Hallo zusammen :3
Mein Freund und ich möchte uns nächstes Jahr in unserer Wohung 2 Katzen anschaffen :3 Zuerst war der Fokus auf 1 Bengale und 1 Norweger gewesen (ich wollte dne Bengalen und mein Freund den Wikinger), aber ich habe mich jetzt eingehend über Bengalen informiert und bin zum Entschluss gekommen, dass ich diesem Wildfang kein wirklich ausgelastetes Leben bieten könnte... Deswegen verschieben wir den Bengalen mal auf unbestimmte Zeit ;3
Zuerst war ich etwas down, aber ich habe mir dann schnell überlegt, ob ich auch mit einem Norweger zurechtkommen würde. Die Rasse hat mir schon immer sehr gefallen und jetzt hatte ich ein bisschen den Fokus drauf und ZACK - es hat voll eingschlagen, ich liebe die Biester jetzt xD
Dazu muss man sagen, ich mag eigentlich fast alle Katzenrassen und könnte mit jeder Katze glücklich werden ;3
Nun meine Frage:
Wie sind die Norweger so? Ich habe auf gewissen Websites gelesen, dass sie relativ unabhägig und bewegungsfreudig sind und dann wieder, dass sie eher ruhige Katzen sind. Wie sind eure Miezen?
Kann man 2 Norwegern in einer 100qm Wohnung (+40qm Rasenfläche) ein artgerechtes Leben bieten? Oder sind eure Norweger Freigänger? Bin da immer noch etwas zwiegespalten, wie wir das mit dem Freigang machen möchten D:
Mein Freund und ich arbeite beide 100%, allerdings arbeite ich unregelmässig (Pflegeberuf). Unsere Arbeitszeiten gehen also etwas aneinander vorbei, es wäre relativ oft jemand zuhause für die Katzen.
Ich freue mich sooo drauf, es ist schon seit vielen Jahren mein Wunsch, nach der Ausbildung und nach dem Ausziehen von zuhause eigene Katzen anzuschaffen und der Wunsch geht bald in Erfüllung!
Hallo,
zunächst mal finde ich es klasse, dass du dir vor der Anschaffung von pelzigen Lebensgefährten so viele Gedanken machst und dich so umfassend zu informieren suchst!
:daumenhoch:
Zum Charakter von Norwegern kann ich dir einiges schreiben, wir teilen unser Leben seit 13 Jahren mit diesen zauberhaften Waldtrollen.
Es stimmt, das Norweger recht bewegungsfreudig sind!
Wenn du dich eingehender informieren möchtest, schau doch auf unserer Infoseite zum Thema Wohnungs/Freiganghaltung
http://www.kattepukkel.de/html/freilaufwohnungshaltung.html#SonderfallNorwegischeWaldkatze
Allerdings schließen sich Bewegungsfreude und Anhänglichkeit an den Menschen keinesfalls aus.
Gewiss sind Norweger in dem Sinne unabhängig, als sie keine tägliche Fellpflege brauchen oder Augenpflege oder was bei anderen Rassen eventuell die Unabhängigkeit beeinträchtigt, aber sie sind wirklich sehr menschenbezogen und kommunikativ, wobei man aber schon zugeben muss, dass sie mindestens ebenso gerne mit ihren Artgenossen interagieren, wie mit Menschen.
Deshalb sollte man - außer in ganz seltenen Einzelfällen, wo erwachsene Norweger aufgrund falsch gelaufener Sozialisation zu Einzelgängern regelrecht gemacht wurden - die Zaubertrolle immer in Gruppen von mindestens 2 bis maximal 6 Tieren halten (mehr führt dann meist dazu, dass man dem einzelnen Tier nicht mehr so gut gerecht werden kann, da sie ja wie gesagt, auch sehr menschenbezogen sind).
Wir haben die Konstellation Pärchen, Trio und jetzt Quartett, und finden das Quartett bisher am besten.
Mit 100 m2 Wohnungsfläche und 40 m2 gesichertem Garten werden zwei Norweger sicherlich sehr glücklich werden können!
Wir haben hier 160 m2 Wohnfläche und 125 m2 Garten für vier Kater, und unter 90 m2 Wohnfläche, insbesondere ohne Freigehege oder Balkon würde ich sie nie empfehlen, aber bei euch passt das ja wunderbar!
Ungesicherter Freigang ist für Norweger eher kritisch zu sehen.
Ihre Menschenbezogenheit und Furchtlosigkeit sowie ihre wilde Verspieltheit bis ins hohe Alter (nicht dauerhaft, aber anfallsweise) verträgt sich schlecht mit den üblichen Bedingungen, die die meisten Wohngebiete bieten.
Ich kenne zwar Norweger, die problemlos in ungesichertem Freigang leben, allerdings sind dies absolute Ausnahmen mit 1a***** Freigang-Traumlagen, die man nur ganz, ganz selten findet, so z. B. in entlegenen Gebieten des hessischen Odenwalds oder im nahezu menschenleeren französischen Zentralmassiv.
Der Norweger geht völlig ohne Ressentiments auf jeden Menschen zu, dies ist ein Charakterzug, der diese Rasse für viele Liebhaber gerade so faszinierend macht, doch dies gefährdet das Tier natürlich, da es sich von jedem Passanten sprichwörtlich "abreifen" lassen würde.
Norweger sind auch regelrechte Kindernarren, aber leider haben manche Kinder heutzutage auch keine sonderliche Erziehung in Sachen Tierliebe genossen.
Das Aussehen, das flauschig-feste Fell, der interessierte Blick und das zur Schau getragenen Selbstbewusstsein des Norwegers weckt natürlich Begehrlichkeiten... Weiß nicht, wie oft schon Leute bei uns am Zaun standen und meinten "wenn die draußen rumlaufen würden, da würde ich mir glatt einen einstecken!"
Also, Freigang eher nicht, muss auch nicht sein, wenn der Norweger eine so großzügige Wohnung und einen Gartenauslauf hat!
Bezüglich Abwesenheit aufgrund Arbeitszeiten - mit einem (am besten gleichaltrigen, gleichgeschlechtlichen) Kumpel vertreibt sich der Norweger durchaus seine Zeit.
Das schöne an seinem Charakter ist ja die ausgewogene Mischung zwischen Menschenbezogenheit und Selbstständigkeit.
Viele Norweger sind auch ziemlich pfiffig und lernen gerne Kunststückchen (meine hören auf Pfiff und machen bei meinen Kindern allerhand Akrobatik wie Pfötchengeben und Männchen) aber haben auch gerne Beschäftigung.
Das tollste ist ein Karton, gefüllt mit etwas raschelndem, geknüllten Zeitungspapier und darin versteckt ein paar "Schätze".
Oder ein einfacher Tetra-Pack Umkarton (so ein Umkarton, wie er im Supermarkt für 12 Tetrapacks Milch herumsteht) - da wird sich hineingesetzt, hinausgelauert oder sogar kunstvoll daran "geschnitzt" (unser Ait ist ein kleiner "Baumeister")
Noch ein Wort zum Pflegeaufwand: Es ist klar, dass bei zwei Katzen in der Wohnung durchaus Spuren zu finden sind. Der Norweger ist ja durchaus agil und wenn er mit Schwung aus dem Katzenklo hüpft, dann kann schon sein, dass eine Ladung Streu mit heraushüpft. Aber nichts, was man nicht mit einer Runde Kehrschaufel und Besen beseitigen könnte.
Das Fell ist zwar halblang, aber mit einfachen Mitteln (feuchte Hand oder Einweg-Gummihandschuh) sehr einfach von allen textilen Oberflächen zu beseitigen.
Was weniger kompatibel mit Norwegern ist, sind Ledersofas (und Stühle) sowie Holztreppen.
Selbst bei mehreren angebotenen Deckenhohen Kratzbäumen (was ein Muss ist bei Norwegern) - leiden diese Materialien unter den "Mörderkrallen" der kleinen Wikinger.
Nicht, dass sie die Möbel oder Treppen als Kratzmöbel missbrauchen würden - nein, beim einfachen Drüberlaufen fahren sie auf rutschigen Oberflächen die Krallen aus und da die beim Norweger so sichelmäßig gebogen sind (was dem Norweger erlaubt, kopfüber von (Kratz)Bäumen herabzusteigen) lässt sich Kollateralschaden leider nicht vermeiden.
Sie machen es ja nicht absichtlich, aber schade um die Möbel ist es trotzdem.
Wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne melden!
Bitte ziehe aber nicht in Erwägung, deine zukünftigen Lebensgefährten (für die nächsten 15 bis über 20 Jahre) bei einem "Hobbyzüchter" zu erwerben.
Es ist wichtig, dass der Züchter nicht nur in einem Zuchtverein angemeldet ist und du Stammbäume für die Kitten bekommst, sondern es ist bei Norwegern wie bei allen anderen Katzenrassen auch immens wichtig, dass die Elterntiere auf HCM (eine erbliche Herzerkrankung) geschallt sind, dass negative Bluttests der Elterntiere auf FIV und FeLV vorliegen, dass die Kitten lange genug (13-16 Wochen) bei der Mutter bleiben können und nur vollständig grundimmunisiert sowie entwurmt und/oder Wurmfreiheit durch regelmäßige Kotproben belegt, abgegeben werden.
Standard sollte bei Norwegischen Waldkatzen auch sein, dass durch Tests ihrer Eltern, Großeltern oder weiterer Ahnen belegt werden kann, dass die Linien GSD-IV frei sind.
Heutzutage gibt es in Deutschland zwar kaum noch GSD-IV Träger in den Reihen der Zuchtkatzen, aber es belegen zu können zeigt, dass die Züchter sich gewissenhaft um solche Vorsorgeuntersuchungen kümmern.
Viel Spaß bei der Suche nach euren Trollen!