Jetzt bin ich zurück von der Klinik. Ist alles nicht so einfach.
Minka ist topfit. Der Arzt meinte überrascht als er sie gesehen habe: "18 Jahre bist du schon, du schaust aber noch frisch aus"... (Wenn das mal ein Arzt zu mir sagen würde 😀 )
Minka wurde geröngt, es haben sich noch keine sichtbaren Metastasen oder Tumore in den Organen gebildet. Die gute Nachricht.
Der Knubbel ist klein, der ist aber nicht das Problem. Vom Knubbel gehen Fäden aus und die können sehr weit gehen. Diese Fäden sind das Problem, denn die können Metastasen bilden. Jetzt nur den Knubbel rausschneiden kann wieder ein paar Wochen oder Monate bringen - viel mehr wohl nicht, denn es ist ja schon das zweite Mal... wenn man ihn aber drin lässt kann es genauso gut sein, dass Minka so lange ohne weitere Beschwerden ist. Sie fällt ja jetzt wegen dem Sarkonom nicht gleich um.
Also Option 1: nur den Knubbel raus aber auch auf die Gefahr hin, dass noch Fäden drin bleiben, würden sie komplett abraten. Da hat man das Narkoserisiko und das Infektionsrisiko (wird trotzdem eine größere Narbe) für wahrscheinlich nichts.
Option 2: Alles was befallen ist rausoperieren. Dann könnte für längere Zeit das Thema vom Tisch sein. Was aber nicht heißt, dass nicht ein anderer Tumor kommen kann oder irgendwas anderes. U.U. heißt das aber, dass es eine riesengroße OP wird, mit teilweise Knochen abtragen. Der Knoten sitzt bei Minka so, dass er die Rippen befallen haben könnte und auch das Schulterblatt.
Minka wäre körperlich fit genug, sie würden es machen. Letztes Wort hat aber der Chefarzt, der operiert, der war heute aber nicht da. Aber es würde so auf den ersten Blick nichts dagegen sprechen.
-> Das tu ich aber Minka nicht mehr an. Kein Mensch kann sagen, wie lange die Genesung dabei dauert. Es kann auch sein, dass sie sich davon nicht mehr vollständig erholt. Das ist ausnützen der heutigen Medizintechnik um jeden Preis. Der Arzt kann da meine Bedenken voll verstehen und stimmt mir im Prinzip zu.
Option 3 - die ich morgen noch einmal mit dem Chefarzt bespreche. Bzw. der Arzt bespricht es mit dem Chefarzt und wir telefonieren dann mittags/nachmittags.
Minka bekommt eine leichte Narkose und geht ins CT. Damit sieht man so einigermaßen die Verästelung des Fibrosarkoms. Man kann zwar nicht garantieren, dass man wirklich alles sieht, aber die Tendenz ist mit Sicherheit erkennbar. Also entweder "die Fäden gehen schon sehr weit, die Knochen sind befallen, die OP wird sehr auwendig" oder "das ganze ist noch stark eingekapselt, die OP ist gut machbar".
Ist es das erstere, dann wecken sie Minka wieder auf, die Narkose war so leicht, dass sie das nicht groß beeindrucken wird. Ist es das zweite, dann bekommt sie eine größere Narkose und sie operieren.
Das ist natürlich die teuerste Variante...
Ich/wir (aber mein Mann will mir da nicht so reinreden, er sagt, ich soll das entscheiden - aber er tendiert auch zu Option 3) müssen halt abwägen, was muten wir ihr noch zu. Was bringt ihr noch Lebenszeit und Lebensqualität. Aber einfach so aufgeben und sagen: tja, dann wächst das halt jetzt, will ich auch nicht. Die Frage was man tun soll stellt sich ja nur, weil Minka noch so topfit ist. Wäre es anderes, würde sich die Frage nicht stellen.
Ein langer Roman, aber ich musste die Gedanken jetzt auch mal niederschreiben. Wirbelten gerade ziemlich durcheinander. Und so niedergeschrieben wird mir immer klarer, dass ich die Kosten völlig ignoriere und es die Variante CT und danach entscheiden werden wird. Mit Tendenz eher nicht zu operieren als unbedingt alles zu versuchen.
Mist Mist Mist 🙁 🙁 🙁