Katzenschnupfenkomplex

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Da frage ich mich dann: wieso verabreicht dann ein Tierarzt dieses AB. Soviel Wissen sollte er doch eigentlich haben?😕

Da haben wir es wieder, es gibt leider tatsächlich unzählige Stümper unter den TÄ und nur einieg Ausnahmen, welche ihre Sache gut machen. Katastophe.
 
A

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Da frage ich mich dann: wieso verabreicht dann ein Tierarzt dieses AB. Soviel Wissen sollte er doch eigentlich haben?😕

ganz ehrlich? ich habe mittlerweile das gefühl, dass bei den meisten ärzten weder grundlegende mikrobiologische kenntnisse vorliegen noch die kapazitäten dafür da sind. will sagen: das ist ein hochkomplexes und sehr kompliziertes feld - ich denke, dass einige schlicht zu faul sind und andere vielleicht auch zu doof dazu, sorry... 😎😳

ich finde es mittlerweile TOTAL erschreckend, dass ich mich als laie zumindest so einlesen konnte, dass ich innerhalb von einer minute wie in dem vorliegenden fall recherchieren kann, ob ein antibiotikum potentiell überhaupt wirken KANN. in dem fall war mir völlig klar, dass ein beta-laktam NICHT gegen zellwandlose wirken KANN, zwecks der bordetellen musste ich nachschauen.

wenn der tierarzt, der ständig fälle von katzenschnupfenerkrankungen auf dem tisch haben muss, noch nicht einmal WEIß, dass zellwandlose bakterien nicht mit beta-laktam-ab behandelt werden können hat er, das betone ich nochmals, die wirkungsweise von diesem antibiotikum (oder antibiose generell...) nicht verstanden.
und - eigentlich kann man das erwarten, dass ein tierarzt weiß, wie die völlig überschaubaren wirkstoffgruppen wirken. es gibt nämlich nur sieben.
 
Convenia ist bequem, weils mit einer einzigen Spritze getan ist. Ist aber eher für Abszesse und so geeignet. Nicht für Atemwegsinfekte.

Bequem für den TA; bequem für den Patientenbesitzer?

Ein AB sollte in erster Linie wirksam und nicht bequem sein; sind schließlich keine Lutschbonbons.

Da haben wir es wieder, es gibt leider tatsächlich unzählige Stümper unter den TÄ und nur einieg Ausnahmen, welche ihre Sache gut machen. Katastophe.

Mir drängt sich der Eindruck auf, dass viele TÄe sich leider nichtmal an die Antibiotikaleitlinien halten und sich auch nicht genau informieren über Medikamente die sie verabreichen.😕

Bei Convenia scheint das Marketing von der Herstellerfirma sehr erfolgreich zu sein. Sollte man aber als Arzt nicht auch kritisch sein und sich selber informieren was man so seinen Patienten gibt?

ema.europa :

"Es ist ratsam, Cephalosporine der dritten Generation nur zur Behandlung solcher Erkrankungen zu
nutzen, die auf andere Klassen antimikrobiell wirksamer Substanzen oder auf Cephalosporine der
ersten Generation schlecht angesprochen haben oder erfahrungsgemäß schlecht ansprechen. Der
Einsatz des Präparats sollte nach Durchführung einer Empfindlichkeitsprüfung
und unter
Berücksichtigung offiziell und lokal geltender Bestimmungen zum Einsatz antimikrobiell wirksamer
Substanzen erfolgen."

Quelle: http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE...Information/veterinary/000098/WC500062067.pdf
 
"Es ist ratsam, Cephalosporine der dritten Generation nur zur Behandlung solcher Erkrankungen zu
nutzen, die auf andere Klassen antimikrobiell wirksamer Substanzen oder auf Cephalosporine der
ersten Generation schlecht angesprochen haben oder erfahrungsgemäß schlecht ansprechen. Der
Einsatz des Präparats sollte nach Durchführung einer Empfindlichkeitsprüfung
und unter
Berücksichtigung offiziell und lokal geltender Bestimmungen zum Einsatz antimikrobiell wirksamer
Substanzen erfolgen."

Quelle: http://www.ema.europa.eu/docs/de_DE...Information/veterinary/000098/WC500062067.pdf

das krasse daran ist ja aber auch vor allem: convenia KANN NICHT, auch nicht nach erregerprüfung gegen die meisten der bakterien wirken, die im falle einer erkrankung aus dem katzenschnupfenkomplex vorliegen könnten. das hat nichts mit der resistenzlage zu tun, sondern damit, dass die wirkstoffgruppe der cephalosporine vollkommen sinn- und wirkungslos ist bei intrazellulären bakterien (mykoplasmen, chlamydien).
DAS sollte der arzt wissen, das MUSS er wissen.

man behandelt also nicht nur blind, sondern auch blind mit einem antibiotikum, das in einer hohen prozentzahl der fälle vollkommen wirkungslos ist - von vorneherein schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bequem für Tierarzt UND Besitzer. Du glaubst nicht, wie viele Leute der Meinung sind, daß sie keine Tabletten und auch keine Paste in die Katze kriegen. Jeden Tag zum spritzen kommen wollen die natürlich auch nicht. Und selber spritzen? Gott bewahre!!! Und das soll man dann als Tierarzt bitteschön richten... 🙄
 
Klar,das ist manchmal auch nicht einfach,das ist das was ich immer "Wasch mich aber mach mich nicht nass" nenne.😡
 
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Bequem für Tierarzt UND Besitzer. Du glaubst nicht, wie viele Leute der Meinung sind, daß sie keine Tabletten und auch keine Paste in die Katze kriegen. Jeden Tag zum spritzen kommen wollen die natürlich auch nicht. Und selber spritzen? Gott bewahre!!! Und das soll man dann als Tierarzt bitteschön richten... 🙄

das leuchtet mir ja ein, dass einige besitzer teilschuld haben und es so ist, wie du darstellst.

das kann aber kein grund dafür sein, ein FALSCHES (= naturaliter nicht wirksames) ab zu geben. da könnte man genauso gut gar nichts geben. oder mit der katze bei vollmond ums haus tanzen. nur hat das dann nicht die potentiellen nebenwirkungen eines abs. ganz abgesehen davon, dass sich die ursprungserkrankung natürlich weiter ungehindert ausbreiten kann.
 
Das hab ich ja auch gar nicht gesagt, Frau Freitag.
 
ich finde es mittlerweile TOTAL erschreckend, dass ich mich als laie zumindest so einlesen konnte, dass ich innerhalb von einer minute wie in dem vorliegenden fall recherchieren kann, ob ein antibiotikum potentiell überhaupt wirken KANN. in dem fall war mir völlig klar, dass ein beta-laktam NICHT gegen zellwandlose wirken KANN, zwecks der bordetellen musste ich nachschauen.

Beipackzettel Convenia:

" Isolate von Pseudomonas spp., Enterococcus spp. und Bordetella bronchiseptica besitzen eine inhärente Resistenz gegen Cefovecin"

inhärente Resistenz: ein Wirkstoff enfaltet bei bestimmten Erregern keine Wirkung

Quelle: http://books.google.de/books?id=9LF...AEwBg#v=onepage&q=inhärente Resistenz&f=false

Erschreckend.:stumm:
 
Bequem für Tierarzt UND Besitzer. Du glaubst nicht, wie viele Leute der Meinung sind, daß sie keine Tabletten und auch keine Paste in die Katze kriegen. Jeden Tag zum spritzen kommen wollen die natürlich auch nicht. Und selber spritzen? Gott bewahre!!! Und das soll man dann als Tierarzt bitteschön richten... 🙄

Doch glaube ich dir. Es gibt immer zwei Seiten.
Trotzdem macht es doch keinen Sinn dann einfach ein AB zu geben welches nicht wirksam sein kann.😕

Zudem kenne ich auch genügend die andere Variante: es wird garnicht gefragt, einfach gemacht.🙁
Spritzen sind schneller in der Katze als man gucken kann. Informiert was gegeben wurde wird auch nicht.
 
Also ICH hab auch nirgens geschrieben, daß Convenia da geeignet wäre.
 
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Ok 😀

Aber für verbissene und verkratzte Wildlinge isses trotzdem prima 🙂
 
Aber für verbissene und verkratzte Wildlinge isses trotzdem prima 🙂

Das einzige wirkliche Argument für dieses Medikament; da geht es dann wohl auch häufiger um Abszesse durch Bißverletzungen und auch darum das es wichtig ist das überhaupt behandelt werden kann.

Erschreckend aber, wie häufig es mittlerweile wohl für "Allerlei" eingesetzt wird.

Wobei ich mich trotzdem zusätzlich frage, wie informiert TÄe wirklich über dieses AB genau sind bzw. informiert sein können.

Ein TA hat nicht Pharmazie studiert, muß sich auch ein wenig auf die Angaben der Hersteller verlassen.

Mal von falscher Indikation abgesehen: welcher TA rechnet sich aus, wie lange z.B. die Halbwertzeit und der Abbau von diesem Langzeit-AB ist?
In keiner Weise wird zum Beispiel im Beipackzettel erwähnt, dass der Wirkstoff von Convenia 65 Tage braucht um vollständig im Körper abgebaut zu sein.:stumm:
Bei einer möglichen allergischen Reaktion kann das fatale Folgen haben.
 
Wobei ich mich trotzdem zusätzlich frage, wie informiert TÄe wirklich über dieses AB genau sind bzw. informiert sein können.

Ein TA hat nicht Pharmazie studiert, muß sich auch ein wenig auf die Angaben der Hersteller verlassen.

der hersteller gibt aber z.b. eben nicht im beipackzettel an, dass sein medikament, in diesem falle convenia, auf dem wirkstoff cefovecin basiert, somit ein cephalosporin und damit ein beta-laktam-ab ist und deswegen gegen eine ganze bakteriengruppe (nämlich zellwandlose) NICHT wirkt.

auch in einem antibiogramm wird das nicht gesondert aufgeführt: mykoplasmen z.b. werden erwähnt wenn vorhanden, dann wird wenn existent der/die anderen keime mit ihren werten (sensibel/intermediär/resistent) bezogen auf verschiedene wirkstoffe angegeben.

in beiden fällen schreibt aber niemand dazu, dass eben bestimmte wirkstoffe bei diesen bakterien nicht wirken können.
das VERSTEHEN der wirkungsweise wird beim mediziner vorausgesetzt - dumm nur, wenn das eben nicht einmal in ansätzen vorhanden ist. da hilft dann oft auch keine packungsbeilage mehr...

im übrigen kann man sich diese elementaren grundkenntnisse ganz einfach aneignen, indem man sich ein, zwei pharmakologische skripte zum thema antibiose reinzieht - so habe ich das auch gemacht und die sind bestandteil eines jeden grundstudiums der veterinärmedizin.
das ist doch wirklich traurig, wenn diverse tierärzte dann wirklich so gut wie alle anfängerfehler machen, vor denen in jedem dieser skripte, in jeder einführung etc. gewarnt wird... was kann dann so ein tierarzt überhaupt? ich meine - antibiotika sind die am häufigsten verschriebene medikamentengruppe, bei menschen wie bei tieren...
 
Zuletzt bearbeitet:
der hersteller gibt aber z.b. eben nicht im beipackzettel an, dass sein medikament, in diesem falle convenia, auf dem wirkstoff cefovecin basiert, somit ein cephalosporin und damit ein beta-laktam-ab ist und deswegen gegen eine ganze bakteriengruppe (nämlich zellwandlose) NICHT wirkt.

Das nicht, diese Kenntnisse sollte man bei einem Mediziner voraussetzen. Mir ging es hier vor allem um die Tatsache, dass dieses Medikament 65 Tage braucht um vollständig abgebaut zu sein - eine wichtige Information im Falle von allergischen Reaktionen.

in beiden fällen schreibt aber niemand dazu, dass eben bestimmte wirkstoffe bei diesen bakterien nicht wirken können.
das VERSTEHEN der wirkungsweise wird beim mediziner vorausgesetzt - dumm nur, wenn das eben nicht einmal in ansätzen vorhanden ist. da hilft dann oft auch keine packungsbeilage mehr...

Vielleicht geht dieses Wissen im Laufe der (gefährlichen) Routine verloren?

das ist doch wirklich traurig, wenn diverse tierärzte dann wirklich so gut wie alle anfängerfehler machen, vor denen in jedem dieser skripte, in jeder einführung etc. gewarnt wird... was kann dann so ein tierarzt überhaupt? ich meine - antibiotika sind die am häufigsten verschriebene medikamentengruppe, bei menschen wie bei tieren...

Ist traurig, ja. Leider geraten ABs durch falschen und leichtfertigen Einsatz immer mehr in Kritik, obwohl sie eigentlich sehr hilfreich und lebensrettend sein können.

@ rism

Wie ist die Entwicklung?
 
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Ich war ja alle 3-4 Tage beim Arzt mit den beiden. Die TÄ meinte immer, dass es sich immer besser anhört und auch aussieht. Ich finde allerdings, dass bei dem einen es Zurzeit sich wieder etwas verschlimmert. Wenn er nießt kommt schon immer argh viel Sekret raus und seine Nase müssen wir mehrere male am Tag säubern. Werde wohl am Dienstag nochmal bei der TÄ anrufen und sagen, dass ich einen Abstrich machen lassen möchte und wir dann dagegen direkt vorgehen.


Finde es schon echt traurig das nach rund 400 Euro, die ich nun bei dem Tierarzt bezahlt habe immernoch keine signifikante Verbesserung bei den beiden ansteht....


Gruß,
rism


P.S. schöne Rest Ostern wünsche ich
 
bitte bestehe auf den abstrich und lass nicht mehr blind weiterbehandeln.

bei einem nicht besser werdenden schnupfen hätte man den schon längst machen sollen. ganz abgesehen davon, dass, wie schon geschrieben, deine ärztin ein für diese erkrankung und die mutmaßlich dafür verantwortlichen keime VÖLLIG FALSCHES weil sehr wahrscheinlich komplett wirkungsloses antibiotikum gewählt hat.

ich würde mir hier auch mal überlegen, eventuell jemand anderen zu konsultieren.

alles gute!
 
das mit dem völlig falschen Medikament hat mich auch sehr geschockt, als ich das hier gelesen habe.
Sie meinte ja immer von Besuch zu Besuch, dass es den Katzen immer besser geht.. Da habe ich mich leider wohl zu sehr drauf verlassen...
Werde mal bei einem anderen TA anrufen und gleich bescheid gebe, dass ich einen Abstrich machen lassen möchte.

Sollte ich bei beiden (der anderen geht es laut dem Nasenausfluss und dem Auge) her gesehen besser, ebenfalls einen Abstrich machen lassen?

Der Kater der schlimmeren Nasenausfluss hat hat den anderen angesteckt. Zumindest hat der andere das ca. 2-3 Tage später erst bekommen.
Normalerweise müsste doch dann ein Abstrich reichen um den Erreger bei beiden feststellen zu können, oder? Es müsste doch der selbe sein 😕


Danke schon mal für eure nette Hilfe!

Gruß,
rism
 
Sollte ich bei beiden (der anderen geht es laut dem Nasenausfluss und dem Auge) her gesehen besser, ebenfalls einen Abstrich machen lassen?
Der Kater der schlimmeren Nasenausfluss hat hat den anderen angesteckt. Zumindest hat der andere das ca. 2-3 Tage später erst bekommen.
Normalerweise müsste doch dann ein Abstrich reichen um den Erreger bei beiden feststellen zu können, oder? Es müsste doch der selbe sein 😕

Sollte man meinen, ja.Schwierig.😳 Würde schon bei beiden einen Abstrich machen lassen - nicht das sich da was an Keimen hin und her schiebt.😕

Welche Medikament bekommen die beiden den jetzt aktuell und wann wurde das Convenia gegeben? Danach keine weiteren ABs mehr?
 

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