Demnach müsste man aber gut 50% der Beiträge und Threads im Forum schließen lassen.
Wenns reicht
😛
Na, dann mal wieder zurück zum Thema:
Für mich ist ein ganz wichtiger Aspekt bei der Entscheidung der Patient, in diesem Fall also die Katze selber. Das hatten wir weiter vorne schon.
Was nützt mir die beste Therapie, wenn der Patient sie nicht will. Da hat eine Katze genau das gleiche Recht wie ein Mensch, schließlich verweigern auch viele Menschen sich der Therapie ihrer Krankheit. Insofern ist es ohnehin eine sehr individuelle Entscheidung, die von Katze zu Katze anders ausfallen wird.
Meine ganz persönliche Einstellung, die ich mir in den vergangenen Jahren erworben habe ist
-und damit will ich niemanden angreifen, bevor gleich wieder der Alarm losgeht. Ich respektiere durchaus abweichende Meinungen und Lebensweisen-
dass ich an dem Punkt die Reißleine ziehe, an dem ich merke, dass ich selbst an meiner Tierhaltung zu grunde gehe, nicht nur finanziell sondern auch physisch und psychisch. Da wir auch Pferde haben, die wir in Eigenregie halten, waren wir auch schonmal an einem Punkt, an dem wir nur noch für die Tiere gearbeitet und uns dabei völlig verausgabt haben und gemerkt haben, dass wir dabei komplett auf der Strecke bleiben. Wir haben damals einige harte Entscheidungen getroffen und für uns einen Weg gefunden, heute immer noch Tiere ( Pferde und Katzen) zu halten, uns selbst aber auch noch ein wenig Lebensqualität erlauben.
Im Hinblick auf die tiermedizinische Versorgung sieht das so aus:
Die Rentnerpferde genießen ihren Lebensabend bei uns, noch nie haben wir ein altes Pferd abgegeben, weil es nicht mehr reitbar war. Die medizinisch notwendige Versorgung bleibt an der Basis. Also selbstverständlich Impfungen, Wurmkuren, Zahnbehandlungen, akute Erkrankungen etc. Wenn aber ein altes Pferd so schwer erkrankt, dass es für einen längeren Zeitraum ( Monate) aus der Herde genommen werden muß, sehen wir da einen massiven Verlust der Lebensqualität für das Pferd, so dass wir uns dann eher für Einschläfern entscheiden.
Die jungen Pferde haben eine OP Versicherung, eine Kolikoperation oder ähnliches ( die schnell im fünfstelligen Bereich ist) würden wir immer machen lassen, solange eine Chance auf ein einigermaßen schmerzfreies Leben im Anschluß besteht.
Auch bei den Katzen würden wir immer versuchen erstmal alles zu tun, um die Katze zu retten. Ich würde aber nicht zulassen, dass wir uns existenzgefährdend verschulden, um eine Katze mit einer schweren chronischen Erkrankung zu therapieren. Solange wir es uns leisten können natürlich und wir schränken uns auch gerne ein, aber es darf nicht ein gewisses Maß überschreiten.
Daher verurteile wirklich niemanden, der seine schwer kranke Katze einschläfern läßt, weil er sich die Therapie, die ihr Leben vielleicht um einige Monate bei guter Qualität verlängern würde, nicht leisten kann.
Eine andere Sache ist für mich eine Operation mit der eine komplette Heilung erbracht werden kann, wie z.B ein Darmverschluß. Da würde ich wenn nötig auch einen Kredit aufnehmen, denn idealerweise entstehen dann ja keine monatlichen Folgekosten, die immer mehr werden und ich nicht stemmen kann.
Zusammengefaßt kann man vielleicht sagen, dass wir sehr viel bereit sind für unsere Tiere zu tun, aber - vielleicht egoisterweise- unsere eigene Lebensqualität dabei auch im Auge behalten.
Meinen Kater Doc, der seit zwei Jahren sehr krank ist, habe ich über eine längere Zeit sehr intensiv gestalkt. Seit ich das wieder im Griff habe und ihn wieder wie eine normale Katze ( mit kleinen Sonderrechten
😛) behandele, habe ich wirklich das Gefühl es geht ihm viel, viel besser. Vielleicht, weil er froh ist, nicht ständig belauert zu werden, vielleicht aber auch, weil es mir besser geht.
Wer weiß?