Das liest sich schon recht unausgeglichen an und auf Dauer ist das nichts...
...versuch mal bis Weihnachtenn ein bisserl gezielter da ran zu gehen...
* Ihn auspowern
Ich weiß, es ist nicht Sinn der Übung, dass die zwei mit mir spielen - und er nervt damit nachts auch riiiichtig doll - aber so powere ich ihn wenigstens aus. Sonst bedrängt er Lilly ständig.
Für den Anfang kann das "mit dir spielen" schon als Ausgleich dienen.
Auch Katzen, die zu zweit sind, haben gern "ihre" Sielstunden ganz allein mit Dosi. Aber dass sie dich beißen solltest du ganz dringend abgewöhnen.
Halte die Hände etc aus dem Spiel. Immer. Auch nicht mit Fingern "zum spielen animieren". Das ist ganz wichtig, dass beide ganz klar wissen "Menschen angehen ist tabu" auch wenn es spielerisch gemeint ist - also dass du ihnen gar keine Gelegenheit mehr dazu bietest.
Wenn er sie nachts nervt und angeht, dann lenk ihn nicht mit Spielen ab. Denn damit belohnst du ihn quasi für sein Verhalten. Verstärkst es ungewollt. Versuch es "andersherum" anzugehen.
Also dass du ihn auspowerst
bevor er es sich so in ihm anstaut, dass er sie nachts nervt. Mach mit ihm keine Spielstunden, wenn er will, das einfordert, du gerade bemerkst, er braucht das jetzt, etc, sondern richte täglich Spielstunden für ihn ein - so wie es für dich bequem in deinen Tagesablauf passt
🙂
Wenn er dann gerade nicht in Spiellaune ist, dann ist er das eben grad nicht. Aber biete es trotzdem regelmäßig immer wieder zu
ungefähr gleichen Zeiten an (so regelmäßig es eben der Alltag erlaubt) oder an bestimmte Ereignisse geknüpft, zB immer 1 Std nachdem du in die Wohnung gekommen bist.
Auch wenn er das nicht sofort annimmt, ist "am Ball bleiben" wichtig, denn dadurch entsteht mit der Zeit eine Art Ritual, auf das er sich einstellen wird. Teste in diesen "Spielstunden" verschiedenes aus...
"auspowern" zB ner Angel hinerher den KB hoch und runter ist immer gut, aber auch Intelligenzspiele, da lernt er, seine Energie zu konzentrieren.
Lieber über den Tag verteilt mehrere "kleine" Spieleinheiten als 1 lange.
Gerade jetzt würde ich die "längste" Spieleinheit auf den Abend verlegen, ihn dann schön auspowern und gleich im Anschluss gibts das letzte Futtern und gleich im Anschluss wird die Nachtruhe eingeläutet. So hält er die Nacht eher durch.
Dann wäre es aber wichtig, dass du dich auch nachts still verhältst und sein Treiben ignorierst. Sonst versteht er nicht, dass nachts Ruhezeit sein soll. Wenn er nachts Aufmerksamkeit bekommt, warum soll er dann leise sein
😉 Also versuch ihn einesteils tagsüber schön auszupowern, und gleichzeitig nachts konsequent zu sein. So hat er 1 klare Linie, an der er sich orientieren kann und begreift schneller, was du von ihm willst und wie der Tag strukturiert sein soll. Wenn du diese Struktur ganz klar vorgibst, wird er das dann für sich übernehmen.
* ihr Selbstbewusstsein stärken
Auch für sie regelmäßige Spielstunden, aber da würde ich darauf achten, dass du oft "Einzelstunden" mit ihr machst, in der sie sich in Ruhe ausprobieren kann. Niemals loben, wenn sie dich beißt oder irgendwie anders ruppig dir gegenüber verhält. Sie versteht nicht, dass sie das auch beim Kater tun sollte. Ihr Selbstbewusstsein steigert sich automatisch, wenn sie viele Spiel-Erfolgserlebnisse hat und auch wenn sie gewahr wird, dass sich ihre körperlichen Fähigkeiten steigern.
Von daher achte gut darauf, sie anfangs nicht zu überfordern. Mach "leise", ruhige Spiele mit ihr. Einfach die alleinige Aufmerksamkeit von dir wird ihr schon den Rücken für den Alltag stärken
🙂 steigere die Spiele dann langsam nach und nach, so dass sie immer öfter mal an ihre Grenzen kommt und sie überwindet. Achte darauf, Spielstunden immer "positiv zu beenden" und jedesmal zwischendurch wenn sie etwas wagt, oder toll gemacht hat das schön loben.
Versuche nicht, durch loben "mutiges Verhalten herbeizuführen" (etwas erreichen wollen) sondern umgekehrt - wenn sie sich mutiger verhält - das dann schön loben (etwas verstärken), sonst überforderst du sie evtl ungewollt.
* Spiele zu zweit
Das Ungleichgewicht im Spiel ist bei jedem Spielversuch da. Sie haben noch nie "vernünftig" miteinander gespielt.
Sie lernen das am besten, wenn du auch regelmäßig Spiele zu dritt machst. Und auch hier - lieber kurze Spieleinheiten mal übern Tag verteilen als eine lange - das liest sich evtl nach viel an, aber du wirst merken, wenn du es regelmäßig anietest, reichen wenige Minuten am Tag. Die Regelmäßigkeit macht es aus.
Die 2 verstehen sich ja ansonsten gut, versuch in ganz alltägliche Situationen etwas spielerisches einzubauen, zB wenn beide grad entspannt in einen Raum hocken, raschelst du zB mit ner Maus unterm Teppich... oderso... irgendetwas, das sie nicht zu großartigerAktion reizt, sondern "erinfsch nur" zu weit etwas spannendes beobachten. Klar, das wirst du sowieso bereits tun - wichtig ist aber, dass du erstmal "nur" solche harmlosen Mini-spielchen machst, in denen erstmal gar kein Körperkontakt entsteht und es gar nicht darum geht, dass sie nun toll miteinander spielen, sondern in denen sie einfach nur entspannt "im selben Raum" spielen.
ZB setzt du jeden in gebührendem Abstand vor ein eigenes Fummelbrett. Wenn das eh schon problemlos geht - umso besser. Hauptsache sie spielen und werden gewahr - das geht friedlich.
Erst wenn beide entspannt sind, dann (nur als Beispiel) die Fummelbrtetter näher zusammenschieben und wenn das gut klappt - dann erst mal Spiele machen, in denen "leichter" Körperkontakt entstehen könnte.
Mach dann zu dritt erstmal die "leisen" Spiele, sie sie bereits aus den Einzelspielstunden kennt - dann ist sie schonmal sicherer. Spiele, in denen keiner hochgepusht wird, aber eben mal gemeinsam ner Maus in gemäßigtem Tempo hinterhergedackelt wird...
Wie gesagt, das wirst du ja alles bereits, aber wichtig wäre, dass du das nun ganz soft anfängst und ganz langsam steigerst... So steigern sie sich mit... Sonst gibt es eher ein hin und her... mal gehts friedlich ab, mal wieder nicht... Mal mit mehr, mal mit weniger Quereleien... Wenn du soft anfängst und langsam steigerst, haben sie einen kontinuierlichen Weg und steigern sich eher nach und nach, werden immer mutiger und sicherer miteinander.
Und wenn du bemerkst, es ist ok, wenn sie sich auch mal körperlich ab und an in die Quere kommen, wenn sie sich auch mal wehrt, mal durchsetzt, ihm die Grenzen zeigt - dann steigerst du die Spiele, so dass sie immer öfter nebeneinander herrennen oder jagen ohne dass sie gleich (oder jedesmal) verschreckt ist...
Das wird sich automatisch auf ihr Spiel miteinander übertragen.
So in der Art würde ich es versuchen.
Ich meine, das wird auf jeden Fall das miteinander-spielen entspannen.
Ob das dann auch auf Dauer ausreicht so dass du dich dann nach und nach wieder zurücknehmen kannst, steht auf einem anderen Blatt, wenn nicht, hilft evtl nur eine 3. Katze - aber bis Weihnachten ists ja noch hin...