Kommt darauf an ob man das Hauptberuflich macht oder als Hobby.
Wenns Hauptberuflich ist, dann MUSS man Gewinn machen, weil man sonst ja kein Einkommen hat.
LG
Günter
Nenn mir doch bitte einen Katzenzüchter, der das "hauptberuflich" macht. Das ist in Deutschland, soweit ich weiß, gar nicht zulässig.
Und was das "verdienen" angeht:
Mal eine (noch unvollständige) Auflistung, was mal als Züchter bereits VOR der Zucht ins Hobby stecken sollte:
Zum potentiellen Züchter:
* Zunächst sollte man sich einmal überlegen, warum man züchten möchte -> sich ein Zuchtziel setzen (das sollte meiner Meinung etwas anderes sein, als gesunden Katzen der Rasse, die man züchten will, auf die Welt zu helfen, denn das sollte GRUNDLAGE, nicht Ziel sein).
* Am besten wäre es, wenn man sich einen "Mentor", also einen erfahrenen Züchter, zur Seite holt, der einen und die Katzen unterstützt und im Notfall einspringen/helfen kann.
* Man sollte sich einen seriösen Zuchtverein aussuchen, dessen Mitglieder einem ggf. auch mit Rat und Tat zur Seite stehen können (und das wollen).
* Man sollte mind. ein Genetikseminar besucht und/oder sich mit der einschlägigen Literatur befasst haben (wobei ich sagen muss, dass ich das beim Lesen viel schwerer "reinzubekommen" finde, als es auf einem Seminar zu lernen).
* Durch Gespräche und im Netz sollte man sich schlau machen und sich bei einem Verein anmelden, dessen Statuten einem zusagen.
* Man sollte einen TA haben, der einem kompetent zur Seite steht und das ist nicht bei jedem TA so (das soll keine Kritik sein, ich finde, kein TA kann alles wissen, daher einen suchen, der sich mit Katzenzucht auskennt!). Er muss um den Geburtstermin herum jederzeit abrufbar sein.
* Man sollte einen großen Batzen Kohle auf die hohe Kante legen, denn es kostet erst einmal eine Menge Geld, sich eine Zuchtkatze zuzulegen, die Kitten nach der Geburt (die evtl. durch einen kostenintensiven Kaiserschnitt geschah) gut zu versorgen (futtertechnisch und medizinisch) und wenn sie einem wegsterben, was leider immer einmal passieren kann, bekommt man auch "nichts mehr rein". (Ich weiß, das klingt brutal, aber auch das muss man sich klar machen!).
* Man sollte sich mit der Geburt von Katzen auskennen (abnabeln, absaugen, ggf. Notfallgriffe kennen, ...) und alle Gerätschaften, die man dazu braucht, im Hause haben, ebenso eine Waage, um die Kleinen dann regelmäßig (ein- bis zweimal am Tag) zu wiegen.
* Auch mit dem Zufüttern sollte man sich auskennen und auch hier die entsprechenden Utensilien bereit halten.
* Gut wäre es, wenn es der Beruf zulässt, dass man um den Zeitpunkt der Geburt Urlaub nehmen kann, denn wenn man zufüttern musst, dann alle zwei Stunden rund um die Uhr!
* Weiterhin sollte man sich schlau machen, was eine trächtige und dann säugende Katze an Mineralien etc. zusätzlich zum Futter braucht, was die Kitten brauchen und fressen sollten.
* Auch sollte die Wohnung und Einrichtung kittengerecht sein.
* Es sollte einem nichts ausmachen, wenn der potente Kater oder die rollige Katze in die Wohnung pinkeln und man hinterherputzen muss.
* Man muss damit leben können, die Tiere herzugeben und ggf. auch gehen zu lassen, für mich mit einer der schwersten Punkte.
* Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass diese Vorbereitungszeit mehrere Jahre in Anspruch nehmen kann!
Dann zu den Katzen:
* Vor dem Kauf der ersten Zuchtkatzen sollte das Wissen, welches oben erwähnt wurde, schon großteilmäßig vorhanden sein, denn nur dann kann man sich anständige Zuchttiere aussuchen.
* Dann sollte man selbstverständlich eine Zuchterlaubnis von Züchter der Katzen, mit denen man züchten will, haben. Zuvor sollte man noch nachforschen (oder sich bei erfahrenen Leuten erkundigen), was in den Linien der Tiere steckt, damit einen keine (bereits bekannten) bösen Überraschungen einholen.
* Das/die Tier/e sollte/n mind. einmal von einem unabhängigen Richter auf Erfüllung des Standards geprüft werden (hängt aber vom Verein ab, manche verlangen mehrere Bewertungen, das musst man in den Statuten der Vereine nachlesen, für die man sich interessierst) oder sollten wirklich von guten Züchtern stammen, die wissen, was sie tun und ihre Kitten auch entsprechend einschätzen können.
* Die Tiere sollten alle gängigen medizinischen Tests durchlaufen und kerngesund sein.
* Da es bei unterschiedlichen Rassen so etwas wie Blutgruppenunverträglichkeiten gibt, musst man auch wissen, welche die eigenen haben.
* Kitten sollten nur grundimunisiert und nicht vor der 12. Woche (besser erst mit 14-16 Wochen) das Haus verlassen (möglichst zu zweit oder zu einer weiteren Katze hinzu).
undundund...
Ich denke, es wird klar, was einen seriösen und verantwortungsvollen Züchter ausmacht und wieso man mit dem Hobby langfristig nichts "verdienen" kann. Man muss unterscheiden, ob ein Züchter 'ein paar Jahre im Geschäft' ist, wie das bei einigen der Fall ist, oder ob sich jemand wirklich über Jahre einer Rasse verschrieben hat. Das Erstere muss nicht unseriös ablaufen, aber wenn ich z.B. drei oder fünf Würfe mache, vielleicht glücklich an gute Zuchttiere gekommen bin, vielleicht bei einem Bekannten auch etwas günstiger mit meinen Katzen zum Decken kommen durfte und wirklich Glück bei der Aufzucht hatte, dann kann da durchaus auch mal was abfallen.
Wenn ich aber eine wirklich langfristige Planung habe, vielleicht sogar ein über mehrere Jahre angelegtes Zuchtprogramm angehe o.ä., ist es so, dass einen irgendwann einfach auch mal 'etwas' einholt - mal ein Kaiserschnitt mit Notfallversorgung der Kitten, mal ein eingeschleppter Virus, der den gesamten Bestand lahmlegt, mal eine Verletzung, die nicht ausheilen will, mal eine Unverträglichkeit, die besondere Maßnahmen mit sich bringt undundund. DAS sind die Kostenfresser und wer es wirklich schafft, über mehrere Jahre (10+) seriös zu züchten, wird keinen Gewinn machen - und wenn doch, wüssten sicher alle Züchter gerne, wie DAS geht...