Dass Sissi wieder normaler frisst, ist eine gute Sache!
Und wegen der Zusafü an sich mach dich bitte nicht verrückt!
Die Basis der langsamen Zusafü, also quasi das Knochengerüst, ist Penetranz und Ausdauer.
Solange es nicht so ist, dass eine (oder beide) Teilnehmer der Zusafü extrem revierbezogen oder traumatisiert ist, gelingt die Zusafü in vielen Fällen schon aufgrund der permanenten Anwesenheit des neuen Katz. 🙂
Bei der einen Katze früher, bei der anderen später.
Das bedeutet natürlich nicht, dass man Katzen, die offensichtlich nicht zusammenpassen und wo fortwährend und ohne jeden Fortschritt Geknurre und Gesinge an der Gittertür stattfindet etc., monatelang in dieser Weise halten sollte; sehr viele Katzen sind aber sozial und gegenüber dem Neuzugang offen, wenn sie im Lauf der Zeit feststellen, dass der ungebetene Gast zwar nicht wieder weggeht, sich aber kätzisch höflich verhält und keine Anstalten macht, in aggressiver Weise sich das Revier aneignen bzw. die einheimische Katze vertreiben zu wollen.
Letztlich läuft es oft so, wie es auch bei Streunerkolonien der Fall ist: soweit Futter, Wasser, Unterkunft und Zeitvertreib vorhanden sind und geteilt werden können, kann sich ein Neuzugang dazu gesellen, ohne dass er dauerhaft angegriffen und vertrieben wird.
Eine große Rolle spielt bei der Zusafü von im Haus lebenden Katzen sicherlich, dass sie im Regelfall kastriert sind, also geringere Ansprüche an die Größe des Reviers stellen als intakte Katzen, wie sie in Kolonien leider viel zu häufig vorhanden sind.
Und: die meisten Katzen sind (jedenfalls im Freigang) Teilzeitrevierbesitzer; das Revier (z. B. der eigene Garten und die angrenzende Wiese/Brache) wird meinetwegen nachts vor allem von Nachbarskater Peter genutzt, morgens und abends, wenn Eigenheimkater Sam unterwegs ist, lässt Peter sich nicht blicken, seit eine Keilerei zwischen den beiden klar gestellt hat, dass Sam nicht wirklich teilen will. Nachbarin Lilli zur Linken darf nachts zwar mit in Sams Garten, laut Peter, nicht aber auf die Wiese, die Peter für sich allein beansprucht. Die Bauernhofkatzen von jenseits der Wiese dürfen laut Peter gar nichts, aber sie gehen tagsüber mit Umweg durch Lillis Garten auch in Sams Garten, was Sam (der dann drinnen ist) immer fürchterlich aufregt und zu lauten Arien am Fenster veranlasst. Auf den Hof dagegen traut Sam sich gar nicht erst, weil ihm da zu viele unfreundliche Hofkatzen sind. Auch auf der Wiese kann es zu Begegnungen kommen, aber die sind den Hofkatzen meist relativ egal, weil sie auf der abseitigen Seites des Hofes noch mehr Wiesen haben. So haben die Hofkatzen und Sam ein Schema entwickelt, wie sie Begegnungen nach Möglichkeit vermeiden und sich auf der Wiese aus dem Weg gehen können; wer wo wann ist bzw. sein darf, wird u. a. durch Kratzmarkieren oder Köpfchenreiben (olfaktorische Zeichen) geregelt.
Ein Stück weit wird diese Art der Revierteilung dann auch bei im Haus lebenden Katzen durchgeführt. Jedenfalls dann, wenn auch Platz zum Ausweichen vorhanden ist. Und natürlich all die Ressourcen, die katz für grundlegend notwendig hält: neben Futter, Wasser, Bettchen usw. natürlich auch Dosizeit. ^^