Lyra
Erfahrener Benutzer
- Mitglied seit
- 25. September 2008
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- Ort
- Erlangen
Hallo Alle,
viele werden die Story meines Obama bereits kennen. Kurze Zusammenfassung: Vor fast vier Wochen haben wir ihm aus dem Tierheim bei uns aufgenommen, als Einzelkatze, weil die Vermieterin uns keine zweite erlauben wollte, aber mit Option auf Freigang, falls er will.
Die ersten zwei Wochen hat er im Bad gelebt, wir haben ihm dort ein Lager aufgebaut, das dem im TH ähnelte. Später haben wir erfahren, dass er dieses Lager dort auch nie verlassen hat. Außerdem wurde sein Bruder, mit dem zusammen er im Dezember letzten Jahres ausgesetzt wurde und mit dem er bis dahin zusammengelebt hat, im Juni eingeschläfert (haben wir auch erst später erfahren). Als ihm die Waschmaschine zu sehr auf die Nerven ging, ist er unter unser Bett umgezogen. Ich dachte, das sei ein Fortschritt und das er die Nähe zu uns suche. Aber ich glaube, dass war ganz schön falsch.
Kann es sein, dass es Katzen gibt, die mit dem Thema "Mensch" absolut abgeschlossen haben und zwar damit leben können, dass diese für Futter und ein sauberes Klo sorgen, aber mehr auch nicht? So langsam beschleicht mich dieses Gefühl. Als ich ihm heute sein Futter gegeben habe, war das ja noch ok für ihn (muss natürlich unterm Bett serviert werden und das Klo neben das Bett gestellt, sonst wirds unangenehm), aber als ich was zu Trinken danebengestellt habe, war er schon am fressen und hat mich angefaucht. Der hat einfach keinen Bock auf uns! Er ist nur einmal aus seinem Versteck gekommen als nur ich dabei war, aber das unter Einsatz von Baldrian. Ich dachte, jetzt ist der Damm gebrochen, aber nix da, das war nur wegen der Droge.
Dann haben wir Nachbars Katze reingelassen (Sonntag) um zu schauen, ob und wenn ja, wie er auf sie reagiert. Mich hätte ja auch interessiert, ob er die Wohnung als sein Revier ansieht. Die Katze war da, er ist aus seinem Versteck raus auf sie zu und sie hat ihn angefaucht. Er ist dann wieder unters Bett. Am nächsten Tag haben wir es noch mal probiert, wieder dasselbe Spiel aber dafür hat er uns abends noch aufs Bett gepinkelt. Seitdem war sie nicht mehr hier und er hat wieder das Klo ordnungsgemäß benutzt. Aber immerhin ist er freiwillig auf sie zu und ist dafür sogar unterm Bett weg. Obwohl wir dabei waren! Soviel zum Thema Einzelkatze...
Achja, sobald wir weg sind oder pennen gehört die Wohnung ihm und er nutzt auch jedes kuschelige Plätzchen, tagsüber pennt er auf dem Bett.
Er hat kein Interesse an Spielzeug, Kratzbaum oder was auch immer wir hier haben... Und vor allem hat er kein Interesse an uns. Er ist auch nicht mehr wirklich ängstlich (solange er keine Hände sieht), jedenfalls nicht so scheu wie am Anfang, sondern schon recht selbstbewußt.
Wenn ich sehe, was für eine irre Angst er vor Händen hat, kann ich mir, wenn auch ungern, ausmalen, was der arme Kerl so erlebt haben muss. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass er keinen Bock mehr auf Menschen haben muss, nach dem, was ihm passiert ist.
Aber ist jemanden bekannt, dass sowas von Dauer ist? Also das eine Katze gerne andere Katzen akzeptiert, aber keine Menschen, obwohl er ja nun immer mit Menschen zu tun hatte?
Langsam verzweifle ich. Es ist, als hätten wir keinen Kater. Ich mache dreimal am Tag das Klo sauber (bzw. die Klos) und füttere ihn, aber wenn das nicht wäre, dann würde ich überhaupt nicht merken, dass ich einen Kater habe. Das ist unglaublich frustrierend. Ich weiß nicht mehr weiter... Ich möchte ihn auf keinen Fall wieder loswerden, falls jemand diesen Eindruck haben sollte. Er ist gechipt, ich habe gestern den Antrag für die Krankenversicherung abgeschickt und alles... ich habe einfach nur Angst, niemals an ihn ranzukommen. Das ist doch für ihn auch ätzend so...
Ich wußte, dass Katzen aus dem TH nicht die einfachsten sind und meist eine lange Eingewöhnungszeit brauchen und ich habe mich ja auch bewußt fürs TH entschieden, weil die Tiere einfach ein schönes Zuhause verdient haben (andere auch, klar), aber ich glaube, ich brauche ein paar Durchhalteparolen, denn langsam stürzt mich das in Depressionen, zumal ich das Gefühl habe, dass wir alles falsch machen mit Obama.
Er wird übrigens auf 5 Jahre geschätzt. Und wir benutzen bereits Bachblüten gegen Angst und so ein Pheromon-Spray.
Danke fürs Zuhören und ich noch dankbarer wäre ich für Tips.
Lyra 🙁
viele werden die Story meines Obama bereits kennen. Kurze Zusammenfassung: Vor fast vier Wochen haben wir ihm aus dem Tierheim bei uns aufgenommen, als Einzelkatze, weil die Vermieterin uns keine zweite erlauben wollte, aber mit Option auf Freigang, falls er will.
Die ersten zwei Wochen hat er im Bad gelebt, wir haben ihm dort ein Lager aufgebaut, das dem im TH ähnelte. Später haben wir erfahren, dass er dieses Lager dort auch nie verlassen hat. Außerdem wurde sein Bruder, mit dem zusammen er im Dezember letzten Jahres ausgesetzt wurde und mit dem er bis dahin zusammengelebt hat, im Juni eingeschläfert (haben wir auch erst später erfahren). Als ihm die Waschmaschine zu sehr auf die Nerven ging, ist er unter unser Bett umgezogen. Ich dachte, das sei ein Fortschritt und das er die Nähe zu uns suche. Aber ich glaube, dass war ganz schön falsch.
Kann es sein, dass es Katzen gibt, die mit dem Thema "Mensch" absolut abgeschlossen haben und zwar damit leben können, dass diese für Futter und ein sauberes Klo sorgen, aber mehr auch nicht? So langsam beschleicht mich dieses Gefühl. Als ich ihm heute sein Futter gegeben habe, war das ja noch ok für ihn (muss natürlich unterm Bett serviert werden und das Klo neben das Bett gestellt, sonst wirds unangenehm), aber als ich was zu Trinken danebengestellt habe, war er schon am fressen und hat mich angefaucht. Der hat einfach keinen Bock auf uns! Er ist nur einmal aus seinem Versteck gekommen als nur ich dabei war, aber das unter Einsatz von Baldrian. Ich dachte, jetzt ist der Damm gebrochen, aber nix da, das war nur wegen der Droge.
Dann haben wir Nachbars Katze reingelassen (Sonntag) um zu schauen, ob und wenn ja, wie er auf sie reagiert. Mich hätte ja auch interessiert, ob er die Wohnung als sein Revier ansieht. Die Katze war da, er ist aus seinem Versteck raus auf sie zu und sie hat ihn angefaucht. Er ist dann wieder unters Bett. Am nächsten Tag haben wir es noch mal probiert, wieder dasselbe Spiel aber dafür hat er uns abends noch aufs Bett gepinkelt. Seitdem war sie nicht mehr hier und er hat wieder das Klo ordnungsgemäß benutzt. Aber immerhin ist er freiwillig auf sie zu und ist dafür sogar unterm Bett weg. Obwohl wir dabei waren! Soviel zum Thema Einzelkatze...
Achja, sobald wir weg sind oder pennen gehört die Wohnung ihm und er nutzt auch jedes kuschelige Plätzchen, tagsüber pennt er auf dem Bett.
Er hat kein Interesse an Spielzeug, Kratzbaum oder was auch immer wir hier haben... Und vor allem hat er kein Interesse an uns. Er ist auch nicht mehr wirklich ängstlich (solange er keine Hände sieht), jedenfalls nicht so scheu wie am Anfang, sondern schon recht selbstbewußt.
Wenn ich sehe, was für eine irre Angst er vor Händen hat, kann ich mir, wenn auch ungern, ausmalen, was der arme Kerl so erlebt haben muss. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass er keinen Bock mehr auf Menschen haben muss, nach dem, was ihm passiert ist.
Aber ist jemanden bekannt, dass sowas von Dauer ist? Also das eine Katze gerne andere Katzen akzeptiert, aber keine Menschen, obwohl er ja nun immer mit Menschen zu tun hatte?
Langsam verzweifle ich. Es ist, als hätten wir keinen Kater. Ich mache dreimal am Tag das Klo sauber (bzw. die Klos) und füttere ihn, aber wenn das nicht wäre, dann würde ich überhaupt nicht merken, dass ich einen Kater habe. Das ist unglaublich frustrierend. Ich weiß nicht mehr weiter... Ich möchte ihn auf keinen Fall wieder loswerden, falls jemand diesen Eindruck haben sollte. Er ist gechipt, ich habe gestern den Antrag für die Krankenversicherung abgeschickt und alles... ich habe einfach nur Angst, niemals an ihn ranzukommen. Das ist doch für ihn auch ätzend so...
Ich wußte, dass Katzen aus dem TH nicht die einfachsten sind und meist eine lange Eingewöhnungszeit brauchen und ich habe mich ja auch bewußt fürs TH entschieden, weil die Tiere einfach ein schönes Zuhause verdient haben (andere auch, klar), aber ich glaube, ich brauche ein paar Durchhalteparolen, denn langsam stürzt mich das in Depressionen, zumal ich das Gefühl habe, dass wir alles falsch machen mit Obama.
Er wird übrigens auf 5 Jahre geschätzt. Und wir benutzen bereits Bachblüten gegen Angst und so ein Pheromon-Spray.
Danke fürs Zuhören und ich noch dankbarer wäre ich für Tips.
Lyra 🙁