Guten Morgen
@Mirabella18 ,
ich hab heute Nacht - ich habe ein Baby und bin nachts mal öfter wach 😅 - über deine Frage nachgedacht und dachte, ich berichte dir einfach mal kurz von uns.
Ich bin mit Tieren aufgewachsen und hatte nie eine "Tier-Pause", habe also die Grundpanik von der du sprichst nicht unbedingt wenn ein neues Tier in mein Leben kommt. ABER wir sind vor kurzem wie die Jungfrau zum Kind zu zwei kleinen Katern gekommen und das hat einiges auf den Kopf gestellt. Deswegen bin ich hier gelandet und konnte mit Hilfe des Forums einiges verbessern bei uns - momentan läuft es gut, und das nur etwas weniger als zwei Wochen nachdem die zwei hier das erste Mal aufgetaucht sind.
Als die zwei plötzlich aufschlugen hatte ich auch so schrittweise Panik - wie mach ich das jetzt, was mache ich wenn..., was brauchen die denn jetzt, etc. Ich hatte wenig Ahnung von Katzen, man möchte eigentlich sagen "gar keine". 😅 Besonders hab ich Panik geschoben, weil ich hier eben ein 4 Monate altes Baby habe und ihn vor eingeschleppten Krankheiten oder Parasiten schützen möchte, die Kitten aber auch aufnehmen und schützen wollte und ich wusste nicht wie das zusammen klappen kann. Außerdem fahren wir am Sonntag in den Urlaub, eine Woche lang, und ich hatte keinen blassen Schimmer was ich machen soll.
Lange Rede kurzer Sinn - jedes Einzelproblem lässt sich lösen und wenn man sich vorbereiten kann, etwas ein bisschen planen kann, wie z.B. Urlaubsbetreuung, dann sind die einzelnen Probleme gar nicht mehr so groß und unlösbar. Das habe ich bei all meinen Tieren gelernt, man muss nur wollen. Wenn du also Angst hast nie wieder in den Urlaub fahren zu können wegen ein/zwei Kätzchen, dann ist das eigentlich unbegründet.
Und hier kommen jetzt die zwei Kitten ins Spiel und das Thema Einzelhaltung - ich hab zwei Brüder. Die Tatsache, dass die beiden zu zweit sind bringt natürlich mehr Kosten für mich beim Tierarzt zum Beispiel, aber auch Entlastung. Denn die zwei sind für einander da, sie ergänzen sich super und helfen sich gegenseitig.
Der eine - Kalle - ist der Menschenfreund. Es waren Bauernhof-Kitten die Menschen nicht gewohnt waren oder keine guten Erfahrungen gemacht haben, aber Kalle schien optimistischer zu sein als sein Bruder. Er war es, der den beiden die "Futterquelle Mensch" erschlossen hat, in dem er zuerst auf mich zu kam. Sein Bruder, Bosse, kam sehr vorsichtig hinterher und hat sich erst gar nicht anfassen lassen. Kalles Vertrauen in mich haben die zwei es zu verdanken, dass sie doch immer näher kamen, Futter bekamen, und letzten Endes dann auch eingefangen werden konnten. Bosse ist allerdings derjenige der ihnen neues Territorium erschließt und immer voran geht, wenn es anderen Mut braucht. Er ist irgendwie deutlich erwachsener und Kalle kann seinem großen Bruder folgen, wenn es in neue Zimmer geht, zum Beispiel. Dann geht Bosse strammen Schrittes voraus und Kalle wackelt fröhlich hinterher.
Die beiden kuscheln sehr sehr gern mit mir, spielen aber lieber zusammen. Da bin ich auch froh drüber, denn ihr Spiel ist mit Krallen und Zähnchen und meine Kleidung und Hände wären sicher bald Konfetti, wenn ich versuchen würde das nachzuahmen. Kann ich nicht. Die zwei gehen kullernd über Tische und Bänke und haben einen Heidenspaß. Wenn Kalle zu mir schmusen kommt und dann spielen will, meine Hand oder mein Bein "angreift" dann schubss ich ihn weg und dann geht er zu Bosse. Da hat er ein gutes Ventil für seine Energie und die beiden haben Spaß und sind viel ausgeglichener.
Und das sind alles nur Beobachtungen aus knapp zwei Wochen mit ihnen! Ich freu mich drauf die zwei Brüder weiter beobachten zu können und noch mehr zu sehen.
Dass sie zu zweit sind bringt mir auch total Entlastung und ich kann sie allein in ihren Quarantäne-Zimmern lassen und mich um mein Kind kümmern. Sie haben ja sich zum spielen und kuscheln und sitzen nicht einsam rum bis ein Mensch kommt. Klar brauchen sie viel Ansprache und genießen das auch - ich ja auch - aber sie brauchen mich nicht rund um die Uhr.
Und jetzt in unserem Urlaub kommt ein Nachbar zwei Mal am Tag zum füttern und über den Rest mache ich mir keine Sorgen, denn sie haben ja sich. Ist zwar einsamer als sonst, aber okay. Einer allein würde mir sehr leid tun, eine Woche lang einsam im Haus.
Lange Rede kurzer Sinn - abgesehen von den Kosten zeigen sich zwei Kitten nicht komplizierter als eins, im Gegenteil - ich hab mehr Freizeit und mehr Spaß beim beobachten.
Liebe Grüße
Diana