Ja, und so ziemlich mein ganzer Feundeskreis, einschließlich mir ist lebensfroh, selbstständig, pragmatisch und erfolgreich/zufrieden.
Mein Mann ist großer Autofan. In der Tiefgarage stehen seine "Babies". Selber reinigen oder warten tut er sie trotzdem nicht.
Warum sollten wir im Gestüt selber Mist wegschaufeln? Was soll uns das bringen für unsere Zukunft. Ich versuche euch zu verstehen, aber es scheint als würdet ihr der Tierhaltung in der Kindererziehung für meinen Geschmack einen viel zu großen Stellenwert bemessen.
Was ist mit den Millionen Kindern ohne Haustiere?
Können die alle keine Verantwortung übernehmen und sind Kommunikationsgestört?
Es geht um einen ganz kleinen, ganz einfachen Punkt:
Dienen!
Jemand anderem dienen.
Wer hat denn bei deinen Kindern die Windeln gewechselt?
Du bzw. dein Mann, oder habt ihr dafür ein Kindermädchen/Au Pair/Nanny beschäftigt?
Jemand anderem zu dienen, sich um dessen Bedürfnisse, die er nicht selbst erfüllen kann, zu kümmern, scheint in eurem Weltbild nicht vorzukommen (mal abgesehen davon, dass ich dir die netten Autos in der Garage nicht im Mindesten abnehme, sry). Und wenn keiner von euch beiden Eltern das jemals gelernt hat, also aus Gründe der Liebe, des Mitfühlen, der Empathie einem anderen Lebenwesen mit dessen Bedürfnissen zu Diensten zu sein, könnt ihr das euren Kindern auch nicht vermitteln.
Arme Sonnenblume!
Wer wird deine Eltern versorgen, wenn sie pflegebedürftig sind, Sonnenblume? Und bist du bereit zu akzeptieren, dass deine Töchter sich nicht die Bohne um deinen Mann und dich kümmern wollen werden, wenn ihr mal alt und pflegebedürftig seid?
Ich habe meiner Oma, als ihr in meiner Kindheit mal ein Malheur passierte beim Mittagsschlaf auf meinem Bett, buchstäblich den Hintern abgewischt und die Sauerei beseitigt. Ihr also gedient, als sie sich nicht selbst helfen konnte. Weil ich sie lieb hatte und sie nicht so hilf- und würdelos da liegen lassen wollte.
Ansonsten war meine Oma im Heim, weil meine Eltern beide berufstätig waren und sie nicht in unseren Haushalt aufnehmen konnten. Mein Vater hat sie über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren pflichtbewusst jede Woche einmal im Heim besucht, sie wurde gut versorgt und war an den Feiertagen immer bei uns (wo dann ja auch das Malheur passierte), aber viel Liebe war da nicht dabei.
Und natürlich habe ich nicht immer Lust, genau jetzt die Katzenklos meiner vier Katzen sauber zu machen oder dem Blindchen seine Medis schon morgens um 5 zu geben, weil sie sich da gern ziert und bis zu einer Stunde braucht, bis alles Medis gefressen sind.
Als Dementia mit drei Jahren und nach zwei Jahren in Krippe und Kita noch nicht sauber war, habe ich auch oft genug mit den Augen gerollt und war angenervt, dass immer noch Windeln und Schnuller angesagt waren. Und ihre strenge Diät im Kleinkinderalter war auch nicht so schön: immer nein sagen müssen, wenn die anderen Kinder Lebensmittel mit Ei und anderen Zutaten, die Dementia nicht essen durfte (Nudeln, Kuchen, Kekse, viele Obstorten, verschiedene Gemüsesorten etc.), essen konnten und Dementia dann wieder ihr Gemüsesüppchen oder Gemüse statt Süßkram bekam.
Aber genau das gehört ja auch zur Liebe! Dass man Grenzen setzt im eigenen Interesse des Kindes, das man liebt. Und dass man all diese unangenehmen Dinge auf sich nimmt, angefangen vom Katzenklo, vom Windelnwechseln bis hin zum Saubermachen einer alten eingeschissenen Frau wie bei meiner Oma damals.