Uii - da ist jetzt soviel drin, das muß ich einzeln sortieren. Ich machs deshalb stückweise.
Erstmal zu mir selbst: ich bin hierher einen weiten Weg gegangen. Nicht nur ich habe die Katzen therapiert, sondern die Katzen auch mich. Das zu erklären würde zu weit führen, aber ich hab es erwähnt, um darauf hinzuweisen, dass ich nicht so ganz frei in mir bin, wie ich es gern wäre, sondern manchmal mit Dämonen zu kämpfen habe, die mir das Leben schwer machen. Ein Teil meines Wesens ist sehr klar, sehr selbstbewußt und würde sich das durchaus zutrauen. Der andere Teil weiß, dass es Phasen gibt, wo ich mich zurück ziehen muß, um mit meinen Dämonen zu kämpfen. Darum muß ich Dinge, die ich tue immer so tun, dass ich mir die Möglichkeit zum Rückzug offen lasse. Das kann ich nicht, wenn da eine "Masse" von Leuten steht, die von mir etwas erwarten. Ich bin gut darin Dinge zu analysieren, sie auf das wesentliche runterzubrechen und anderen so zu erklären, dass sie es verstehen - wäre also bestimmt eine tolle Lehrerin. Wenn da eben nicht diese Dämonen wären, die mich zeitweilig so blockieren, dass nichts mehr geht - außer schreiben. Von daher wird es wie gesagt schwierig so etwas professionell anzubieten, da dann ja die Erwartungshaltung da ist, die ich zu bedienen habe. Hier im Forum kann ich antworten - oder es lassen. Da bin ich dann der Pflicht. Das mal nur so zum besseren Verständnis.
Das wäre glaube ich aber auch der wirklich schwierige Punkt bei diesem Job. Man wird hinnehmen müssen, dass einige Haltungsbedingungen im durchschnittlichen Katzenhaushalt nicht optimal sind.
Ich bin nicht gut im runter schlucken, wenn's um Schwächere geht. Katzen-Serviceleistung in anderen Haushalten, wo ich als Dienstleister nicht zu viel sagen darf - puh, nä. Ich würde irre. Und ich KÖNNTE mir vorstellen, wie ich @Taskali so erlebe, dass ihr das auch echt nicht leicht fiele.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ich das auch ganz gut könnte, da ich die Leute meist da abhole, wo sie stehen, ohne das zu bewerten. Und jede Verbesserung ist eben eine Verbesserung auch für das Tier. Wo ich Probleme mit habe ist mit Passivität oder Bockigkeit. Dieses "es soll jetzt auf Knopfdruck alles gut sein und ich möchte bitte dafür nix tun", damit kann ich nicht.
Bei den meisten Problemen mit den Tieren ist der Mensch das eigentliche Problem. Das heißt Katzentherapie hat auch ganz viel mit Menschentherapie zu tun. Und das finde ich zwar interessant, überfordert mich dann aber doch auf Dauer.
Deshalb würde wenn ich es machen würde, den Focus auch wieder auf die Scheumiezen legen wollen. Für die normalen Dinge gäbe es ja dann die "anderen" Therapeuten. Das könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das was wäre. Oder halt wenn jemand auch Pflegestelle für Scheumiezen werden will, dass ich den dann berate und ihm zeige, wie er was noch anders/besser machen kann.
Aber das ist etwas, wo ich drüber nachdenken kann zu tun, wenn ich nicht mehr arbeiten gehen muß. So lange ich noch einen echten Job habe, fehlt da dann schlicht die Zeit.