Stichwort Vermehrer:
Natürlich habt ihr da recht, es gibt sicher viele schwarze Schafe unter den privaten "Verkäufern", da bin ich mir ganz sicher.
Vielleicht hat der Eindruck der Familie mich zu sehr getäuscht. Es war eine sehr saubere Wohnung, laut ihnen sind die Eltern kerngesund und werden auch regelmäßig geimpft, durchgecheckt und sind gechipt. Auf FIV und FeLV sind beide getestet. Geschwister können es mMn nicht sein, dafür sahen die dann doch sehr unterschiedlich aus .. falls sowas auch im Raum stehen könnte 😉
Natürlich, es könnte alles Show + Lügen gewesen sein, das weiß man natürlich nie.
Alle privaten Verkäufer, die Katzen vermehren, sind grundsätzlich "schwarze Schafe". Da ist es absolut egal wie blitzblank die Wohnung geputzt ist und ob sie dir noch ein Tasse Kaffee und Kuchen serviert haben.
Wenn man Katzen ohne Stammbäume verpaart kann man nur von Vermehrung und niemals von Zucht geschweige denn einer seriösen Zucht sprechen.
Ohne Stammbäume ist weder nachvollziehbar, wie hoch der Inzuchtquotient ist, noch welche genetisch bedingten Krankheiten in der Linie möglicherweise existieren. Durch Stammbäume wird all das rückverfolgbar und gibt dem Züchter die Möglichkeit, seine Zuchtkatzen so zu verpaaren, dass der Nachwuchs möglichst gesund und typvoll ist.
Warum nun die Kitten auch einen Stammbaum besitzen müssen, obwohl sie als Liebhabertiere verkauft werden: Weil die Ausstellung dieses Stückchen Papier den Züchter nur 15-20€ kostet, aber für den Käufer ein Beleg ist, dass es sich um eine eingetragene Zucht handelt und der Züchter sich an die Zuchtrichtlinien seines Verbands hält.
In diesen wird beispielsweise vorgeschrieben, auf welche Krankheiten die Zuchtkatzen getestet werden müssen, wie häufig Katzen gedeckt werden dürfen, welche Katzen von der Zucht ausgeschlossen werden müssen, welche Impfungen die Kitten vor dem Auszug erhalten müssen, etc.
Nun ist es aber eben so, dass man mit einer seriösen Zucht nicht wirklich viel verdient. Die Untersuchungen der Elterntiere, die Versorgung der Kitten, die Preise für neue Zuchtkatzen...
Das ist ein ganzer Berg an Kosten, der anfällt, wenn man es "richtig" machen will und eben nicht nur planlos drauf los vermehrt ohne jegliche Ahnung, welche Folgen das für den Nachwuchs haben könnte. Und noch dazu mit der falschen Absicht, die nämlich bei einem Vermehrer eben nur "Gewinn" lautet. Deswegen spart man sich einfach all die Untersuchungen und Impfungen - auf Kosten der Gesundheit der Tiere.
Ich möchte hiermit übrigens auch kein Plädoyer für Katzenzucht abgegeben. Solange im Tierschutz noch tausende von Katzen auf ein neues Zuhause warten und Millionen von Streunern auf den Straßen ums Überleben kämpfen, ist die Zucht von Rassetieren in meinen Augen eine sehr fragwürdig Angelegenheit.
Ich hätte liebend gerne eine Kitten vom Züchter genommen, ich habe fast 2 Monate nach Kitten gesucht und angefragt.. mit Stammbaum und allem drum und dran ist man in 90% der Fälle im mittleren 4stelligen Bereich gewesen. Selbst Tierheime im Umkreis von 100km habe ich abgesucht.
Warum du nicht fündig geworden bist, ist ganz einfach zu erklären:
1. Da die Nachfrage nach Katzen in den letzten 12 Monaten extrem gestiegen ist und vor allem Jungtiere dabei sehr begehrt sind, haben die meisten Tierheime/Tierschutzvereine im Moment deutlich mehr Anfragen als verfügbare Jungtiere.
2. Die Kitten-Saison im Tierschutz hat noch nicht begonnen. Die meisten jungen Katzen kommen frühestens Ende März/April auf die Welt und werden dementsprechend erst ab Mai/Juni vermittelbar sein.
3. Seriöse Züchter haben im Moment sehr lange Wartelisten oder haben die Zucht sogar komplett ausgesetzt, weil sie unter den aktuellen Bedingungen keine Tiere vermitteln wollen.
Sinnvoll wäre es gewesen, einfach noch ein paar Monate zu warten. Spätestens im Sommer werden die Tierheime wieder überflutet mit lauter Kitten und zusätzlich auch noch all den jungen Abgabetieren, die während der letzten 12 Monate unbedacht angeschafft wurden und nun doch zu viel Arbeit machen/Geld kosten/lästig sind.