Wenn ich als Freigängerhalter dann also dazu beitragen kann, dass meine Katze die passenden! Kumpel vor Ort vorfindet, ist das im Umkehrschluss dann ja auch ein Plus an Lebensqualität.
Das würde ich nicht unbedingt so sehen. Denn auch wenn der Kumpel erstmal passt können sich Katzen - vor allem Jungtiere - verändern, das Verhältnis kann sich ändern. Die brauchen sich nur einmal so richtig in die Wolle kriegen und schon kann aus der Freundschaft eine Feindschaft werden.
Freigänger können sich in dem Fall natürlich besser aus dem Weg gehen als reine Wohnungskatzen, so gesehen wäre es ein weniger großes Problem, wenn die Beziehung sich da verändern würde, aber auch dieser Fall kann eben eintreten und dann hat man im Zweifel ein Problem das man mit nur einer Katze nicht hätte, weil man dann zwei Tiere zu Hause hat, die sich nicht mehr leiden können und von denen sich unter Umständen keines mehr so richtig wohl fühlt oder gerade deshalb dann eines der Tiere abwandert.
So gesehen ist es für mich kein Umkehrschluss sondern einfach eine Entscheidung die der Mensch trifft, weil er es gerne so möchte. Das kann gut sein, muss aber nicht zwingend gut sein und vor allem muss es nicht für immer gut bleiben.
Ob die Katze das wirklich will, kann man ja schlecht vorher "erfragen". Oder ob die sagen würde: "Ne Du, also muss echt nicht... Reicht vollkommen, wenn ich die Kollegen draußen treffe. Hier in meinem Haus brauche ich die nicht."
Madamchen wollte ihren roten Kollegen, den sie dann doch recht gern mochte und mit dem sie friedlich gemeinsam losgezogen ist, hier übrigens nicht im Haus haben. Sobald er versucht hat, näher an die Wohnung bzw. rein zu kommen, hat sie ihn angefaucht: "Bis hierhin und nicht weiter!"
Er hat es brav respektiert und so durfte er dann irgendwann Poposchnuppern und es gab Nasenküsschen. Eine Grenzübertritt hätte sie hingegen wahlweise mit Angst oder mit einem Angriff quittiert.