Ich muss sagen, die Kleine macht Fortschritte. Ich habe das Klo nicht unters Bett gestellt, jedoch steht es direkt auf ihrem gewöhnlichen Weg in Richtung des Bettes - es scheint geklappt zu haben, wenngleich ich auch noch nicht sagen kann ob es nur purer Zufall war oder Absicht, aber die Kleine hat tatsächlich ihr erstes Geschäft ins "richtige" Klo gemacht. Es steht zwar immer noch in der unmittelabaren Nähe meines Bettes, aber ich glaube da lässt sich mit der Zeit was machen.
Das ist doch schon ein erster Erfolg und freut mich für das Kätzchen und für dich.
Sobald es selbstverständlich wird, dass die Kleine das Klo benutzt, kannst du es langsam, jeden Tag ein paar Zentimeter weiter, von deinem Bett entfernen.
Jetzt mal noch eine andere Frage: Die Kleine scheint zur Zeit etwas wenig Bewegung und Beschäftigung zu haben und miaut immerzu sehr weinerisch und klagend, wenn man gerade nicht mit ihr beschäftigt ist.
Das ist verständlich. Sie war auf dem Bauernhof wohl immer mit anderen Katzen zusammen, jetzt ist sie plötzlich allein und der Mensch, der bisher nur wenig Bedeutung für sie hatte, bedroht sie (aus ihrer Sicht) an allen Ecken und Enden.
Dass sie ruhig ist, wenn du dich mit ihr beschäftigst, wird wohl eher ein Schutzverhalten sein, so in der Art " hoffentlich verschwindet das unheimliche Ding bald, am besten bin ich ganz still".
Momentan ist sie jedoch noch nicht mutig genug um mit mir in Kontakt zu kommen, sodass ich sie nicht beschäftigen kann
Ich habe hier zwei kleine Kater, Tony und Felix.
Als ich sie bekam, waren sie knapp 7 Wochen alt und scheu. Sie hatten ein Zimmer für sich, immer wenn ich das Zimmer betreten habe, sind sie in irgendwelche Ecken verschwunden.
Ich habe die Beiden einfach ignoriert, habe aufgeräumt, Klo saubergemacht, Futter hingestellt und mich dann einige Meter entfernt auf den Boden gesetzt.
Die ganze Zeit habe ich leise irgendeinen Unsinn vor mich hin erzählt, die Kater aber nicht beachtet.
Felix ist etwas mutiger und kam dann meist als Erster aus seinem Versteck.
Ich habe ihn nicht beachtet, weiter vor mich hingebrabbelt und wurde dann bald von 4 Augen genau beobachtet.
Irgendwann schlichen die Beiden dann zum Futter, danach wurde ich wieder genau betrachtet.
Nach ein paar Tagen kam Felix als Erster zu mir und begann auf meinen Beinen herumzukrabbeln, Tony folgte, als er sah, dass nichts passierte.
Wichtig war, dass ich so klein wie möglich war und sie nicht anstarrte.
Selbst das Spielen mit der Angel machte ich auf dem Boden sitzend.
Nach gut einer Woche versteckten sie sich nicht mehr, wenn ich kam und von da an gab es täglich Fortschritte.
Heute mit 15 Wochen kommen sie zum Schmusen, bewegen sich sicher im ganzen Haus und ich kann sie jederzeit hochnehmen und streicheln.
Tony hat sich dabei sehr an Felix orientiert, ohne Felix wäre es sehr viel mühevoller gewesen, Tony seine Angst zu nehmen.
Wenn ich nicht in dem Zimmer war, konnte ich von draußen aber sehr gut hören, wie die Beiden herumtobten und spielten.
Sie beschäftigen sich vorwiegend gegenseitig, das ist heute nicht viel anders.
Und glaub mir, auf diese Art und Weise kannst du deine Kleine nicht beschäftigen, nicht mit noch soviel Spielzeug.
Nun kann ich aber nicht den ganzen Tag auf dem Boden liegen und mit ihr reden, vorallem nicht Nachts. Und die letzte Nacht konnte ich mithilfe von Ohrstöpseln gerade so schlafen.
Der einzige Rat, den ich dir geben kann und das einzig Richtige wäre, ein zweites Kätzchen dazuzusetzen, im Optimalfall ein Geschwisterchen.
Du kannst dir Ohrstöpsel holen, die Kleine muss ihren Schmerz aushalten, ohne irgendeine Hoffnung.
Und denke nicht, dass sie es überwunden hat, wenn sie irgendwann nicht mehr weint, sie hat dann einfach resigniert.
Und bitte, ich habe verstanden, dass eine zweite Katze ein unbedingtes Muss ist, aber das steht zur Zeit ausser Frage.
Vielen Dank schonmal für die Ratschläge an alle bis jetzt, und für alle kommenden auch.
Das Spielzeug wird dann interessant werden, wenn ein zweites Kitten da ist, mit dem sie sich sicher fühlt.
Felix war einen Tag lang allein bei mir, er hat sich für nichts interessiert, war apathisch. Als sein Brüderchen kam, ist er tatsächlich von einer Sekunde zur anderen zum Leben erwacht.
Er ging aufs Klo, er fraß und wurde gesund.
Er hat buchstäblich Glückssprünge vollführt, ist durchs ganze Zimmer gerannt, völlig außer sich. Der gleiche Kater, der Minuten zuvor teilnahmslos in seinem Körbchen lag.
Ich habe schon einige Jahre Katzen und wußte, dass es für Kitten wichtig ist, nicht allein zu sein, aber die Verwandlung von Felix, als sein Brüderchen auftauchte, hat mich buchstäblich umgehauen.
In ihrer ersten Woche bei mir
Vor ein paar Tagen.
Genau das kannst du deinem Kätzchen niemals geben, diese Sicherheit, diese Geborgenheit. Denn du hast noch dein eigenes Leben und kannst nicht immer verfügbar sein.
Bitte denk darüber nach und lass die Kleine nicht verkümmern.