Lotty zieht bei uns ein

[krissi007]

hier ist vor einer halben Stunde die Megagau passiert.

Ich wollte zu Lotty rein. Mein kleiner Kater liegt vor der Tür. Ich schiebe ihn noch bisschen zur Seite und gehe rein. Zu selber Moment höre ich nur gekreische, Lotty liegt und gibt furchtbare Töne von sich, mein Kater duckt sich direkt vor ihr. Ich habe meinen Kater sofort rausgepackt.

Lotty hat sich in einer Kratzbaumhöhle versteck und ganz laut geknurrt. Mitlerweile hat sie sich beruhigt, ist wieder aus dem KB raus und guckt knurrend um die Ecke.

Mein Kater steht vor der Tür und singt (würde ich sagen). Hört sich an, wie ein potenter Kater. Er ist aber kastriert. Ein Gesang von ganz tief aus dem Bauch und schmatzt dazu und leckt sich die Lefzen. Ich habe ihn so noch nie gesehen. Was hat das zu bedeuten?

Ich könnte mir sonst wohin beißen, dass es mir passierte. Es ging aber so schnell. Zum Glück ist beiden nichts passiert.

 

[Momenta]

Hi Krissi,

das war keine gute Begegnung.
Ich persönlich hätte die ersten 24 Stunden die Tür komplett geschlossen, damit Lotty erst einmal zur Ruhe kommt.

Singen und gleichzeitiges Schmatzen ist i.d.R. eine Kampfansage und ein weiterer direkter Kontakt sollte die nächsten Tage absolut verhindert werden.

Evt.wäre es ratsam, wenn die Tür jetzt erst einmal geschlossen wird, damit der Kater zur Ruhe kommt und Lotty sich frei bewegen kann.

 

[krissi007]

ja, ich wusste schon, dass ich mit der Zusammenführung vorsichtig und langsam vorangehen sollte. Sie ist ja auch schon 13 Jahre alt. Jetzt werde ich doppelt und dreifach vorsichtiger sein. Es ging aber so schnell, so schnell konnte ich nicht mal gucken.

Lotty zieht sich aber nicht zurück, sie sitzt bzw. liegt (hockt) ca. 1,5 Meter vor der Tür und schaut uns zu. Wenn wir sie dann auch beobachten oder ich sie anspreche, dann knurrt sie. Vielleicht war das für meinen Kater einfach zu viel.

Der Kater hat sich mittlerweile auch beruhigt und liegt, ja auch entspannt, vor der Tür.

Prost Mahlzeit glückliche Zusammenführung. Ich werde noch langsamer vorgehen müssen.

Vielen Dank für die Antwort, mir lagen eben die Nerven blank.

 

[krissi007]

ok, Sichtkontakt ist auch beendet.

 

[Momenta]

Hi Krissi,

ok 🙂

Schau wie es sich die nächsten Tage entwickelt. Am WE würde ich die Tür geschlossen halten.
Lege den Katzen Handtücher/Bettchen hin und tausche die einen Tag später aus, Lottys Bettchen gibst Du Deinen Katzen, die Handtücher/Bettchen Deiner Katzen gibst Du Lotty.

Wir halten es bei Zusammenführungen mit älteren Katzen genauso wie ich es beschrieben habe.
2, 3 Tage geschlossene Tür, dann Gitternetztür und dann wird geschaut wie die Katzen reagieren und dann dürfen sie sich frei bewegen.


Zum Reingehen stelle Dir eine große Pappe bereit, damit kannst Du Lotty und Deine Katzen "abwehren", d.h. das Rein- bzw. Raushuschen verhindern. Man wird mit der Zeit geschickter und kann elfengleich durch schmale Türschlitze gleiten 😀


Jetzt durchatmen und zur Ruhe kommen, alle...die Katzen und Du auch 🙂

Gehe später noch einmal zu Lotty, schau ob sie etwas braucht.

 

[krissi007]

ok, ich danke dir, so werden wir es machen.

 

[alisea]

Mach Dir nicht zu viele Gedanken. Bei mir war es mit meinem Neuzugang Lucas, dem spanischen 'Problemkater' ganz ähnlich, es gab immer wieder dieses Gekabbel mit meiner Amélie.

Dann ist Amy meiner Mutter versehentlich in Lucas' Zimmer geschlüpft (sie hat es nicht bemerkt) und die zwei waren stundenlang zusammen eingesperrt.

Als der Lapsus bemerkt wurde, waren die beiden die besten Freunde 😉

 

[Momenta]

Hi Alisea,

Mach Dir nicht zu viele Gedanken.

Als der Lapsus bemerkt wurde, waren die beiden die besten Freunde 😉

Knurren und Schmatzen würde ich nicht mit "mach Dir nicht zu viele Gedanken" abtun. Das ist eine klare Drohung mit Kampfansage.

Bei jungen bzw. jungerwachsenen Katzen hat man i.d.R. Glück, daß sie sich häufig (nicht immer) schnell zusammenraufen.

Bei älteren Katzen, Langzeitinsassen wäre ich vorsichtig. Wenn man dann mehrere Katzen hat, die Päckchen aus der Vergangenheit tragen, sollte man grundsätzlich lieber vorsichtiger zusammenführen.

Ich habe schon mit vielen Fachleuten wie Tierverhaltenstherapeuten etc gesprochen und diese raten zu einer langsamen Zusammenführung, bei Katzen wie Lotty.

Jeder sollte die Zusammenführungen so gestalten wie er es für richtig hält. Wenn man eine lebenslange Freundschaft anstrebt, dann sind 5, 7, 10 Tage Geduld vergleichsweise kurz 🙂

 

[krissi007]

Hallo Momenta,

wie sollen wir weiter vorgehen?

Die Nacht war ruhig. Meine Katzen kamen ins Bett, wie üblich zum Schlafen. Lotty hat ein Pipi-Klumpen ins KaKlo gemacht, allerdings leider nichts gefuttert.

Für Lotty holen wir jetzt Whiskas, Schebe und Co. Naßfutter. Die gab es auch im TH. Ich weiß, dass die nicht gut sind, aber sie muss futtern.

Seit der Sichtschutz dran ist, Gittertür mit Pappe davor bis zur Hüfte, bewegt sich Lotty im Zimmer gar nicht mehr. Sie hockt in einem KB. Sie kommt mir vor, als wenn sie sich ausgegrenzt und eingesperrt fühlen würde.

Ich muss nächste Woche noch von Montag bis Donnerstag von 08-18 Uhr arbeiten, dann habe ich eine Woche Urlaub.

Wenn jetzt der Sichtschutz noch strickt dran bleiben soll, dann muss er bis nächste Woche Freitag dran bleiben, anders traue ich meinen Katzen alleine nicht zu. So fühlt sich aber m. E. Lotty doch einsam.

Wäre es hilfreich, wenn ich den Sichtschutz abmache, wenn wir zu Hause sind und natürlich nur dann, wenn alles ruhig bleibt? Oder würde das ständige auf und ab die Katzen noch mehr verwirren?

 

[alisea]

Hi Krissi,

die Gittertür macht Sinn, damit Lotty erstmal einen Bereich, hat, auf dem sie sich einleben kann. Wenn sie sich mit der Pappe schlechter fühlt, mach sie ab. Sie will sehen, was um sie herum vorgeht, das ist normal, und die anderen gewöhnen sich besser an ihre Gegenwart.

Sie wird erst langsam anfangen, zu essen, heute wahrscheinlich bloss ein paar Häppchen. Trinkt sie? Gibt es eine Ecke in ihrem Zimmer, die durch die Gittertür nicht einsehbar ist, so dass sie sich zurückziehen könnte?

 

[krissi007]

ich denke mal, dass sie auch nicht trinkt. Vom NaFu hat sie ein bisschen Vitaminpaste abgeschleckt.

Zurückziehen kann sie sich. Die Gittertür ist an der Längstseite des Zimmers mit noch einem kleinen angrenzenden Kammerchen, Zimmer ca. 10m² und Kämmerchen so ca. 5m², der Kammer ist gar nicht einsehbar und ist für sie kuschelig eingerichtet. Beide Räume haben Fenster und Fensterbank. Da ist auch ihr Futterplatz.

Ich möchte allerdings den Katzen den Stress von Gestern nicht wieder zumuten. Mein kleiner Kater hat gestern ohne den Sichtschutz massiv die Gittertür bearbeitet, wollte rein, jetzt hockt er stets davor.

 

[krissi007]

ein Zwischenstand:

Ich habe gestern Nachmittag den Sichtschutz abgemacht. Lotty verzog sich in ihr Kammerchen und mein kleiner Kater bewachte die Gittertür. Wenn sie sich sehen, dann faucht Lotty und der Kater will rein.

Meine anderen zwei Katzen verhalten sich ganz zurückhaltend und überhaupt nicht aufdringlich. Sie liegen ganz entspannt vor der Tür.

Lotty kam bis zum Abend gar nicht aus dem KB. Aber später kommte ich sogar mir ihr spielen. Ich hätte gar nicht gedacht, dass so eine Omi so flink und verspielt sein kann. Was alles ein Katzenwedel so bewirken kann. Sie ist dabei auch an mir vorbeigehuscht, wobei sie mich auch berührte. Es musste im TH furchtbar langweilig gewesen sein. Sie wirkte richtig fröhlich.

In der Nacht war der Sichtschutz auch weg. Ich musste nur einmal aufstehen und für Ruhe sorgen. Ich kann allerdings meinen kleinen Kater auch verstehen, denn Lotty war auf dem einen Fensterbrett im Zimmer, wo der Kater auch besonders gerne liegt.

Heute früh kam sogar Lotty schon an als ich ihr Futter in ihren Napf gab.

Sie war in der Nacht auch auf dem KaKlo. Zwei Pipi-Böller und ein Wurst. Sie futtert aber noch immer nicht besonders viel. Na ja, die Menge darf ich wahrscheinlich nicht mit der Menge vergleichen, was meine Kater vertilgen.

Wir sind gute Hoffnung und es schaut momentan so aus, dass unsere Omi aus sich herauskommen wird.

 

[Momenta]

Hallo Krissi,

das liest sich schon entspannter 🙂

Du hast ein gutes Händchen und ein gutes Bauchgefühl. Vertrau darauf, dann wird sich alles Schritt für Schritt entwickeln 🙂

Biete Lotty das Futter an, welches sie auch im TH bekommen hat.
Wenn ich nicht weiß, was die Katzen kennen, mache ich ein kleines "Buffett" bestehend aus zwei Sorten Naßfutter (Terrine und Stückchen) und zwei Sorten Trockenfutter.

Wenn Du das nächste Mal ins Zimmer gehst, miss mal die Menge Wasser ab, z.B. 300ml. Wenn man heizt, verdunstet das Wasser auch, aber wenn Du am nächsten Tag das Wasser zurück in den Messbecher kippst, kannst Du sehen, wieviel Lotty getrunken haben könnte.

Wenn sie aber zweimal Urin abgesetzt hat, muß sie ja getrunken haben bzw. Naßfutter gefressen haben.

Ich wünsche Euch weiterhin alles Gute beim Einleben von Lotty 🙂

 

[krissi007]

Lotty kann mittlerweile auch schon schnurren und miaun. Das miaun klingt ziemlich eingerostet und beim Schnurren braucht sie kompletten Körpereinsatz, wirklich der ganzer Körper ist in pumpende Bewegung.

Anfassen geht noch nicht und meine Katzen mag sie auch noch nicht.

Na ja, die sind halt die nächsten Schritte und sie ist auch erst zwei Tage bei uns.

 

[krissi007]

wir hatten leider einen Rückschlag.

Die letzten Tage verliefen schon ganz gut. Lotty ist zwar noch immer in ihren abgetrennten Zimmern (ohne Sichtschutz), aber sie entspannte sich immer mehr. Sie futtert gut, benutzt ihr KaKlo, kuschelt sich an (ohne Menschenhand) und liegt entspannt auf ihrer Decke, sogar auf dem Rücken, schaut aus dem Fenster und freut sich wenn wir von der Arbeit nach Hause kommen. Also unter Berücksichtigung der Umstände, geht es ihr richtig gut.

Obwohl es bei uns gar kein TroFu gibt, bekommen alle dennoch am Abend aus der Hand etwas TroFu als Leckerlie. Meine drei Katzen auf der einen Seite der Gittertür und Lotty mit mir auf der anderen Seite.

Gestern kamen schon die Katzen bis auf ca. 1 Meter beim TroFu-Naschen zusammen. Dann aber, weil ich wohl nicht schnell genug gefüttert habe oder weil ihr der Distanz doch zu wenig war, fauchte und knurrte Lotty wieder, worauf mein kleiner Kater ausflippte.

Grundsätzlich ist der Kater schon entspannt. Es greift überhaupt nicht an, faucht nicht und knurrt auch nicht. Er liegt vor der Tür, auch mitunter auf dem Rücken und putzt sich oder schläft oder guckt Lotty an.

Das schlimme ist, wenn Lotty faucht oder knurrt (es schaut nicht aggressiv aus, eher aus Angst), dann lässt sich der Kater so richtig provozieren und will unbedingt ins Zimmer und die Gittertür auseinander nehmen. Dann hat natürlich Lotty noch mehr Angst.

Hiernach hat sich Lotty gestern Abend wieder in den KB zurückgezogen und blieb auch heute früh da.

Bei Lotty ist es auch zu beobachten, dass sie den Kater mehr anknurrt, wenn ich bei ihr bin, insbesondere, wenn ich hinter ihr stehe. Sie füllt sich dann viel sicherer, wenn sie mich als Rückendeckung hat.

Es ist einfach eine blöde Situation, dass der Kater sich so provozieren lässt. Wenn ich Lotty anfassen dürfte, wäre es mit Sicherheit auch einfacher. Ich würde sie so gerne zusammen laufen lassen.

 

[krissi007]

du meinst wirklich, dass ER SIE provoziert?, damit er dann ausflippen kann?

Er schaut richtig lieb aus, die Augen nicht starr fixierend, mitunter auch zu einem Schlitz, wie wenn eine Katze halt zufrieden guckt. Aber ja, er rekelt sich auch und er dreht sich auch hin und her. Aber er macht vor der Gittertür auch ein Nickerchen.

 

[krissi007]

ja natürlich kann er auch wo anders hingehen, und er geht auch. Er ist zwar noch immer viel vor der Tür, aber es wird auch schon weniger. Es wird ja auch auf die Dauer langweilig.

Lotty liegt meist auch so, dass sie ihn sieht. Sie könnte sich auch unsichtbar machen.

Es gibt auch keine Probleme, solange sie nicht faucht oder knurrt. (Na ja, wenn sie mal irgendwo hochspringt, das ist auch nicht so doll)

 

[krissi007]

hmm....

ich verstehe meinen Kater so:
"da kommt eine neue und die faucht und knurrt mich in meinem Hause an. Was stellt sie sich denn vor?"

Aber ich kann mal mit dem Anpusten ausprobieren, ich will ja, dass sich Lotty bei uns gut einlebt und gehe davon aus, dass es dem Kater nicht schadet.

Danke

 

[krissi007]

Hallo,

das mit dem Anpusten hat wunderbar geklappt. Danke

Sobald sich mein Kater nicht ganz lieb der Tür genähert oder sogar dran gerüttelt hat, habe ich ihn „angefaucht“. Er hat es auch ganz schnell begriffen. So hatten wir gestern einen sehr harmonischen Abend. Danke noch mal.

Mein Kater ist eigentlich überhaupt nicht aggressiv oder angreifend. Ganz im Gegenteil, bis vor paar Monaten war er ein ausgesprochen ängstlicher Kater. Er ist jetzt im Oktober zwei Jahre alt geworden und Ende Sommer hatte er eine körperliche Entwicklung und momentan festigt sich sein Charakter. Zum Glück hat er seine Scheue abgelegt und mausert sich zu einem selbstbewussten Kater. Er ist auch mit unseren anderen Katzen sehr sozial, da gibt es gar keine Probleme.

Ich denke auch, dass das Problem daran liegt, dass Lotty so ängstlich ist. Es weckt bei ihm wahrscheinlich seinen Jagdtrieb. Na ja, ich werde Lotty stärken und den Kater zurück halten.

Ich hätte noch eine Frage:
Lotty ist ja separiert. Muss ich mir Gedanken machen, dass dieser Zustand nicht zu lange dauert? Gibt es einen Zeitraum, in dem die Katzen zusammen kommen müssen? Nicht dass ich ein Zeitpunkt verpasse und dann gibt es kein zurück mehr.

Soll nicht falsch verstanden werden. Vor mir aus kann Lotty separiert sein, solange sie das gerne möchte, obwohl ich ihr wünsche, dass sie sich im ganzen Haus frei bewegen kann und dann im Frühling sich sogar auf der Wiese rekeln kann. Sie war glaube ich, noch nie draußen.

Muss ich das Zusammenkommen der Katzen forcieren?

Vielen Dank im Voraus.

 

[alisea]

Lotty ist ja separiert. Muss ich mir Gedanken machen, dass dieser Zustand nicht zu lange dauert? Gibt es einen Zeitraum, in dem die Katzen zusammen kommen müssen? Nicht dass ich ein Zeitpunkt verpasse und dann gibt es kein zurück mehr.

Soll nicht falsch verstanden werden. Vor mir aus kann Lotty separiert sein, solange sie das gerne möchte, obwohl ich ihr wünsche, dass sie sich im ganzen Haus frei bewegen kann und dann im Frühling sich sogar auf der Wiese rekeln kann. Sie war glaube ich, noch nie draußen.

Muss ich das Zusammenkommen der Katzen forcieren?

Vielen Dank im Voraus.

Lass ihr soviel Zeit, wie sie braucht. Wenn sie zu früh draussen ist und es zu Problemen kommt, kann es sehr mühsam sein, das wieder hinzubekommen...