So ganz generell würde ich mich aber nicht drauf verlassen wollen, das es irgendwo da draußen "jemanden" gibt
Genauso kann man aber sagen, wer sagt mir, dass die von mir gewählte Katze wirklich für meine Katze passt? Vielleicht arrangiert sie sich mit der einfach auch nur, weil sie es muss. Und ich denke, dass das gar nicht so selten der Fall ist.
Ich glaube einfach, dass Katzen gar nicht so "nach etwas Bestimmtem suchend" denken in Bezug auf ihre Artgenossen. Die treffen sich und dann wird geschaut, ob man gerade gut miteinander klar kommt oder nicht. Ob man zusammen angenehm Zeit verbringen kann oder nicht. Ob die andere Katze gerade eine Gefahr für die eigenen Ressourcen darstellt oder nicht. Und auch das kann ja zB. von Situation zu Situation durchaus unterschiedlich sein.
Von daher denke ich, dass die Passung vor allem dann wichtig ist, wenn die Tiere gezwungen sind sich ein Kernrevier zu teilen. Eben damit es nicht dauerhaft zu Konflikten kommt, darauf legt ja keine Katze wirklich wert.
Dass eine Katze rausgeht und gezielt nach "jemandem der zu ihr passt" sucht halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich, außer zu Paarungszwecken, aber selbst da wird ja erstmal überhaupt nur ein Partner gesucht und dann eben aus der Auswahl gewählt von Seiten der Kätzin. Eher "finden" die Tiere sich zusammen, die einen "Gewinn" voneinander haben. Das kann aber ganz unterschiedlich aussehen, von Katze zu Katze.
Der ehemalige Kater meines Bruders hatte mal einen Narren an einem Kitten der Nachbarn gefressen. Er selbst war da schon etwas betagter und das Kleinteil saß immer irgendwo allein weinend rum, weil es von der Gruppe entweder nicht so integriert wurde oder aber es selbst da nicht sein wollte. Auf alle Fälle sass es immer allein in der Nähe seines Zuhauses rum und "weinte" vor sich hin.
Er hat sich das Kleinteil dann immer geschnappt, es mit zu meiner Familie gebracht und es dort fressen lassen. Solange es gefressen hat, hat er aufgepasst, dass es auch ja nicht gestört wird. Und wenn es dann satt war hat er es wieder zurück zu den Nachbarn gebracht. Das ist zB. so ein Fall von: Wo die "Liebe" hinfällt... So wirklich "typisch" ist es nicht, aber ihm war es wohl ein Bedürfnis sich um das arme weinende Mupserl zu kümmern.
Das Wichtigste für eine Katze ist denke ich, dass sie überhaupt Kontakt zu anderen Katzen hat. Wie genau dieser Kontakt ausschaut ist zweitrangig, solange die Katzen die Möglichkeit haben sich zu meiden und einander nicht zu sehr in die Quere kommen.
Dieses "die müssen sich aber doch gut verstehen" ist meiner Meinung nach zu menschlich gedacht. Zumal das ja bei Katzen nix ist, dass in Stein gemeißelt ist. Die können sich in der Nacht bekriegen, wenn sie gerade auf der Jagd sind oder eine Kätzin umwerben und am nächsten Tag liegen sie wieder gechillt irgendwo gemeinsam in der Abendsonne.