Über einen längeren Zeitraum würdest Du geschwächte Tiere an der Autobahn erstmal beobachten?
Nein.
Kam wohl etwas mißverständlich rüber. Ich meinte damit einzelne Katzen, die man über eine längere Zeit beobachtet, wie es hier bei uns z.B gemacht wird, die keinem Zuhause zugeordnet werden können. Wenn ich solch eine Katze nun fange und sie ist gekennzeichnet, bringe ich sie trotzdem oder gerade deswegen zum Tierarzt, um den Halter ermitteln zu können.
Voraussetzung in dem Fall ist natürlich, dass man mit den Anwohnern in der Umgebung gesprochen hat und keiner weiß, wohin das Tier gehört.
Dann handelt es sich aber um eine punktuelle Fangaktion, die nur diesem einen Tier gilt und nicht um eine groß angelegte Fangaktion. In dem Fall würde ich natürlich auch keine amtliche Benachrichtigung rausbringen, es geht ja nur um ein einzelnes Tier.
Die zweite Ausnahme sind z.B. Tiere an Autobahnen, Müllhalden, in Industrieanlagen ohne Wohngebiete in der Nähe, v.a. wenn sie einen geschwächten Eindruck machen. Auch in dem Fall würde ich die Katze zum Tierarzt bringen und nachsehen lassen, selbst wenn sie gekennzeichnet ist.
Auch hier, geht es "nur" um einzelne Tiere, gibt es keine Wohngebiete in der Umgebung, dann braucht es auch keine Benachrichtigungsaktionen.
Jetzt klarer?
Natürlich würde ich kein Tier an einer Autobahn herum laufen lassen und erst mal beobachten, das wäre ziemlich idiotisch. Ich denke aber, das sind wohl doch eher seltene Ausnahmen und hier im Thread ging es ja eigentlich um ganz andere Fangaktionen.
Nämlich um die Aktivitäten von gewissen TS, die Fallen aufstellen, ohne Rücksicht darauf, ob es dort Freigänger mit Besitzer gibt und die diese Tiere dann unnötigerweise über Stunden im Käfig gefangen halten, zum Tierarzt karren, dort womöglich noch sedieren, nur um dann festzustellen, dass die Tiere bereits gekennzeichnet und kastriert sind.
Einige TS (wie wir lesen durften ja bei weitem nicht alle), hören dann noch bei Tasso nach, ob sie auch registriert sind und evtl. vermisst werden.
Stellt "man" dann fest, hoppla, das Tier wird nicht vermisst und wohnt ja ganz in der Nähe, dann ist es natürlich viel zuviel verlangt, das Tier wenigstens zum Besitzer zurück zu bringen und ihn in Kenntnis darüber zu setzen, wo sein Tier die letzten Stunden verbracht hat. Nein, dann wird das Tier zur Einfangstelle zurück gekarrt und wieder laufen gelassen, ganz egal, ob es evtl. eingeschüchtert oder gestreßt ist. Sozusagen ein "Kollateralschaden". Und der Besitzer soll sich mal nicht so anstellen, schließlich dient das Ganze ja einem höheren Zweck.
Geltende Gesetze sind für die ehrenwerten TS ebenfalls uninteressant, da stehen sie drüber, schließlich opfern sie ja ihre Zeit und wir alle sollten ihnen ja ach so dankbar sein.
Darum geht es hier und nicht um einzelne, an der Autobahn streunende Katzen, die jeder vernünftige Mensch natürlich nicht ihrem Schicksal überlassen würde.
Was bitte ist an dieser Aussage nicht zu verstehen?
Man beachte das 'über längere Zeit'.
Das ist der entscheidende Zusatz, die Bedingung.
Falsch. Siehe oben.
DU hast es dann aber auch mit Deiner Sturheit zu verantworten, wenn eine Deiner Katzen unnötigerweise auf dem OP Tisch landet, weil sie für unkastrierte Streuner gehalten werden. Wenn der Bauch offen ist und der TA Nix findet, dann weiß er auch, daß sie schon kastriert ist. Wenn sie gekennzeichnet wären, würde ihnen das erspart bleiben.
Falsch.
Du hast absolut keine amtliche Befugnis, eine Katze, die einen Besitzer hat, zum Tierarzt zu bringen und dort aufschneiden zu lassen. Die hättest du nicht mal, wenn es eine Kastrations - und Kennzeichnungspflicht bei Robbie gäbe.
Du als Privatmann dürftest lediglich anzeigen, dass dort eine ungekennzeichnete Katze herum läuft, den Rest müßte eine amtliche Stelle erledigen, ich vermute mal das Vetamt.
Da es dort aber keine solche Pflicht gibt, würdest du dich auf jeden Fall der Sachbeschädigung strafbar machen und egal wie lange du das nun schon machst, gerätst du irgendwann mal an jemanden wie mich, dann wirst du genau erfahren, was du darfst und was nicht, das kannst du mir getrost glauben.
Und ganz ehrlich, seit ich die Visitenkarte eines Anwaltes habe, der sich damit auskennt, fühle ich mich schon wesentlich besser und kann über so manches, was hier im Brustton der Überzeugung geschrieben wird, nur noch den Kopf schütteln.
Es gibt für Freigänger schlimmeres als eine Nacht im Tierheim zu verbringen, damit geprüft werden kann, ob sie gekennzeichnet sind.
Du hältst es also für absolut zumutbar und vertretbar, dass Freigänger, die bereits gekennzeichnet und kastriert sind, jederzeit eingefangen und ins Tierheim verfrachtet werden dürfen, weil das ja einem höheren Zweck dient?
Wirklich unglaublich und nein, ich halte das nicht für zumutbar, auch wenn es noch Schlimmeres gibt.
Es ist ganz einfach absolut unnötig und sinnlos, ein Horror für die betroffenen Katzen, die nix andereres "verbrochen" haben, als in ihrem Revier herumzustreifen und dabei in eine Falle geraten sind.
Zumutbar wäre, dass die TS, die tatsächlich am Wohl
aller Tiere interessiert sind (bzw. sein sollten), ihre Aktionen sorgfältig planen und dadurch den Schaden so gering wie möglich halten.
Auch wenn es zeitaufwendiger ist, auch wenn man sich dumm anlabern lassen muss, auch wenn dann vielleicht die eine oder andere Katze zusätzlich ausgesetzt wird. Jemand, der das tut, hätte das Tier früher oder später sowieso entsorgt. Und dann ist es doch wohl besser, die Katze wird direkt gefangen als dass sie noch wochenlang durch die Gegend irrt.