Was wäre denn die Reaktion der werten Elternschaft hier auf das Szenario:
Kind tritt Hund, Hund erschrickt und beisst das Kind.
?
Definiere den Tritt!
Situation 1: Einer meiner Söhne (7 und 9 Jahre) würde jetzt meinen Hund treten (also richtig böswillig, nicht nur kurz aus Versehen auf den Schwanz), ich meine in ihrem jetzigen Alter und unser Hund würde beissen.
Ich bin ehrlich, ich hätte dann mehr als ein Problem. Ich könnte, glaube ich, diesem Hund (je nachdem wie der Biss ausgefallen ist, ich gehe jetzt mal von der Situation richtig schön doll ins Gesicht aus) nicht mehr vertrauen. Ich würde aber zusehen, das er nicht eingeschläfert wird. Ich weiß nicht, in wie weit man das beeinflussen kann, aber ich würde zusehen, das der Hund in erfahrene Hände kommt, zu jemanden der keine Kinder hat.
ABER, ich hätte ein weiteres großes Problem, nämlich mit meinem Sohn, mit dem würde ich (ernsthaft jetzt, kein Spruch) zu einem Kinderpsychiater gehen. Denn in diesem Alter ein Familienmitglied mit voller Absicht und aus Boshaftigkeit zu treten...da klemmt es irgendwo.
...ich würde auch nicht wollen, das der Hund sich weiterhin mit meinem Sohn auseinander setzen muss. Ich denke, es wäre dem Tier unverantwortlich gegenüber weiterhin mit einem Kind zusammen zuleben, das offensichtlich grade ein große Problem mit der Aggressionsbewältigung hat.
Situation 2: Kind trampelt aus Versehen dem Hund auf den Schwanz, Hund schnappt kurz, es passiert nicht viel. Pech! Hoffentlich haben beide etwas gelernt. Kind, mach die Augen auf und guck zu wo Du hinlatschst. Hund, lieg halt nicht immer im Weg.
Situation 3: Kind trampelt wieder aus Versehen dem Hund auf den Schwanz, Hund reagiert unverhältnismäßig aggro und beisst gleich ordentlich zu.
In diesem Fall müsste der Hund auch weg. Denn das kann in einem Haushalt mit Kinder immer wieder passieren. Die Verantwortung würde ich nicht übernehmen und ich würde auch hier zusehen, warum das so ist. Sprich, hat der Hund ein Aggressionsproblem oder ist schlecht sozialisiert. In jedem Fall würde ich immer versuchen, das der Hund nicht eingeschläfert wird.
Ich bin mit einem Hund aufgewachsen (Nestor, der Bobtail
), ich kenne Situation 3 nicht. Dazu muss ich allerdings folgendes sagen, auch wenn das Forum gleich wieder wackelt. Meine Mutter ist ein Hundemensch durch und durch. Sie hatte bis vor ein paar Jahren immer Hunde in allen möglichen Farben und Größen. Sie hat immer gesagt:
Wenn ich einen Hund aufnehmen möchte, solange die Kinder klein sind, dann nur einen Welpen und am liebsten von einem Züchter meiner Wahl.
Warum? Sie argumentiert folgendermaßen:
Ein Welpe wächst von kleinauf mit den Kinder auf. Ich sehe mir die Zuchtstätte an und die Mutter und wenn die gut auf den Menschen sozialisiert ist, dann sind die Welpen auch dementsprechend mit Menschen entspannt.
Bei einem älteren Tier aus dem Tierheim, weiß ich nicht was es erlebt hat, ich kann nicht mit Sicherheit ausschließen, das der Hund nicht in bestimmten, für uns unerklärlichen Situationen aggressiv, aufgrund der Vergangenheit, reagiert. Bei einem Welpen habe ich Angst, das es aufgrund einer unsozialisierten Mutter zu einer Fehlprägung kommt.
Ich weiß nicht, ob das so ist, oder ob das Blödsinn ist. Ich weiß aber, das man unseren Bobtail auf den Schwanz treten konnte (ja, er hatte einen) ohne gleich angefallen zu werden. Wenn wir Kiddis zu grob beim bürsten waren hat er das laut und deutlich kund getan...und wir haben uns entschuldigt. Das Vertrauen meiner Mutter in diesen Hund ging soweit, das meine damals 2 jährige Schwester ihn an die Leine nahm und mit ihm Trepp- und Treppab gelaufen ist. Ein Satz von Nestor und meine Schwester wäre die Treppe runtergeflogen...wahrscheinlich in hohen Bogen. Sie sagt bis heute, das der Hund der beste Babysitter war, den sie jemals hatte.