bluesue71
Forenprofi
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- 5. November 2009
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- 1.022
- Ort
- Saarland
Ein gewisses Problem ist, dass es hier zu viele Dogmen gibt.
Es wird ganz häufig Gelesenes nachgeredet und als gesicherte Erkenntnis weitergetragen, ob fundiert, bewiesen oder nicht.. Es ist aber doch nicht immer nur alles schwarz oder weiß, es gibt doch auch die Graustufen und den Individualfall, den man anschauen muss.
Ein ganz großes solches Dogma ist die Sache mit dem "So früh und so schnell wie möglich kastrieren".
Es gibt ja nun konträre Meinungen, Studien oder was auch immer beider 'Parteien' dazu. Ich für meinen Teil traue weder so einfach jeder Studie oder Statistik, deren Ergebnisse aus irgendwelchen Gründen beeinflusst sein könnten, noch jedem Google-Suchergebnis. Es steht so viel geschrieben.. Und ich weiß, dass ICH nicht auf dem Wissensstand bin, mir ein fundiertes Urteil zutrauen zu können. Ich gehe sogar weit zu behaupten, dass die Frühkastra in Deutschland noch nicht lange genug in entsprechendem Umfang praktiziert wird, um genügend Langzeitergebnisse zu haben und Erkenntnisse daraus als gesichert zu erklären... Das alte Dilemma eben: Fakt oder nur Meinung? Tja..
Ich selber bin aus diesem Unsicherheitsfaktor heraus sowohl gegen Frühkastrationen allgemein als auch frühe Kastration von Katern (damit meine ich mit weniger als 5-6 Monaten), da ich schlicht nicht genug über alle Nachteile und Risiken weiß - ausgenommen natürlich die dringende Notwendigkeit nach den schon genannten Beispielen (Trächtigkeitsrisiko, Tierschutz etc.). Bei einer weiblichen Katze sehe ich eine mögliche frühere Notwendigkeit, wenn sie früh geschlechtsreif wird und ich annehmen muss, dass die Rolligkeit ihr mehr Schaden zufügt als eine Hinauszögerung der Kastra ihr nützen könnte. Das ist doch allerdings auch noch ein wenig eine Sache der Abwägung eines Tierarztes UND unseres eigenen Ermessens als verantwortungsbewusster Tierhalter..
Bei meiner Jüngsten z. B. musste ich die Kastra wg. ihrer Krankheit hinausziehen, bis sie 7 Monate alt war, sie war davor 3x rollig, die Kastra ist völlig normal gelaufen und Miez war dann dabei rundum gesund. Und ich bin heilfroh darüber, mich darüber damals hier im Forum NICHT ausgelassen zu haben. Was hätte ich da wohl alles zu hören bekommen. Meine beiden anderen Katzen stammen aus dem Tierschutz und wurden erst zweijährig kastriert (ohne vorher je geworfen zu haben). Bei beiden kam es trotz des späten Kastra-Zeitpunktes weder zur Dauerrolligkeit noch zur Gebärmutterentzündung. Wobei ich mir dieser Risiken durchaus bewusst bin. Ich will damit nur sagen: Es kommt nicht zwangsläufig dazu.
Ich würde mir einfach aufgrund dessen, was ich irgendwo gehört oder gelesen habe, nicht anmaßen, alles darüber besser zu wissen.. z. B. dass alle Katzenrassen gleichfrüh kastriert werden sollen/können.. Wie käme ich dazu? Irgendwo stößt man doch an seine eigenen Grenzen, nicht?
Den Vergleich mit dem Menschen, der ja nun ebenfalls ein Säugetier unter hormoneller Beeinflussung ist, halte ich übrigens gar nicht für weit hergeholt! Und ich sehe für Nelys Kater jetzt keine akute ganz Notwendigkeit oder Bedrängnis, SOFORT kastriert werden zu müssen, und ich denke, sie wird das in Rücksprache mit ihrem TA schon in nächster Zeit tun. Die Markierungsproblematik wird auch nicht zwangsläufig eintreten. Kann, klar. Muss aber nicht. Nicht alle spät kastrierten Kater fangen an zu markieren, und nicht alle frühkastrierten lassen es sein.. Ich hatte mal einen zeitig kastrierten Kater, dem aber der Geruch meines Weichspülers an der nassen Wäsche auf dem Wäscheständer einfach nicht gefallen hat. Das war nicht lustig ;-) Bei Erwischen: Neu waschen.. Im Verdachtsfall: Ebenfalls neu waschen...
Im Fall von Nelys Kater besteht jedenfalls kaum ein akuter Notfall. Ich finde die Kritik an Nelys Äußerungen dahingehend wirklich überzogen.
Das Vermehrungs-Thema sehe ich hingegen aus den bekannten guten Gründen sehr eng. Ich würde KEINE Katze freiwillig Junge kriegen lassen und selber auch keine vom Züchter nehmen. Tierschutzbabies oder welche aus einem echten Uups-Wurf dagegen JA. Die sind nun mal auf der Welt, brauchen ein liebevolles Heim genauso wie alle anderen.. Und ich habe meine kleine ausgesetzte Maus auch nicht erst nach ihrem Gesundheitszeugnis gefragt, bevor ich sie aufgenommen hab.
Den Altersunterschied sehe ich nicht so arg, ich habe bei der Zusammenführung eines Dreimonats-Kitten mit den damals 3-jährigen anderen beiden keine größeren Negativerfahrungen gemacht, mal abgesehen von der anfänglichen extremen Spielwut der Kleinen und ihrem Grenzen-Austesten gegenüber den Großen. Ich würde aber dennoch den BKH-Buben nicht länger als unbedingt nötig ohne Kumpel lassen, Nely. Er braucht wirklich dringend Katzengesellschaft, und mit jedem weiteren Monat, den er bei Euch alleine verbringt, wird er ein Stück mehr zum "Platzhirsch". Ich würde mich daher wohl gegen eines der jetzt noch ganz kleinen Kitten im Familienkreis entscheiden. Ich habe aber auch ein gewisses Verständnis dafür, wenn Du das nicht möchtest..
Es wird ganz häufig Gelesenes nachgeredet und als gesicherte Erkenntnis weitergetragen, ob fundiert, bewiesen oder nicht.. Es ist aber doch nicht immer nur alles schwarz oder weiß, es gibt doch auch die Graustufen und den Individualfall, den man anschauen muss.
Ein ganz großes solches Dogma ist die Sache mit dem "So früh und so schnell wie möglich kastrieren".
Es gibt ja nun konträre Meinungen, Studien oder was auch immer beider 'Parteien' dazu. Ich für meinen Teil traue weder so einfach jeder Studie oder Statistik, deren Ergebnisse aus irgendwelchen Gründen beeinflusst sein könnten, noch jedem Google-Suchergebnis. Es steht so viel geschrieben.. Und ich weiß, dass ICH nicht auf dem Wissensstand bin, mir ein fundiertes Urteil zutrauen zu können. Ich gehe sogar weit zu behaupten, dass die Frühkastra in Deutschland noch nicht lange genug in entsprechendem Umfang praktiziert wird, um genügend Langzeitergebnisse zu haben und Erkenntnisse daraus als gesichert zu erklären... Das alte Dilemma eben: Fakt oder nur Meinung? Tja..
Ich selber bin aus diesem Unsicherheitsfaktor heraus sowohl gegen Frühkastrationen allgemein als auch frühe Kastration von Katern (damit meine ich mit weniger als 5-6 Monaten), da ich schlicht nicht genug über alle Nachteile und Risiken weiß - ausgenommen natürlich die dringende Notwendigkeit nach den schon genannten Beispielen (Trächtigkeitsrisiko, Tierschutz etc.). Bei einer weiblichen Katze sehe ich eine mögliche frühere Notwendigkeit, wenn sie früh geschlechtsreif wird und ich annehmen muss, dass die Rolligkeit ihr mehr Schaden zufügt als eine Hinauszögerung der Kastra ihr nützen könnte. Das ist doch allerdings auch noch ein wenig eine Sache der Abwägung eines Tierarztes UND unseres eigenen Ermessens als verantwortungsbewusster Tierhalter..
Bei meiner Jüngsten z. B. musste ich die Kastra wg. ihrer Krankheit hinausziehen, bis sie 7 Monate alt war, sie war davor 3x rollig, die Kastra ist völlig normal gelaufen und Miez war dann dabei rundum gesund. Und ich bin heilfroh darüber, mich darüber damals hier im Forum NICHT ausgelassen zu haben. Was hätte ich da wohl alles zu hören bekommen. Meine beiden anderen Katzen stammen aus dem Tierschutz und wurden erst zweijährig kastriert (ohne vorher je geworfen zu haben). Bei beiden kam es trotz des späten Kastra-Zeitpunktes weder zur Dauerrolligkeit noch zur Gebärmutterentzündung. Wobei ich mir dieser Risiken durchaus bewusst bin. Ich will damit nur sagen: Es kommt nicht zwangsläufig dazu.
Ich würde mir einfach aufgrund dessen, was ich irgendwo gehört oder gelesen habe, nicht anmaßen, alles darüber besser zu wissen.. z. B. dass alle Katzenrassen gleichfrüh kastriert werden sollen/können.. Wie käme ich dazu? Irgendwo stößt man doch an seine eigenen Grenzen, nicht?
Den Vergleich mit dem Menschen, der ja nun ebenfalls ein Säugetier unter hormoneller Beeinflussung ist, halte ich übrigens gar nicht für weit hergeholt! Und ich sehe für Nelys Kater jetzt keine akute ganz Notwendigkeit oder Bedrängnis, SOFORT kastriert werden zu müssen, und ich denke, sie wird das in Rücksprache mit ihrem TA schon in nächster Zeit tun. Die Markierungsproblematik wird auch nicht zwangsläufig eintreten. Kann, klar. Muss aber nicht. Nicht alle spät kastrierten Kater fangen an zu markieren, und nicht alle frühkastrierten lassen es sein.. Ich hatte mal einen zeitig kastrierten Kater, dem aber der Geruch meines Weichspülers an der nassen Wäsche auf dem Wäscheständer einfach nicht gefallen hat. Das war nicht lustig ;-) Bei Erwischen: Neu waschen.. Im Verdachtsfall: Ebenfalls neu waschen...
Im Fall von Nelys Kater besteht jedenfalls kaum ein akuter Notfall. Ich finde die Kritik an Nelys Äußerungen dahingehend wirklich überzogen.
Das Vermehrungs-Thema sehe ich hingegen aus den bekannten guten Gründen sehr eng. Ich würde KEINE Katze freiwillig Junge kriegen lassen und selber auch keine vom Züchter nehmen. Tierschutzbabies oder welche aus einem echten Uups-Wurf dagegen JA. Die sind nun mal auf der Welt, brauchen ein liebevolles Heim genauso wie alle anderen.. Und ich habe meine kleine ausgesetzte Maus auch nicht erst nach ihrem Gesundheitszeugnis gefragt, bevor ich sie aufgenommen hab.
Den Altersunterschied sehe ich nicht so arg, ich habe bei der Zusammenführung eines Dreimonats-Kitten mit den damals 3-jährigen anderen beiden keine größeren Negativerfahrungen gemacht, mal abgesehen von der anfänglichen extremen Spielwut der Kleinen und ihrem Grenzen-Austesten gegenüber den Großen. Ich würde aber dennoch den BKH-Buben nicht länger als unbedingt nötig ohne Kumpel lassen, Nely. Er braucht wirklich dringend Katzengesellschaft, und mit jedem weiteren Monat, den er bei Euch alleine verbringt, wird er ein Stück mehr zum "Platzhirsch". Ich würde mich daher wohl gegen eines der jetzt noch ganz kleinen Kitten im Familienkreis entscheiden. Ich habe aber auch ein gewisses Verständnis dafür, wenn Du das nicht möchtest..