Da möchte ich ausdrücklich widersprechen!
Wenn man sich danach richtet, dann sitzen im Tierheim irgendwann nur noch die zurückhaltenden, scheuen, vorsichtigen Tierchen.
Während diejenigen, die sich sowieso jedem an den Hals werfen, weg gehen wie warme Semmeln.
Die scheuen, die sich nicht sofort heraustrauen weil ihnen alles zuviel ist im Tierheim oder sie gemobbt werden oder was-auch-immer bekommen dann ja nie eine Chance.
Bitte geht NICHT danach welche Katze sich zuerst an Euch ranschmeisst!
Von "ausgesucht werden" kann da meist keine Rede sein! Das ist ganz banaler katzentypischer Opportunismus.
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Das schönste was mir diesbezüglich passiert ist: Als Mega-Scheuchen Ella nach Monaten (!!!) zum ersten Mal von sich aus zum Schmusen auf mich zukam. Ich hab Rotz und Wasser geheult und nur wenn ich drandenke krieg ich nach über 7 Jahren noch feuchte Augen.
Das mag alles sein.
Ich möchte da nicht wiedersprechen. 😉
Allerdings geht es hier um Katzenanfänger die sich ihre ersten Katzen ins Leben holen.
Ob sie bereit sind und das Standing haben mit scheuen Katzen anzufangen?
Das werden sie selber entscheiden müssen.
Und natürlich haben alle Katzen eine Chance verdient. Da bin ich sicher die Letzte die sich da nicht deiner Meinung anschließt!!! Wer mich kennt weiß das auch.
Ich bin z.B. Pflegestelle. Und hatte auch schon scheuere oder schwierige oder alte Katzen hier.
Wenn die Menschen die Interesse hatten die Katzen besucht haben war es immer so daß ich mir angeschaut habe wie die Menschen auf die Katzen zu gehen. Und wie die Katzen auf die Menschen reagiert haben.
Und dann konnte man sehen ob es von beiden Seiten passt oder eben nicht.
Mein Rat war die Katzen auf einer Pflegestelle zu besuchen und kennen zu lernen.
Das heißt nicht daß die Katzen den neuen Besitzern gleich auf den Schoß springen sollen und müssen.
Aber man sieht ob Sympathie oder eher Antipathie überwiegt.
Damit habe ich immer die besten Erfahrungen gemacht und würde es Katzenanfängern auch weiter so raten.
Ein Beispiel möchte ich noch nennen. Hillary, 19 Jahre alt, taub und etwas schwierig.
Sie war 6 Wochen hier zur Pflege, ich konnte sie in der Zeit gut kennen lernen und einschätzen.
Eine junge Frau die noch nie selber eine Katze hatte hat sich für Hilly interessiert.
Es schien erst mal nicht die ideale Kombi zu sein.
Aber die Frau war zwei mal lange Zeit hier und fand Hilly von Anfang an toll. Und auch die Katze zeigte daß sie diesen Menschen mochte. Sie sind ein Dream-Team geworden!
Es spricht auch nichts dagegen als ganz normaler Mensch eine ganz normale Katze zu adoptieren.
Denn von Beiden gibt es genug um passende Kombis zu finden.
Hier im Forum sind ja auch besonders viele besonders engagierte Menschen.
Die sich zutrauen eine scheue oder kranke, eine behindert oder schwierige Katze zu nehmen.
Was gut und richtig ist und ehrenwert.
Aber nicht jeder Katzenanfänger kriegt das hin. Und dann schadet es dem Weltgefüge nicht sich von einer Katze als neuer Dosi aussuchen zu lassen.