Hallo,
also ich persönlich glaube auch nicht an diese Verschwörungstheorie (und als das betrachte ich sie, sorry). Vor allen Dingen diese These mit den Punkten (roter Punkt auf dem Körbchen = rote Katze gehört zu dem Haus usw.). Woher wollen die denn wissen, wieviele Katzen, welcher Farben zu einem bestimmten Haushalt gehören? Selbst wenn sie Tage lang die Gegend ausspionieren würden, wäre es doch immer noch nicht ersichtlich, wie viele Katzen dort wirklich leben und welche zu welchem Haus gehören. Ich lebe schon seit sehr vielen Jahren in unserem Ort und weiß immer noch nicht zu 100 % welche Katze zu wem gehört und wer wie viele hat. Es ist ja nicht so, dass die Katzen alle brav aufgereiht vor den entsprechenden haustüren sitzen. Außerdem ist das Revier der meisten Freigänger doch größer als eine Radius von vielleicht zwei Metern um ihre Haustür herum.
Selbst wenn sich die Katzen mit Duftstoffen anlocken ließen, so würde sich doch nicht jede einfach so fangen lassen. Natürlich würden diese Menschen über gute Fangtechniken verfügen, aber Katzen sind auch wendig, wehrhaft und schnell. Manchmal müsste es einfach ausfälliges Theater geben, dazu das Geräusch eines Autos - da stünde ich als Katzenbesitzer sofort vor der Tür.
Natürlich könnten die Körbe als Alibi für ein nächtliches Rumtreiben dienen. Aber auch daran glaube ich eherlich gesagt nicht. Irgendwann wäre das mit Sicherheit schon mal aufgefallen und irgendwer hätte tatsächlich beobachtete, wie Katzen eingefangen worden wären. Schließlich ist überall irgendjemand auch mal Nachts wach. Wir sind nur ein kleiner Ort, aber trotzdem brennt Nachts immer irgendwo Licht. Irgendwer ist wach, in Abständen auch immer irgendjemand auf der Straße. Das wäre doch viel zu gefährlich und müsste bei der angeblichen Häufe der Fälle sicher einmal aufgefallen sein.
Auch der Lohn dieses Aufwands ist mir völlig schleierhaft. Katzen kann man auch ohne dieses Tam Tam leider fast überall umsonst bekommen und Katzenfell ist in einigen asiatischen Ländern wirklich extrem billig. Da wäre es sicherlich lohnender die alten klamotten zu verscherbeln (was bei den unseriöse wohl z. T. auch passiert).
Jedenfalls haben wir hier häufig diese Sammlungen und konnten in all den Jahren noch nie einen Zusammanhang mit verschwundenen Katzen feststellen. Auch schlich hier noch nie jemand von denen nachts herum. Bei uns hängen allerdings auch immer Schildchen mit Name und Kontaktdaten des Hilfswerks und Zweck der Sammlung an den Körben und Eimern (ansonsten würde ich sie auch ganz stumpf von der Haustür wegstellen). Am nächsten Tag werden dann die Sachen eingesammelt.
Obwohl wir nur ein kleiner Ort sind hatten wir hier schon einige schreckliche Vorfälle mit verschwundenen Tieren. Nachbarn, die reihenweise Hunde und Katzen vergifteten, bis man ihnen auf die Schliche kam. Einen Verrückten, der viele Haustiere stahl, tötete und ihre Kadaver in einem Teich verschwinden ließ (er klaute z.B. nachts die Kaninchen aus den Ställen - in dem Teich fand man später sogar einige getötete Wildtiere). Alles furchtbare und unvorstellbare Dinge - aber; Kleidersammler, die es auf Katzen abgesehen haben, das gab es hier zum Glück noch nicht.
Wenn einige Tiere verschwinden und schmerzlich vermisst werden, ist es glaub ich ganz normal, dass verzweifelt nach Erklärungen gesucht wird. Hieraus können sich dann zum Teil Theorien ergeben, die in diesem Moment vielleicht logisch erscheinen, es bei genauerer Betrachtung aber kaum sind (ich z.B. hatte als Kind mal ein von Hand aufgezogenes und sehr zahmes Zwerghuhn, eines Tages war es plötzlich verschwunden. Das konnte ich mir nicht erklären. Irgendwann war ich felsenfest davon überzeugt, dass die Bauarbeiter vom Nachbargrundstück es geschlachtet hätten - bis der Habicht dann auch die Hühner vom Nachbarn holte...).
Trotzdem ist Vorsicht natürlich besser als Nachsicht, das sehe ich auch so.
Liebe Grüße