

Ich hoffe immer noch, dass sie es irgendwann verstehen wird...dass ich aufhöre mit ihr zu spielen, sobald mein Blut fließt.
Mein Gefühl ist, dass sie mir eigentlich gar nicht weh tun will. Für sie ist es Spiel mit einem Katzenkumpel, der ein dichtes, schützendes Fell hat. Nur hab ich als Mensch halt leider keine scharfen Krallen oder spitze Zähne, mit denen ich ihr zeigen kann, dass sie zu weit gegangen ist.
---------------------
Ich denke, da hilft nur viel Geduld und Leidensfähigkeit *lacht und reicht dir ein Desinfektionsmittel*.
Katzen sind genau so unterschiedlich wie wir Menschen. Wenn dir viel daran liegt mit dem Katerchen eine Beziehung aufzubauen, beobachte genau wie er reagiert und stelle dich darauf ein. Akzeptiere seine Eigenheiten. Vergleiche ihn nicht mit früheren Katzen. Man muss mit dem Tierchen eine gemeinsame Sprache entwickeln. Er ist auch noch jung. Es kann gut sein, dass sich da noch viel ändert in seinem Verhalten. Hab Geduld...lass ihm Zeit
 
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Danke @Taskali das war erhellend. Meine Erfahrungen sind andere allerdings bedeutet das nur, dass ich viel weniger erfahren bin als du. Die Katze meiner Tochter ist depressiv geworden weil sie keine Gesellschaft hatte. Erst als ein Kater dazu kam ist sie aufgeblüht. Und eine 3te Katze hat meinen ersten beiden Katzen gut getan. Tja, aber auch hier kann ich nicht von melnem auf andere Katzen schließen. Danke nochmal.

Zwei Beispiele aus meiner über 10jährigen Pflegestellenpraxis, die zeigen, wie unterschiedlich Katzen da reagieren können:
Fall 1 (ist schon etwas länger her): in meinem Bekanntenkreis hielt eine Frau 10 Jahre lang einen Siamkater in Wohnungseinzelhaltung. Sie war damals zu dem Kater gekommen als er noch jung war wie die Jungfrau zum Kind, hatte sich daher nie Gedanken darüber gemacht und es als normal so angesehen - einfach aus Nichtwissen. Nun lernten wir uns kennen und ich erklärte ihr alles zum Thema Katzen und Sozialverhalten und nach vielen Gesprächen und etwas Zeit wollte sie es versuchen. Ich suchte einen passenden Kater aus meinem Pflegifundus aus und brachte ihn zu ihr. Ihr Kater kam an, guckte in die Box, gurrte, köpfelte die Box an. Wir ließen den anderen Kater aus der Box, die beiden gaben sich ein Nasenküßchen und spazierten köpfelnd, gurrend und umeinander schawenzelnd davon. Zurück blieben 2 völlig erstaunte Menschen...
10 Jahre Einzelhaltung... Was muß dieser Kerl gelitten haben...

Fall 2 - hier vielen gut bekannt: Langhaarprinzessin Avelina. Geschätzt um die 6-7 Jahre, sämtliche Anzeichen ihres Verhalten und der bekannten Fakten sprechen die Sprache, dass sie vorher als Einzelkatze bei einer älteren Dame gelebt hat und vermutlich nach deren Tod/Umzug ins Altersheim von den Verwandten zurückgelassen bzw. ausgesetzt wurde. Sie versuchte sich dann draußen durchzuschlagen, was ihr nicht wirklich gelang, wurde von einem Streunerkater gedeckt und verschanzte sich in einem Schuppen, wo sie von den neuen Grundstücksbesitzern entdeckt wurde. Avelina war schwer traumatisiert - und zwar sowohl hinsichtlich der Menschen als auch hinsichtlich anderer Katzen. Sie war mit der Aufzucht ihres Babys völlig überfordert, war unglücklich und pendelte zwischen Angriff und innerem Rückzug als ich ein weiteres Jungtier dazusetzte. Erst, als sie allein im Zimmer war, ohne andere Katzen, taute sie auf, spielte, blühte richtig auf. Jede Faser ihres Verhaltens sagte: ich will mein altes Leben wieder haben, denn da war ich glücklich...
Trotzdem meinte ich es gut und vermittelte sie als Zweitkatze zu einer anderen Katze dazu, die genauso ruhig und zurückhaltend in ihrer Art war. Das ging mit Pauken und Trompeten schief - Avelina war nicht bereit ihr neu gewonnenes Glück zu teilen und griff die Erstkatze an, sobald sie sie sah. Ich nahm sie wieder in die Vermittlung und sie zog als explizite Einzelkatze in ihr neues Zuhause, wo sie jetzt glücklich ist.

Natürlich hätte man versuchen können sie zu ihrem "Glück" zu zwingen und sagen können: sie muß halt lernen zu teilen. Aber wäre das wirklich IHR Glück? Sie hat in ihrem Leben erfahren, dass Glück für sie bedeutet mit ihrem Menschen allein zu sein, von diesem rund um die Ihr verwöhnt zu werden. DAS war IHR Glück. Danach hat sie furchtbares erfahren, draußen, Hunger, Kalt, andere Katzen die sie Jagen und ärgern... Für sie stehen andere Katzen für Angst und Schmerz und Verlust ihrer Ressourcen - und für nichts anderes. Was für einen Sinn macht es nun, dieses arme traumatisierte Wesen so lange ihrem Trauma wieder auszusetzen, bis sie es nicht mehr ganz so schlimm findet...? Wenn es sein muß, wenn es notwendig ist - ja - dann müßte sie halt da durch - aber es ist ja nicht notwendig. Aus ihrer Sicht ist Glück allein mit ihrem Menschen zu sein - warum also sollte man ihr das verwehren und sie durch eine harte Therapie-Schule jagen? Mit welcher Begründung? Weil "das so zu sein hat"?
Ergibt für mich keinen Sinn...
 
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Ich bin immer wieder davon fasziniert, wie gut Taskali es auf den Punkt bringen kann.

Ich wünschte, ich könnte meine Sichtweise auch so gut rüberbringen
 
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die beiden gaben sich ein Nasenküßchen und spazierten köpfelnd, gurrend und umeinander schawenzelnd davon. Zurück blieben 2 völlig erstaunte Menschen

Erinnere dich an herrn mecky, 16 jahre einzeln, als hochaggro gegen katzen beschrieben.
Ich hatte echt panik wegen meiner eigenen courage ihn aufzusammeln
Meine bande war etwas überfordert, weil er sofort jeden wie nen alten bekannten begrüßte 😅

Wobei ich ihn wirklich auch als ausnahme sehe ... aber süß wars schon
 
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Kann das auch bei Kitten/Jungkatzen vorkommen, dass sie nicht mit ihren Artgenossen auskommen?
Ich bin wirklich keine Expertin, könnte mir aber vorstellen, dass das sehr viel mit Prägung zu tun hat.

Ich möchte mal von meiner ersten Katze schreiben, die 2001 zu Studienzeiten in mein Leben und das meines damaligen Freundes trat. Das ist übrigens auch ein Paradebeispiel dafür, was man bei der Katzenhaltung alles falsch machen kann.

Die Katze der Mutter meines Freundes hatte damals einen Ups-Wurf bekommen (wurde danach allerdings kastriert), von dem wir ein Kätzchen übernommen haben, unsere Thaleia, genannt "der Mucki". Das war natürlich schon mal der erste Fehler, ein einzelnes Kitten zu nehmen. Nun war es nicht so, dass ich mich damals gar nicht informiert hätte (auch wenn ich aus heutiger Sicht weiß, dass es nicht umfassend genug war). Ich hatte "Fachbücher" (= GU-Ratgeber) gelesen, war aber nirgends dringend darauf hingewiesen worden, dass man Kitten bitte nicht alleine hält. Foren gab es zu dieser Zeit mW noch nicht, ich hatte sowas aber auch nicht wirklich auf dem Schirm. Und war wie mein gesamtes Umfeld deswegen immer noch auf dem Stand "Katzen sind Einzelgänger".
Dann hatten wir sie wahrscheinlich auch zu jung von der Mutter weggeholt, wobei ich ehrlich gesagt, gar nicht mehr weiß, wie jung sie damals war. Da hatte ich einfach auch ein bisschen blauäugig darauf vertraut, dass die Besitzerin der Mutterkatze (die wohl auch mit einem Tierschutzverein in Verbindung stand, zumindest erinnere ich mich, dass wir uns wegen der Kastration Unterstützung hätten holen können) schon wisse, was sie tut.
Aber das waren wahrscheinlich bis sicher zwei Punkte, die wir Menschen verbockt hatten, indem wir Thaleia die Möglichkeit nahmen, ordentlich zusammen mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern sozialisiert zu werden.

Dann kam aber dummerweise noch hinzu, dass sie bei ihrem ersten Freigang (der wahrscheinlich auch zu früh war, damals war der Stand: "Sobald sie kastriert ist, kann sie raus") von ein paar Rüpelkatern gejagt wurde und von meinem Freund drei Gärten weiter gerettet werden musste. Seitdem war es mit Artgenossen dann ganz aus. Sie hat eigentlich alle (aus Angstagression) "verbellt" (und auch angegriffen), die ihr zu nahe kamen. Nur mit einer älteren Katze, die vorübergehend nebenan wohnte, gab es sowas wie geduldete Koexistenz.
Den Nachbarkater hier hat sie noch im hohen Alter regelrecht durch die Scheibe anspringen wollen, wenn sie ihn draußen auf der Terrasse sah. Und die Töne, die sie von sich gab, ließen gestandene Handwerker zusammen zucken. Gleichzeitig war sie extrem auf uns fixiert.

Rückblickend war das wohl also eine Kombination aus Fehlern unsererseits und einer Verkettung unglücklicher Umstände, warum sie schon ab Teenie-Alter mit Artgenossen nicht wirklich zurecht kam - und auch Verhaltensauffälligkeiten entwickelte wie eben extreme Verlustängste (im Alter wurde es immer schlimmer, da hatten wir immer ein schlechtes Gewissen, selbst wenn wir nur mal ein paar Stunden bei Freunden verbrachten, und es war uns da schon klar, dass wir mehrere Katzen nehmen würden, wenn sie mal nicht mehr wäre) oder auch Unsauberkeit. Und sie war eben extrem territorial.

Es ist jetzt natürlich müßig zu spekulieren, ob wir eine Vergesellschaftung hätten versuchen sollen, auch wenn es mir im Nachhinein von Herzen weh tut, was wir alles bei ihr verbockt haben. Aber, damals wussten wir es halt nicht besser, und irgendwann war unseres Erachtens auch der Point of no return erreicht, wo wir nicht das Gefühl hatten, dass wir Thaleia damit einen Gefallen täten, wenn sie so dermaßen angstaggressiv auf andere Katzen reagiert.

Wenn, dann hätten wir es wahrscheinlich in jungen Jahren probieren müssen. aber ob das gut gegangen wäre, werden wir natürlich nie erfahren.

Sorry für den langen Text. Ich hoffe, das ist ok @Armin5000, sonst weiche ich irgendwo anders hin aus.
 
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Meinst du, dass es da sowas wie eine "Prädisposition" gibt? Bzw. Kann das auch bei Kitten/Jungkatzen vorkommen, dass sie nicht mit ihren Artgenossen auskommen?

Also angeboren ist ein Einzekatzenverhalten meiner Meinung nach eher nicht. Aber es kann bei Kitten ja genauso zu Problemen kommen, die dann dazu führen, dass das Mietz entweder die Katzensprache gar nicht erst richtig lernt oder aber durch Mobbing von andere Katzen als negativ besetzt zu sehen.

Es gab hier im Forum eine Userin (jetzt nicht mehr aktiv glaub ich), die hatte so eine Katze. Da kannte ich die Vorgeschichte, weil ich in die Fangaktion der Katzengruppe mit involviert war. Es war eine gefütterte Streunerkolonie, wo anfangs nur durchkastriert werden sollte, später dann aber wegen geplanten Wegzug der Fütterfrau versucht wurde die Katzen dort wegzuholen. Eine der Mamas hatte nur ein Einzelkitten, zeitgleich hatte aber eine andere Mama einen Wurf mit (ich glaub es waren) 4. Also eigentlich hatte das Einzelkitten - eine süße Buntmaus - genug Möglichkeiten mit anderen Katzen zu interagieren. Allerdings herrschte dort ein starker Konkurrenzkampf unter den Müttern. So lernte die Buntmaus von Anfang an durch ihre Mama, dass andere Kitten Konkurrenz um die Ressourcen sind und nicht Freunde zum Spielen. Das Ergebnis war eine Katze, die zwar die Katzensprache perfekt kann, aber eben in ihrem Verhalten den anderen Katzen gegenüber doch irgendwie anders war. Sie lebt jetzt dort in ihrem Zuhause zwar in einer Katzengruppe, kommt in der auch soweit gut klar, lebt aber eher für sich denn mitten drin in der Gruppe und ihr Spielverhalten mit anderen Katzen ist arg auffällig, da das Spielen sehr grob ist und eher wie ein Angriff aussieht, denn wie ein Spiel, was die anderen Katzen überfordert.

Nächstes Beispiel: mein roter Gino aus 2021. Der war das einzig überlebende Kitten einer an einer Autobahnauffahrt ausgesetzten Hauskatze. Sie lebte in der Brückenböschung und wurde dort mit ihrem neuen Wurf durch Zufall gefunden. Er war zu dem Zeitpunkt schon rund 1 1/2 Jahre alt. Da dort keine anderen Katzen leben, war er nur mit seiner Mama als einziger Kontakt groß geworden. Das Ergebnis glich in seinem gesamten Verhalten dem eines zu früh von der Mama weggenommenen Einzelkitten. Er konnte Katzensprache - durchaus und absolut - aber er hatte nie gelernt zu teilen, nie gelernt sich zu zurückzunehmen. Der nahm sich was er wollte, wie er wollte, war der Meinung er ist King. Die Fütterin hatte auch erzählt, dass er seine Mama immer von dem Futter vertrieb. Der hat niemanden angegriffen in dem Sinne, fand die anderen Katzen jetzt auch nicht furchtbar oder so, sondern eben: nach seiner Meinung war alles seins und er teilt nicht - und wer es versucht kriegt eben eine drüber. Er hat auch mit den anderen gespielt, war aber dabei dann auch derart grob, dass die anderen nicht gern mit ihm spielen wollten. Er hatte eben nie gelernt dem anderen nicht weh zu tun. Den hab ich dann erstmal "erziehen" müßen. Auf den Fotos kann man sehen, dass er mich nie direkt anguckt. Weil er eben von mir Erziehung gekriegt hat und wenn ich ihn "angestarrt" habe, er wußte, dass er sich benehmen muß und eben dann deeskalierend weggeguckt hat. Der ist zum Schluß super toll geworden, war fast normal dann, halt ein etwas grober robuster Raufer, aber absolut Gruppenfähig.

Also per se ist denk ich keine Katze von Geburt an Einzelkatze, aber eben auch ohne den Menschen kann durch die Umstände + passender Charakter eine Einzelkatze schon in jungen Jahren entstehen. Aber in jung sind sie noch nicht so gefestigt und damit noch erziehbar, wenn sie dann auf entsprechend passende Katzen stoßen, die ihnen das fehlende beibringen. Wäre aber Gino z.B. nicht eingefangen worden und dann erst später als erwachsener Streunerkater, dann hätte man da einen kompletten Aggro-Einzelgänger gehabt, der nichts und niemand um sich duldet. Das wäre dann auch nicht mehr rettbar gewesen.
 
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Also angeboren ist ein Einzekatzenverhalten meiner Meinung nach eher nicht. Aber es kann bei Kitten ja genauso zu Problemen kommen, die dann dazu führen, dass das Mietz entweder die Katzensprache gar nicht erst richtig lernt oder aber durch Mobbing von andere Katzen als negativ besetzt zu sehen.
Total spannend. Danke für deine Ausführungen
 
Ich finde es erstaunlich auf wie vielen Wegen die Beziehung zu Katzen untereinander verbaut werden kann. Das ist bei Menschen nicht anders, wenn auch um ein vielfaches komplexer.

Yep. Und deshalb sehe ich es auch kritisch, wenn jemand mit dem Argument "Mietz hat ja draußen dann Kontakt zu anderen Katzen IRGENDEINE Katze als Einzelkatze mit Freigang hält. Denn selbst, wenn es ihr augenscheinlich gut geht, fehlt doch etwas: der freundliche Umgang mit einem Kumpel. Wenn Mietz Glück hat findet es draußen ein passendes Nachbarmietz, aber in der Regel sind von der natürliche Sache her die Katzen draußen keine Freunde, sondern im besten Fall Revierteiler und im schlechtesten Reviergegner. Wenn also jetzt eine Katze mit entsprechend passender Charakterneigung nur noch Katzenkontakte in Form von Revierstreitigkeiten hat, dann kann es passieren, dass diese Katze den freundlichen Umgang mit anderen Katzen verlernt - und in der Folge dann auch den freundlichen Umgang mit den Menschen. Und damit möchte ich jetzt mal eine Brücke zum eigentlichen Faden hier schlagen @Armin5000 : ein Kater, der den Menschen gegenüber bereits jetzt Tendenzen für "schlechte Erziehung" zeigt, kann - nicht muß, aber kann - dazu neigen durch fehlenden freundlichen Umgang mit anderen Katzen sich in der Meinung "grob sein gehört zum guten Ton" bestätigt sieht und sich das im lauf der Jahre einschleift und hochpotenziert. Mit dem Ergebnis, dass er eben mit allen Sozialpartner so umgeht - auch mit den Menschen. So einen Kater als Einzelkater zu halten, halte ich für schwierig, der ist eben dann gerade nicht Einzelkatzentauglich
 
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Ich kenne mehrere Familien mit Katzen, wo das Zusammenleben mit mehreren Katzen nicht klappt und die Nerven der Familienangehörigen blank liegen. Ich glaube in erster Linie kommt es auf den Charakter der Katze an.
Ich achte ja jetzt darauf, ob der Kater signaliert, ob er gestreichelt werden will oder nicht. Es ist wirklich so, dass er oft mit dem Schwanz schlägt, dann lass ich ihn in Ruhe. Und er hat mich noch nicht wieder gebissen. Es war ja auch mehr ein Zwicken.
Etwas klüger bin ich also doch geworden. Ich möchte mich bei denen bedanken, die mir gut zugeredet haben. Mein Katerle ist noch jung und er entwickelt sich noch weiter.
 

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Ich kenne mehrere Familien mit Katzen, wo das Zusammenleben mit mehreren Katzen nicht klappt und die Nerven der Familienangehörigen blank liegen. Ich glaube in erster Linie kommt es auf den Charakter der Katze an.
Und ich kann dir aus dem Stehgreif locker 50 Adoptanten aufzählen, wo mehrere Katzen super zusammen leben. Wenn ich in unsere Datenbank gucken darf, dann häng ´ne Null dran. Und nu? Taskali ist so erfahren und hat es so vollumfänglich erklärt und dein einziges Argument ist, dass du mehrer Familien kennst, wo die Katzen nicht miteinander können? Uff ...

Ok, folgen wir deiner Logik, die im Grund ja richtig ist und dem entspricht, was u.a. Taskali gesagt hat: Es kommt auf den Charakter der Katze an. Du sagst, deiner kommt mit den Nachbarskatzen gut aus. Was sagt uns also sein Charakter? Dass er nicht sozial ist und keinen passenden Partner zuhause braucht? Woran genau machst du das fest, dass dein Kater unsozial ist und nicht davon profitieren würde, mit einem guten Kumpel zusammenzuleben?
 
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Weil ich nur eine Katze will.
 
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Weil ich nur eine Katze will.
Dann ist damit ja alles gesagt. Dann erzähl aber bitte auch nicht weiterhin, dass du das Beste für deinen Kater willst. Das Beste wäre ein Kumpel. Das wiederum willst du nicht und dein Kater hat Pech gehabt.
 
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