Hmhm, ja mir stöst der Beitrag - vor allem weil er als Anfangsbeitrag kommt, auch etwas merkwürdig auf...
Ich antworte mal mit "Entgegnunsvortrag" und dann zwei persönlichen Beispielen:
Das Bessere ist der Feind des Guten.
Besser ist es, mindestens zwei Katzen zu adoptieren und zwar zum Beispiel als Kitten aus dem Tierheim, oder auch von Pflegestellen ein eingespieltes Erwachsenen-Team.
Wenn sich jemand vom Züchter, und sei dieser auch noch so "seriös" zwei Rasse-Kitten "holt", dann hat dieser aufgrund der Nachfrage letztlich auch dazu beigetragen, dass es "mehr Katzen" gibt, so ist dies letztlich im weiteren Sinn auch ein Beitrag zum "Vermehren". Ist das gut? Sicherlich ist es gut in Bezug auf die vermiedene Einzelhaltung. Kritisch aber im Hinblick auf das Gesamtleid der Katzen/der Futtertiere. Es wurde die Chance vertan Katzen zu adoptieren statt "Neue" zu kaufen. Da kann man auch sagen: das muss jeder selber entscheiden...
Es gibt so viele schwer leidende Katzen auf der Welt. Im Ausland, die in Bunkern sitzen, in Tötungsstationen oder auch hier in Deutschland, Katzen die nicht nur Einzeln, sondern dazu auch lieblos und nachlässig gehalten werden. Ich freue mich, wenn jemand für diese Katzen ein Zuhause anbietet, selbst wenn es dann leider nur ein Zuhause für eine Katze wird. Klar für Kitten gilt das wohl eher nicht. Auch einige "seriöse" Züchter (also welche die im Verein sind und sonst auf alles andere Wert legen) geben ihre Kastraten teilweise in Einzelhaltung ab.
Helfen, beraten, ermutigen... das es für die jeweilige Katze besser wird, statt die Keule rausholen, wenn es nicht perfekt und auch noch nicht richtig gut ist.
Menschen und Umstände sind so vielfältig - selten perfekt - zwei unperfekte Beispiele aus meiner Familie bzw. wir selber:
1.) meine Schwiegermutter ist alt, hat eine große Wohnung, viel Zeit und wunderbaren gesicherten Garten und ist eine liebe geduldige Person. Trotz zweier katzenfreundlicher/-erfahrener Söhne als Background hätte sie hier im Umfeld kein Tier aus dem Heim bekommen und auch keine zwei. Sie wollte ein älteres Tier aufnehmen und am liebsten auch nur eines, weil sie es nicht anders kennt und sich zwei auch nicht zutraut. Diese Frau über 80 hat nun über Kleinanzeigen eine ältere, stark übergewichtige, schwerhörige, kranke Katze aus Einzelhaltung für kleines Geld "gekauft" (Betrag eher symbolisch). Und zwar extra nicht vom Vermehrer/Züchter sondern von einer - oft aushäusigen - Frau, die es psychisch, finanziell und kognitiv nicht besser machen konnte und eingesehen hat, dass sie der Katze nicht gerecht wird. Diese Katze blüht nun auf, das Fell wächst wieder (sie sah aus wie ein Irokese, war fast komplett kahl geleckt aufgrund von unbehandelten Arthroseschmerzen und Stress) und genießt das erste Mal medizinische Versorgung, hochwertiges Feuchtfutter und gesicherten Garten. Vielleicht würde diese Katze zu vergesellschaften sein aber ich werde die Schwiegermutter sicherlich nicht runtermachen, weil sie es nicht versuchen möchte. Das Leben dieser Katze hat sich seehr deutlich verbessert! Dennoch würde sie hier von einigen Usern sicherlich harsche Kritik ernten.
2.) Mein Kater, den ich seit 2 Monaten habe, lebt aktuell noch allein bei mir. Eigentlich wollte ich es so machen wie oben beschrieben: ein gut eingespieltes Team aus dem Tierschutz. Aber dann war da dieser Kater: allein, schreiend, verfilzt auf einem Dachboden - dessen Dosis (keine Vermehrer) für ihn schnell eine andere Situation suchten und dessen Blick auf dem Foto mich außerdem ins Herz getroffen hatte. Dafür, dass er - noch - allein lebt, gibt es Gründe - welche, die beim Kater liegen (seiner Vorgeschichte, seinem "Knacks", seinem Gesundheitszustand etc.) und welche, die in der aktuellen Situation seiner Dosis/also uns liegen. Eine Vergesellschaftung muss gekonnt und je nach Situation auch sorgfältig geplant werden, ich werde mich da nicht drängen lassen.