Katzen sind zu zweit nicht glücklicher

[Venya]

Ich finde, der Rote schaut etwas verzweifelt. Bist du dir sicher, dass die sich mögen? 😀

Also ich find eher folgendes:
rechts: Guck nicht so grimmig, sonst müssen wir noch länger hier so tun, als wären wir befreundet!
links: Na gut .. besser gehts aber nicht .. ich kann dich nunmal nicht ausstehen.
rechts: Ich dich auch nicht, aber für son läppisches "Wir mögen uns total-Bild" kriegen wir immerhin Leckerlis und geiles Futter.
links: grmlhmpf

 

[balulutiti]

@Venya:

 

[Jorun]

.... Venya so in etwa. Ich gebs zu die 2 hab ich mit Pattex festgeklebt für die Fotos. 😀

 

[Habbie]

Also ich find eher folgendes:
rechts: Guck nicht so grimmig, sonst müssen wir noch länger hier so tun, als wären wir befreundet!
links: Na gut .. besser gehts aber nicht .. ich kann dich nunmal nicht ausstehen.
rechts: Ich dich auch nicht, aber für son läppisches "Wir mögen uns total-Bild" kriegen wir immerhin Leckerlis und geiles Futter.
links: grmlhmpf

Made my Day 😀

 

[balulutiti]

.... Venya so in etwa. Ich gebs zu die 2 hab ich mit Pattex festgeklebt für die Fotos. 😀

Du Schummlerin! 🙂

 

[Maiglöckchen]

Was sicher stimmt ist, dass Katzen auch mal Platz für sich brauchen und sich aus dem Weg gehen wollen aber vom Grundsatz her sind sie sehr soziale Tiere. Ich hatte immer mindestens 2 Katzen / Kater und natürlich gab es grade bei den Katern Raufereien. Sie haben aber immer nach dem Motto:"Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!" gelebt. Jedenfalls hatte ich nie den Anschein, dass meine Doppelhaltung den Katzen in irgendeiner Form geschadet hat. Wer weiß ob wir Menschen überhaupt in der Lage sind die eigentliche Bindungsfähigkeit von Katzen wirklich komplett zu durchschauen. Wir sehen nur Offensichtliches, es wurden hier aber Beispiele gebracht, wo erst im Extremfall ( Tierarzt/ Klinik) annähernd offensichtlich wurde, das die Bindung von den Katzen wohl doch enger ist als wir dachten.

Schöner Beitrag. Ich denke auch, dass wir als Menschen noch nicht mal ansatzweise in der Lage sind, die komplexen Bindungen und die Kommunikation zwischen Katzen zu durchblicken.

 

[Tilawin]

Man braucht dazu kein Studium und keine Fachbücher. Man muss nur Katzen beobachten. Die meisten Katzen genießen Körperkontakt, deswegen mögen wir sie ja so gerne. Die Natur hat das aber sicher nicht so eingerichtet, damit wir was zum Streicheln haben. Also muss was anderes dahinter sein - nämlich, dass sie gerne Gesellschaft haben. Sie putzen sich gegenseitig und sie liegen gerne aneinander geschmiegt. Und Katzen spielen gerne - das geht alleine viel schlechter als zu zweit!
Aber oft wird das Verhalten von Katzen mit "richtigen Rudeltieren" verglichen, und das sind sie nicht! Es gibt lose Katzengemeinschaften und keine fixen Rudeln. Daraus schließen dann manche, dass Katzen lieber alleine sind.

Das finde ich echt gut geschrieben.

Würd mich auch total aufregen wenn sowas in meiner Zeitung stehen würde. Da schreibt man sich die Finger wund gegen Einzelhaltung, versucht alle Bekannten /Verwandten zu bekehren und dann ist sowas doch wie ein Schlag ins Gesicht... Da will ich nicht wissen wie es Tierschützern geht die das lesen müssen...
Da sollte der Reporter einfach mal auf Wikipedia nachlesen! Sogar da steht, dass Hauskatzen KEINE Einzelgänger sind.

Könnt mich schon wieder aufregen

 

[Nicht registriert]

Hallo Sansibar,

danke für Deinen Beitrag 🙂

Ich glaube wir sehen das Sozialverhalten bei Tieren oft zu Menschlich. Nur weil zwei Katzen vielleicht "getrennte" Wege gehen und nicht 24/7 aneinander kleben heißt es doch noch lange nicht, dass sie keine artgleichen Sozialkontakte brauchen.
Wir Menschen beziehen viel zu sehr das Verhalten der Tiere auf uns.
Ich bin auch ein Mensch, der keine Massen von Anderen um sich will und ich suche mir Menschen in meinem Leben auch gerne aus. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich gerne der einzige Mensch wäre.

Ich hatte früher nur deutsche Hauskatzen. Die haben sich als Kitten abgöttisch geliebt und immer gestapelt gelegen. Als sie älter wurden, liebten sie sich auch, aber lagen oft in verschiedene Räumen und stapelten sich nicht mehr.
Die Zuneigung und Bindung war m.E. genauso eng wie vorher, nur der enge Körperkontakt hat nachgelassen,was für mich auch normal ist.

Wenn man im Forum schaut, dann gibt es viele viele tolle Katzenpaare/-gruppen, die nicht gestapelt liegen, aber trotzdem eine enge Bindung zueinander haben.

Der nicht enge Körperkontakt bedeutet nicht, dass die Katzen sich nicht mögen oder verstehen.

Seit einigen Jahren habe ich u.a. auch südländlische Katzen und zwei davon pappen, als wenn es kein Morgen mehr gäbe 😎
Hoch, höher, Katze, drauf, draufer, Katze.
Natürlich gibt es auch solche Katzen, aber die haben oft orientalisches Blut und sind NICHT mit deutschen Hauskatzen zu vergleichen.

Dann gibt es auch Katzen, die zwar im gleichen Raum liegen und schlafen. Die müssen nicht automatisch Katzenfreunde und entspannt sein. Manche Katzen resignieren und schlafen lieber, als ihrem Gegner mehr Angriffsfläche zu bieten.

Du hast recht, das Katzenverhalten ist komplex und deshalb ist es so wichtig, dass der Mensch das Katzenverhalten deuten kann.

Ich finde es schon wichtig, dass Katzen grundsätzlich erstmal nicht in Einzelhaltung sind. Die Kombi sollte wohl überdacht und sinnvoll geplant sein. Katze A versteht sich vielleicht nicht mit Katze B, dafür aber mit Katze E oder M. In der Natur können Katzen auch wählen mit wem sie Zeit verbringen oder auch nicht. Bei unseren Stubentigern presentieren wir ihnen einen Kumpel. Wenn der nicht passt, denke ich ist Gruppenhaltung in der Konstellation gescheitert, aber doch nicht grundsätzlich.

Wenn man von gut sozialisierten Katzen ausgeht, die kein Trauma erlitten haben, die keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, dann bieten sie grundsätzlich eine gute Voraussetzung für eine Vergesellschaftung. Und genau diese Katzen zeigen dann, dass sie zwar sozial sind, aber deshalb trotzdem nicht in jede Katzegruppe passen.

Jede Katze hat eigene Vorleiben, einen eigenen Charakter und selbst bei sehr guter Sozialisierung passt nicht jede Katze zur anderen.

Und dann sieht der Mensch nicht seinen eigenen Fehler, den er bei der Auswahl gemacht hat, sondern unterstreicht das Vorurteil, dass Katzen Einzelgänger sind.
Mit einer anderen Katze, mit passendem Charakter, hätte eine Vergesellschaftung durchaus klappen können.

 

[Jonika]

Ich will auch mal was sagen zum Thema unglückliche Katzen.
Wir haben letzten Herbst einen Kater aufgenommen, 5 oder 6 Jahre, immer Einzelkater. Als er kam, war er der Siebte im Bunde, jetzt sind sie zu neunt😳
Bonny hatte anfangs echte Probleme mit dem Sozialverhalten, wir hatten nur Mädels, er hat immer mal eine gejagt, wollte eben spielen. Deswegen mußte noch ein Kater her. Der Kleine kam mit seiner Schwester (und seinem Bruder, der leider nicht mehr lebt, anderes Thema) und die Lütten haben den Großen zwangsbekuschelt😛. Boh, fand er das ekelig - erstmal!
Inzwischen gibt es leichte Spielansätze von dem ehemaligen Einzeltier!!! Nix aggressives dabei, nur nett und freudlich! Ich bin ganz begeistert🙂
Also wenn selbst ein Kater, der so lange allein leben mußte, in der Lage ist, sich in einer so großen Gruppe wohl zu fühlen, spricht das doch für sich, oder?
Unsere Katzen sind Freigänger, können sich also alle problemlos aus dem Weg gehen

 

[Catma]

Wenn ich als Neuling da meine Meinung zu tun darf?

Ich glaube wir sehen das Sozialverhalten bei Tieren oft zu Menschlich. Nur weil zwei Katzen vielleicht "getrennte" Wege gehen und nicht 24/7 aneinander kleben heißt es doch noch lange nicht, dass sie keine artgleichen Sozialkontakte brauchen.
Wir Menschen beziehen viel zu sehr das Verhalten der Tiere auf uns.
Ich bin auch ein Mensch, der keine Massen von Anderen um sich will und ich suche mir Menschen in meinem Leben auch gerne aus. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich gerne der einzige Mensch wäre.

Ich finde es schon wichtig, dass Katzen grundsätzlich erstmal nicht in Einzelhaltung sind. Die Kombi sollte wohl überdacht und sinnvoll geplant sein. Katze A versteht sich vielleicht nicht mit Katze B, dafür aber mit Katze E oder M. In der Natur können Katzen auch wählen mit wem sie Zeit verbringen oder auch nicht. Bei unseren Stubentigern presentieren wir ihnen einen Kumpel. Wenn der nicht passt, denke ich ist Gruppenhaltung in der Konstellation gescheitert, aber doch nicht grundsätzlich.

Revier hin oder her, Einzelhaltung sollte nur bei wirklich seltenen Fällen vorhanden sein. ( Bitte nicht falsch verstehen).

Was sicher stimmt ist, dass Katzen auch mal Platz für sich brauchen und sich aus dem Weg gehen wollen aber vom Grundsatz her sind sie sehr soziale Tiere. Ich hatte immer mindestens 2 Katzen / Kater und natürlich gab es grade bei den Katern Raufereien. Sie haben aber immer nach dem Motto:"Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!" gelebt. Jedenfalls hatte ich nie den Anschein, dass meine Doppelhaltung den Katzen in irgendeiner Form geschadet hat. Wer weiß ob wir Menschen überhaupt in der Lage sind die eigentliche Bindungsfähigkeit von Katzen wirklich komplett zu durchschauen. Wir sehen nur Offensichtliches, es wurden hier aber Beispiele gebracht, wo erst im Extremfall ( Tierarzt/ Klinik) annähernd offensichtlich wurde, das die Bindung von den Katzen wohl doch enger ist als wir dachten.

Alles alles Liebe Sansibar

finde den Beitrag sehr gut auf den Punkt gebracht.

Aber im Umkehrschluss ist es wohl eher so, dass "wir Menschen" das Sozialverhalten der Katzen wohl zu wenig mit unserem vergleichen.
Katzen sind ähnlich wie wir Menschen eben keine Rudel- oder Herdentiere, sondern soziale Wesen - aber eben Individualisten.

Ich zähle mich auch zu den "Einzelgängern" 😎 Aber das heißt nicht, dass ich ohne soziale Kontakte sein möchte 😱.
Warum gilt das nicht ganz selbstverständlich für Katzen auch?

Bei Mensch wie bei Katze gibt es unabhängig vom Charakter unterschiedliche "soziale Typen", (nenne ich das einfach mal so).
Ganz grob gesagt, gibt es einige, die finden es einfach spannend, wenn immer etwas los ist. So unterschiedlich die Kumpels dann auch sind, sie kommen mit fast jedem klar, sind einfach supergesellig, Hauptsache es ist immer etwas los.
Dann gibt es die, denen Harmonie wichtiger ist und die am liebsten den ganzen Tag kuscheln möchten 😉 Sie fühlen sich in einem kleineren Freundeskreis wohler.
Und dann gibt es eben die "Einzelgänger", die sich "ihre Leute" ganz gezielt aussuchen (möchten).

Hier bei meinen Katern ist das Sozialverhalten recht unterschiedlich ausgeprägt. In der 4er-Truppe versteht sich jeder mit jedem, aber tendenziell holt sich jeder "seinen" Kontakt so ab, wie er es eben mag. Carlos kuschelt viel mit Chico (mit den anderen Katern selten bis gar nicht), Chico rauft viel mit Leo und Orlando, Orlando rauft aber nur mit Chico, und spielt mit Leo fangen, was Leo auch nur mit Orlando tut, mit Carlos kuschelt er (manchmal), Leo kuschelt lieber mit mir ... nunja... etc...
Trotzdem ist das Zusammenleben superharmonisch, es gibt immer Begrüßungsschnupperer und wenn sie aneinander vorbeilaufen, wird der Körper gegen den andere gerieben. Wenn ich gemeinsame Spiele inszeniere, spielen sie sogar manchmal zu viert 🙂 Meistens finden sich aber immer 2, und die anderen beiden schauen interessiert zu 😎

Sie sind gern in der Nähe der anderen, hängen meistens gemeinsam in dem Raum ab, in dem ich mich gerade aufhalte.
Aber sie wollen nicht ständig zusammenhocken, oft sind sie auch in der Wohnung verteilt, es sind genug Rückzugsorte da. Es kommt immer mal wieder vor, dass sich einer zurückzieht, das ist doch normal.
Kloppereien sind, seit alle erwachsen sind viel weniger geworden.
Alles in allem müssen die 4 kreuzunglücklich sein
Hier mal ein paar Beweisfotos, es mach große Mühe, sie jedesmal festzutackern 😉 😀

 

[minna e]

"

wie die schauen. allesamt. zum piepen

 

[Venya]

Hey, das kenn ich! Da sagen/denken alle:
Wie jetzt, da ist gar keine Maus drunter?

Die Blicke wie auf dem Bild und den vorwurfsvollen Blick danach zu mir hab ich auch schon aushalten müssen^^

 

[Tilawin]

Schön gesagt und tolle Bilder

Ist das im zweiten Bild ganz rechts Orlando? Er sieht auf dem Bild so richtig grau aus. Gefällt mir gut!
Aber ich find eh so gut wie alle Tigerchen....

 

[Catma]

wie die schauen. allesamt. zum piepen

Ich fands auch zum piepen 😀

Hey, das kenn ich! Da sagen/denken alle:
Wie jetzt, da ist gar keine Maus drunter?

Die Blicke wie auf dem Bild und den vorwurfsvollen Blick danach zu mir hab ich auch schon aushalten müssen^^

Ja, Chico hat das Teil recht schnell enttarnt und somit alle anderen Kater gnadenlos desillusioniert 😀

Habe ne ganze Serie davon - hier 1x vor und 1x nach der Enttäuschung des Jahres 😀

*grins* sie wollen ja weiterspielen, aber haben echt keenen Bock auf sone Verarsche 😀

Schön gesagt und tolle Bilder

Ist das im zweiten Bild ganz rechts Orlando? Er sieht auf dem Bild so richtig grau aus. Gefällt mir gut!
Aber ich find eh so gut wie alle Tigerchen....

Danke - ja, der hellgraue Tiger ist Orlando

 

[constanziii]

Die Tierärtin erklärte mir heute auch, dass das niesen von Francine ja auch gut davon kommen kann, dass sich die beiden nicht mögen - denn oft sind Katzen die zusammen leben sehr gestresst voneinander...ähm...ja!

 

[Gwion]

Im Zweifel schließe ich mich der Meinung von Fachleuten eher an, als von irgendwelchen Forum User.

Woran erkennst du den Fachman?

Wozer weißt du, daß Fachmänner nicht auch in Foren posten, also gleichzeitig Forenuser sind?

Wozu gibt es überhaupt Foren, wenn die Meinung der User unmaßgeblich und irrelevant ist?

Wozu schreibst du dann in Foren?

aber selbst einige Tierärzte und Fachbücher sind gespaltener Meinung.

vielleicht sind es gespaltene Persönlichkeiten mit geteilter Meinung?

"Fachbücher", selbst neuere Auflagen, und erst recht Tierärzte sind gerade bei Verhaltensfragen leider schlechte Quellen.

Die guten Fachbücher kann man an den Fingern abzählen und braucht nicht mal mehr die Zehen dazu.

zumindest kann ich keine Defizite bei ihnen erkennen. 😕

Wohingegen man beim Halter einige Wissensdefizite erkennt.

Tierschützer war vielleicht unglücklich formuliert, sagen wir User in Katzenforen, in fast allen Foren gilt Einzelhaltung als ziemlich verpönt.

Ziemlich verpönt oder doch ganz?

Hast du schon mal genauer nachgelesen, in welchen Fällen es verpönt ist und warum?

einzelhaltung ist grausam. (bei wohnungskatzen wohlbemerkt, bei freigängern bin ich weniger militant 😀 😉)

Stimmt.

Man kann das schon differenziert sehen (Ausnahme bleiben IMHO Kitten und Jungtiere), aber dann muß man auch die gesamten Umstände betrachten.
Alles andere wäre dann doch dreiste Polemik. 😉

Ich frage mich dann immer: Warum liegen meine 4 Katzen dauernd in 2er-Gruppen, 3er-Gruppe oder gar alle 4 zusammen irgendwo herum, wenn sie doch zumindest in verschiedene Zimmer gehen könnten?

Daß sie in 2er Gruppen liegen, zeigt ja bereits, daß sie sich eigentlich gar nicht alle mögen, also leiden.

Dann wirst du ihnen wohl noch die Bettchen wegnehmen bis auf eines.
Ja wo sollen die armen Tiere schlafen?

Das nennt der Fachmann Zwangskuscheln.

 

[Roma]

Was ich einfach nicht verstehe, ist, dass sich altes "Wissen" besonders in der Katzenhaltung so unglaublich hartnäckig hält. Ganz besonders eben die Einzelgänger-Geschichte.

Ich hab letztens eine Doku über Katzen aus den 80ern gesehen. Da hab ich schon mit dem schlimmsten gerechnet. Aber nix, Pustekuchen, da wurde ausdrücklich gesagt, dass Katzen Einzeljäger, aber keine Einzelgänger sind. Dass sich allerdings nicht jede Katze mit jeder anderen Katze versteht, sondern dass es verschiedene Charaktere gibt. Dass Katzen reine Fleischfresser sind. Ich war völlig baff. 😱

Das einzige, wo ich wirklich grinsen musste, war die Aussage, Katzen müssen unbedingt - ganz, ganz, ganz wichtig - bis zu ihrer 6. Lebenswoche sehr intensiven Kontakt mit Menschen gehabt haben, sonst bleiben sie für immer super scheu, ohne Chance auf ein schönes Plätzchen in menschlicher Gesellschaft. Bin dann zu Pino gestiefelt (Ex-Streuner, ehemaliges Scheuchen, jetzt begeisterter Schmuser) und habe ihm erklärt, dass er sich völlig falsch verhält, der Trottel. 😀

Übrigens liegen meine beiden Kater gerade im Schlafzimmer. Theoretisch hätten sie ein ganzes Doppelbett, sodass jeder an einem Ende liegen könnte und sie möglichst weit auseinander liegen. Aber nein, was tun sie? Liegen direkt nebeneinander zu Kugeln zusammengerollt und pennen selig.

 

[Gwion]

Was ich einfach nicht verstehe, ist, dass sich altes "Wissen" besonders in der Katzenhaltung so unglaublich hartnäckig hält. Ganz besonders eben die Einzelgänger-Geschichte.

Vermutlich kommt all das noch aus der Zeit, als Wohnungskatzen exotische Wesen waren.

Früher waren Katzen Freigänger, selbst in Städten.
Natürlich haben sie dort ihr Kernrevier verteidigt, haben ihre sozialen Kontakte im Dunkeln oder vor Menschenaugen verborgen gehabt usw. usf.

Dann kommt noch hinzu, daß Einzelkatzen für manche Menschen ja keine schlechte Sache sind.

Sie hängen sich sehr an den Menschen, was ja so süüüüß ist.

Finanziell gesehen, sind sie günstiger.

Viele resignieren und verschlafen den Tag, machen also keinen Ärger, nicths kaputt .. wozu soll man etwas ändern?

Aber nix, Pustekuchen, da wurde ausdrücklich gesagt, dass Katzen Einzeljäger, aber keine Einzelgänger sind. Dass sich allerdings nicht jede Katze mit jeder anderen Katze versteht, sondern dass es verschiedene Charaktere gibt.

Das ist ja der springende Punkt.

Wenn jemand endlich über das "Katzen sind Einzelgänger" weg ist, packt er zwei Katzen zusammen, ohne Rücksicht auf Verluste.
Wenn das dann - oft - nicht klappt, kann er sagen "ich hab's ja gleich gewußt, das sind Einzelgänger".

Und schlimmer noch, er wird jedem anderen erklären, daß Katzen sich zu zweit nicht vertragen, er ist ja das beste Beispiel.

Oder daß sie sich ignorieren und dann kann man es ja auch gleich bei einer Katze belassen.

Das einzige, wo ich wirklich grinsen musste, war die Aussage, Katzen müssen unbedingt - ganz, ganz, ganz wichtig - bis zu ihrer 6. Lebenswoche sehr intensiven Kontakt mit Menschen gehabt haben, sonst bleiben sie für immer super scheu, ohne Chance auf ein schönes Plätzchen in menschlicher Gesellschaft.

Ganz verkehrt ist es ja nicht.

Kitten ohne Menschenkontakt, deren Mutter ihnen durch ihr Verhalten auch beibringt, daß Menschen schlecht sind, haben es später - gerade in Wohnungshaltung - oft nicht so leicht.

Wenn diese Aussagen dazu beitragen, daß jemand die Mutterkatze nicht in den Keller oder Schuppen steckt und sich nicht mehr kümmert, sondern sie samt Kitten ins Haus holt und dort im Alltag mitlaufen und heranwachsen läßt, ist schon etwas gewonnen.

 

[Roma]

Ganz verkehrt ist es ja nicht.

Kitten ohne Menschenkontakt, deren Mutter ihnen durch ihr Verhalten auch beibringt, daß Menschen schlecht sind, haben es später - gerade in Wohnungshaltung - oft nicht so leicht.

Wenn diese Aussagen dazu beitragen, daß jemand die Mutterkatze nicht in den Keller oder Schuppen steckt und sich nicht mehr kümmert, sondern sie samt Kitten ins Haus holt und dort im Alltag mitlaufen und heranwachsen läßt, ist schon etwas gewonnen.

Das meine ich ja gar nicht 😉

Es kam in der Doku so rüber, als wären Katzen wirklich völlig für den Menschen verloren, wenn sie bis zur 6. Woche keinen Kontakt zu ihnen gehabt hätten. Und das ist einfach nicht richtig. Dass Kontakt zum Menschen in dem jungen Alter gut und förderlich ist, bestreite ich ja gar nicht.

Und im Umkehrschluss könnten nach solchen Aussagen auch Leute im TH sagen "Nee, die Kätzchen sind jetzt aber schon 5 Monate alt und wurden als Streuner aufgegabelt, die nehm ich nicht, denn im Fernsehen sagen sie, die werden niemals zahm"

Der Film hatte keinen aufklärerischen Anspruch, sondern war einfach eine Zusammenfassung der Erkenntnisse über Katzen, die man in den 80ern hatte. Und das fand ich schon erstaunlich, hätte ich nicht gedacht. 🙂

 

[Catma]

Was ich einfach nicht verstehe, ist, dass sich altes "Wissen" besonders in der Katzenhaltung so unglaublich hartnäckig hält. Ganz besonders eben die Einzelgänger-Geschichte.

Ich verstehs auch nicht wirklich.
Die meisten "Fachleute", die dieses "Wissen" immer noch verbreiten, sind wahrscheinlich Leute, die selbst nie Katzen hatten und das ist wahrscheinlich der springende Punkt.

Wer selbst keine Katzen hat, wird sich gar nicht so recht vorstellen können, wie Katzen miteinander umgehen. Wenn er Hunde beim Gassigehen beobachtet, sieht er ja, wie sie die Nähe der Artgenossen suchen.
Eine Katze wird ihm seltener über den Weg laufen, und erst recht nicht mit einer anderen Katze kuschelnd. Von daher wird er sie von Haus aus als "scheuer Einzelgänger" einschätzen.

Habe hier schon ganz oft von Besuch gehört, als Carlos zum schmusen ankam "ich wusste gar nicht, dass Katzen so verschmust sein können".
Man bekommt als "nicht-Katzenhalter" das Verhalten von Katzen eben gar nicht mit, weil sie sich in ihrem Zuhause ganz anders benehmen als draußen oder eben dort, wo sie sich unsicher fühlen.
Ich glaube, diese Tatsache trägt viel dazu bei, dass sich dieses "Einzelgängergerücht" so hartnäckig hält.

Besuch ist hier oft überrascht, wie anhänglich die Kater sein können, aber hier hat nur ganz selten Besuch die Kater miteinander kuscheln sehen. Das tun sie ja nur (meine jedenfalls), wenn sie ganz entspannt sind. Wenn ich mal Katerkuschel-fotos zeige, heißt es "das kann dochnet wahr sein, das ist ja süß, ich dachte, nur Hunde kuscheln so miteinander".

Das sind eben so die Eindrücke von außen, von Leuten, die selbst keine Katzen zuhause haben und wenn die dann irgendwann auf die Idee kommen, eine Katze haben zu wollen, gehen sie automatisch davon aus, dass es ok ist, wenn sie einzeln gehalten werden.
Die wenigsten informieren sich dann ja vorher etwas gründlicher...

Aber ich finde schon, gerade in den letzten Jahren liest und hört man immer öfter, dass Katzen eben doch keine Einzelgänger sind.
Ich habe schon den Eindruck, dass sich das Bild langsam ändert.

Ganz schlimm finde ich aber, dass offensichtlich immer noch viele Tierärzte diese Meinung vertreten und leider auch viele Mitarbeiter im Tierschutz zu Einzelhaltung raten. Genau das sind die "Fachleute", denen die Leute dann Glauben schenken. Ich meine, TÄ und TSmitarbeiter sollten zumindest Basiswissen über die Tierrasse haben.