Katzenhaltung, Einzelhaltung<-->Mehrkatzenhaushalt

  • Themenstarter Themenstarter Uli
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Ich hatte mir zwar vorgenommen, mich aus solchen Threads in Zukunft rauszuhalten, habe auch in dem von Jolante nichts geschrieben, aber ich versuche es nochmal.
Ich finde die Ansichten von einigen hier wirklich zu extrem, und ich glaube sogar, da bin ich nicht alleine.
Dass Merlin nicht alleine ist, weil ich ihn mir bewusst als Einzelkitten geholt habe, und warum ich keine zweite Katze haben kann, wissen hier schon ziemlich alle.
Wenn es jemanden interessiert, gebe ich gerne Auskunft.
Es für ein Kitten besser, mit seinen Geschwistern aufzuwachsen. Das habe ich nie bestritten.
Aber die Einzelhaltung von Kitten, die NICHT zu früh von der Mutter getrennt wurden, gleich als Tierquälerei oder solche Tiere als Geschöpfe, die nur auf den erlösenden Tod warten zu bezeichnen, geht meiner Meinung nach zu weit.
Merlin ist mein erster eigener Kater, aber ich bin mit Katzen aufgewachsen. Meine Eltern hatten erst die Kombination Birma+Somali. Die Kitten kannten und verstanden sich, da von der gleichen Züchterin, gleichaltrig, zusammen aufgewachsen.
Sie spielten zusammen während ihrer KURZEN Kittenzeit und haben sich dann ihr ganzes LANGES Leben lang bestenfalls ignoriert.
Meine Eltern dachten dann, es liegt wohl an den Charakterunterschieden zwischen den beiden Rassen und entschieden sich beim nächsten Katzenkauf für Birma-Wurfgeschwister.
Wieder passierte das Gleiche: Sie kuschelten und spielten ein paar Monate miteinander und das wars dann. Der Kater fing an, seine Schwester zu mobben. Nicht so krass, dass man eine der Katzen hätte weggeben müssen, aber schon merkbar.
Als die Katze mit 9 Jahren an Nierenversagen starb, waren meine Eltern todtraurig, und das Biest von ihrem Bruder war, zum Entsetzen meiner Mutter, froh, seine Schwester los zu sein. Von Trauer keine Spur!
Der Pascha lebt übrigens heute noch als glücklicher Alleinherrscher. Er ist mittlerweile 16. Ich dachte, der wäre 14 oder 15, aber meine Mutter hat mir letzte Woche gesagt, er ist 16 1/2. (Schlimm, wie die Zeit vergeht😱)

Nehmen wir mal an -rein theoretisch- der Kater stirbt und meine Mutter holt sich ein Kitten. Ich könnte ihr dann doch mit ihrer jahrelangen, um nicht zu sagen lebenslangen, gegenteiligen Erfahrung nicht sagen, sie wäre eine Tierquälerin, wenn sie nicht 2 Kitten nimmt.
In der Natur oder auf dem Bauernhof kann eine Katze sich ihre Freunde aussuchen. Da haben sie kilometerweit Platz, um wem sie nicht mögen auszuweichen.
Wenn ich aber in einer Wohnung zwei Kitten habe, damit sie während der KURZEN Kittenzeit glücklich sind, riskiere ich, dass sie sich als Erwachsene eben nicht mehr mögen und sich ihr ganzes Leben lang ertragen müssen. Vielleicht mögen sie sich auch für immer, aber das kann keiner garantieren.
Die Kitten meiner Eltern waren auch nicht "falsch ausgesucht", denn als Kitten verstanden sie sich ja super und waren unzertrennlich.
Was ist denn schlimmer? Als Kitten einsam zu sein oder das ganze Leben lang einen Konkurrenten ertragen zu müssen. Überlegt mal, wie kurz eine Katze Kitten ist.
Und wenn man da sooo laut "Tierquälerei" schreit, dann muss man sich mal fragen ob Zwangsvergesellschaftung nicht schlimmer ist, also Tierquälerei über einen viel längeren Zeitraum.
Ein allein gehaltenes Kitten lernt kein Sozialverhalten gegenüber anderen Katzen. Na und? Muss es ja auch gar nicht, wenn es Einzelkatze werden soll!!!
Aber deshalb sitzt es doch nicht sein Leben lang verhaltensgestört in der Ecke und wartet auf den Tod. Das ist maßlos übertrieben.
Eine gelangweilte Katze ist noch lange keine gefolterte Katze. Das "Einzelhaft"argument ist total vermenschlichend.

Affen können nicht alleine leben. Da drehen sie durch, genau wie wir Menschen. Hunde sind auch zwangsweise Rudeltiere. Im Notfall ist der Mensch ihr Rudel, was auch nicht artgerecht ist. Haustierhaltung ist überhaupt nie artgerecht.
Bei Katzen ist es so, dass die Meinung, sie seien Einzelgänger, widerlegt wurde. Katzen sind nicht zwangsweise Einzelgänger. Das heißt aber nicht, dass sie zwangsweise Gruppentiere sind.
Das wunderbare an der Katze ist gerade ihre enorme Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Katzen können SOWOHL einzeln ALS AUCH in Gruppen leben ohne ein Fall für den Psychater zu werden.
Wer mag, kann das hier nachlesen:
http://www.amazon.de/Catwatching-Kö...r_1_12?ie=UTF8&s=books&qid=1229089604&sr=8-12
 
A

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2001 habe ich, von meinem damaligen Ex-Freund, aus Pappenheim (in Bayern) mir einen Kater mitbringen lassen.
Ich wollte das Tier, unbedingt, und hatte keine Peilung.
Tiger, so heißt er inzwischen, ist jetzt 7 Jahre alt (oder 6, also 2002 geholt, ich bin mir nimmer sicher), dick, kann sich nicht mehr putzen, total verfilzt und... er fällt jeden Zweibeiner an, der in der Wohnung ist.
Er fühlt sich, da bin ich mir sicher, einsam. Meine Eltern sind zwar den ganzen Tag da, aber sie kümmern sich nicht um ihn. Jedes "Abschwatzen" des Katers wird mit einem Nein abgetan.

Ende 2003 haben wir Kira und Schnipsel zu uns geholt. Eigentlich sollte es nur Schnipsel sein, aber wir haben Kira noch dazu genommen, weil die Besitzerin (die Schwester von meinem Freund) Schnipsel nicht alleine abgeben wollte.
2004 haben wir dann noch einen Hund dazu geholt. Obwohl Kira mit Hunden groß wurde, hat sie sich mit diesem Hund nie verstanden.
Mit Schnipsel hingegen hat sie sich verstanden. Sie schmusten zwar nie miteinander, aber es gab kein Gekloppe.

Im Zuge eines Brandes mussten wir Kira und Schnipsel kurzfristig zurückgeben, mit dem Hinweis, dass wir BEIDE wieder nehmen.
Schnipsel wurde anderweitig weiter gegeben, Kira bekamen wir wieder.
Sie fühlte sich so auch wohl.

August 04 hat mein Freund dann, ohne mein Wissen, Mini geholt.
Ein 12 Wochen altes Kitten, Kira war da schon 2 Jahre alt.
Kira hat Mini regelrecht drangsaliert. In die Ecke getrieben, getriezt... es war grausam. Irgendwann legte sich aber das Gekeife und die Zwei leben heute gut nebeneinander. Die besten Freunde werden sie nie sein, aber sie akzeptieren sich.

2005 haben wir dann Floi, damals rund 4 Monate alt, zu uns geholt.
Mini, da schon fast 1,5 Jahre alt, und er verstanden sich prima. Sie haben gekuschelt, gespielt. Doch irgendwann, ich weiß nicht genau wann, haben auch die Zwei sich nicht mehr verstanden. Mini wollte Floi nicht mehr um sich wissen und flüchtete, Floi ärgerte Mini aber.
Mini heftete sich mehr an unseren Hund, liebte den mehr als jede Katze, schließlich ist sie mit Hund und nicht mit Katz groß geworden. Auch heute noch muss ich Angst haben, dass sie mir nicht mal von einem Hund tot gebissen wird, denn für sie sind ALLE Hunde lieb.

Und schließlich habe ich 2008 für Floi, weil er trotz Freigang einsam war, 2 Kater dazu geholt.
Beide kommen aus einer 7er Katzengruppe und schliefen, als ich eigentlich nur Sascha nehmen wollte, gemeinsam in einem Körbchen, gestapelt quasi. Also war klar, dass ich Beide nehme.
Zuhause haben sich erst Floi und Jimmy geliebt. Inzwischen schwenkt es ein wenig um, denn Jimmy mag nicht mehr so wild spielen. Aber dennoch: Die 3 Kater sind ein Team, die auch mal gemeinsam kuscheln, gestapelt und nebeneinander.

Dafür können beide Mädels mit den Katern nix anfangen. Dadurch, dass Mini nie die Katzensprache richtig gelernt hat, wird sie von Jimmy und Sascha so lange geprügelt, bis sie vor Angst schreit, kotet, uriniert.
Sie läuft aber bei Weitem nicht ängstlich in der Wohnung rum, sie weiß, dass ihr trotz Allem nix passiert (für die Kritiker: Eine Vermittlung von Sascha und Jimmy kommt wegen Floi nicht mehr in Frage. Und für Mini finde ich keinen Platz).

Nebenbei: Ich bin alleinerziehend, habe KEINEN Job, 5 Katzen und lebe von Hartz 4. Wenn man will, schafft man es. Und da ich aus Fehlern lerne, spare ich nun jeden Cent für die Katzen und im Notfall habe ich nun auch Jemanden, der mir unter die Arme greift, was Tierarztkosten angeht (und ich hatte auch, an einer Katze, die letzten zwei Jahre über 4000€ TA Kosten! Rund 1000€ habe ich durch die Luna Hilfe und das Forum erhalten, den Rest habe ich in Raten abbezahlt oder durch Verkäufe finanziert).

Deswegen mein Fazit:
Wenn Katzen, dann entweder eine Einzelgängerkatze oder aber Kitten im Doppelpack im angemessenen Alter von 4-5 Monaten.
 
na denn lass ich auch mal nen kleinen erfahrungsbericht hier :verschmitzt:

bevor ich hier ins forum kam, hatte ich ehrlich gesagt null ahnung von katzen...bzw davon wie sie am besten leben, allein oder mit mehreren zusammen. ich bin zwar mit katzen gross geworden, aber es waren freigänger und hatten daher draussen im freien gesellschaft.
ich denke die waren froh, wenn sie zu hause (drinen) ihre ruhe hatten 😀

vor etwas über 3 jahren bekam ich toni, er war nen halbes jahr alt, und lebte bis mai diesen jahres mit uns allein.
er war ziemlich wild, tobte viel rum, und griff auch uns an (im spielerischen). im grunde waren wir nie wirklich sicher vor seinen angriffen :verschmitzt:
ich dachte es ist seine art...weil er vielleicht nen gemisch aus wild und hauskatze ist. klar, hatte ja so keine ahnung.

als ich dann hier her kam, las ich viele beiträge über katzen die mit anderen zusammen leben.
von da an stand auch mein entschluss fest, es muss ne zweite katze her.ich glaube ich hatte hier auch drüber geschrieben, wie ich auf der suche war.

tja, nun ist gideon seid mai bei uns, und ich muss sagen es ist das beste was ich für toni machen könnte.
er hat sich ziemlich im verhalten geändert....greift uns nicht mehr an und ist auch viel ausgeglichener.

ich dachte immer, er ist mehr son einzelgängertyp, macht sein eignes ding usw. war anfangs auch so, ließ gideon immer den vortritt, kam nicht mehr so kuscheln wie vorher..... er lies auch gideon wenig an sich ran, klar hat ihn aktzeptiert...und lies ihn ran aber nur mehr o im spielerischen.

mitlerweile ist es so, das er mit gideon nebeneinander iwo rumliegt, sie miteinander kuscheln....und er lässt sich sogar von gideon (der scheinbar nen waschzwang hat) ewig und genüsslig waschen 😀 man merkt richtig wie er geniest.

tja, so lernt man wohl dazu und ich würde es in zukunft jetzt immer so machen, mind. zwei katzen zu halten, statt nur eine.

selbst meine schwester hat jetzt ne zweite katze zu ihrer bonnie bekommen.

is vielleicht nen etwas krasserer fall aber selbst da war es möglich.
meine schwester hat ja die bonnie. so, meine mutter hatte auch eine aus der not heraus genommen, damit sie nicht im tierheim landet.
triny...die maus lebte über 5 jahre komplett alleine..wurde ständig hin und her gereicht.... und es sah tatsächlich so aus als dulde sie auch keine anderen artgenossen von ihrer sorte.
den sprung haben wir trotzdem gewagt, und triny zu bonny geholt. es hat wochen gedauert, sehr viele wochen bis sie sich überhaupt akzeptiert haben.
und jetzt scheinen sie schon fast unzertrennlich 🙂

puh...nu hab ich aber viel geschrieben..rechtschreibfehler könnt ihr behalten 😛 meine tasta hakt ziemlich.

was ich noch sagen wollte.
ich bin auch der meinung, katzen und kitten sollten nich alleine gehalten werden.
ich finds auch gut, das ihr jolanta davon überzeugen wollt das zwei kitten besser wären....oder eben ne katze die schon was älter is und andere nich duldet.

aber ich glaub nich das ihr es mit dem tonfall schaft sie davon zu überzeugen.
ich sag ganz ehrlich, wäre ich an ihrer stelle, ich hätte auch erstmal dicht gemacht und wer auf abwehr gegangen.

sicher, ihr habt recht, aber mit der art kommt ihr leider nicht weit 🙁

viele grüsse
fleur und anhang
 
ich verschieb meine antwort mal hierher🙂

Wenn ein Tierpsychologe meint, dass Kitten nicht allein sein sollten, dann meint er auch KITTEN und nicht unbedingt die erwachsene Katze, die aus jedem Kitten irgendwann wird.

Ach und weil es dann irgendwann kein Kitten mehr ist, soll die Katze dann für den Rest ihres Lebens allein bleiben ?


Schon mal gesehen, was abgeht, wenn draußen unsere eigene Katze auf eine fremde Katze trifft?
Bevor man die andere Katze sieht, sieht man den Buckel und das gesträubte Fell der eigenen Katze.

ja, unkastrierte Katzen und Kater die um ihr Revier kämpfen, aber schonmal Streuner gesehen, die nicht mehr ihren gesteuerten Hormonen unterlegen sind, die frei vom sexuellem Trieb sind und sich nur noch um Fressen kümmern brauchen, schonmal die gesehen ?

Und das was du da beschreibst, das hat nichts damit zu tun, das eine Katze ein Einzelgänger ist, das ist stinknormale Revierverteidigung, die Wohnungskatzen untereinander auch austragen. Unter anderen Umständen, wären diese beiden Katzen sogar dicke Freunde.

Wären es Gruppentiere, würden sie sich ganz normal, wie alle anderen Gruppentiere dieser Welt erst mal beschnuppern um festzustellen ob das Gegenüber gut- oder schlechtgesinnt ist.
Aber nein, die ganze Katze ist direkt in Abwehrhaltung, wenn ihr eine fremde Katze gegenüber tritt.

da verwechselst du wohl instinktives Revierverhalten und Überlebenskampf mit deiner eigenen Interpretation von logischen und menschlichen Gedankengängen, die man Katzen leider nicht zugestehen kann.

Meint ihr wirklich, dass die Menschen sich über 9000 Jahre lang geirrt haben, als sie feststellten, dass man besser nicht mehr als eine Katze zu sich holt?
Die Wohnungshaltung gibt es erst seit allerjüngster Zeit. Tausende von Jahren vorher lebten die Katzen wohl mehr oder weniger alle draußen auf dem Lande oder auch in den Ortschaften.

Ja, die irrten sich !
Schliesslich irrten die sich ja auch, in dem sie dachten die Erde wäre eine Scheibe.
Und das es die Whg.haltung erst seit jüngster Zeit gibt, heisst ja nicht gleichzeitig das es die schlechtere
Variante ist.
Die Erde dreht sich nun mal und es wird immer Veränderungen geben.

Andersherum wird ein Schuh daraus. Katzen können unter Umständen und mit etwas Glück zu mehreren gehalten werden. Einzeln gehalten werden sie weder zu sozialen Krüppeln noch unsozial, denn wenn es in der Natur der Katzen liegen würde, in Gruppen zu leben, dann würden sie das auch ohne weiteres tun. Und zwar freiwillig draußen und auch ohne Probleme drinnen.

Du vergisst dabei die Umstände von kastrierten und unkastrierten Katzen.

Bei "Siegfried & Roy" in Las Vegas leben übrigens auch mehrere weiße Tiger zusammen. Lässt sich daraus jetzt schließen, das Tiger eigentlich gar keine Einzelgänger sind? :verschmitzt:

Die Tiger von Siegfried und Roy sind teilweise Handaufzuchten und innigst auf den Menschen geprägt, und alle sind kastriert sonst wäre ein zusammenleben in dieser Form bei diesen Tieren gar nicht möglich.
Auch wieder nicht vergleichbare Umstände.


Diese Argumente finde ich doch sehr an den Haaren herbeigezogen um Jolante zu überreden, sich entweder für die Forumskatze - die schon lange ein Zuhause sucht - oder für 2 Kitten zu entscheiden.

Ich finde deine Argumente viel mehr an den Haaren herbeigezogen, deine Vergleiche haben weder Hand noch Fuss und hinken!
 
Kater Merlin, hallo, bist Du nicht die die sich nach Lotto Gewinn gerne eine Bengalin anschaffen würde?
Du hast doch nicht aus Überzeugung nur eine Katze.....
 
Ich war, bevor ich glücklicher Katzenbesitzer wurde, zuerst einmal 16 Jahre glückliche Hundebesitzerin (und bin es noch).
Wir hatten immer zwei oder mehr eigene Hunde und Pflegehunde und wer jemals erlebt hat, wie sie miteinander kommunizieren, wie sie spielen, aneinander hängen,wie glücklich und ausgeglichen sie das Rudelleben unter Artgenossen macht, der käme nie auf die Idee einen Einzelhund ohne tägliche Sozialkontakte zu halten.

Als uns dann ein über 20jähriger Kater zugelaufen ist, habe ich diese Erfahrung ganz blauäugig auf die Katzen übertragen und ihm eine Gefährtin passenden Alters zur Seite gestellt, hat auch gut geklappt.

Mittlerweile leben in meinem Haushalt 6 Katzen miteinander, hier im gesamten Haus (meine Eltern und mein Exmann leben auch mit hier)sind es 13 Katzen.

Obwohl bis auf Sissi, Zorro und unsere Lotte alle schon erwachsen waren (zwischen 3 und 7 Jahren alt) und ganz unterschiedliche Hintergründe hatten, teils Einzelkatzen aus deutschen Tierheimen, teils soziale Spanier und Türken, teils zugelaufene Katzen, ist es hier eine Seele von einem häuslichen Frieden.

Jede Katze hat ihre spezielle Vorliebe für irgendeine andere Katze, zwischen manchen herrscht freundliche Duldung, bei anderen innige Freundschaft, wir haben wilde Spielkumpel, Frauenversteher für die Damen zum kuscheln, Damenkränzchen und Kindergartenkram.

Wenn Katzen echte Einzelgänger wären, wäre das sicherlich in dieser Form niemals möglich.
Und die Einzelgänger sind aufgeblüht, haben Freunde gefunden, die Scheuen sind aufgetaut, die Dominanten haben gelernt sich zurückzunehmen, die Kleinen wachsen in eine grosse Katzenfamilie hinein.

Jedesmal wenn eine Pflegekatze kommt, bin ich über alle Massen stolz auf meine zusammengewürfelte Familie, wie taktvoll und freundlich sie jedem Faucher und Knurrer gegenübertreten und wie schnell sie es schaffen, Neuankömmlinge zu integrieren.

Tiere, die als Einzelgänger geboren werden, haben kein funktionierendes innerartliches Sozialverhalten, der Fortpflanzungstrieb führt sie zueinander und das war es dann auch.

Katzen sind nicht so und deshalb sollte man ihnen ein einsames Leben ohne Artgenossen auch nicht aus irgendwelchen menschlichen Interessen zumuten.

Liebe Grüsse
Anja
 
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@Mafi: Nein, ich glaube nach wie vor, dass zwei besser sind und hätte nach wie vor gerne zwei. 🙂
Aber trotzdem finde ich es übertrieben bei Einzelkittenhaltung (wenn nicht zu früh von der Mutter getrennt) gleich "Tierquälerei" zu schreien.
Zwangsvergesellschaftung nennt hier im Forum nie jemand Tierquälerei, und wenn sich die Katzen hassen wie die Pest.
EDIT: Ich habe gestern ein Los für die spanische Weihnachtslotterie gekauft 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte euch einfach mal meine Erfahrungen aufschreiben und nicht meine MEINUNG, denn auf Meinungen kann man sich ja nicht 100%ig verlassen.😉
Vor 15,5 Jahren zog Kicia als Katzenkind zu uns, ich schätze sie auf damals etwa 10 Wochen. Natürlich als Einzelkatze, denn Katzen sind ja Einzelgänger, so die damalige Meinung.🙁
Sie war nicht teuer, hatte einen kleinen Schnupfen, aber dann nix mehr. Aber sie war wild!😱 Sie hat alle und jeden angesprungen, wollte raufen, hat gebissen, war nicht zu bändigen. Der Zahnwechsel kam, damit fiese Durchfälle, die aber irgendwann auskuriert waren. Sie wurde erwachsen und auch kastriert.
Bei einer damaligen Freundin auf dem Bauernhof wurde, als Kicia etwa 1 Jahr alt und allein war, Mia geboren. Wir nahmen sie mit 8 Wochen zu uns. Aus ihr und Kicia ist nie ein Dreamteam geworden, eher eine Mutter-Tochter-Beziehung, wo Mia die Klappe zu halten hatte. Aber auch da gab es schmusige Momente. Als Mia so schwer krank war, hat Kicia ihre Fürsorge gezeigt, hat sie geputzt und getröstet. Nie habe ich ein so soziales, liebevolles und völlig aggressionsloses Tier gesehen, wie meine Mia es war. Sie musste in ihrem Leben nicht einen Tag allein sein, und das hat man ihr auch angemerkt.
Floh ist da ganz anders. Sie wurde als 6 Wochen junges Kleinchen von einem Bauernhof gerettet, und sie blieb 7 Jahre ganz allein. Sie hat einige Macken, toleriert es schlecht, wenn Frank nicht sofort auf sie reagiert, oder sich mit etwas anderem beschäftigt. Sie will ihn für sich. Lange war ich nur der Spielkamerad, aber anfassen verboten, ich wurde angefaucht. Jetzt, seit Mia nicht mehr da ist, taut Floh etwas auf mir gegenüber. Und sie kennt mich ihr ganzes Leben lang. Fremde fürchtet sie und verschwindet auf dem Schrank wenn Besuch kommt.
Nun, für mich habe ich den Schluss gezogen, dass ich NIE, Nie wieder ein Kitten in Einzelhaltung stecken würde. Mich plagen die Schuldgefühle, dass Floh so lange allein sein musste und Kicia auch niemanden zum Spielen hatte, als sie es am meisten brauchte...🙁 Mit Mia hat sie aber gern und ausgiebig gespielt, als beide gesund waren. Nur kaum geschmust.🙁
Floh hat einige Macken, von denen die extreme Fixierung auf Frank sicher die auffälligste ist, aber die Vergesellschaftung mit Kicia und damals noch Mia war sehr schwer, auch heute noch würde sie Kicia am liebsten mobben, zum Glück hat diese ein gutes Selbstbewusstsein und lässt sich sowas nicht gefallen.
Floh ist allgemein grob und unsicher, ängstlich und braucht viel Bestätigung. Gleichzeitig unglaublich agil und verspielt, man hat als Einzelmensch gar nicht die Zeit, sich so intensiv mit ihr zu beschäftigen. Ich würde mir wüschen, sie wäre noch katzenkompatibel, aber das ist wohl vorbei.🙁
Kicia hat sich doch noch zu einer sozial normalen Katze entwickelt, aber sie bevorzugt, eigenständig zu sein. Kuscheln ist grob aufdringlich (mit anderen Katzen) und Floh mag sie nicht besonders. Sie hält sich nun an mich. Es gibt zwar keine Kämpfe (mehr), aber ich weiß, dass es viel einfacher wäre, wenn sie eine gute Sozialisierung hätten genießen dürfen.
Wir haben vieles falsch gemacht, was nun nicht mehr wieder gut zu machen ist, ich wünschte, wir hätten es besser gewusst. Nun sind wir schlauer, aber Floh hilft das nun nicht mehr, auch wenn sie in den Jahren des Zusammenlebens mit anderen Katzen UNHEIMLICH viel gelernt hat, ich stetig Verbessungen sehe und sie unheimlich aufgeblüht ist und uns gegenüber auch aufgeschlossener reagiert.
Daher werde ich immer den Mehrkatzenhaushalt befürworten und dringend davon abraten, ein kleines KATZENBABY in Einzelhaltung zu nehmen. Man tut sich selbst keinen Gefallen, denn irgendwann weiß man es besser und das Gewissen kann man nicht so einfach ruhig stellen. Von den Schäden an der kleinen Katzenseele gar nicht zu sprechen. Floh hätte in ihrem winzigen Alter dringend eine Katze gebraucht, an der sie sich hätte orientieren können.🙁
 
Meine erste eigene Katze sollte auch Einzeltier bleiben. Immerhin wurde mir immer wieder gesagt Katzen sind Einzelgänger, Katzen brauchen keine Gesellschaft, Katzen können abgegeben werden wenn sie alleine fressen.....
Diese Aussagen haben mich auch bewogen Josy im zarten Alter von 7 Wochen als Einzelkatze in Wohnungshaltung zu holen. Ach was was sie nicht niedlich, so klein, so verspiel, so lieb....

Die ersten Tage waren dann schon ernüchternder. Josy hatte eine riesen Angst. Verständlich - keine Mama, keine Geschwister, neue Umgebung....
Aber es wurde besser.
Die ersten 4 Wochen war mein Mann noch den ganzen Tag zuhause da er krank geschrieben war. Josy fand das auch ganz gut, immerhin hatte sie jemanden der sie schmust und mit dem sie spielen konnte (wenn auch recht eingeschränkt). Wir hatten das Gefühl das Josy glücklich war.
Das änderte sich als mein Mann wieder arbeiten musste.
Josy war nun 10h täglich alleine zu hause und langweilte sich ohne Ende. Sobald die Tür aufging kam sie angewetzt und benahm sich wie eine Klette. Manche mögen das ja für schön, toll und posierlich halten. Ich fands furchtbar. Sie tat mir leid.
Tja, was tun sprach Zeus. Eigentlich wollten wir ja nur 1 Katze. Aber kann das die Richtige Entscheidung sein? Ist es OK sie alleine zu halten weil wir keine 2. Katze wollen. Ist es verantwortbar sie täglich der Langeweile auszusetzen?
Wir sind dann mal von uns ausgegangen und dann war schnell klar. Ich will nicht alleine sein, mein Mann will nicht alleine sein, warum also sollte die Katze alleine sein wollen? Weil es eine Katze ist? Weil die Einzelgänger sind? Kann das sein?

Nein! - und deshalb zog 2 Monate nach Josys Einzug Lucy bei uns ein.

Es war ein Versuch, nicht mehr. Und der Versuch hat geklappt.
Wir dachten anfangs ja das Josy glücklich war wenn wir zuhause waren. Weit gefehlt! Erst als wir die beiden Katzen zusammen sahen, ihre sozialen Interaktionen beobachten durften, wurde uns klar wie wenig 'glücklich' das Josy gewesen ist.
Spielende Katzen zu beobachten ist spannender als ein guter Krimi und ich würde mir heute niemals mehr eine einzelne Katze halten wenn es ein Kitten ist.

Was wahre Katzenliebe ist durften wir dann mit dem Einzug der beiden Jungs erleben. Wären es Hunde würde man sie zurecht als Rudeltiere bezeichnen. Die kleben ständig aneinander. Kein Streit, kein Zank, keine Eifersucht. Und das sollen Einzelgänger sein?
 
Anja, Doro und Ines!
Ich finde Eure Beiträge ganz toll und werde alle Menschen mit Einzelkatzen hierher umleiten!🙂
 
Find diesen Thread super 😀 werde zu späterem Zeitpunkt auch mal meine Wandlung von Ein- zu Zweikatzenhaushalt erläutern....

zunächst meine Antwort aus dem anderen Thread:

Es wird nicht empfohlen, sondern gedroht. Z.Bsp. mit teuren TA-Kosten für ein einzelnes Bauernhofkitten ... es wird aufgeführt, das Hartz IV für eine Bauernhofkatze nicht reicht ... die Wohnung würde demoliert ... usw.

Andererseits sind 2 Katzen wahrscheinlich nicht die günstigere Hartz IV-Variante, denn 2 Katzen brauchen mehr Futter, mehr Katzenstreu und vorallem viel mehr Platz, als eine Katze.
Doppelte TA-Kosten fallen ebenfalls an, wenn man mehr als eine Katze hält. Oder erkranken Einzelkatzen öfters als Katzen aus Mehrkatzenhaltung?

Sorry Marie Lou, aber ich erlebe gerade am eigenen Leib, dass zwei junge Katzen teuer sein können... Und das kann jedem passieren. Und es spielt wohl eine Rolle, ob ein Katzenbaby vom Bauernhof kommt, wo sich kaum einer um matschige Augen kümmert, geschweige denn zum TA geht (kostet ja Geld!!!). Und das nennt sich dann "Überraschungsei", weil du nicht weißt, was auf dich zukommt und was das kleine Wesen mit sich trägt. Natürlich brauchen solche Katzen auch ein Zuhause, aber unter den passenden Voraussetzungen und nicht allein - denn Trennung von Geschwistern und Mama bedeutet: Immunsystem fährt runter!!! Und auch das habe ich erlebt - wenn Joshi nicht von Tigga umkümmert gewesen wäre (Mama- und Geschwisterersatz), hätte sich der Schnupfen bei ihm womöglich verfestigt.

Mir liegt viel am Herzen, Jolante meinen Rat mit auf den Weg zu geben, dass eine bereits sozial gefestigte Katze, die ihren Charakter schon gebildet hat und welche die nötigen TA-Untersuchungen und -Maßnahmen bereits hinter sich hat eindeutig die bessere (und meiner Meinung nach vernünftigere) Wahl wäre...
 
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Ich hätte vor ein paar Monaten beim TA fast eine zweite Katze genommen. Ein Halblanghaarkitten, von der Farbe her Siam, unter der Motorhaube gefunden, wurde mir unter die Nase gehalten. Die Finderin wusste nicht wohin damit.
Ich hatte schon den Mund auf, um "Hier!" zu schreien, aber die TA-Helferin meinte, ich könne doch Merlin mit dem Bein und der Halskrause keine Zusammenführung aufs Auge drücken, weil er mit dem blöden "Trichter" total benachteiligt ist.
Im nachhinein bin ich froh, dass Kopf über Herz gesiegt hat, denn finanziell könnte ich das nicht stemmen. Außerdem darf ich in der Wohnung keine 2. Katze halten (hatte wegen Merlin schon den 3. Weltkrieg) und muss in ein paar Jahren hier raus. Vielleicht gehe ich dann zurück nach Deutschland. Dann würde ich Merlin natürlich mitnehmen. Aber eine zweite Katze in meiner unsicheren Situation wäre unverantwortlich.
Wenn ich Geld hätte, wäre es was anderes. Dann hätte ich auch Platz genug, dass sich zwei Katzen aus dem Weg gehen könnten, falls sie sich nicht mögen.
 
hallo,

ich mache jetzt seit vielen vielen Jahren Tierschutz. insbesondere kümmere ich mich um Katzen, da die misshandelte und gemobbte Hündin unseres Hundeduos leider keine bellenden Pflegetiere duldet. Ich habe schon unzählige Katzen und Kater absolut jeden Alters und in jeglichem Zustand bei mir aufgenommen und vermittelt bzw. das Tier durfte bei mir sterben (manche hat nur noch ein paar Tage gelebt, aber das wusste ich, wenn ich sie zu mir genommen habe). Bei sehr sehr vielen habe ich absolut nichts über deren Vergangenheit und Vorgeschichte gewusst.

Und so völlig unterschiedlich wie diese Katzen waren, so völlig unterschiedlich war ihr Wunsch nach Katzengesellschaft (gar keine, aus der Entfernung, ein bischen Nähe, viel Nähe und natürlich auch Aufdringlichkeit). Im Normalfall hatte ich immer 4 "Stammkatzen" die auch niemals vermittelt werden. Mittlerweile hat sich die Zahl leider auf 2 verringert. 16 und 18 Jahre alt (Kater/Katze).

Das aller, aller, allerwichtigste ist es, seine Tiere sehr gut zu kennen und ein ausgeprägtes Gefühl für sie zu haben (auch wenn Sie nur kurz da sind). Beobachtung und ein "Band" zwischen uns, hat mir bisher immer geholfen, jedem Tier so weit es geht sein Bedürnis nach Gesellschaft/nicht Gesellschaft zu erfüllen.
 
Es wird nicht empfohlen, sondern gedroht. Z.Bsp. mit teuren TA-Kosten für ein einzelnes Bauernhofkitten ... es wird aufgeführt, das Hartz IV für eine Bauernhofkatze nicht reicht ... die Wohnung würde demoliert ... usw.

Andererseits sind 2 Katzen wahrscheinlich nicht die günstigere Hartz IV-Variante, denn 2 Katzen brauchen mehr Futter, mehr Katzenstreu und vorallem viel mehr Platz, als eine Katze.
Doppelte TA-Kosten fallen ebenfalls an, wenn man mehr als eine Katze hält. Oder erkranken Einzelkatzen öfters als Katzen aus Mehrkatzenhaltung?

Diese Argumente finde ich doch sehr an den Haaren herbeigezogen um Jolante zu überreden, sich entweder für die Forumskatze - die schon lange ein Zuhause sucht - oder für 2 Kitten zu entscheiden.

Wenn ein Tierpsychologe meint, dass Kitten nicht allein sein sollten, dann meint er auch KITTEN und nicht unbedingt die erwachsene Katze, die aus jedem Kitten irgendwann wird.

Es sagt ja keiner, dass es nicht möglich wäre, mehrere Katzen zu halten.
Es ist aber so, dass Katzen nunmal von natur aus Einzelgänger sind und auch schon immer waren, sich aber tatsächlich miteinander arrangieren können - nicht müssen!

Schon mal gesehen, was abgeht, wenn draußen unsere eigene Katze auf eine fremde Katze trifft?
Bevor man die andere Katze sieht, sieht man den Buckel und das gesträubte Fell der eigenen Katze.

Wären es Gruppentiere, würden sie sich ganz normal, wie alle anderen Gruppentiere dieser Welt erst mal beschnuppern um festzustellen ob das Gegenüber gut- oder schlechtgesinnt ist.
Aber nein, die ganze Katze ist direkt in Abwehrhaltung, wenn ihr eine fremde Katze gegenüber tritt.

Meint ihr wirklich, dass die Menschen sich über 9000 Jahre lang geirrt haben, als sie feststellten, dass man besser nicht mehr als eine Katze zu sich holt?
Die Wohnungshaltung gibt es erst seit allerjüngster Zeit. Tausende von Jahren vorher lebten die Katzen wohl mehr oder weniger alle draußen auf dem Lande oder auch in den Ortschaften.

Waren die Leute da blind, dass sie keine Katzenrudel sehen konnten?

Diese ganzen Zusammenführungsversuche die in einem Fiasko enden, werden gern als Ausnahme angesehen. Das sind sie allerdings nicht, genausowenig wie die Katzen Sozialkrüppel sein sollen, nur weil sie keine andere Katze um sich herum dulden.

Andersherum wird ein Schuh daraus. Katzen können unter Umständen und mit etwas Glück zu mehreren gehalten werden. Einzeln gehalten werden sie weder zu sozialen Krüppeln noch unsozial, denn wenn es in der Natur der Katzen liegen würde, in Gruppen zu leben, dann würden sie das auch ohne weiteres tun. Und zwar freiwillig draußen und auch ohne Probleme drinnen.

Einzelkatzen bzw. mit anderen Artgenossen unverträgliche Katzen sind genauso normal wie Katzen aus einem harmonischen Mehrkatzenhaushalt.

Bei "Siegfried & Roy" in Las Vegas leben übrigens auch mehrere weiße Tiger zusammen. Lässt sich daraus jetzt schließen, das Tiger eigentlich gar keine Einzelgänger sind? :verschmitzt:

Ich habe nicht das Gefühl, dass hier gedroht wird. Aber als Hartz VI Empfänger sollte man sich schon Gedanken über Tierarztkosten machen. Da geht es auch nicht nur um Bauernhofkitten.
Ich hab zwei Kätzchen aus einem privaten Haushalt und die mussten kastriert werden und ich hatte für beide 200 € los. Da musste auch ich mit guten Einkommen schlucken.

2 Katzen heisst nicht gleich, dass man doppelte Kosten hat. Ich habs ausgrechnet und bei mir kostet eine zweite Katze 18 Euro mehr im Monat.
Doppelte Tierarztkosten hat man nur, wenn beide krank werden oder wenn beide geimpft werden.

Und dieser Schmarrn mit 9000 Jahre EInzelhaltung: Glaubst du wirklich, dass früher Katzen drinnen gehalten wurden? Tiere wurden immer draußen gehalten, was auch in den meisten Ländern so ist. Bis vor 100 Jahren gabs ja die Gefahr von schnellbefahrenen Straßen nicht.

Du schreibst wirklich Müll. Klar sind Katzen keine Rudeltiere, aber brauchen trotzdem solzialen Kontakt. Dass wir keine Katzen zusammen sehen hat den Grund dass Katzen sich an anderen Orten treffen. Im Gebüsch, am Waldrand, im Park bei Nacht...


Ich erzähl mal eine Geschichte:

Letzten Sommer holte sich ein Freund von meinem Mann eine 1-jährige schwarze Katze, weil es seine Freundin so wollte.
Als wir mal zu Besuch waren saß die Katze die ganze Zeit vor der Tür oder auf dem Fensterbrett und sah nach draußen. Ich war Katzen unerfahren, aber ich merkte, dass das kleine Ding nach draußen wollte. Ich fragte ihm, ob die Katze bei der Vorbesitzerin draußen war, er verneinte. Die Katze ließ sich gar nicht streicheln, sie versteckte sich dauernd.

Ich informierte mich im Internet deswegen holten wir uns zwei 14 Wochen alte Kitten aus einem Privathaushalt. Ich dachte, dass Katzen scheu sind...nicht so meine beiden. Man merkt, dass sie beiden sehr gut sozialisiert sind. Nicht scheu, lieb und verschmust. Wenn Besuch kommt, dann begutachten sie ihn ohne Scheu und frech. 🙂

Mein Mann war nun seit längeren wieder bei seinem Kumpel. Er erzählte mir, dass dessen Katze inzwischen richtig dick und scheu wäre. Sie würde nicht spielen sondern sich dauernd unterm Bett verstecken. Der Kumpel hatte sich verplappert, dass seine Katze davor Freigängerin war.
Und nun sieht man diesem armen, einsamen Tier richtig an, dass es seelisch verkümmert ist....
 
Vielleicht darf ich etwas dazu sagen ?
Bei uns leben immer so um die 50 Katzen. Nicht erst seit gestern.
Für mich steht fest; es gibt keine Einzelkatzen.
Auch ältere und uralte Katzen kommen hier immer zurecht. Meist sind das Katzen, die 15, 18 oder auch 20 Jahre zum Einzelleben verdonnert waren.
Diese alten Katzen werden nicht " kuscheln ", sind aber so abgeklärt, ruhen in sich selbst, Artgenossen zu respektieren, zu akzeptieren.
Streitereien sind ausgeschlossen.
Meist habe ich auch mehrere ganz junge Katzen hier, niemals allein. Sie kommen mit alten und uralten Katzen nicht zurecht. Die Alten tun ihnen nichts, beachten sie aber auch nicht.
Manchmal findet sich ein Baby allein, dann besorge ich ganz schnell ein Zweites dazu.
Es gibt bei Menchen NICHTS, daß jemals ersetzten könnte, was junge Katzen brauchen. NICHTS.
Sie brauchen Katzen im gleichen Alter.

Daß man unseren Haushat nicht unbedingt als Maßstab nehmen kann, ist mir völlig klar, aber auf der anderen Seite gibts auch niemals Zusammenführungsprobleme.
Je mehr Katzen zusammen leben, umso einfacher wirds.

Tatsächlich ist für mich, ein Katzenkind in Einzelhaltung, Tierquälerei.

Schade, daß manche Leute dies erst durch " Erfahrungen " lernen. Manchmal wäre es besser, auf andere " Mehrkatzenhalter " zu hören.

Nur nebenbei; ein Bauernkätzchen kann schnell VIEL mehr Euros verschlingen, als Die, die Rasputin je gebraucht hätte.
Einige Orgas haben bemerkt, warum sie Jolante keine Katze geben, ICH auch.
Von mir bekäme sie auch Keine.
Das ist nur ehrlich, nichts weiter.
Sie ist lieb und nett, wird aber niemals eine kranke Katze adäquat versorgen können. Einfach, weil ihre Mittel nicht ausreichen. *Gelöscht: Verstoß gegen die Forenregeln*
Liane
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
vor kurzem bin ich ja hier nach ostfriesland umgesiedelt.

ich bin absolut nicht aus Zucker, einiges gewohnt, hart im Nehmen und habe schon viele Ergebnisse von Quälerei, Ignoranz und Austoben von menschlichen Abgründen in den Händen gehalten und versorgt. Aber das, was ich hier vorfinde, erschüttert meine Lebensplanung in den Grundfesten.

Um ein komplettes Umdenken und eine völlige Neu-Organisation meiner Arbeit werde ich nicht herumkommen. So wie bisher ist eine Aufnahme von Katzen hier in keinster Weise mehr möglich und stellt mich deshalb vor die vollendete Tatsache, ich über einen längeren Zeitraum fast keiner Katze mehr den Genuss von Artgenossen bieten kann. Das ist wirklich furchtbar und über Gedankenaustausch würde ich mich sehr freuen.
 
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Marie Lou. ich versuche Dir jetzt das letzte mal hier zu antworten. Scheinbar schreibe ich mit Geheimtinte....😀

Zum einen Thema Kastraten.
Können wir uns darauf verständigen dass das Leben in der Wohnung kein natürlicher Lebensraum ist? Es also nicht mit der natürlichen Art der Spezies zu vergleichen ist?
Gut.
Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen Wohnungshaltung. Da wir als normale Menschen zeitweise, die meisten sogar 10 Stunden am Tag arbeiten sind halte ich es für falsch eine Katze in Einsamkeit zurückzulassen. Sie hat dann wenig Anreizt sich zu beschäftigen.
Deshalb halte ich es für sinnvoller sie zu kastrieren und ihr damit das Zusammenleben mit Artgenossen zu erleichtern.
Auch wenn es gegen die Natur ist.


Zum anderen Thema, Harz 4 und Tierhaltung. Ich spreche niemanden ab sich für ein Leben mit Tier zu entscheiden. Warum auch, es ist ja sehr schön.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen das ein Kitten vom Bauernhof SEHR teuer ist. Ich habe das erste Halbjahr gut 600 Euro liegen lassen. Dabei war sie gar nicht mal richtig krank, hatte aber ALLE Parasiten im Gepäck und das wird teuer, teuer, teuer.

Da ist es doch besser ein bereits geimpftes, kastriertes, entwurmtes gesundes Kätzchen von einer Pflegestelle zu holen.

Das ist alles, reine Vernunft und Erfahrung.
 
Auch nur nebenbei;
letzte Woche habe ich 1145,-€ Tierarzt - und Klinikkosten gehabt, und das nur für 2 Katzen. Ein Kater hat Katzenschnupfen....soll aber geimpft sein.
Eine Katze hat einen Lungenschaden, Nierenschaden und Leukämie. Diese Katze ist 1,5 Jahre alt.
Möge euch das erspart bleiben.
Liane
 
Im vorigen Therad sind ja äusserst unqualifizierte und freche Beiträge zu finden😡. Deshalb finde ich diesen neuen Ansatz mit einer anständigen Diskussion richtig gut.

Wäre dann auch mal interessant zu wissen, wie bildet sich jemand eigentlich seine Meinung zu dem Problem Einzelkatze versus Katzengruppe?
Irgendwo aufgeschnappt? Ja, die Meinung, dass Katzen Einzelgänger sind, hält sich hartnäckig😉.

Oder doch in guten psychologischen Katzenratgebern gefunden?
Sabine Schroll sagt z.B. dazu, dass unsere Hauskatze gerade einen großen Schritt in Richtung soziales Leben macht. Sie bezeichnet sie als fakultativ sozial: die Hauskatze kann alleine oder in der Gruppe leben, aber sie muss weder allein noch in der Gruppe leben.
(Sie spricht da von erwachsenen Katzen).


Ich halte mich immer gern an die Meinung von Fachleuten
z.B. Prof. Dr. H. Bubna-Littitz Wien:http://www.tieranwalt.at/upload/files/Katzentagung_Tagungsband.pdf
Seite 5 .

Oder Paul Leyhausen ("Katzenseele"), der seine ursprüngliche Meinung über die Hauskatze als Einzelgänger revidiert hat. Er meint über die Neigung zu Geselligkeit, dass die Hauskatze wie der Mensch eine grosse Vielfalt an Gesellschaftsformen entwickelt hat.

Auch diese Seite kann ich empfehlen:
http://www.canifair.de/html/infos_katzen.html#3

Und dazu kommt hier eine grosse Zahl von erfahrenen Katzenhaltern.
Ich habe nur wenig Erfahrung, aber die reichte für meine Meinungsbildung völlig aus: meine Bauernkätzchen (ab der 18. Lebenswoche bei mir) wären ohne ihre Ziehgeschwister einsam und verloren gewesen. Niemals hätte ich ihnen all das bieten können, was sie voneinander und miteinander hatten.

Deshalb bezeichne auch ich die Einzel-Haltung in der Wohnung von jungen Kätzchen als nicht artgerecht sondern grausam.

Bei erwachsenen Katzen differenziere ich, denn dann haben sich ihre Vorlieben, ihre (manchmal schlechten) Erfahrungen geprägt.
Dann gestehe ich solchen Katzen ihre Eigenwilligkeit und ihre eigene Entscheidung zu🙂.
 
Zuletzt bearbeitet:
Josy war nun 10h täglich alleine zu hause und langweilte sich ohne Ende. Sobald die Tür aufging kam sie angewetzt und benahm sich wie eine Klette. Manche mögen das ja für schön, toll und posierlich halten. Ich fands furchtbar. Sie tat mir leid.

So war es bei uns nach Taylors Tod. Tomlyn war 8 Stunden alleine und wich uns nicht mehr von der Seite, sobald wir zuhause waren.. Ich fand es so unglaublich traurig.

2,5 Monate nach Taylors Tod holten wir Howie dazu. Nach drei Tagen wurden sie dicke Freunde. Tomlyn begrüßt uns zwar immer noch stürmisch an der Tür, allerdings immer mit Howie im Schlepptau und wir können inzwischen auch mal für uns sein in der Wohnung (oder eben wieder abends weggehen, ohne ein allzu schlechtes Gewissen zu haben), wenn Tomlyn mit Howie irgendwo spielt, kuschelt oder sie einfach nur nebeneinander dösen....

2,5 Monate hatte ich eine Einzelkatze. Einen erwachsenen Einzelkater, der seinen Bruder, mit dem er seit der Geburt zusammen war, verloren hat. Das war - abgesehen von Taylors Tod natürlich - die schlimmste Zeit in meinem Leben mit Katzen....
 

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