Wenn die Vermittlung in die Hose geht...
Ich brauche mal Trost. Vielleicht auch Rat.
Ich habe vor zwei Jahren einen jungen Kater als Kitten vermittelt. Familie mit Kindern, die Kinder zu Besuch hatten sich in ihn verguckt. Alle Geschwisterkitten waren schon reserviert, ich habe direkt darauf hingewiesen, dass er dann noch jemanden braucht. Die Familie wollte eine junge Katze aus dem Tierheim dazu holen, Geschlecht fand ich nicht optimal, aber dachte mir, ist okay, haben ja beide Freigang, dann gleicht sich das eher aus.
Kater vermittelt, alles schick.
Monate später erfahre ich, dass es Probleme mit ihm gibt, er beißt in Hände und Füße, ist ruppig zu den Kindern.
Ich frage direkt nach der anderen Katze. Pause... öhm, ja, hätten sie doch nicht dazu geholt, ein Kitten sei schon so arbeitsintensiv gewesen.
Ich sage direkt, ich nehme ihn wieder zurück. Nein, die Kinder seien doch jetzt an ihn gewöhnt.
Ich plädiere für eine zweite Katze - keine Chance.
Er sei auch so teuer, hatte Durchfall, würde nun Spezialfutter vom Tierarzt bekommen (er verträgt einfach kein Getreide im NaFu, das hatte ich ihnen auch gesagt). Was Spezialfutter heißt, kann ich mir ja ausrechnen - TroFu.
Mir geht dieser Kater nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe ihn als perfekt sozialisiertes Kitten abgegeben, meine Güte, was muss der gelitten haben, einsam und alleine für ein Jahr im Haus eingesperrt, bis er Freigang bekam. Nun hat er Freigang, war am Anfang wohl sehr zurückhaltend, ich weiß nicht, ob er jetzt größere Streifzüge macht.
Mittlerweile ist die Familie umgezogen, die neue Adresse weiß ich nicht, nur die Stadt. Ich bin demnächst dort und werde sie um einen Besuch bitten, aber da sie ja wissen, dass ihr Verhalten nicht okay war und ist, fürchte ich, dass sie sich rausreden werden.
Und wenn ich da bin und feststelle, dem Kater geht es nicht gut? Natürlich werde ich an ihr Gewissen appelieren, aber mein Vertrauen in sie ist auch echt auf dem Nullpunkt, die erste wichtige Verabmachung, nämlich die einer zweiten Katze, haben sie ja schon eigenmächtig ignoriert.
Alle anderen Vermittlungen sind bisher gut gelaufen, bei jedem anderen Zuhause freue ich mich für die Katzen. Aber dieser Kater tut mir leid, es belastet mich sehr. 🙁 Habt ihr schon mal so was erlebt und wie geht ihr damit um?
Vielleicht ist es auch nicht sooo schlimm, wenn er als Freigänger alleine ist??
Ich werde, falls ich zum Besuch kommen darf, wieder ansprechen dass sie ihn mir geben sollen, wenn er noch „Probleme“ macht. Und natürlich versuchen, Tipps einfließen zu lassen... aber das Wichtigste, nämlich ein Kumpel, darauf werden sie sich nicht einlassen. 🙁
Ich musste mir das mal von der Seele schreiben. Ich habe wahrscheinlich keine Handhabe und gemessen an dem Leben vieler Katzen geht es ihm gut - hat Futter, wenn auch das falsche, und Freigang, auch wenn er ihn vielleicht nicht so sehr nutzt... sie kümmern sich um seine medizinische Versorgung... und immerhin lebt er nicht alleine in der Wohnung. Ich versuche mich selber damit zu beruhigen, aber es belastet mich trotzdem. 🙁
Habt ihr Tipps, Ratschläge? Oder Trost?