Das kannst Du auch gut bei Katzen beobachten die mit Gewalt festgehalten werden, sei es auf dem Arm, beim Tierarzt oder sonst wo. Sobald die Katze sich "gefangen" fühlt versucht sie abzuhauen und wird sich wehren. Wenn man einer Katze einen "Fluchtweg" versperren will muss man das sanft tun sonst funktioniert es nicht. Und an der Leine geht eben kein "sanft" sobald das Tier weglaufen möchte und sozusagen "in die Leine" rennt (also an der Leine zieht).
Einen Hund kannst Du in so einer Situation immer noch steuern, eine Katze nicht.
Leider wahr bzw. auch meine Erfahrung.
Abgesehen von der erwähnten "Panikstarre" - ich bin viel zu vertraut, Ella wehrt sich zwar auch gegen mich, lässt sich aber mittlerweile (nach 8 Jahren) einigermaßen unkompliziert von mir resigniert in die Box packen, ich bin sicher sie weiss dass ich eh keine Ruhe geben würde, was soll ich auch machen wenn TA-Termin ansteht? Jemand fremdes hätte keine Chance, auch mein Gefährte nicht, ganz klar (und den himmelt sie an). Das ist wieder dieses Ding dass Katzen uns Menschen besser "lesen" können als wir Menschen die Katzen.
Katzen kann man nicht "steuern" wie Hunde.
Katzen kann man aber in ihrem katzentypischen Tun vielleicht - wenn sie Bock drauf haben - dahingehend beeinflussen dass sie gewisse Dinge unterlassen. DIR zuliebe werden sie es lassen auf die Küchenarbeitsfläche zu springen (aber auch nur solange Du in der Nähe bist, im Gegensatz zum Hund verstehen sie nicht - oder wollen sie es nicht verstehen - dass die Küchenarbeitsfläche grundsätzlich verboten ist). Ich hab keine Ahnung wie die Pflegestelle es Ella (und ihrem verschollenen Bruder Louis, Wildlinge) beigebracht hat dass gewisse Tische für sie verboten sind, aber beide haben immer nicht nur den Esstisch im Wohnzimmer sondern auch den Tisch der Sitzecke in der Küche (an dem wir im Alltag essen) in Ruhe gelassen (OK, bis auf wenige Ausnahmen).
Von daher: Um Himmels willen - die Katzenerfahrung mit der es die Pflegestelle geschafft hat ultimative Wildlinge vom Esstisch fernzuhalten hab ich nicht, ich glaube ich wäre hoffnungslos überfordert von Kitten. Ella und Louis waren zwar mit 7 Monaten im allerbesten Flegelalter und das auch noch als Wildlinge, aber eben schon per irgendwelchen supergeheimen Katzen-Flüsterer-Geheimzaubersprüchen (Taskali und "unsere" Pflegestelle haben ja mal telefoniert, zwar deutlich später und mit gänzlich anderem Hintergrund - ich glaube aber schon die haben Zaubersprüche ausgetauscht) soweit dass sie letztendlich wirklich einfach zu händeln waren für dieses Chaos-Alter...
Man muss wissen worauf man sich einlässt - das ist, denke ich zumindest, der wichtigste Punkt.
Wir haben uns bewusst auf unberechenbare Wildlinge eingelassen und das war gut so und hat zu uns gepasst und tut es immernoch.
Aber das ist immer eine sehr individuelle Entscheidung die wohl überlegt sein sollte!