Miss Kathie, ich kann deine jetzige Situation gut nachempfinden. Ich finde es gut und sehr verantwortungsbewusst, wenn du diesen Schritt jetzt sehr gut hinterfragst und dir vor der Entscheidung viele Gedanken machst und Infos sammelst. ( ehrlich gesagt spielt bei der entgültigen Entscheidung vor Ort quasi auch der Zufall und der Moment eine große Rolle).
Was man sicherlich nur nachvollziehen kann, wenn man es selber durchlebt oder durchlitten hat, ist, wie man mitleidet, wie man sein Leben anders ausrichtet uvm, wenn man eine kranke Katze hat, oder sie eben mit ihrer Krankheit viele Jahre begleitet oder auch dadurch verliert.
Das prägt Einen, und ich hatte damals selbst auch diesen Wunsch, nicht noch einmal soviel Kraft aufbringen zu müssen, wenn man gerade ein langes Leiden begleitet hat.
Die Gesundheitsvorsorge oder die Anfälligkeit für bestimmte Erkrankungen sollten daher in jedem Fall bei der Entscheidung eine große Rolle spielen, das hast du ja auch bereits geschrieben.
Wenn du nicht im Kittenbereich sondern bei den Jungkatzen oder Abgabekatzen beim Züchter suchst, hast du natürlich den Vorteil, daß eine Katze schon vor dem Zuchteinsatz auf diverse Krankheiten geschallt oder getestet wurde, und bei seriösen Züchtern dann vor der Abgabe oder mit 2-3 Jahren nochmals getestet werden.
Bei diesem Punkt mußt du dir also weniger Sorgen machen, wie bei einem Kitten.
Allerdings, und das musste ich trotz allem Wissens, aller Recherche, aller Sorgfalt auch schmerzhaft erfahren: Eine Garantie für Gesundheit gibt es nie, es bleiben noch genügend Möglichkeiten, an denen eine Katze eben mehr oder wenig zufällig erkrankt.( ich bin kurz nach Muggels Tod weinend vor der TK in Reutlingen gestanden, weil der 7 Monate alte MC eine Darminvagination hatte, es um Leben und Tod ging. Aber das weißt du ja als Medizinerin am Besten...)
Die erwachsene Katze kann dir natürlich von ihren Eigenschaften her und von sozialen Verhalten her sehr gut beschrieben werden, während Kitten schon Überraschungspakete sein können.
Daß die Abgabe einer ehemaligen Zuchtkatze bei Züchtern üblich ist, weil sich nach ihrer Kastration das Rangverhalten innerhalb der Züchterkatzengruppe ändert ( meist zu Ungunsten des Kastraten) habe ich dir ja im anderen Thread schon mal geschrieben und Quiky hat es in ihrem post auch erklärt, warum die Katzen nach 2-3 Jahren aus der Zucht genommen werden.
Ich habe mich fasziniert mit den Charakteren einzelner Rassen beschäftig, kenne mehrere Ragdolls, Nevas, DLHs, Perser, Maine Coon, Türkisch Angora, Norweger, 2 Birmchen.
Sie sind grundsätzlich unterschiedlich, was sicherlich innerhalb eines bestimmten Rahmens auch Rassebedingt ist.
Wenn ich beim Temperament/Freiheitsdrang/Sprunggewalt, mal von ruhig nach lebhaft aufbauen würden dann wäre es
Perser-Ragdoll-Maine Coon- Neva-DLH-Norweger-Türkisch Angora.
Das Birmchen würde ich zw. Ragdoll und DLH einordnen, keinesfalls ruhiger oder noch lebhafter. Aber dazu könnten dir Züchter, die diese Rassen auch selbst kennen, sicherlich mehr sagen.
Ich sehe bei mir Zuhause, daß sich mein Coonie sehr gemütlich entwickelt, das wildere Spielen seines DLH Kumpels mit Abstand betrachtet, ihm den Vortritt läßt, dabei sehr sozial ist und sich ganz lieb um ihn kümmert. Er ist zwar nur 3 Monate älter, aber ich habe das Gefühl, daß er den kleineren DLH als Baby sieht, ihn sauber leckt und auch einem gelegentlichen Katerkämpfchen ( ein Machtwort?) nicht abgeneigt ist.
Ich hatte das Glück, daß ich bei der Suche nach einem Kumpel für den Coonie ( und frag mich nicht, wieviele Catteries bereits bei der Telefonanfrage wegen mangelnder Vorsorge " durchgefallen sind, nie in Frage gekommen wären ) bei einer sehr bekannten DLH Zucht gelandet bin, die wirklich sehr gut einschätzt, was zusammen passt.