Also, Frühkastration...
Ist in meinen Augen genauso wie mit Freilaufhaltung: In einer idealen Welt müsste man sich über so etwas überhaupt keine Gedanken machen.
Aber leider ist unsere Welt irgendwie überhaupt nicht ideal, vor allem was Katzen angeht.
Ich kann gut nachvollziehen, wenn ein Züchter nicht nur einmal sondern wiederholt Probleme damit hatte, dass sich an Kastrationsvereinbarungen nicht gehalten wurde und mit seinen Katzen nicht nur vermehrt wurde sondern - wie das leider bei vereinslosen Vermehrern ohne Vereinskontrolle oft der Fall ist - mit viel zu vielen Würfen in viel zu kurzer Zeit völlig ausgelaugt wurde, dass dieser Züchter dann sagt, Kitten gehen bei mir nur noch frühkastriert raus - zu ihrem Schutz!
Und bei Tierschutzkatzen kann ich es wirklich zu 100% nachvollziehen, wenn die nur frühkastriert vermittelt werden, bzw. kann ich es definitiv nicht nachvollziehen, dass unser Tierheim dies nicht praktiziert, denn es ist jedes Jahr spätestens ab Ende Juni komplett dicht, überfüllt und hat Aufnahmestopp wegen der Kätzchenschwemme.
Ich denke, der richtige Zeitpunkt zu kastrieren ist mit 5-6 Monaten, bis dahin sind das keine "Babys" mehr und durch die gute Ernährung fangen um diese Zeit selbst spätentwickelnde Rassen wie Norweger, Coons und Briten schon mit dem Interesse am anderen Geschlecht bzw. dem Rollen an.
Die Katzen die ich kenne, die in diesem Alter kastriert wurden haben sich jedenfalls alle super entwickelt, sind größer, kräftiger und stehen super im Fell.
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Zum Ausgangsthema: In diesem Fall würde ich - wie ja schon mehrfach nun angeraten wurde - den Kater umgehend kastrieren lassen damit gute Chancen bestehen dass er die Hormone schon abgebaut hat bis es die Zusammenführung gibt.
Allerdings würde ich nicht ein, sondern zwei Kitten zu ihm vergesellschaften.
Auch so ein relativ junger Kater kann in der - für ihn, gemessen an seinem Alter - langen Einzelhaltung schon so geprägt worden sein dass er eine zweite Katze, gerade ein lebhaftes Kitten nur schwer akzeptiert.
Wir haben zu unserem Senior von damals 9 Jahren der sich nur noch dafür interessierte, welche Seite der Couch er zum Schlafen nimmt, auch zwei Kitten geholt und er ist so toll aufgelebt nachdem er ihnen erst mal ein paar Monate lang beim Spielen zugeschaut hat. Zuvor hatten wir einen 10 Monate alten Kater zu ihm gegeben gehabt, der sich jedoch nur im Verhalten an den Senior angepasst hatte und auch voll zur Couchpotato mutiert war.
Die zwei Kitten haben da wieder richtig toll Leben in die Bude gebracht, dabei wurde aber keiner der Couchies genervt sondern sie haben immer lange beobachtet und irgendwann dann von sich aus mitgemischt.
Ich kenne sehr viele Leute die Kitten im Doppelpack zu älteren Katzen genommen haben und alle sind so zufrieden damit!