Die ersten Jahre mit Muggel
Klar, daß man sich im TH mit einem Bild vom Neuzuggang aufm Sessel bedankt, meine Tochter hat noch eine eigene Zeichnung zugefügt" Muggel in meinem Bücherregal", beides wurde in der Tierschutzzeitung veröffentlicht.
Es war von Anfang an unkompliziert mit Muggel, hatte ein liebenswertes Wesen , war zutraulich und mutiger wie Micky.
Leider wurde auch schnell offensichtlich, was uns vorher niemand gesagt hatte:
Er hatte mehrere schlimme epileptische Anfälle. Dabei hatte er einen unglaublichen Herzschlag, rang nach Luft, Urin ging ab. Hinterher war er längere Zeit orientierungslos. Es war furchtbar für mich und meine Töchter das anzusehen, wir hatten jedesmal Todesangst um ihn. Trotz intensiver Bemühungen konnte man keinen Grund dafür feststellen.
Ich war also unterwegs zu diversen TÄ, ein Herzschall wurde in einer weiter entfernten TK gemacht, ohne Befund.
Ich möchte ehrlich dazufügen, wie sehr mich damals auch finanziell gebeutelt hat, so kurz nach der Scheidung mußte ich jeden Pfennig rumdrehen.
Ein Notfallzäpfchen war seitdem im Kühlschrank. Die Anfälle sind wieder verschwunden, erst im hohen Alter gab es noch einen.
Ebenfalls nicht gerade angenehm war, daß der Katermann flott markierte, im Haus, im Garten...keine herumstehende Tasche entging ihm.
Das war sicherlich eine Folge der Spätkastration.
Auch da hatte ich dann den leisen Verdacht, daß diese Dinge vielleicht vor der Abgabe bekannt waren, vielleicht der Grund der Abgabe waren?
Ich bemühte Feliwaystecker und Bachblütentherapien....umsonst ( erst in seinen letzten Jahren, als er " sicher" war vor anderen Katzen, weil der Garten eingezäunt wurde, hörte das auf)
Ein Gutes hat es ja, man kommt auf diese Art mal zu einem neuen Sofa.
Sehr schnell hat er sich als Chef von Haus und sämtlichen Katzen rundum gefühlt.
Mein Freund hatte seine liebe Not mit ihm. Muggel war nicht gewillt, ihn mit ins Bett von Dosi zu lassen! Er legte sich auf die Bettdecke, krallte sich mit allen Vieren fest und ließ sich nicht vertreiben!
Auch draußen wurde die Rangfolge festgeklopft .
Die Nachbarskatze war doof, die mußte dringend eingeschüchtert werden, ein roter Kater war sein Kumpel auf seinen Streifzügen.
Hunden fühlte er sich weit überlegen.
Er genoß es wohl, wenn er sich vor die Terassentür der Nachbarn zum Schlafen legte, während deren Rießenschnauzer drinnen bellte, was das Zeug hielt.
Auch beim TA, damals war ich noch im Dorf in einer Praxis, da könnte ich ihn unterm Arm mit hinnehmen. Er legte sich dann unbeeindruckt von Hunden oder Nagern etc im Wartezimmer neben mich auf den Stuhl.
Muggel war meist vormittags draußen, war im Dorf hier bekannt. Einmal bekam ich einen Anruf von Schuhgeschäft, ich könne meinen Kater abholen.
Ein anderes Mal fragte mich der Türke vom Dönerladen, ob ich denn wisse, daß Muggel gelegentlich am Hintereingang sitzt und bettelt!