Ich denke ich habe mich falsch ausgedrückt.
Natürlich freut sich jeder Katzenhalter, einschließlich mir, aber Kuschelzeit mit seinen Katzen. Wenn ich bei Freunden mit Katzen zu Besuch bin und die gestreichelt werden wollen mache ich das auch sehr gerne.
Aber eben nicht 24/7.
Keine Katze will 24/7 gestreichelt werden, sie brauchen für gewöhnlich auch ihren Freiraum. Aber sie wollen dann gestreichelt werden, wenn sie es wollen und nicht wenn du es willst. Manchmal tun sie dir ben Gefallen und lassen sich streicheln wenn du es willst, aber dann auch nur kurz.
Ich hatte ja in diesem Thread sowohl von meiner Freundin mit der eifersüchtigen Katze als auch der Tante erzählt.
Selbst wenn ich bei besagter Freundin zu Besuch war, klebten die Katzen an ihr. Beispielsweise macht sie wenn Besuch da ist immer hinter sich die Klotür zu. Dann kratzen die Katzen sofort an der Tür und sind extrem laut, weil sich Frauchen mal kurz für 2 Minuten erleichtert.
Meine haben zu Beginn auch radau gemacht, als ich die Badezimmertür zu gemacht habe, wenn ich drin war. Inzwischen machen sie nur radau wenn ihnen sowieso langweillig ist.
Man muss die Tiere eben daran gewöhnen, dass die Tür manchmal auch zu sein darf.
Ich meine wenn das Bad zu ihrem Territorium gehört, dann wollen sie auch rein, wann sie wollen. Oft reicht es ihnen einfach rein zu sehen und dafür müssen sie nicht mal reingehen. Menschen interpretieren gerne viel da rein, aber Katzen laufen ja auch Patrolie in ihrem Territorium und da verstört es sie natürlich wenn sie nicht kontrollieren können ob da drin alles mit rechten Dingen zu geht.
Wenn du sie aber von Anfang an daran gewöhnst, dass sie zu bestimmten Zimmern nur dann Zugang haben, dann machen sie auch keinen Terz, wenn sie mal nicht mit rein dürfen.
Die Kater meiner Tante kratzen und beißen, wenn sie nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bekommen. Und zwar ziemlich schnell.
Naja, da sind aber nicht die Kater schuld sondern deine Tante. Das kratzen und beißen kann auch durchaus ein Zeichen sein, dass sie nicht ausgelastet sind und deswegen auch die Aufmerksamkeit fordern.
Ich möchte keine Katzen haben, die nicht damit klar kommen nicht der Mittelpunkt der Erde für mich zu sein.
Jede Katze ist individuell ihrem Menschen gegenüber.
Als ich meinen verstorbenen Kater von meiner Freundin bekam, meinte sie er würde dauernd miauen und nie schnurren.
Bei mir hat er nur miaut, wenn er raus wollte und geschnurrt hat er wie ein Weltmeister. Als wir mal Telefoniert haben, wollte sie wissen wo er ist, weil der so laut geschnurrt hat und ich meinte: "Er steht nen Meter von mir weg und schaut mich an"
Ich sagte ja schon, dass Spielen und Beschäftigung schaffen kein Problem sind.
Ich möchte, auch aus Selbstinteresse, keine gelangweilten und unglücklichen Tiere in meiner Wohnung haben.
Wenn du viel mit ihnen spielst und dich sowieso mit ihnen beschäftigst, dann ist es doch gut.
Mir fehlt (vielleicht entwickelt es sich ja noch wenn ich mal Katzen haben sollte) einfach dieser Drang zu viel körperlicher Nähe zu seinen Tieren.
Der Gedanke, jeden Abend auf der Couch je eine Katze auf Schulter und Schoß zu haben, die mir dann ins Bett folgen um sich die ganze Nacht an mich zu kuscheln, behagt mir einfach nicht.
Um dieser zuverlässige Kuschelpartner zu sein bin ich zu jung, aktiv, hab zu regelmäßig Besuch über Nacht und vielleicht bin ich dafür einfach auch zu sehr "Macho". Man weiß es nicht.
Wiederum bezweifel ich diese Aussage. Wie erwähnt, du findest nicht so häufig Katzen die soviel Kuscheln und Knuddeln wollen. Wenn du sie nie ins Bett lässt und die erste Zeit überwindest, in der sie an der Schlafzimmertür kratzen und heulen, dann werden sie es auch begriffen haben und nicht mehr versuchen.
Aber es kann durchaus vorkommen, dass die Katzen ihre Streicheleinheiten einfordern, wenn du länger nicht da warst und sie dich vermisst haben. Wenn du nicht mal bereit bist ihnen das zu geben, solltest du dir keine Katzen holen. Katzen sind Lebewesen mit einer sehr hohen Lebenserwartung und du musst ihr Leben lang für sie die Verantwortung übernehmen. Dazu zählt auch, sie in den Arm zu nehmen, wenn sie es brauchen (und manche brauchen es mehr als andere).
Ich würde meine Beziehung zu Katzen so bezeichnen wie zu seinem besten Kumpel. Man mag sich, verbringt Zeit miteinander, achtet darauf dass es dem anderen gut geht, versucht auch viel dafür zu tun.
Einem Kumpel wischt du ja auch die Kotze vom Gesicht, wenn er sich mal wieder zugesoffen hat und wechselst ihm die Hose wenn er sich eingeschissen hat im suff. Ist also tatsächlich so eine Beziehung. Nur, mit dem Kumpel hängst du auch ab und säufst, isst chips und tust das regelmäßig. Katzen brauchen das halt auch.
Aber man schläft nicht zusammen und man hängt auch nicht permanent so aufeinander. Auch bricht die Welt nicht zusammen, sollte mal ein Tag was mit wem anders geplant sein.
Damit haben Katzen kein Problem, aber wenn sie dann nicht zu dir kuscheln kommen wollen, wenn du mal Lust hättest, darfst du damit auch kein Problem haben. Genau so, wenn sie lieber mit einander spielen und deine Spielversuche ignorieren.
Da es aber laut Forum hier auch diverse ältere Tiere gibt, die es zu schätzen wissen wenn nicht dauernd an ihnen rumgefummelt wird, mache ich mir da keine Sorgen die passenden Freunde für mich zu finden.
Ja, die gibt es, aber auch die brauchen tägliche Aufmerksamkeit und Zuwendung.
Was zu bedenken ist:
Es gibt da eine Einzelkatze bei einer Familie die ich kenne. Die Katze ist nun 9 oder 10 Jahre alt und absolut unsozial. Leute die zum ersten mal da sind, wissen nichtmal, dass es sie gibt. Als sie noch reine Wohnungskatze war
lag sie immer nur dem Esstisch auf einem Stuhl. Wenn man ihr auf dem Flur begegnet ist, hat sie einen angefaucht und/oder ist einem auf den Fuß gesprungen. Ist man ihr zu nah mit der Hand gekommen, hat sie gefaucht und gekratzt. Hat man sie hochgenommen hat sie gefaucht. Man durfte sie nie streicheln oder auf den Schoß nehmen. Ihre Ecke hatte sie neben dem Badezimmer, da war ein kleines Katzenklo, Futterschalen und ein Kratzbaum.
Inzwischen ist sie Freigängerin, sie geht tagsüber mehrmals raus und wenn sie wiederkommt versteckt sie sich in dem Zimmer des Sohnes und schläft da. Wenn man ihr begegnet, dann kommt es auf ihre Stimmung an ob sie einen anfaucht, aber das macht sie hauptsächlich, bei direktem Augenkontakt. Man darf sie immer noch nicht hochheben oder streicheln.
Nun wird man sich fragen wie man die Katze so werden lassen konnte.
Ganz einfach.
Die Katze wurde damals mit 6 Wochen aufgenommen, die Vorbesitzer meinten: "Ihr nehmt sie, oder wir ertränken sie".
Anstatt nun das kleine ordentlich zu erziehen wurde sie der Gnade des Sohnes ausgesetzt, welcher sie nicht Artgerecht behandelte. Er wusste ja auch nicht wie es artgerecht wäre, es wurde ihm ja nie beigebracht. Sie bekam keine ordentliche Zuwendung von den Erwachsenen (ledeglich Futter wurde ihr gestellt und das Katzenklo gesäubert), jegliche kätzischen Scherereien wurden als "sie macht das mit Absicht um uns zu ärgern" eingestuft und entsprechend bestraft (z.B. wenn sie auf dem Tisch war, wurde sie mit einem Taschentuch beworfen oder wenn sie an der Tür nachts kratzte wurde das Kissen gegen die Tür geworfen). Am liebsten wollte man jegliches vorhandensein von der Katze ausmerzen. Sie sollte da sein, aber nicht zeigen, dass sie da ist. Und sie hat sich in ihrer Umgebung angepasst.
Diese Geschichte ist nicht schön, gut oder sonstewas positives. Sie ist, wenn schon ein abschreckendes Beispiel. Wenn diese Bekannten bei uns sind, beneiden sie uns um unsere liebevollen und verschmusten Tiere und wünschten sich auch so eins. Wenn man ihnen erklärt, dass ihr Tier so werden könnte mit der passenden, artgerechten Aufmerksamkeit wird abgewunken. Ich werde als verrückt bezeichnet, dass ich mir einen teuren Kratzbaum gekauft habe, aber sie wundern sich, dass ihre Ledercouch ständig zerkratzt wird.
Fortsetzung folgt ... (Text war zu lang)